Russland, Putin und die Politik...

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 11. Februar 2022, 19:12

Von wegen Angst vor den Russen, starke wirtschaftliche Interessen stecken hinter der Angst.
https://taz.de/Konflikt-zwischen-Russla ... /!5830831/
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 11. Februar 2022, 19:22

Ari@D187 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:[...]
Frag dich mal, wie es sein kann, dass es keinerlei Einschränkungen für die USA am Ölimport aus Russland gibt.
Russland belegt mittlerweile Platz drei unter den Öllieferanten der USA!!

AZ

Das könnte doch Scholz unterbinden, so wie es Biden umgekehrt macht.

Ari


Das wäre lustig geworden, wenn Scholz angesprochen hätte, dass er sich um die Unabhängigkeit der USA vom russ. Öl etwas Sorgen macht. [laugh]
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Bahndamm 68 » 11. Februar 2022, 21:04

Ari@D187 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:[...]
Frag dich mal, wie es sein kann, dass es keinerlei Einschränkungen für die USA am Ölimport aus Russland gibt.
Russland belegt mittlerweile Platz drei unter den Öllieferanten der USA!!
AZ

Das könnte doch Scholz unterbinden, so wie es Biden umgekehrt macht.
Ari

Das ist doch großer Quatsch. Beide, Scholz und Biden, sind doch Partner, haben sie doch so gesagt.
Diesen glaube ich in jedem Fall, wenn Putin das sagen würde, dann nicht.
Wer die Vergangenheit nicht kennt,
kann die Gegenwart nicht begreifen
und die Zukunft nicht gestalten.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Danny_1000 » 11. Februar 2022, 21:55

Apropos Vertrauen in unsere Politiker: Passt gerade so schön und fand in unseren Medien keine Erwähnung, die Blamage der britischen Außenministerin Liz Truss am Donnerstag bei dem alten Haudegen Lawrow in Moskau. Dort hat diese lady die mongolische Invasion Russlands im Mittelalter zu zwei Invasionen in der Ukraine gemacht. Und als ob das nicht schon dämlich genug wäre, erklärte sie auch noch die russischen Gebiete Rostow und Woronesch zu Teilen der Ukraine und meinte, die seien schon besetzt. Wenn solche Pfeifen vielleicht über Krieg und Frieden mit zu entscheiden haben, wird mir himmelangst.
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 11. Februar 2022, 22:08

Im Augenblick kann es nur Putin allein entscheiden.

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Ari@D187 » 12. Februar 2022, 10:42

augenzeuge hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:[...]
Frag dich mal, wie es sein kann, dass es keinerlei Einschränkungen für die USA am Ölimport aus Russland gibt.
Russland belegt mittlerweile Platz drei unter den Öllieferanten der USA!!

AZ

Das könnte doch Scholz unterbinden, so wie es Biden umgekehrt macht.

Ari


Das wäre lustig geworden, wenn Scholz angesprochen hätte, dass er sich um die Unabhängigkeit der USA vom russ. Öl etwas Sorgen macht. [laugh]
AZ

Unter guten Partnern ist doch solch ein Deal Ehrensache. [hallo]
Oil of Olaz for Olaf denkt sich Biden.

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 12. Februar 2022, 11:00

...und viele deutsche Firmen mit vielen Beschäftigten, welche auf fossile Rohstoffe aus Russland angewiesen sind. Betrifft ja nicht nur das Erdgas. Ölimporte und Rohölproduktion in Deutschland
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artike ... hland.html
Übrigens. Könnte man das nicht durchaus als doppelzüngig ansehen? Russland wird zum drittgrößten Öllieferanten der USA Gerade auch in Bezug auf Nord Stream 2?
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Nostalgiker » 12. Februar 2022, 11:06

Danny_1000 hat geschrieben:Apropos Vertrauen in unsere Politiker: Passt gerade so schön und fand in unseren Medien keine Erwähnung, die Blamage der britischen Außenministerin Liz Truss am Donnerstag bei dem alten Haudegen Lawrow in Moskau. Dort hat diese lady die mongolische Invasion Russlands im Mittelalter zu zwei Invasionen in der Ukraine gemacht. Und als ob das nicht schon dämlich genug wäre, erklärte sie auch noch die russischen Gebiete Rostow und Woronesch zu Teilen der Ukraine und meinte, die seien schon besetzt. Wenn solche Pfeifen vielleicht über Krieg und Frieden mit zu entscheiden haben, wird mir himmelangst.


