Edelknabe hat geschrieben:Mit Infragestellung kann man auch etwas gleich wieder madig machen.
Also RMR, ich hab' hier überhaupt nix "madig" machen wollen -- aber das Beispiel mit den "Elektrotechnikern/ Elektronikern" von @Merkur war wohl etwas schwammig, so habe ich aus meinem Bekanntenkreis ein mir zu Ohren gekommenes Ereignis beigesteuert.
So wie die Situation war, hat er mir dies (ich war ja West- Besucher, und er hatte unterschrieben, keine West- Kontakte haben zu sollen) bei einem Waldspaziergang erzählt, und eindringlich gebeten, nicht im Haus dieses Thema aufzugreifen. Klar -- man sieht auch Gespenster..., aber vor oder nach unserem Waldspaziergang (ich erinnere mich nicht genau) erhielt er an seiner Arbeitsstelle einen mysteriösen Anruf, ob er sich nicht mit jemandem in einem Lokal in der Schönhauser Allee treffen möge.... Hieraus kann man wirklich alles mögliche schlußfolgern, --- er hat abgelehnt und ist nicht gegangen....
Aber ich will mal sagen, wenn mir das "hier" untergekommen wäre, wenn "Haarrisse" bei Transistoren entdeckt wurden, dann ist nämlich die Qualitätssicherung aktiv geworden, hat nach Ursachen geforscht und hätte geschlußfolgert, daß die "Plaste und Elaste" eben den Anforderungen nicht genügen und man wieder auf den bewährten Standard zurückgehen muß -- hätte schlimmstenfalls 'nen Rüffel gegeben für den Technologen (also im übertragenen Sinne den "Hr. MIttag") -- und das war's.
Ich habe @Merkur's Beitrag aufmerksam gelesen -- und natürlich ist es mehr als legitim, "Vorteilsannahme" oder Verrat von Firmengeheimnissen etc. aufzuklären -- aber eben mit "Waffengleichheit", d.h. ein Beschuldigter muß alle Möglichkeiten bekommen, die Vorwürfe gegen sich zur Kenntnis zu bekommen, sich einen Rechtsbeistand seiner Wahl zu suchen und ggfs. einen Rechtsbeistand bei Vernehmungen zur Seite zu haben. Völlig unakzeptabel ist ein "...wir haben Zeit..." ....bis er dann die Vorwürfe zugesteht.
Mir ist beim Lesen von @Merkurs Beitrag manches durch den Kopf gegangen -- beispielsweise hatte ich sehr viel mit Kunden im Ausland (vor Ort) zu tun, unsere Software war "Standard", d.h. für irgend'nen Schnörkel mußte der Kunde zu unserem Vertrieb und eine Leistungsmerkmal- Änderung oder ein neues Leistungsmerkmal "kaufen", und wer jemals Software entwickelt hat, weiß, unter 3 Mann- Monaten plus Gemeinkosten etc. geht da gar nix. (und mein Mann- Monat hat schon ein paar Mark gekostet...)
Nun, ich habe da gesessen und mir den/ die Wünsche angehört und überlegt, kann ich das irgendwie so nebenbei oder am Wochenende mal so als Patch realisieren, ganz an der offiziellen "Schiene" vorbei. Mein Chef wäre im Dreieck gesprungen, hätte er dies mitbekommen (soundsoviel Mann- Monate "Verlust" für die Firma) -- für mich stand der Kunde im Vordergrund, seine Zufriedenheit, und natürlich auch etwas eigennützig -- wenn wir (also die Firma) ein Problem hatten (Liefertermin, Qualität) konnte ich auch immer zum Kunden sagen "..nun haltet mal den Ball flach, ich hab' euch geholfen, und nun gebt uns auch mal 'ne Verschnaufpause..." -- so lief das vor Ort ab.
Also -- wie ich schrieb -- mein Chef wäre im Dreieck gesprungen, hätte er dies so mitbekommen. Nach @Merkur's Beitrag habe ich mir dies so ausgemalt, wie ich als DDR- Ingenieur vor Ort hätte reagieren müssen, ein IM war sicherlich immer dabei, so --
"..vergeude ich Devisen..." um den "Klassenfeind" freundlich zu stimmen (obwohl vielleicht, wegen Termin, Qualität etc.) gar nicht erforderlich (aber könnte ja sein) -- nach meiner Rückkehr in die DDR dann vielleicht eine (vom IM angestoßene) Untersuchung meines Verhaltens vor Ort ?? Oder hab' ich gar (Devisen)- Zahlungen für meine Kooperation bekommen ??
Also ehrlich @Merkur -- mein Chef weiß bis heute noch nicht, in welchem Umfang ich Kunden "wohl gestimmt" habe -- ausschließlich, nochmals ausschließlich -- im (von mir so verstandenen) Firmeninteresse und ohne jemals einen Pfennig dafür erhalten zu haben, ----- aber eben auch ohne jemals dafür "Rechenschaft" ablegen zu müssen --- deshalb habe ich mich auf "dieser Seite" dann auch voll eingebracht !
Gruß, Dille