Die Frau vom Brandenburger Tor

Alle Themen die eine Bezug zur Wende und Grenzöffnung haben. Persönliche Erlebnisse, Gedanken aus dieser Zeit, Dokumente und ähnliches.

Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon augenzeuge » 19. Mai 2024, 10:17

Bärbel Reinke war die Frau, die am 9.11.1989 ihren Weg durchs Brandenburger Tor verbal erzwang. Sie sagt, es war der schönste Tag ihres Lebens.


AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon karnak » 19. Mai 2024, 10:25

Bei der bescheuerten Alten kommt bei mir wirklich der Altstalinist durch. [flash]
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon Bahndamm 68 » 19. Mai 2024, 10:55

karnak hat geschrieben:Bei der bescheuerten Alten kommt bei mir wirklich der Altstalinist durch. [flash]

@AZ recht vielen Dank für den Link.
Ja, es war ein Mal, heute ist es Geschichte. Mit Sicherheit stand diese Frau im Mittelpunkt. Interessant natürlich auch die Gesichter der Grenzer. Sie sprechen Bände.
War es zum Zeitpunkt Resignation, Fassungslosigkeit, war es das Warten auf einen entsprechenden Befehl?
Wie waren in diesem Moment die Gedanken?
Fragen über Fragen und nur die können es beantworten, die direkt dabei gewesen sind.
Und jetzt schreibst du von einer bescheuerten Alten. Wie absurd diese Bezeichnung?
Warum hast du nach der Wende große Reisen durch geführt? Einfach die Welt kennenlernen und in dieser Situation einfach nur 200 m gen Westen laufen. Über die Bedeutung vom Brandenburger Tor habe ich mir viele Jahre später erst Gedanken gemacht.
Eine kleine Geschichte von mir.
Wir hatten Besuch einer Familie, mit einem behinderten Kind, aus dem Hessenland. Sie wollten einfach mal nach Ost-Berlin, ohne Kind, auf welches ich hier aufpasste. Wir hatten eine Uhrzeit ausgemacht. Wir wollten uns einfach nur zu winken, von Ost nach West oder umgedreht. Der Abstand auf beiden Seiten war zu weit. Am Abend konnten wir uns wieder in die Arme schließen. Am nächsten Tag sind wir wieder zum Brandenburger Tor gelaufen und haben uns das Russen-Denkmal intensiv angeschaut.
Ja, so war es, DDR und Bundesrepublik Deutschland.
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon augenzeuge » 19. Mai 2024, 12:17

karnak hat geschrieben:Bei der bescheuerten Alten kommt bei mir wirklich der Altstalinist durch. [flash]


Dabei ist diese Frau nur das Ergebnis der bescheuerten Altstalinisten.

Das diese Frau nicht bescheuert ist, zeigen die hilflosen Gesichter der jungen Vollstrecker der Regierung, die langsam erkennen, auf welches falsche Pferd sie gesetzt hatten.

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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon Dille » 19. Mai 2024, 14:17

karnak hat geschrieben:Bei der bescheuerten Alten kommt bei mir wirklich der Altstalinist durch.


Dieser Satz zeugt nur von einem völligen Unverständnis der damaligen Situation im geteilten Berlin !

Man hat meine Heimatstadt von einem Tag auf den anderen zerschnitten, mit Androhung von Waffen-
gewalt verhindert, daß ich meine gewohnten Wege in meiner Heimatstadt gehen konnte. Auch ich bin
manchen Abend wie waidwund an der "Grenze" von der Marschallbrücke bis zum Checkpoint Charly
gelaufen, mit einer Wut im Bauch.
Und da tut sich für diese Frau plötzlich die Möglichkeit auf, nach 28 Jahren ihren Wunsch zu realisieren,
wieder etwas Berliner Normalität zu spüren, einmal durch dieses Wahrzeichen zu gehen !
Nein, "bescheuert" waren jene, die diesen Irrsinn erdacht haben, und noch schlimmer, im vermeintlichen
"Sieges"taumel dann die restliche Maske vom Gesicht genommen haben und gezeigt haben, was sie noch
so "drauf" haben, offizielles Verbot Westsender zu sehen und zu hören, Wehrpflicht etc.