Ja das "Geschichtswissen" solcher Leute ist phänomenal.

Lustig wäre es allemal gewesen wenn der österreichische Kanzler Kurz zu seiner Zeit als Kanzler die Idee gehabt hätte die damals verlorenen Gebiete des Habsburger Reiches, Heute große Teile der Westukraine, Moldawiens und Süd-Ost Polens zurückzufordern .......

Ein Ukrainischer Staat existiert erst seit 1918 und wurde Ende 1919 nochmal gegründet.
Neben den zum ehemaligen Österreich-Ungarn gehörenden Teilen des Landes gehörte der Rest der Gebiete die in den Staat 'Ukraine' aufgingen zuvor zu den Gouvernements des Russischen Reiches.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Bahndamm 68 » 15. Februar 2022, 12:38

Biden und Putin.jpeg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 15. Februar 2022, 13:23

Nostalgiker hat geschrieben:
Danny_1000 hat geschrieben:Apropos Vertrauen in unsere Politiker: Passt gerade so schön und fand in unseren Medien keine Erwähnung, die Blamage der britischen Außenministerin Liz Truss am Donnerstag bei dem alten Haudegen Lawrow in Moskau. Dort hat diese lady die mongolische Invasion Russlands im Mittelalter zu zwei Invasionen in der Ukraine gemacht. Und als ob das nicht schon dämlich genug wäre, erklärte sie auch noch die russischen Gebiete Rostow und Woronesch zu Teilen der Ukraine und meinte, die seien schon besetzt. Wenn solche Pfeifen vielleicht über Krieg und Frieden mit zu entscheiden haben, wird mir himmelangst.


Ja das "Geschichtswissen" solcher Leute ist phänomenal.

Lustig wäre es allemal gewesen wenn der österreichische Kanzler Kurz zu seiner Zeit als Kanzler die Idee gehabt hätte die damals verlorenen Gebiete des Habsburger Reiches, Heute große Teile der Westukraine, Moldawiens und Süd-Ost Polens zurückzufordern .......




Die Reichsverfassung für das Kaisertum Österreich vom 4. März 1849:
§ 1. Das Kaisertum Österreich besteht aus folgenden Kronländern:

Dem Erzherzogtum Österreich ob und unter der Enns, dem Herzogtum Salzburg, dem Herzogtum Steiermark, dem Königreiche Illirien, bestehend: aus dem Herzogtum Kärnten, dem Herzogtum Krain, der gefürsteten Grafschaft Görz und Gradiska, der Markgrafschaft Istrien und der Stadt Triest mit ihrem Gebiete, – der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg, dem Königreiche Böhmen, der Markgrafschaft Mähren, dem Herzogtum Ober- und Niederschlesien, den Königreichen Galizien und Lodomerien mit den Herzogtümern Auschwitz und Zator und dem Großherzogtum Krakau, dem Herzogtum Bukowina, den Königreichen Dalmatien, Kroatien und Slawonien mit dem kroatischen Küstenlande, der Stadt Fiume und dem dazu gehörigen Gebiete, dem Königreiche Ungarn, dem Großfürstentum Siebenbürgen mit Inbegriff des Sachsenlandes und der wieder einverleibten Gespannschaften Krászna, Mittel-Szolnok und Zárand, dann dem Distrikte Kövar und der Stadt Ziláh (Zillenmarkt), den Militärgrenzgebieten und dem lombardisch-venetianischen Königreiche.


