Das Protokoll der Silvesternacht

Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Edelknabe » 2. Januar 2021, 19:21

Bitte Männer, jetzt bemühen wir noch die Kriegszeiten zu dem heutigen Ballerkram????? Und es geht doch in Ordnung, so Sperrbrecher weil "schon älter wie das Rosental"....übrigens, das ist ein uralter Leipziger Spruch, das du hier diese unschönen Kindheitserlebnisse von Dresden ansprichst nur die Zeit bleibt einfach nicht stehen.

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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon augenzeuge » 2. Januar 2021, 19:23

Also 1950 wurde richtig Feuerwerk gemacht? Oder nicht?
Ich frag morgen....

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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Interessierter » 3. Januar 2021, 10:56

Party in Connewitz und Randale in Bautzen: Was ist eine Schlagzeile wert?

Dass die vorletzte Silvesternacht in Connewitz tagelang die Medienberichte dominierte, lag nicht nur an einem – zumindest laut Staatsanwaltschaft – versuchten Mord, sondern auch daran, dass Connewitz immer für Schlagzeilen sorgt – selbst wenn nichts passiert. So wie dieses Silvester. Mehr Aufmerksamkeit hätten stattdessen die Angriffe auf Polizisten in Bautzen verdient; also in einer Stadt, die als Hochburg von Neonazis und „Querdenkern“ gilt.

Connewitz klickt immer. Das dachte man sich offenbar am Neujahrstag auch beim MDR. Dieser veröffentlichte einen Text mit der Schlagzeile: „Weitestgehend ruhige Silvesternacht in Leipzig-Connewitz“.

Als Leser/-in konnte man diese Formulierung durchaus so verstehen, dass irgendetwas mit Gewalt wohl doch passiert ist. Sonst wäre es ja nicht Connewitz. Liest man den Text, erfährt man jedoch, dass lediglich etwas Pyrotechnik für die verbale Einschränkung „weitestgehend“ verantwortlich war. Nach einer Silvesternacht ist das eigentlich keine Schlagzeile wert.

„Polizist in Bautzen vorübergehend dienstunfähig geprügelt“ wäre schon eher eine sinnvolle Schlagzeile gewesen – zumindest beim MDR liest man sie jedoch nicht. Dort findet sich eine Zusammenfassung dessen, was laut Polizei in der ostsächsischen Stadt passiert ist, nur als Erwähnung in Texten zum allgemeinen Silvester-Geschehen in Sachsen.

Dienst vorzeitig beendet


Laut Pressemitteilung der Polizeidirektion Görlitz befanden sich kurz nach Mitternacht etwa 100 Personen auf der Friedensbrücke in Bautzen. Einige davon sollen ziemlich unfriedlich Polizist/-innen und deren Fahrzeuge mit Feuerwerk angegriffen haben. Als die Beamten die Personalien feststellen wollten, habe es Schläge von zwei Personen gegeben. Die Bilanz: Ein Polizist habe den Dienst beenden müssen, zwei weitere seien ebenfalls verletzt worden.

Natürlich ist dieses Geschehen mit den Ereignissen in Connewitz in der Silvesternacht 2019/20 nur eingeschränkt zu vergleichen. Fakt ist: Ein schwer verletzter Polizist und drei leicht verletzte Polizisten dominierten tagelang die Berichterstattung überregionaler Medien. In der Tagesschau vom 1. Januar 2020 war Connewitz eines der drei Top-Themen. Eine ähnliche Aufmerksamkeit für den Vorfall in Bautzen zeichnet sich bislang nicht ab. Lediglich ein Boulevard-Medium berichtete bislang prominent über die „Prügelei in der Silvesternacht“.

Darüber hinaus sorgte die Stadt mit fragwürdigen Entscheidungen für Aufsehen. Beispielsweise lehnte sie das Corona-Impfzentrum für den Landkreis Bautzen ab. Dieses ist stattdessen im knapp halb so großen Kamenz entstanden. Zudem verhängte Bautzen in der Silvesternacht kein Böllerverbot, weil es dafür „keine Befugnis“ gegeben habe. Wohl eine Fehleinschätzung, denn Gerichte bestätigten mehrmals die in Dresden und Chemnitz ausgesprochenen Verbote.

Nach der Silvesternacht verbreitete ein Instagram-Account ein Foto, das die Auseinandersetzungen mit der Polizei zeigen soll, ergänzt um die Botschaft: „Macht euch auf dieses Jahr gefasst!“. Die ehemalige Bautzner Stadträtin Annalena Schmidt, die das Foto entdeckt hatte, schrieb, dass ein bekannter Neonazi den Account betreibe. Der entsprechende Tweet im Link

Feuerwerk als Widerstand


Ob das Geschehen tatsächlich einen politischen Hintergrund hatte, ist bislang nicht bekannt. Aber wenn ein vom Verfassungsschutz beobachteter AfD-Politiker wenige Tage vor Silvester öffentlich dazu aufruft, es „krachen“ zu lassen, weil Feuerwerk „Widerstand“ sei, und es in einer Stadt wie Bautzen dann tatsächlich kracht, sollte man darüber nachdenken.