Gruß, Dille
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon karnak » 19. Mai 2024, 14:38

Dille hat geschrieben:
Dieser Satz zeugt nur von einem völligen Unverständnis der damaligen Situation im geteilten Berlin !

Man hat meine Heimatstadt von einem Tag auf den anderen zerschnitten, mit Androhung von Waffen-
gewalt verhindert, daß ich meine gewohnten Wege in meiner Heimatstadt gehen konnte. Auch ich bin
manchen Abend wie waidwund an der "Grenze" von der Marschallbrücke bis zum Checkpoint Charly
gelaufen, mit einer Wut im Bauch.
Und da tut sich für diese Frau plötzlich die Möglichkeit auf, nach 28 Jahren ihren Wunsch zu realisieren,
wieder etwas Berliner Normalität zu spüren, einmal durch dieses Wahrzeichen zu gehen !
Nein, "bescheuert" waren jene, die diesen Irrsinn erdacht haben, und noch schlimmer, im vermeintlichen
"Sieges"taumel dann die restliche Maske vom Gesicht genommen haben und gezeigt haben, was sie noch
so "drauf" haben, offizielles Verbot Westsender zu sehen und zu hören, Wehrpflicht etc.

Gruß, Dille

Stimmt alles, außer das mit den Westsendern, die waren nie verboten, höchstens unerwünscht und je nach Haltung des Gegenüber unter Umständen karriereschädigend. [grin] Und heute wie damals, egal zu welchem Thema geht mir solch theatralisches Getue auf dem Zeiger bei dem ich mir noch nicht mal sicher sein kann ob es arrangiert ist. [hallo]
Nervt mich genauso wie hysterische Coronaleugner und Menscheitsuntergangsstrategen, islamistische Krawallprediger Pegidaexperten sowie sowie Kriegstreiber und Quatschköppe von beiden Seiten der ideologischen Front. Aber vielleicht bin ich auch nur zu wenig emotional und für solches Theater einfach nicht mehr einzuspannen.
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon Dille » 19. Mai 2024, 15:16

Nu ' erzähl' mir nicht, was ich erlebt habe !

Schulferien 1961, zwischen 11. und 12. Klasse, Gerhart Hauptmann Schule in Berlin- Friedrichshagen,
hat man uns noch in den Schulferien um den 25.8.61 in die Aula beordert und uns offiziell verboten,
West- Sender zu hören und zu sehen.
Ebenso wurde mir das von der TU Dresden überliefert.

Ganz andere Sache ist, was die Schüler oder Studenten gemacht haben, man hat dann immer gehört,
was am Tag nach den "Schlager der Woche" gepfiffen wurde auf dem Schulhof, 1965 klang in Dres-
den aus allen Zimmern immer "Der aktuelle Platteteller" (Deutschlandfunk auf Langwelle) aus allen
Zimmern, da war man dann so weit, daß man uns nur noch "gebeten" hat, doch die folgenden politi-
schen Sendungen abzustellen.

Gruß, Dille
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon augenzeuge » 19. Mai 2024, 15:38

Dille hat geschrieben:Nu ' erzähl' mir nicht, was ich erlebt habe !

Schulferien 1961, zwischen 11. und 12. Klasse, Gerhart Hauptmann Schule in Berlin- Friedrichshagen,
hat man uns noch in den Schulferien um den 25.8.61 in die Aula beordert und uns offiziell verboten,
West- Sender zu hören und zu sehen.

Gruß, Dille


Stimme ich dir zu. Ich war 1978 auf Klassenfahrt in Ost-Berlin. Einige hatten Radios bei und hörten die Hitparade vom Rias.
Was glaubst du was das für ein Theater gab?! [angst] Darüber wurde später sogar den Eltern berichtet.

Gleiche Zeitschiene. Mir erzählte damals ein Mitschüler, den ich zu Hause besuchte, dass er kein West TV sehen darf. Seine Eltern waren beim MfS, ich dachte damals Armee, die hatten Angst, das zu tun. Ich frag mich grad, ob mir das Karnak damals auch so erzählt hätte..... [blush]

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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon pentium » 19. Mai 2024, 15:48

augenzeuge hat geschrieben:
Dille hat geschrieben:Nu ' erzähl' mir nicht, was ich erlebt habe !