Moldawien gehört nicht dazu...
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Olaf Sch. » 15. Februar 2022, 15:57

den Herrn Nawalny werdens wohl nie mehr lebend herauslassen, war aber abzusehen.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Danny_1000 » 15. Februar 2022, 17:23

Habe mir die Pressekonferenz von Scholz und Putin mal angeschaut, mein erster Eindruck:
Putin hat die altbekannte Forderung nach der Nichtaufnahme der Ukraine in die NATO bekräftigt und einem Moratorium diesbezüglich eine Absage erteilt. Die Russen fühlen sich ganz einfach durch das Heranrücken der NATO an ihre Grenze massiv bedroht und wollen rechtlich verbindliche Zusagen.

Unser Bundeskanzler hat bei seinem Eingangsstatement etwas geholpert. Bei der Pressekonferenz hat er im Gegensatz zu Putin klar und präzise und nicht so langatmig die westlichen Positionen vertreten und Putin nochmals aufgefordert, das Militär dort abzuziehen. Was mir persönlich gefiel: Der Kanzler hat klar und unmissverständlich erklärt, dass vor der Lösung aller anderen Fragen die Verhinderung eines Krieges stehen muß. Das habe ich in dieser Klarheit bei Putin vermißt.

Bei allem Verständnis für die Sorgen der Russen: Aus der Pressekonferenz über das Treffen ging Scholz als Sieger heraus und machte eine akzeptable Figur.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 15. Februar 2022, 18:00

AkkuGK1 hat geschrieben:den Herrn Nawalny werdens wohl nie mehr lebend herauslassen, war aber abzusehen.


Da wette ich dagegen. [hallo]

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 15. Februar 2022, 18:02

Danny_1000 hat geschrieben: Der Kanzler hat klar und unmissverständlich erklärt, dass vor der Lösung aller anderen Fragen die Verhinderung eines Krieges stehen muß. Das habe ich in dieser Klarheit bei Putin vermißt.


Richtig. Seh ich auch so.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 15. Februar 2022, 18:50

https://twitter.com/tom_nuttall/status/ ... 75/photo/1
Der Tisch ist für Putin-Verhältnisse klein.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Werner Thal » 22. Februar 2022, 14:31

Russische Invasion in der Ostukraine Bundesregierung stoppt umstrittene Gaspipeline Nord Stream 2

Angesichts der russischen Aggression in der Ostukraine zieht Deutschland erste Konsequenzen.
Das Wirtschaftsministerium hat den Zertifizierungsprozess für Nord Stream 2 auf Eis gelegt:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/reakt ... a4796b1076

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenb ... am664.html

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenb ... g1132.html

W. T.
Zuletzt geändert von Werner Thal am 22. Februar 2022, 14:39, insgesamt 1-mal geändert.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Kumpel » 22. Februar 2022, 14:38

augenzeuge hat geschrieben:
Danny_1000 hat geschrieben: Der Kanzler hat klar und unmissverständlich erklärt, dass vor der Lösung aller anderen Fragen die Verhinderung eines Krieges stehen muß. Das habe ich in dieser Klarheit bei Putin vermißt.


Richtig. Seh ich auch so.
AZ


Na ja , im Nachhinein wissen wir ja auch warum.
Vermisst habe ich allerdings bei Putin gar nichts. Alles nach Drehbuch.
Die Balten haben sich ja schon seit Jahren den Mund fusselig geredet was Putins Ambitionen angeht. In der BRD hat man da ja nur abgewunken und lieber Frau Krone Schmalz andächtig gelauscht.
Kumpel
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 22. Februar 2022, 18:05

Kumpel hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Danny_1000 hat geschrieben: Der Kanzler hat klar und unmissverständlich erklärt, dass vor der Lösung aller anderen Fragen die Verhinderung eines Krieges stehen muß. Das habe ich in dieser Klarheit bei Putin vermißt.