Zumindest sollte diese von Chaoten verursachte Straßenschlacht – um mal beliebte Vokabeln der üblichen Connewitz-Berichterstattung zu verwenden – eher eine Schlagzeile wert sein als ein friedliches Silvesterfest im Süden Leipzigs.

https://www.l-iz.de/leben/gesellschaft/ ... ert-366678
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Januar 2021, 11:01

Es wird Zeit, dass der Staat die Übergriffigen in den Griff bekommt.
Wer Polizisten angreift, sollte noch am selbenTag für 1 Jahr in den Knast kommen. So mein radikaler Vorschlag. Anders wird weiter allen Ordnungshütern auf der Nase rumgetanzt.

Gruß Volker
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Edelknabe » 3. Januar 2021, 11:35

Hat nicht, bekommt nicht in der Demokratie selbst der Schläger (der mit Vorsatz schlägt) einen Anwalt? Und wenns nur der Verteidiger ist.Damit lässt sich bestimmt recht ordentlich verdienen...als Strafverteidiger.

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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon pentium » 3. Januar 2021, 12:18

Edelknabe hat geschrieben:Hat nicht, bekommt nicht in der Demokratie selbst der Schläger (der mit Vorsatz schlägt) einen Anwalt? Und wenns nur der Verteidiger ist.Damit lässt sich bestimmt recht ordentlich verdienen...als Strafverteidiger.

Rainer Maria


Für einen Strafverteidiger ist es nicht so einfach, richtige Spitzengehälter einzufahren, denn Fachanwälte, die oft als Pflichtverteidiger eintreten, werden hauptsächlich im Rahmen des RVG vergütet und kaum auf Grundlage einer Vergütungsvereinbarung, die grundsätzlich höher ausfallen. Doch es gibt Kanzleien, die vordergründig auf Honorarbasis arbeiten.
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon augenzeuge » 3. Januar 2021, 16:47

augenzeuge hat geschrieben:Also 1950 wurde richtig Feuerwerk gemacht? Oder nicht?
Ich frag morgen....

AZ


So, jetzt weiß ich es. Habe 4 Leute befragt, Baujahre 1938-1941. [wink]

Das Silvester der Jahre 1945-1958 verlief meist ohne jegliche Knallerei. Raketen gabs nicht. Es gab bis Ende der 50er Jahre in den Drogerien nur einfache Dinge wie Tischfeuerwerk und Knallerbsen. Die kenne ich auch noch, befanden sich in kleinen Pappschachteln, die gefüllt waren mit Sägespänen. Der Jahreswechsel verlief meist in der Familie ruhig in einem geschmückten Raum. Alle Befragten sagen, bis Ende der 50er Jahre gab es kein Feuerwerk!
Oft wurde gespielt. Wer einen TV besaß, ab 1954 hatte einige das Glück, lud oft die Nachbarn zum Gucken mit ein.
Später in den 60er Jahren ging es außerhalb schon mal zum Feiern. Das Knallen, wie man es heute kennt, kam in der DDR erst Ende der 60er Jahre auf. Meist gab es nur reduzierte Mengen.
Aber das Zeug war auch relativ teuer, so dass man nur wenig kaufen konnte.

Ich selbst bin noch 1982 früh 5 Uhr aufgestanden, um etwas zu bekommen. Ab 10 Uhr war meist alles ausverkauft.

@Sperrbrecher
Du hast Recht, wer die Bombenangriffe erleben musste, der hatte kein Verlangen nach Böllerei.
Mein Opa befand sich 1945 als Soldat in Pirna, bekam 8 Tage vor dem Angriff Besuch der Familie.
Gemeinsam schauten sie sich Dresden 5 Tage vor dem Angriff an. [angst]

AZ
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Januar 2021, 16:57

1966 kam ich mit 15 in die Lehre.
Ab da sind wir zum Knallen jedes Jahr auf die Straße. Es gab auch schon Stabraketen, aber viel zu teuer. Die Knaller hießen Blitzknaller und waren schon recht wirksam. Teuer wie Zigaretten. 20 Stück in der Schachtel, gabs ab 16 Jahren, kosteten um 2,60 Mark.
Hersteller Silberhütte, VEB Pyrotechnik. Später gab es noch einen etwas schwereren Knaller. Namen hab ich vergessen.

Straßenfeuerwerk gab es nur sehr vereinzelt. Da fehlte das Angebot und vor allem das Geld.