Schulferien 1961, zwischen 11. und 12. Klasse, Gerhart Hauptmann Schule in Berlin- Friedrichshagen,
hat man uns noch in den Schulferien um den 25.8.61 in die Aula beordert und uns offiziell verboten,
West- Sender zu hören und zu sehen.

Gruß, Dille


Stimme ich dir zu. Ich war 1978 auf Klassenfahrt in Ost-Berlin. Einige hatten Radios bei und hörten die Hitparade vom Rias.
Was glaubst du was das für ein Theater gab?! [angst] Darüber wurde später sogar den Eltern berichtet.

Gleiche Zeitschiene. Mir erzählte damals ein Mitschüler, den ich zu Hause besuchte, dass er kein West TV sehen darf. Seine Eltern waren beim MfS, ich dachte damals Armee, die hatten Angst, das zu tun. Ich frag mich grad, ob mir das Karnak damals auch so erzählt hätte..... [blush]

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Genau, immer die Zeitschiene beachten....
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon Dille » 19. Mai 2024, 16:25

Ist ja alles richtig -- das mit der Zeitschiene ! Nur -- ich mußte mein Leben "vorwärts" leben, und nicht mit
der heutigen Kenntnis der Geschichte.
Und man hat ja nicht dieses "Westsender hören/ sehen" aus purer Menschenfreundlichkeit gelockert, sondern
aus der Erkenntnis, daß es schlicht nicht durchzusetzen geht --- man kann FM (Ukw) nicht so stören wie AM,
wenn man gekonnt hätte wie gewollt, dann wäre es so wie in Nord- Korea, 2 Fernsehprogramme, Rundfunk
in den Empfängern beschränkt, bei Touristen Geräte an der Grenze hinterlegt oder im Paß eingetragen.

Aber, wir sind etwas vom Thema abgekommen, ich kann diese Frau vom Brandenburger Tor mit ihren Emoti-
onen sehr gut verstehen, und nun überall gleich den Klassenfeind zu wittern, der das in Szene gesetzt hat....

Gruß, Dille
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon pentium » 19. Mai 2024, 17:08

Nur mal als keine Erinnerung:
Das DDR Fernsehen begann in der Sendenorm >OIRT D< d.h. mit 6,5 MHz Tonträgerabstand im Gegensatz zur BRD mit dem CCIR 5,5 MHz Tonträgerabstand.
https://de.wikipedia.org/wiki/OIRT-Band
Um dem "Klassenfeind" in der BRD dennoch nun auch noch den (Ton-)Empfang der DDR Programme zu ermöglichen, wurden in den späten 1950er Jahren bis Anfang der 1960er Jahre die Sender von der OIRT Norm auf CCIR umgestellt.
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon karnak » 19. Mai 2024, 17:09

Dille hat geschrieben:Nu ' erzähl' mir nicht, was ich erlebt habe !

Schulferien 1961, zwischen 11. und 12. Klasse, Gerhart Hauptmann Schule in Berlin- Friedrichshagen,
hat man uns noch in den Schulferien um den 25.8.61 in die Aula beordert und uns offiziell verboten,
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[grin] Müssen wir schon genau sein, in staatlichen Stellen und Institutionen wurde das verboten. Heute würde man Hausrecht dazu sagen, sicher verordnet durch den Betreiber und Inhaber, also in dem Fall durch den Staat. Aber es gab durch diesen Staat nie eine offizielle gesetzliche Regelung zum Verbot von Feindsendern sehen und hören wie etwas im 3. Reich, die in dem Fall ja mit einer Strafe hätte belegt sein müssen. Wenn man Euch das in Schule oder Universität verordnet hat war es nichts weiter als vorauseilender Gehorsam wie in Diktaturen üblich, mehr aber auch nicht. [hallo]
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon Nostalgiker » 19. Mai 2024, 17:09

karnak hat geschrieben:Bei der bescheuerten Alten kommt bei mir wirklich der Altstalinist durch. [flash]


Mit diesem Satz machst du deiner Signatur im negativen Sinn alle Ehre.
Dafür solltest du dich schämen, da helfen auch deine nachgeschobenen Beschwichtigungsversuche nichts mehr, im Gegenteil, sie machen allen nur noch peinlicher.