Richtig. Seh ich auch so.
AZ


Na ja , im Nachhinein wissen wir ja auch warum.
Vermisst habe ich allerdings bei Putin gar nichts. Alles nach Drehbuch.
Die Balten haben sich ja schon seit Jahren den Mund fusselig geredet was Putins Ambitionen angeht. In der BRD hat man da ja nur abgewunken und lieber Frau Krone Schmalz andächtig gelauscht.


Was soll denn das Gelaber über die Frau, hat die sich irgendwie derzeit geäußert?
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Nostalgiker » 22. Februar 2022, 18:25

Nicht das ich wüßte aber es ist für Kumpel sehr wichtig das er sein Abneigung gegen diese Frau formuliert.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Kumpel » 22. Februar 2022, 19:47

augenzeuge hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Danny_1000 hat geschrieben: Der Kanzler hat klar und unmissverständlich erklärt, dass vor der Lösung aller anderen Fragen die Verhinderung eines Krieges stehen muß. Das habe ich in dieser Klarheit bei Putin vermißt.


Richtig. Seh ich auch so.
AZ


Na ja , im Nachhinein wissen wir ja auch warum.
Vermisst habe ich allerdings bei Putin gar nichts. Alles nach Drehbuch.
Die Balten haben sich ja schon seit Jahren den Mund fusselig geredet was Putins Ambitionen angeht. In der BRD hat man da ja nur abgewunken und lieber Frau Krone Schmalz andächtig gelauscht.


Was soll denn das Gelaber über die Frau, hat die sich irgendwie derzeit geäußert?
AZ


Wer verstehend liest ist klar im Vorteil.
Ich denke ich muss nicht erst noch erklären , dass diese Frau in ihren Interpretationen über Präsident Putin und seinen inneren Antrieb eine erhebliche Unwucht aufwies.
Was das Heute angeht hat die Frau sicherlich auch eine plausible Erklärung für die Freunde totalitärer Systeme.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 22. Februar 2022, 19:52

Putin weist selbst ne große Unwucht auf, wenn man ihn in verschiedenen Jahren betrachtet. [flash]

Die Frau war lange genug in Moskau, um sich ein Bild zu machen. Deshalb muss sie nicht zwingend richtig liegen. Wer hätte schon geahnt, wie sich Putin jetzt verhält?

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon steffen52 » 22. Februar 2022, 20:02

Eins ist Fakt, es wird alles was mit Energie zutun hat wird für uns noch teurer und für viele nicht mehr bezahlbar, auch wenn Harbeck erzählt wir müssen uns unabhängig von Gas und Oel aus Russland machen.
Wie soll das in den nächsten Jahren gehen? Die Voraussetzung dafür ist hier zu Lande überhaupt noch nicht gegeben. Also die Alternative, die er vorgibt, ist nicht da und es dauert noch Jahre bis da was passiert
das man auf Gas und Oel verzichten kann. Also werden wir damit demnächst leben müssen das es Dinge gibt( Gas, Treibstoff, Oel u.s.w) die fast nicht mehr zu bezahlen sind. Diese Gesellschaft wird noch mehr in Arme und Reiche auseinander
triften ........ [frown]
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Kumpel » 22. Februar 2022, 20:02

Das ist lange her , aber um so bedenklicher ihr Resümee mit dem sie in ihren Vorträgen über Land tingelt.
Erschossene und eingebuchtete russische Kollegen und Kolleginnen gehen dieser Frau an ihrem Allerwertesten vorbei und für die seit Jahr und Tag warnenden Balten hat die Frau bestenfalls Verachtung übrig.
Kumpel
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Danny_1000 » 22. Februar 2022, 20:08

augenzeuge hat geschrieben:Putin weist selbst ne große Unwucht auf, wenn man ihn in verschiedenen Jahren betrachtet. [flash]

Die Frau war lange genug in Moskau, um sich ein Bild zu machen. Deshalb muss sie nicht zwingend richtig liegen. Wer hätte schon geahnt, wie sich Putin jetzt verhält?

