von ratata » 7. Oktober 2023, 09:25
Die Sanktionen, die der Westen gegen Russland verhängt hat, sollte die Bevölkerung gegen Präsident Putin aufbringen. Doch im Alltag vieler Russen ist der Krieg gegen die Ukraine immer noch kaum spürbar. Das liegt auch an deutschen Unternehmen.
In diesem Supermarkt in Sankt Petersburg ist die deutsche Molkerei Hochland weiter präsent picture alliance/Russian Look/Maksim Konstantinov
In diesem Supermarkt in Sankt Petersburg ist die deutsche Molkerei Hochland weiter präsent picture alliance/Russian Look/Maksim Konstantinov
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Die Ukraine-Invasion sollte Russland zu einer ausgestoßenen Nation machen. Offiziell wurde zwar nicht davon gesprochen, die russische Bevölkerung unter den Sanktionen leiden zu lassen. Trotzdem stellte sich diese Erwartung im Westen ein: Dass die Bürger die Folgen des Krieges zu spüren bekommen, den ihr Präsident Wladimir Putin entfacht hat.
Westliche Marken, so die Hoffnung, würden bald aus Russland verschwinden – und die russischen Verbraucher zurück in die Konsumwelt der späten Sowjetunion katapultieren. Doch das ist nicht eingetreten. Vielen großen westlichen Firmen wurden die politischen Risiken der Präsenz in Russland zwar zu groß, einige ließen sich von Aktivisten überzeugen, den russischen Markt zu verlassen.
Supermarkt in Moskau: Das Angebot ist nahezu unverändert picture alliance/Globa Look Press/Petrov Sergey
Supermarkt in Moskau: Das Angebot ist nahezu unverändert picture alliance/Globa Look Press/Petrov Sergey
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Doch andere, auch Unternehmen aus Deutschland, blieben auf dem russischen Markt. Laut EU-Kommission haben sich nur 40 Prozent der internationalen Unternehmen zu einem Rückzug aus Russland entschlossen. Damit machen sie sich nicht strafbar, ein wirtschaftliches Totalembargo gegen die Russische Föderation besteht nicht.
Doch sie tragen dazu bei, dass bei den Verbrauchern ein Gefühl von Normalität erhalten bleibt, während im Nachbarland Krieg herrscht. Zudem verhelfen sie dem russischen Staat zu Steuereinnahmen, die er dringend braucht, um seinen Angriffskrieg zu finanzieren.
Ritter Sport spendet den Gewinn
Nirgendwo ist diese Normalität so sehr zu spüren wie im Supermarkt. Denn Produkte einiger großer Marken aus Deutschland, die bereits lange in Russland präsent sind, liegen immer noch in den Regalen. Die Supermarktkette Perekrestok bewirbt auf ihrer Website zahlreiche Produkte unter der Marke „Hochland“ und „Almette“.
Scheiblettenkäse, Frischkäsesorten und Schmelzkäse sind weiter im Angebot. Die Käserei Hochland betreibt drei Werke in Russland und denkt nicht an Rückzug. Das Familienunternehmen aus dem Allgäu macht ein Viertel seines Umsatzes in dem Land.
Ein Supermarkt in Moskau im Frühjahr 2023: Viele westliche Produkte sind weiter erhältlich AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV
Ein Supermarkt in Moskau im Frühjahr 2023: Viele westliche Produkte sind weiter erhältlich AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV
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Ähnlich handhabt es die Großmolkerei Ehrmann. Desserts, Trinkjoghurts und Puddings unter der Marke „Ermigurt“ verkaufen sich bestens. Kurz vor der russischen Ukraine-Invasion hatte Ehrmann sein Russland-Geschäft sogar noch ausgeweitet. Allein im Jahr 2021 machte das Unternehmen laut einer Studie der Kyiv School of Economics knapp 420 Millionen Euro Umsatz in Russland. Das Ehrmann-Werk unweit von Moskau produziert nach eigenen Angaben täglich bis zu 1500 Paletten Milchprodukte.
Auch Ritter Sport verkauft seine Schokolade weiter in Russland. „Mach’ die schönsten Momente deines Lebens noch schöner mit Ritter Sport“ heißt es auf der Seite des Herstellers. Der Instagram-Auftritt liegt nach der Sperrung der Plattform in Russland auf Eis.
Wo bleiben denn die Sanktionen gegen Russland . Alles nur bla- bla aus Berlin , für mich hängt sich die Baerbock zu sehr aus dem Fenster . Die das Geld in Deutschland haben , denen geht die doch am Ar...... vorbei . MfG ratata