Ich, wir, haben das damals live im Fernsehen mitverfolgt nachdem wir erfolglos versucht haben zur Bornholmer Strasse vorzudringen. So zwischen 20 und 21 Uhr. Die Grenze wurde bekanntlich erst gegen 23 Uhr geöffnet in der Nacht.
Es hat uns damals nicht kalt gelassen und auch beim heutigen ansehen spüre ich die Emotionen der Frau nach ihrem Wunsch einfach durch das Brandenburger Tor zu laufen.
Das du das selbst heute noch nicht verstehst und erkennst lässt auf einen eklatanten Mangel an jeglicher Empathie und Einfühlungsvermögen schließen.

Noch ein paar Bemerkungen zu Dilles Erinnerungen.

Die allgemeine Wehrpflicht in der DDR wurde im Januar 1962 eingeführt, in der BRD im Juli 1956. Das ohne weitere Wertung.
Es bestand nie ein generelles Verbot vom hören und sehen von westlichen Sendern. Es ist unbestreitbar dass das hören/sehen dieser Sender entsprechend propagandistisch "bekämpft" wurde aber ein Verbot mit den entsprechenden Konsequenzen bei Nichteinhaltung wie im Dritten Reich gab es nicht.
Hingegen war das hören dieser Sender in öffentlichen Einrichtungen, dazu gehören auch Studentenwohnheime, nicht erwünscht. Konnte aber nicht unterbunden werden. Zu keiner Zeit.
Ich kann mich auch nicht erinnern das ich Ende August 1961, wie alle Schüler, in die Aula meiner damaligen Schule zitiert wurde um uns offiziell Verbot Westsender zu hören und zu sehen.
Wie sollte das funktionieren da wir als Schüler bekanntlich bei unseren Eltern wohnten und vor allem wie sollte die Durchsetzung des "offiziellen Verbotes" kontrolliert werden?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon pentium » 19. Mai 2024, 17:17

karnak hat geschrieben:
Dille hat geschrieben:Nu ' erzähl' mir nicht, was ich erlebt habe !

Schulferien 1961, zwischen 11. und 12. Klasse, Gerhart Hauptmann Schule in Berlin- Friedrichshagen,
hat man uns noch in den Schulferien um den 25.8.61 in die Aula beordert und uns offiziell verboten,
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[grin] Müssen wir schon genau sein, in staatlichen Stellen und Institutionen wurde das verboten. Heute würde man Hausrecht dazu sagen, sicher verordnet durch den Betreiber und Inhaber, also in dem Fall durch den Staat. Aber es gab durch diesen Staat nie eine offizielle gesetzliche Regelung zum Verbot von Feindsendern sehen und hören wie etwas im 3. Reich, die in dem Fall ja mit einer Strafe hätte belegt sein müssen. Wenn man Euch das in Schule oder Universität verordnet hat war es nichts weiter als vorauseilender Gehorsam wie in Diktaturen üblich, mehr aber auch nicht. [hallo]


Was meinst du was passiert wäre, mal rein hypothetisch, du hättest in deiner Schulzeit einen Brief an den RIAS oder später als Erwachsener an die BBC geschrieben oder als Funkamateur Empfangsbestätigungen an, nur mal so als Beispiel Radio Kanada, die Stimme Amerikas oder RSA (Radio Südafrika) geschrieben. Im übrigen gab es da meines Wissens eine Befehl in der NVA wegen dem Westempfang.
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon karnak » 19. Mai 2024, 17:18

Nostalgiker hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Bei der bescheuerten Alten kommt bei mir wirklich der Altstalinist durch. [flash]


Mit diesem Satz machst du deiner Signatur im negativen Sinn alle Ehre.
Dafür solltest du dich schämen, da helfen auch deine nachgeschobenen Beschwichtigungsversuche nichts mehr, im Gegenteil, sie machen allen nur noch peinlicher.