In der Familie wurde Silvester der Wohnraum mit Girlanden behängt und die berüchtigten bunten Papierschlangen drüber gepustet. Dann gab es Knallerbsen, Tischfeuerwerk und Knallbonbons zum Auseinanderreißen samt Besäufnis mit Bowle.

Gruß Volker
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Kumpel » 3. Januar 2021, 17:07

Wie ich das kannte gab es diesen ganzen Krempel auf Zuteilung mit Höchstmengen in einem Schreibwarenladen wenn man sich früh am Morgen anstellte.
Ich weiß gar nicht mehr , gab es das nicht erst am Silvestertag?
Kam bei uns nie in Frage , weder Geld noch Bock auf anstehen war vorhanden.
Kumpel
 

Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Nostalgiker » 3. Januar 2021, 17:11

Das wollte ich auch meinen, spätestens ab Mitte der 60er Jahre gab es diese Knaller, Blitzknaller genannt, ob die wirklich so hießen, weiß nicht und die aus heutiger Sicht einfachen Raketen. Maximal 3 Kugeln oder 5.
Teuer war das Zeug außerdem.

Was dieses Sylvester betrifft hatte ich den Eindruck das erheblich weniger geknallt wurde. Ab 5 Uhr ging richtig los, kurz nach 24 Uhr richtig dolle und das zog sich bis 1 Uhr hin.
Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren war der Blick nicht bereits nach 10 Minuten durch Qualm so getrübt das ich nichts mehr sehen konnte. Dieses Sylvester habe ich das Feuerwerk bis zum Schluß (fast) von Neukölln/Treptow über Friedrichshain/Kreuzberg, Tempelhof, Schöneberg, Charlottenburg, Mitte, Prenzlauer Berg, Weißensee und Pankow sehn können, Am Horizont auch noch Steglitz, Spandau, Reinickendorf ........
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Edelknabe » 3. Januar 2021, 17:15

Dafür hast du dann bestimmt Untertage mit Inbrunst gesprengt Kumpel, geballert bis dir der Grubenschnaps wieder aufgestoßen ist.

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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Januar 2021, 17:16

Der Name ist wieder da:
Also Blitzknaller und Harzer Knaller. Harzer waren etwa gleich teuer aber etwas kräftiger.
Die Erleuchtung kam gerade.
Einen Werktag vor Silvester begann generell der Verkauf. Abbrennen Silvester ab 16:00 bis Neujahr 16:00 war erlaubt.

Gruß Volker
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Januar 2021, 17:20

Ab 1973 hat sich das dann für mich erledigt.
Da knallte immer der Betriebsdirektor Staroske uns gegenüber stundenlang. Seine Feuerräder an seines Schwiegervater Malerleitern waren besonders schön anzusehen. Da waren wir tatsächlich bis 1989 privilegiert.

Gruß Volker
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Edelknabe » 3. Januar 2021, 17:31

Der Rainer war ...es muss Ende der 60er Jahre gewesen sein mal bei der Verwandtschaft nahe Torgau auf dem Dorf. Einer aus der Familie hatte wohl Knallzeug lose in der Tasche und dummerweise die Streichhölzer gleich dazu. Keine gute Mischung denn am selben Abend/Morgen hatte der damals junge Mann ne richtig fett eingepackte Hand, eben mit Verbandszeug.Bei der heute verbesserten Sprengkraft der Knaller hätte ihm bestimmt dann die Hand gefehlt.

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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Werner Thal » 3. Januar 2021, 17:36

Volker Zottmann hat geschrieben:1966 kam ich mit 15 in die Lehre.
Ab da sind wir zum Knallen jedes Jahr auf die Straße. Es gab auch schon Stabraketen, aber viel zu teuer. Die Knaller hießen Blitzknaller und waren schon recht wirksam. Teuer wie Zigaretten. 20 Stück in der Schachtel, gabs ab 16 Jahren, kosteten um 2,60 Mark.
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Zicke » 3. Januar 2021, 18:00

Werner Thal hat geschrieben:Später gab es noch einen etwas schwereren Knaller. Namen hab ich vergessen.


das waren diese,
https://www.feuerwerk-forum.de/album/dd ... ler.68305/
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Sperrbrecher » 3. Januar 2021, 18:03

Zum Ende meiner DDR-Zeit, so Mitte der 60er Jahre, haben wir um 24 Uhr eine Flasche Sekt
geöffnet, dem Glockengeläut der Kirchen gelauscht und danach bei geöffneten Fenster die
deutsche Nationalhymne in voller Lautstärke abgespielt. In den Folgejahren gab es dann schon
einige Nachbarn, die es uns gleichtaten.

