Wosch hat geschrieben:Wenn die Lohnzahlung zu den zusätzlichen Annehmlichkeiten gehörten,da magst Du recht haben.Ich will Dir da auch nichts verheimlichen,als Hptm. hatte ich 2000 Mark der DDR in der Lohntüte.Für DDR-Verhältnisse sicher ein guter Verdienst.Und bitte,dabei nicht vergessen, wir reden von den 80igern nicht von den 50igern.Das war es aber dann schon mit den Privilegien.Das die Leute mit anderen Dingen beglückt wurden,ist schlichtweg Unsinn.Prämien gab es unter Umständen an den entsprechenden Feiertagen,also im Februar(Mfs-Geburtstag)und halt am 7.Oktober.Aber, daß ich und die Anderen nun mit dicken Umschlägen überschüttet wurden kann ich nicht sagen,leider.Irgendwelche materiellen Zuwendungen,so leid wie es mir tut,das konntest Du vergessen.Auch was eine Wohnung angeht,da war das Mfs scheinbar recht bescheiden ausgestattet,zumindest sind das meine Erfahrungen.Unverheiratet blIEb nur das Ledigenwohnheim,zu zweit in einem Zimmer und auch verheiratet konnte das dauern.Unsere ersten beiden Wohnungen haben wir von den Betrieben meiner Frau bekommen.Da haben wir uns bei der Kaderabteilung des Mfs noch verdächtig gemacht,die schienen das garnicht glauben zukönnen und wir bekamen rein"zufällig"Besuch,man wollte wohl sehen,ob da alles mit rechten Dingen zugeht.
Eine Wohnung habe ich dann bekommen vom Mfs,in Oranienburg,aber auch nur; weil die Transitautobahn fertig war,ist gerade jetzt 30 Jahre her.Man brauchte dort dringend Leute.Nach 2 Jahren wollten wir dringend wieder weg aus dem Kaff.Auch da hat das Mfs gesagt,ok.Versetzung ist möglich,aber Wohnung haben wir nicht,also musste sich wieder meine Frau kümmern,über den neuen Betrieb.In dem Fall glücklicherweise der Stadtbau Potsdam,hat die Sache ohne Frage erleichtert.
Und solche Dinge wie Auto oder so,glaube mir,das konntest Du vergessen.Das war überhaupt kein Thema.Ich weiß garnicht wie man heute auf solche Ideen kommen kann.
Und was das Geld angeht,ich hatte eigentlich immer Bekanntschaften zu NichtMfs-Mitarbeitern.Die Meisten hatten sicher weniger in der Lohntüte,aber mit dem Geld was sie im Monat zur Verfügung hatten haben sie mich einfach nur ausgelacht.Ich kann es nicht ändern,so war das in der DDR.Zumindest habe ich es so erlebt.
Karnak, ich will hier nicht den Experten in Sachen "MfS" spielen, aber mir ist aufgefallen daß selbst Du auf die Wohnungsbeschaffung durch das MfS hingewiesen hast und wie mir bereits bekannt war gab es dafür eine spezielle Einrichtung. Daß es nebenbei auch noch "Ledigenwohnheime" gab ist doch kein Beweis dafür daß es die von mir angesprochenen Privilegien nicht gab. Die dort Untergebrachten werden doch nicht ewig in diesen "Heimen" wohnen gebliebenen sein, ich bin mir sehr sicher daß mit zunehmender Dienstzeit und den entsprechenden Beförderungen sie ziemlich rasch aus diesen "Zweibettzimmern" verschwunden waren und die dafür zuständigen Stellen auch bei der Suche nach einem menschenwürdigen Domizil ein "gutes Wort" eingelegt hatten. Im Zusammenhang mit den Prämien und sonstigen Zuwendungen denke ich daß es beim MfS auch nicht anders war als im wirklichen Leben, das heißt für mich im Umkehrschluß: "Um so höher man auf der Leiter stand, um so höher waren diese Gratfikationen. Die "MfS-Eleven" aus den Ledigenwohnheimen waren bestimmt nicht mit Denen gleichzusetzen die schon auf einer höheren Sprosse der "Leiter" standen zu denen sie erst aufzurücken vorhatten. Wäre in dieser Hinsicht schon mal interessant in welcher Höhe sich die Nebenbeibezüge (Prämien und was Alles sonst "nicht gegeben haben soll") bei den einzelnen Dienstjahren und Diensträngen beliefen. Desweiteren würde ich gerne die Frage in den Raum stellen ob es ähnlich wie bei den MHO´s Einkaufsmöglichkeiten für MA der Staatssicherheit gegeben hatte und wenn, ob es da dann auch verschiedene Öffnungszeiten für niedere und höhere Dienstränge gab, bzw ob es gar Einkaufsmöglichkeiten gab auf die der "einfache" MA überhaupt keinen Zugriff hatte, weil nur ab einer bestimmten Stellung in der Hierachie?