[grin] Komm mir mal nicht mit dieser Schäm Dich Nummer. Zum Ersten, so wie die Frau in emotionaler Gefühlsregung dort einen Affen gemacht hat als wäre sie gerade aus einem KZ mit Hungerödemen und blauen Flecken entlassen worden, darf ich mich wohl in einer emotionalen Gefühlsregung über dieses hysterische Rumgekreische dieser Frau auslassen. Und zum Zweiten, ich nehme der Frau, dem anwesenden Medium und den Geschichtsaufklärern sowieso nicht ab, dass diese Nummer reinzufällig dort abgelaufen und dokumentiert worden ist. [hallo]
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon karnak » 19. Mai 2024, 17:22

pentium hat geschrieben:
Was meinst du was passiert wäre, mal rein hypothetisch, du hättest in deiner Schulzeit einen Brief an den RIAS oder später als Erwachsener an die BBC geschrieben oder als Funkamateur Empfangsbestätigungen an, nur mal so als Beispiel Radio Kanada, die Stimme Amerikas oder RSA (Radio Südafrika) geschrieben. Im übrigen gab es da meines Wissens eine Befehl in der NVA wegen dem Westempfang.

Dann hätte man mir staatsfeindliche Verbindungsaufnahme anhängen können,natürlich ein völlig ungerechtfertigter Straftatbestand einer Diktatur, aber eben strafbewehrt ,hat aber nicht das Geringste mit dem vermeintlichen Verbot des Hören oder Sehen eines Senders zu tun. [hallo]
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon pentium » 19. Mai 2024, 17:25

karnak hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:
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Mit diesem Satz machst du deiner Signatur im negativen Sinn alle Ehre.
Dafür solltest du dich schämen, da helfen auch deine nachgeschobenen Beschwichtigungsversuche nichts mehr, im Gegenteil, sie machen allen nur noch peinlicher.


[grin] Komm mir mal nicht mit dieser Schäm Dich Nummer. Zum Ersten, so wie die Frau in emotionaler Gefühlsregung dort einen Affen gemacht hat als wäre sie gerade aus einem KZ mit Hungerödemen und blauen Flecken entlassen worden, darf ich mich wohl in einer emotionalen Gefühlsregung über dieses hysterische Rumgekreische dieser Frau auslassen. Und zum Zweiten, ich nehme der Frau, dem anwesenden Medium und den Geschichtsaufklärern sowieso nicht ab, dass diese Nummer reinzufällig dort abgelaufen und dokumentiert worden ist. [hallo]


Geht es bei dir eigentlich mal ohne diese Vergleiche mit der NS Zeit? Ich kann dich ja verstehen als ehemaliger Hüter über Ein und Ausreisen, damals in der DDR.
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon karnak » 19. Mai 2024, 17:34

Wenn es passt [grin] Und ich weiß natürlich, dass, wenn es mit Argumenten eng wird, gerne Mal die Gelegenheit des Naziverdachts genutzt wird, der Steffen 52 hat das sogar von Dir abgekupfert als er als Agit/ Proper von der AfD noch da war. [flash] Deswegen gebe ich Euch gerne ab und an mal die Gelegenheit etwas zurückzuschlagen damit das hier am Laufen bleibt. [hallo] Klein, oder in die ,lieber vorsichtig Ecke, bekommt man mich natürlich nicht damit.
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon pentium » 19. Mai 2024, 17:48

karnak hat geschrieben:Wenn es passt [grin] Und ich weiß natürlich, dass, wenn es mit Argumenten eng wird, gerne Mal die Gelegenheit des Naziverdachts genutzt wird, der Steffen 52 hat das sogar von Dir abgekupfert als er als Agit/ Proper von der AfD noch da war. [flash] Deswegen gebe ich Euch gerne ab und an mal die Gelegenheit etwas zurückzuschlagen damit das hier am Laufen bleibt. [hallo] Klein, oder in die ,lieber vorsichtig Ecke, bekommt man mich natürlich nicht damit.


Ich stelle eigentlich nie Leute in irgendwelche Ecken und klein kriegen will ich auch niemanden in Foren. Es besteht bei diesen NS Zeit vergleichen nur die Gefahr, eben jene Zeit zu relativieren, gar zu verharmlosen, deshalb mein Einwurf. Aber zurück an das Brandenburger Tor in jener Nacht....
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon Icke46 » 19. Mai 2024, 17:54

pentium hat geschrieben:
(….)