AZ

Du kannst Frau Krone Schmalz heute Abend ab 22.55 Uhr im ZDF bei Lanz zuhören.
Sie kennt Russland besser als mancher Dummschwätzer hier im Forum und hat genauso wie ich auch heute noch Kontakte zu vielen Russen. Vor allem aber versucht sie verständlich zu erklären, warum Putin und Co so agieren, wie sie agieren und sie deckt überzeugend mögliche Ursachen für das aktuell miserable Verhältnis von Rußland und dem Westen auf.

Allerdings: Gespannt, wie sich sich zur aktuellen Entwicklung äußert, bin ich auch.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Kumpel » 22. Februar 2022, 20:17

Solltest du mich mit dem Dummschwätzer gemeint haben Danny , so geb ich den dir ungebraucht zurück.
Zu Frau Krone Schmalz. Die Frau fokussiert sich einzig und allein auf den Westen mit seinen Verfehlungen um das Agieren Putins rechtfertigend zu ''erklären''. Das ist der Punkt.
Die über die Jahre zunehmende Repression im inneren Russlands blendet sie dabei völlig aus. Das geht aber nicht , weil man das nicht trennen kann und das müsste eine Frau wie Krone Schmalz wissen.
Und mal ehrlich Danny , hier mit einer Zahl von 97 Prozent Zustimmung bei dem Referendum auf der Krim um die Ecke zu kommen , da fällt mir nichts mehr ein von wegen Dummschwätzerei.

Lies mal den offenen Brief des deutschen Professor für Slawistik an Frau Krone Schmalz. Den kannst du anschließend auch als Dummschwätzer abkanzeln.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon steffen52 » 22. Februar 2022, 20:33

Man kann nur stauen wie ein User hier ein Wissen verbreitet und hier behauptet das er mehr Ahnung von Russland sowie von der Ukraine hat, als die Frau Krone Schmalz. [laugh]
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Kumpel » 22. Februar 2022, 20:39

Dann stelle ich den Brief hier mal ein , damit der Typ der hier meint den Ortsgruppenblöden geben zu müssen nicht glaubt alle seien wie er selbst auf der Wurstsuppe daher geschwommen.

Sehr geehrte Frau Krone-Schmalz,

Sie haben ein Buch publiziert mit dem schönen Titel Russland verstehen*1 .

Ich bin seit der Aufnahme meines Slavistik-Studiums 1978 bis zum heutigen Tag, als Professor für Slavische Philologie an der Universität Göttingen jemand, den man einen Russland-Versteher nennen könnte. Viele Monate meines Lebens habe ich in Moskau, Petersburg und der russischen Provinz verbracht, ich publiziere inzwischen fast nur noch auf Russisch, zu Kolleginnen und Kollegen von 20 verschiedenen Universitäten von Petersburg bis Cheljabinsk unterhalte ich nicht nur kollegiale, sondern auch freundschaftliche Beziehungen. Meine Liebe zu Russland wurde geboren aus der Liebe zur russischen Literatur, dieser in der welt einmaligen Kombination tiefen Nachdenkens mit artistischer Virtuosität. Und gerade weil ich Russland liebe, lassen mich die Ereignisse seit der Annektion der Krim nicht mehr ruhig schlafen. Diese Ereignisse und die mediale Begleitmusik dazu aus den staatlichen Medien der Russischen Föderation fügen mir einen geradezu physischen Schmerz zu. Sie als Russland-Kennerin unter den Medienwissenschaftlern haben doch sicherlich die offizielle russische Berichterstattung zur Ukraine verfolgt. Ich frage Sie – was gibt es da zu verstehen? Selbst wenn man sich in Bezug auf die Ursachen des Krieges streng um Neutralität bemüht, selbst wenn man realpolitisch von Interessen und Einflussphären und nicht von Demokratie und Menschenrechten spricht – selbst dann ist diese Berichterstattung absolut unerträglich, geradezu abstoßend. Ich war in der Brezhnev-Zeit ein Jahr lang als Doktorand in Moskau, ich weiß, was sowjetische Propaganda war, doch sie reichte nicht im entferntesten an dieses Gemisch von Lügen und Hetze heran, das, welcher Meinung sie auch immer zur Ukraine sind, meine Gesprächspartner in Russland auch durchweg ablehnen. Warum macht Sie als Medienwissenschaftlerin das nicht nachdenklich? Warum ruft das nicht Ihre Empörung als Journalistin hervor? Sprechen Sie darüber in ihren medienwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen? Und vor allem: macht Sie das nicht nachdenklich in bezug auf das, was man als „Verstehen“ Russlands bezeichnen könnte?