Mit den Wartezeiten für PKW´s war es also genau so wie bei den anderen Arbeitern und Bauern in der DDR? Ich will Dir gegenüber nicht den "Wossi-Besserwisser" spielen, aber gestatte mir bitte daß ich darüber eine andere Meinung habe. Ein "helfendes" Händchen gab es nicht bei der Truppe? Na ja, das Zugeben von erhofften und angenommenen Vergünstigungen würde zumindestens vieles in Frage stellen was die Glaubhaftigkeit so mancher ehrenwerter Beteuerungen betrifft.
Karnak, bitte nicht persönlich nehmen, ich mußte mir auch nachsagen lassen, daß ich ein Verbrecher gewesen wäre.Schönen Gruß aus Kassel.
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Klar,das Mfs hatte eine eigene Wohnungsverwaltung,auch Mfs gebundene Wohnungen,wie viele andere Firmen in der DDR übrigens auch. Aber so üppig scheint das mit der Anzahl der Wohnungen eben nicht gewesen zu sein.
Ansonsten will ich hier nichts schönreden,aber eben auch nichts schlechter darstellen wie ich es erlebt habe.Und wenn Du von mir etwas liest ,ist es entweder meine Meinung zu einem Thema,die natürlich falsch sein kann,oder ich berichte von Dingen die ich erlebt habe.Etwas anderes wirst Du in diesem Forum von mir nicht finden und einen anderen Anspruch habe ich auch nicht.Und das ein Leiter einer Abteilung ein paar andere Möglichkeiten hatte als der kleine Hptm.Karnak,sicher war das so,aber davon kann ich eben nichts berichten,bis in diese Höhen war ich bei Weiten nicht vorgedrungen.Was sich in den Vorstandsetagen meiner jetzigen Firma so abspielt,da kann ich auch nicht viel sagen.Ich vermute einfach mal,den geht es auch etwas besser als mir.
Zu einem neuen Auto,da muß ich noch etwas sagen.In der DDR ein nagelneues Auto zu haben,daß war schon fast etwas Heiliges.
Ich habe nicht einen beim Mfs gekannt,der irgendwie frühzeitig ein neues Auto bekam,für den privaten Besitz,ich rede jetzt nicht von Dienstwagen.Auch in höheren Rängen war soetwas nicht vorstellbar.Von irgendwelchen stellv.Ministern will ich natürlich nicht reden,dort kannte ich mich nicht aus.Aber ansonsten,glaube mir,das konntest Du vergessen.
Ich kann Dir sagen wer manchmal ziemlich schnell ein neues Auto bekommen hat.Promis in der DDR die Ausreiseanträge gestellt hatten,verbunden mit der Forderung daß sie den Nur zurückziehen,wenn sie die von Ihnen gewünschte Karosse schnellstmöglich erhalten.Dem wurde dann mehr als einmal nachgegeben.Wenn Dir das vieleicht auch nicht gefällt,es ist eine der vielen Wahrheiten.Manche von Denen blasen sich heute noch als ehemalige Freiheitskämpfer auf und ich, der das in dem einen oder anderen Fall besser weiß macht dann
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Manche von Denen ich das weiß,sitzen heute ziemlich weit oben.Aber was mich angeht,ich kann eigentlich damit leben,sehe es entspannt,wir sind halt alle nur verführerische Menschen,sind alle bestechlich,ist nur ein Frage des Preises.