Was meinst du was passiert wäre, mal rein hypothetisch, du hättest in deiner Schulzeit einen Brief an den RIAS oder später als Erwachsener an die BBC geschrieben oder als Funkamateur Empfangsbestätigungen an, nur mal so als Beispiel Radio Kanada, die Stimme Amerikas oder RSA (Radio Südafrika) geschrieben. Im übrigen gab es da meines Wissens eine Befehl in der NVA wegen dem Westempfang.


Scheinbar war in der DDR wirklich alles anders. Im Westen kannte ich keinen Amateurfunker, der QSL-Karten an Rundfunksender geschickt hat, sondern eher an seinen Funk-Gesprächspartner. Da konnte man natürlich auch Beziehungen knüpfen, zb. war König Hussein von Jordanien ein begeisterter Amateurfunker, und QSL-Karten von ihm entsprechend gefragt. Politische Diskussionen waren in der Amateurfunk-Welt unerwünscht.

Das andere mit den Rundfunksendern habe ich auch gemacht, hatte einen Transistor mit 3 Kurzwellenbändern. Das weiteste, was mir zu Gehör kam, war das deutschsprachige Programm von Radio Tirana. Von dem schlackern mir heute noch die Ohren, weniger wegen der Nachrichten dort, obwohl die auch sehr speziell waren(Stimme der DDR war im Vergleich dazu ein Ausbund an Pluralismus), sondern wegen des Musikprogramms. Dort war nur albanische Folklore erlaubt, und die war für westliche Ohren schon gewöhnungsbedürftig [shocked] …..
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon karnak » 19. Mai 2024, 17:59

pentium hat geschrieben: Es besteht bei diesen NS Zeit vergleichen nur die Gefahr, eben jene Zeit zu relativieren, gar zu verharmlosen, deshalb mein Einwurf. Aber zurück an das Brandenburger Tor in jener Nacht....

Mach Dir da mal keine Sorgen, dass vermeide ich schon, sollte mir auch nur sehr schwer nachzuweisen sein. Da gibt es ganz Andere in heutiger Zeit die relativieren und Verharmlosen. [grin] Aber jetzt entgültig zu der Frau vom Brandenburger Tor, wenn ich auch meins losgeworden bin. Aber man weiß ja nicht, vielleicht würge ich ja noch was hoch, muß man mir nur den richtigen Knochen vorhalten. [hallo]
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon pentium » 19. Mai 2024, 18:02

Der Grenzoffizier führte sie damals zum Tor und sagte freundlich: Hier ist doch gar kein Übergang oder wollen Sie auf diese Mauer klettern? So geht Bärbel Reinke in der Invalidenstraße über den weißen Strich und wird schließlich von einem Taxifahrer zum Ku’damm kutschiert.

Hat man das eigentlich damals in der Reportage gesehen...?
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon karnak » 19. Mai 2024, 18:09

Icke46 hat geschrieben:
Scheinbar war in der DDR wirklich alles anders. Im Westen kannte ich keinen Amateurfunker, der QSL-Karten an Rundfunksender geschickt hat, sondern eher an seinen Funk-Gesprächspartner. Da konnte man natürlich auch Beziehungen knüpfen, zb. war König Hussein von Jordanien ein begeisterter Amateurfunker, und QSL-Karten von ihm entsprechend gefragt. Politische Diskussionen waren in der Amateurfunk-Welt unerwünscht.

Das andere mit den Rundfunksendern habe ich auch gemacht, hatte einen Transistor mit 3 Kurzwellenbändern. Das weiteste, was mir zu Gehör kam, war das deutschsprachige Programm von Radio Tirana. Von dem schlackern mir heute noch die Ohren, weniger wegen der Nachrichten dort, obwohl die auch sehr speziell waren(Stimme der DDR war im Vergleich dazu ein Ausbund an Pluralismus), sondern wegen des Musikprogramms. Dort war nur albanische Folklore erlaubt, und die war für westliche Ohren schon gewöhnungsbedürftig [shocked] …..