Ich kenne die Seelenlage der Menschen in Russland sehr gut, berufsbedingt natürlich vor allem der russischen Intelligenzia. Tatsächlich stimmen viele von ihnen nicht in die vehemente Kritik des Westens an Putins Politik ein. Doch nicht aus Solidarität mit der Regierung. Kennen Sie das nicht, dieses charakteristische russische Lebensgefühl, diese Mischung aus Resignation, Angst und Konzentration auf die Alltagsdinge? Dieses reflexhafte Wegschauen von der politischen Bühne? „Lies nicht soviel Zeitung“, raten mir meine russischen Freunde, wenn ich ihnen schreibe, wie sehr mich der Krieg Russlands gegen die Ukraine seelisch belastet. Nicht Putin, sondern diese Haltung zu verstehen heißt Russland verstehen! Und diese Haltung spielt einer politischen Führung in die Hände, die, da vom Volk gewählt, in einer repräsentativen Demokratie, im Namen dieses Volkes agiert. „In eurem Namen wird in der Ukraine getötet“, schreibe ich meinen russischen Freunden, doch wie Sie genauso wissen wie ich, sieht man als Russe sein Verhältnis zur Obrigkeit anders. Sie ist ihm auferlegt, wie ein unvermeidliches Übel. Diese Haltung kannten wir als Haltung des Sowjetmenschen, und wir hatten die Illusion, sie würde sich nach dem Ende der Sowjetunion wandeln. Bürgerrechte, Bürgerbeteiligung, Übernahme persönlicher Verantwortung, soziale Eigeninitiative, all das konnte sich auch nach dem Ende der Sowjetunion kaum entwickeln. Umso erstaunlicher ist die jüngste Entwicklung der Ukraine, die Majdan-Bewegung. Blutete Ihnen nicht das journalistische Herz, wenn die Aktivisten für eine freiheitliche und demokratische Gesellschaft auf dem Majdan in Moskau als vom Westen gesteuerte faschistische Banden verunglimpft wurden?

Sie und ich, wir versuchen beide, Russland zu verstehen. Wenn wir dabei zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, dann liegt das nicht am unterschiedlichem Informationsstand oder an einem unterschiedlichen politischen Hintergrund. Es liegt daran, wem wir jeweils unsere Empathie schenken, dem russischen Volk oder der politischen Führung im Kreml. Doch versuchen wir das aus meiner Sicht eigentlich Unstatthafte, versuchen wir uns sogar in die politische Führung Russlands einzufühlen. Hier wird am häufigsten das Argument der Einkreisungsängste angeführt. Und das Argument, der Westen habe „den kalten Krieg gewonnen“, weil Russland nach dem Zerfall der Sowjetunion schwach gewesen sei, jetzt aber kehre es zu alter Stärke zurück und beansprucht seine alte Einflusssphäre zurück. Ja, auch Frankreich hatte seine Probleme mit dem Zerfall seines Kolonialreiches und führte in Algerien Krieg. Wie stehen Sie als Historikerin zum Algerienkrieg? War es ein gerechter oder zu rechtfertigender Krieg?