Unser direkter Nachbar hat sich als SED-Angeordneter daran natürlich nicht beteiligt, aber
gemeckert hat er auch nicht. Er war zwar Kommunist, aber trotzdem ein guter ehrlicher Mann.
Zumindest hat er sich, wie auch seine Frau, nach unserer Flucht gegenüber der Stasi recht
positiv über uns geäußert, wie ich im Nachhinein 1990 in den Akten lesen konnte. Leider war
er da, ebenso wie seine Frau, schon tot, sodass ich mich nicht mehr für ihre Fairness bedanken
konnte.
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Januar 2021, 19:44

Werner Thal hat geschrieben:
Wie im WDR-Spektakel "Ein Herz und eine Seele" ? [grins]
Aber dort gab es ja Punsch-nur mit Rum aus dem großen Emailletopf.

Gruß Werner

Durchaus Werner. Nur gabs keinen Alfred, der sich am Mittagstisch die Fußnägel schnitt.
Aber dieser Girlandenfirlefanz war hier im Harz weitverbreitet.
Und nunmal noch die damals gängigen Knaller:

Gruß Volker
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon augenzeuge » 3. Januar 2021, 19:47

Nostalgiker hat geschrieben:Das wollte ich auch meinen, spätestens ab Mitte der 60er Jahre gab es diese Knaller,


Frühestens würd ich meinen. [grins]

@Volker
Die Dinge auf dem Bild sind mir alle bekannt. 80er Jahre würd ich meinen.
Tischfeuerwerk und Knallbonbons waren sehr beliebt.
Bild
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Januar 2021, 19:57

Blitzknaller und Harzer Knaller gab es definitiv 1966 schon. Und nicht erst da wurden die erfunden.


Gruß Volker
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon augenzeuge » 3. Januar 2021, 20:02

Volker Zottmann hat geschrieben:Blitzknaller und Harzer Knaller gab es definitiv 1966 schon. Und nicht erst da wurden die erfunden.


Gruß Volker


Morgen frag ich den 5. Bj. 1937.
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Nostalgiker » 3. Januar 2021, 20:05

Da mußt du nicht Baujahr 1937 fragen, es reicht wenn du Menschen fragst welche um 1950 geboren wurden.
Denn bei denen waren die Harzer und Blitzknaller heiß begehrt.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon augenzeuge » 3. Januar 2021, 21:01

Dann bin ich auf der sicheren Seite. Kann auch 1959 gewesen sein. Dazu wärst du dann zu jung.
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Nostalgiker » 3. Januar 2021, 21:24

1959 habe ich mit Knallerbsen hantiert ...... [blush]
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon pentium » 3. Januar 2021, 21:31

Nostalgiker hat geschrieben:1959 habe ich mit Knallerbsen hantiert ...... [blush]


Die vom Strauch...
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Nostalgiker » 3. Januar 2021, 21:44

pentium hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:1959 habe ich mit Knallerbsen hantiert ...... [blush]


Die vom Strauch...


Nein die aus der Schachtel ...... [grins]
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon augenzeuge » 3. Januar 2021, 21:54

Nostalgiker hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:1959 habe ich mit Knallerbsen hantiert ...... [blush]


Die vom Strauch...


Nein die aus der Schachtel ...... [grins]

Wenn ich dir jetzt sage, es gab sie da noch nicht, hast du sicher ne Ausrede.
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Nostalgiker » 3. Januar 2021, 21:56

Sag es doch einfach, du weißt ja eh alles besser.
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Januar 2021, 22:31

augenzeuge hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Blitzknaller und Harzer Knaller gab es definitiv 1966 schon. Und nicht erst da wurden die erfunden.


Gruß Volker


Morgen frag ich den 5. Bj. 1937.
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Wozu das denn?
Wir haben nur dieses Zeug gehabt. Offiziell durch die Eltern besorgt je 1 Schachtel. Inoffiziell immer noch zwei oder drei, die ein älterer Mitschüler besorgte. 16 musste man für die Knaller sein.
Und dann sind wir um die Quedlinburger Null, die Stadtrunde und haben die möglichst dicht an die Haustüren geworfen, da wars trocken und die knallten dann lauter. In den Gassen ohnehin.
Hier in Silberhütte wurden die Knaller produziert. Wenn ich ehemalige Produktionsarbeiter treffe, frage ich mal nach deren Produktionsstart, denn der dürfte noch Jahre früher gewesen sein.
Blitzknaller, nur die(!) wurden von uns als Mutprobe nach dem Zünden auch am Ende gern in der Hand gehalten, also mit 2 Fingern. Mit den Harzer Knallern hätte ich es nicht getan.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 3. Januar 2021, 22:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Protokoll der Silvesternacht

Beitragvon augenzeuge » 3. Januar 2021, 22:32

Nostalgiker hat geschrieben:Sag es doch einfach, du weißt ja eh alles besser.

Nein, ich muss das noch verifizieren. Aber wenn ich falsch liege, schreib ich das. Ehrenwort.
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