[grin] Ich habe RIAS II Treffpunkt immer gehört, 16.00 Uhr glaube ich. Da schrieb dann " Der Fänger im Roggen" und andere Synonyme aus dem Osten an unverfängliche Privatadressen die regelmäßig von dem Sender durchgegeben wurden. Natürlich hat das eine Diktatur noch zusätzlich verärgert und in ihrem Verfolgungswahn misstrauisch gemacht. Und so ganz ohne im kalten Krieg wird es natürlich auch nicht gewesen sein. Wer als DDR Bürger regelmäßig an solche Adressen geschrieben hat konnte natürlich Gefahr laufen das Interesse gewisser Kreise der Amerikaner zu erregen. So aus reiner Verbundenheit mit den Deutschen Drüben wurde der Sender nun auch nicht gerade gegründet und betrieben. [grin]
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon augenzeuge » 19. Mai 2024, 18:09

pentium hat geschrieben:Der Grenzoffizier führte sie damals zum Tor und sagte freundlich: Hier ist doch gar kein Übergang oder wollen Sie auf diese Mauer klettern? So geht Bärbel Reinke in der Invalidenstraße über den weißen Strich und wird schließlich von einem Taxifahrer zum Ku’damm kutschiert.

Hat man das eigentlich damals in der Reportage gesehen...?



Nein. Aber sie erzählte es selbst 2009:
Heute, 20 Jahre danach, sagt Bärbel Reinke: „Ich hatte Angst vor dieser Mauer aus Soldaten, mir sind einfach die Nerven durchgegangen.“ Wenn sie heute mit dem Fahrrad durchs Tor fährt, klopft ihr immer wieder das Herz und sie denkt an diese Szene, die als Dokument der Ohnmacht und des Aufbegehrens um die Welt ging. Der Grenzoffizier führte sie damals zum Tor und sagte freundlich: Hier ist doch gar kein Übergang oder wollen Sie auf diese Mauer klettern? So geht Bärbel Reinke in der Invalidenstraße über den weißen Strich und wird schließlich von einem Taxifahrer zum Ku’damm kutschiert.

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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon augenzeuge » 19. Mai 2024, 18:11



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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon augenzeuge » 19. Mai 2024, 18:13

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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon Spartacus » 19. Mai 2024, 18:16

karnak hat geschrieben:Bei der bescheuerten Alten kommt bei mir wirklich der Altstalinist durch. [flash]


Also diese Emotionen waren garantiert echt und wenn du das nicht so siehst, na dann kann dir in diesem Leben sowieso keiner mehr helfen. [smile]

Was hast du eigentlich damals in dem Moment gedacht? Oder am nächsten Morgen, als du das alles realisiert hattest?

Ging dir da die Muffe und haste deine Felle davon schwimmen sehen?

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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon augenzeuge » 19. Mai 2024, 18:23

Spartacus hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Bei der bescheuerten Alten kommt bei mir wirklich der Altstalinist durch. [flash]


Also diese Emotionen waren garantiert echt und wenn du das nicht so siehst, na dann kann dir in diesem Leben sowieso keiner mehr helfen. [smile]

Was hast du eigentlich damals in dem Moment gedacht? Oder am nächsten Morgen, als du das alles realisiert hattest?

Ging dir da die Muffe und haste deine Felle davon schwimmen sehen?

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So dachte ein Grenzer....
Zum Brandenburger Tor:
https://www.youtube.com/watch?v=uzz7YmoV6w8

Über die Nacht:
https://www.youtube.com/watch?v=ivJ7jIT ... BCYW5pc2No
https://www.youtube.com/watch?v=3KYCcbX ... BCYW5pc2No
https://www.youtube.com/watch?v=kehq_yf ... BCYW5pc2No
https://www.youtube.com/watch?v=iDd1Rgt ... BCYW5pc2No

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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon Icke46 » 19. Mai 2024, 18:35

karnak hat geschrieben:
(….)