In einem Punkt gebe ich Putin recht. Ja, der Westen hat den kalten Krieg gewonnen. Dies geschah aus zwei Gründen. Zum einen hat das Modell einer multinationalen Union der sozialistischen Sowjetrepubliken nie wirklich funktioniert. Natürlich wurde Russland als Kolonialmacht, als Fremdherrschaft empfunden. Wenn eine solche Macht Schwäche zeigt, nutzen die kolonialisierten Völker die Gelegenheit und steigen aus. Das Problem ist nur – wie schütze ich mich dann vor dem Zugriff der möglicherweise wiedererstarkenden Kolonialmacht? Ich muss mir starke Verbündete suchen. Polen suchte und fand zwischen 1918 und 1939 England und Frankreich, die Tschechoslowakei, 1938 im Stich gelassen von Frankreich und England, fand die Vereinigten Staaten von Amerika. Die „Satelliten“ und Unionsrepubliken der Sowjetunion fanden die NATO. Wer aber niemanden fand, der ist jetzt verraten und verkauft. Kann es ein stärkeres Argument für die NATO geben? Oder sehen Sie das transatlantische Bündnis als Zwangsgemeinschaft unter der Fuchtel der USA? Warum hat dann nie jemand versucht, aus ihr auszutreten, nicht einmal der selbstbewusste De Gaulle? Nicht einmal die Erdogan-Türkei? Das ist doch merkwürdig!


Kumpel
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Kumpel » 22. Februar 2022, 20:39

Der Westen hat den kalten Krieg aber noch aus einem anderen Grund gewonnen. Neben den beiden „hard powers“ Ökonomie und Militär, über die ein Staat verfügen kann, gibt es noch eine „soft power“, die Attraktivität, deren Gewicht, so der Harvard-Politologe Joseph S. Nye, meist unterschätzt wird. Russland hat einfach kein attraktives Gesellschaftsmodell, deshalb kam im Regionalparlament der ethnisch ja tatsächlich ganz überwiegend russischen Krim die Partei, die offen den Anschluss an Russland propagierte, vor dem Staatsstreich, bei dem sie die Macht übernahm, auf ganze 5% der Stimmen. Auch viele ethnische Russen in Estland und Lettland sind mit dem Gesellschaftsmodell der EU ganz zufrieden und haben keine Lust auf Repatriierung, selbst wenn es ihren ökonomisch zum Teil schlechter geht als in der Sowjetunion. Russen sind pragmatischer, als unser Klischee von der russischen Seele es wahrhaben möchte. Natürlich fühlen sich die Menschen im Donbass Russland kulturell näher als der Westukraine, aber wenn die Ukraine tatsächlich die Chance hat, sich zu einer funktionierenden Demokratie mit eingedämmter Korruption zu entwickeln – würden sie trotzdem gehen wollen? Oder reicht ihnen für ihre russische Seele nicht Russen-Pop und russischsprachiges Fernsehen – was sie auch ohne Anschluss haben können? Die Ukraine war kein Pulverfass. Wie in Russland waren die Menschen in der Ostukraine auf ihre Alltagsprobleme fixiert und wollten mit Politik nichts zu tun haben. Ihnen war egal, ob sie zur Ukraine oder zu Russland gehören. Und jetzt sind sie plötzlich bereit, mit Waffengewalt dafür zu kämpfen? Das kommt sicherlich nicht vom Russen-Pop. Da geht es nämlich immer nur um Liebe.

