Zitat seaman:
Beitragvon seaman » 2. November 2012, 11:49
Also die letzte interessante Veranstaltung fand in der Sueddaenischen Universitaet von Odense statt.
Namhafte Referenten zur Thematik Kalter Krieg und Spionage waren zugegen.
Berichten werde ich z.Zt. hier nicht.
Das mußt Du doch auch gar nicht so geheimnisvoll und wichtigtuerisch ablehnen, da so etwas alles im Internet, wie nachstehend, zu finden ist.
Wie ich die Tagung in Odense erlebte
PROFIS, SPANNUNG, TIEFENSCHÄRFEBereits vor fünf Jahren hatte mich der Weg von Thüringen nach Fünen geführt, um in der Hans-Christian-Andersen-Stadt an einem zweitägigen Kolloquium teilzunehmen. Märchen wurden diesmal allerdings keine erzählt, denn im Gegensatz zu 2007 waren die alten Stasi-Offiziere auf dem Campus der Süddänischen Universität nicht zu finden.Die Organisation der Veranstaltung oblag mit Thomas WEGENER FRIIS einem exzellenten Wissenschaftler.
Thema der Tagung waren die Geheimdienste und deren Geschichte. Die Inhalte der erlesenen Referenten bezogen sich direkt auf die Geheimdienste. Um Lehren aus der Vergangenheit ziehen zu können, müssen Öffentlichkeit ebenso wie Politik und Medien die Tätigkeit der Geheimdienste besser verstehen lernen. Diskutiert wurden die Sicherheit der europäischen Staaten, Datenschutz und gegenseitige Überwachung zur Zeit des Kalten Krieges: Welche Möglichkeiten gab es? Welche Risiken waren zu kalkulieren und wo lagen die Grenzen der gegenseitigen Spionage? Dienen Geheimdienste der Zukunftssicherung? Oder sollen sie tatsächlich nur als Bedrohung gelten? Sind deren Operationen kostengünstig; vielleicht sogar eine effektive Schnittstelle zu den Entscheidungsträgern? Und: Wird dabei auch die Privatsphäre der Menschen respektiert?
Den Waliser Politikwissenschaftler Dr. Paul MADDRELL von der Aberystwyth Universität kannte ich noch von der Konferenz in Odense 2007. Auch diesmal sprach er über Vorgänge der DDR-Auslandsspionage. Dabei unterstrich er, dass die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A), das wichtigste Organ der Stasi, kaum Analysen im westlichen Sinne vornahm oder gar versuchte Entwicklungen vorauszusehen. Die Abteilung habe stattdessen als Nachrichtenagentur gewirkt, um Konflikte mit dem eigenen ideologischen Hintergrund sowie der politischen Führung der DDR zu vermeiden.Mit Spannung wurde das Referat von Professor Dr. Mark KRAMER von der Harvard Universität, erwartet. Er bearbeitete ein ähnliches Feld, nämlich die Mythen um den NATO-Übung „Able Archer 83“.
Mit großer Detailkenntnis auf höchster Ebene der sowjetischen Staatsführung stellte er fest, dass die Mythen über eine ernste Kriegsangst 1983 eben nur Mythen sind. Einfache Details über Able Archer würden falsch von Paul MADDRELL dargestellt, und für die Schlussfolgerung auf eine akute sowjetische Kriegsgefahr habe es keinerlei Anzeichen gegeben. KRAMERs Vortrag dürfte insbesondere der dänischen Öffentlichkeit noch gegenwärtig sein.
Am späten Mittwochnachmittag dann das Fazit:
Das letzte halbe Jahrhundert habe gezeigt, dass sich die Geheimdienste der ganzen Welt ständig neuen Aufgaben und Herausforderungen stellen müssen. Nur selten gäbe es für sie die Chance, zurückzublicken und Ereignisse der Vergangenheit zu bewerten, um historische Lehren für die Zukunft ziehen zu können. Die Frage, wie die Geheimdienste gerade heute erfolgreich Terrorismus bekämpfen wollen, stelle sich immer wieder neu. Insbesondere dann, wenn keine korrekte Auswertung dessen erfolgt, was wirklich in der terroristischen Szene der vergangenen Jahre passiert ist.
Der ganze ausführliche Beitrag hier:
http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2165073&r ... 55739&pg=1