Ich habe RIAS II Treffpunkt immer gehört, 16.00 Uhr glaube ich. Da schrieb dann " Der Fänger im Roggen" und andere Synonyme aus dem Osten an unverfängliche Privatadressen die regelmäßig von dem Sender durchgegeben wurden. Natürlich hat das eine Diktatur noch zusätzlich verärgert und in ihrem Verfolgungswahn misstrauisch gemacht. Und so ganz ohne im kalten Krieg wird es natürlich auch nicht gewesen sein. Wer als DDR Bürger regelmäßig an solche Adressen geschrieben hat konnte natürlich Gefahr laufen das Interesse gewisser Kreise der Amerikaner zu erregen. So aus reiner Verbundenheit mit den Deutschen Drüben wurde der Sender nun auch nicht gerade gegründet und betrieben. [grin]


Ich habe das 1970 mal umgekehrt gemacht und einen Brief an Werner Schütz, Berlin W8, Postfach 116 geschickt, damals hier im Westen die bekannteste Tarnadresse, nämlich die vom Deutschen Soldatensender 935 [grins] . Die war ja streng konspirativ, an der veralteten Postleitzahl war nicht zu erkennen, dass sich das Postfach in Ost-Berlin befand - aber jeder hat’s gewusst [mad] . Schaden habe ich daran keinen genommen. Nur der Moderator der Sendung kam ein bisschen ins Schleudern beim verlesen der ganzen Mädchennamen, ich hatte der Einfachheit halber alle Mädchen meiner Schulklasse gegrüßt, das waren so etwa 15 an der Zahl……
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Re: Die Frau vom Brandenburger Tor

Beitragvon karnak » 19. Mai 2024, 18:48

Spartacus hat geschrieben:
Also diese Emotionen waren garantiert echt und wenn du das nicht so siehst, na dann kann dir in diesem Leben sowieso keiner mehr helfen.

Was hast du eigentlich damals in dem Moment gedacht? Oder am nächsten Morgen, als du das alles realisiert hattest?

Ging dir da die Muffe und haste deine Felle davon schwimmen sehen?

Sparta

Erstens, der Staatsdiener hat sich bei mir viel zu sehr eingefressen, egal ob Diktatur oder Demokratie, ich erwarte vom Bürger, dass er dem Staatsdiener Respekt entgegenbringt und ihn nicht zum Affe macht, und das auch noch vor laufenden Kameras. [flash] Und ich erwarte von einem Staatsdiener solange er in Amt und Würden ist, dass er geltendes Recht und geltende Ordnung durchsetzt, auch wenn sie eine Woche später Unrecht werden sollte. Mit mir wäre dieses "Zeitdokument" nicht entstanden, ich hätte mich nicht zum Bimbo und Stadtführer gemacht und wäre mit der Frau da rumgschlendert. Ich hätte sie, wie es sich gehört, zum entsprechenden Grenzübergang verwiesen und ihr verkündet, dass das hier im Augenblick keiner ist.
Und Zweitens, zu dem Zeitpunkt hatte ich mich schon ziemlich von meiner DDR verabschiedet, habe den Untergang nicht vorausgesehen, schlicht nicht für möglich gehalten, hatte aber schon länger ein schlechtes Gefühl [flash] . Ich hatte dann sehr schnell Gespräche mit Westberlinern die meinten man könnte zuverlässige Leute brauchen. Und so habe ich nach einer gewissen Zeit der Quälerei kurz vor der Währungsunion einen Schnitt gemacht, habe meine Mütze an den Haken gehängt, bin mit meinen Trabant über meine Güst nach Westberlin gefahren und habe bei Schlüter Brot angeheuert. Damit begann meine" Brotkarriere" und die bei der Stasi war mit relativ wenig Schmerzen beendet. [flash] Sicher mein Vorteil, ich kannte Westler über viele Jahre und besser als der Ostler über seinen Westbesuch, ich war nie ein 200% iger und ich bin, wenn es sein muß, Entschlusstark. Habe ich den erstmal getroffen schaue ich nicht zurück. So bin ich ohne größere Probleme Bundesbürger geworden, mir ist nie wirklich die Muffe gegangen und ich hatte nicht einen Tag ökonomische Sorgen, ich habe einfach mein Gesäß bewegt und bin von dem falschen Pferd abgestiegen, alles andere wäre nicht meine Sache gewesen. In irgendwelchen Kameradschaften ewig meine Wunden zu lecken.
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