Frau Krone-Schmalz, mein Beruf dient wie der Ihre der Vermittlung, dem Verstehen, dem Dialog. Und als glühender Verehrer der russischen Kultur kann ich nur sagen: von dieser politischen Führung in Russland werden alle Ideale dieser Kultur in den Schmutz getreten – Tolstojs Pazifismus, Dostoevskijs Verantwortungsgefühl, Čechovs Aufrichtigkeit, Puškins Europäismus, Turgenevs Solidarität mit den kleinen Leuten, Gogol’s Moralismus… Angesichts des aktuellen Zynismus im Kreml war mir selbst die Sowjetideologie sympathischer. Großrussischen Nationalismus und gekränkte Großmachtattitüde kann ich hier niemandem vermitteln und will es auch nicht. Russland steht für mich für andere Werte. Diese Werte zu propagieren, das und nur das heißt für mich Russland verstehen. Sind Sie da wirklich anderer Meinung?

Mit freundlichen Grüßen,

Matthias Freise
Kumpel
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 22. Februar 2022, 20:50

Schwacher Auftritt des Klubs : Schalke 04 heiligt Gazprom
https://www.faz.net/aktuell/sport/sport ... 25428.html

Es ist traurig, aber schon gesagt: Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Die Abhängigkeit ist zu groß, da kann man sich vermutlich direkt vom bezahlten Fußball abmelden,

Man wird nicht freiwillig Russisch Roulette mit allen Kugeln in der Trommel spielen.

Ich kann das Verhalten nicht gutheißen, aber auch nicht wirklich verurteilen.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Danny_1000 » 22. Februar 2022, 21:41

Kumpel hat geschrieben:Dann stelle ich den Brief hier mal ein ,.......

Sehr geehrte Frau Krone-Schmalz,

Sie haben ein Buch publiziert mit dem schönen Titel Russland verstehen*1 .....
.....

Vielen Ausführungen des Professors würde ich zustimmen.
Einer aufgestellten Behauptung allerdings würde ich widersprechen: Den Keil, den er zwischen großen Teilen der Russen und ihrer Regierung sieht, kann ich nicht erkennen. Den vermitteln uns hauptsächlich westliche Medien in Form von Wunschdenken.

Seine Anmerkungen zur NATO als quasi einem attraktiven Verteidigungsbündnis werden durch die zahlreichen Angriffskriege derselben adabsurdum geführt. Und das genau thematisiert Frau Krone Schmalz.

Na ja, und zu dem Zitat: Aktivisten für eine freiheitliche und demokratische Gesellschaft auf dem Majdan“ gab es schon aber eben auch Victoria Nuhland, ihre Brötchen und die 5 Milliarden Ami-Dollars.
Dann fällt mir noch Steinmeiers hintertrieben Schlichtungsoffensive ein und die 100 Maidan- Toten, deren Schützen die Ukraine bis heute noch nicht finden konnte oder wollte. Und dann hatte die Ukraine plötzlich wie aus dem Nichts 2014 die Übergangsregierung, welche sich die Amis so sehr wünschten. Zufall ? Nein ! Das wird in unseren Erzählungen immer weggelassen und Frau Krone Schmalz erzählt es eben !

Zum Schluß noch eine interessante Feststellung des Autors, die ich teile: Zitat: „sieht man als Russe sein Verhältnis zur Obrigkeit anders. Sie ist ihm auferlegt ....und wir hatten die Illusion, sie würde sich nach dem Ende der Sowjetunion wandeln. Bürgerrechte, Bürgerbeteiligung, Übernahme persönlicher Verantwortung, soziale Eigeninitiative, all das konnte sich auch nach dem Ende der Sowjetunion kaum entwickeln." Die Frage, warum das so ist, beantwortet er leider nicht.

Zu allerletzt noch zu deinem Vorwurf mit den 97 %: Meine Zahl von mehr als 90 % und nicht 97 % Zustimmung zu den Krimwahlen entnahm ich u.a. einem auch hier verlinkten Vid des Deutschen Fernsehens. Und dem wirst Du doch nicht unterstellen, dass es in seiner sehr kritischen Russlandberichterstattung russlandfreundliche Wahlzahlen verwendet.
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