Die Mauer und die LInke

Hier bitte ausschließlich Themen die sich mit der Berliner Mauer beschäftigen.

Die Mauer und die LInke

Beitragvon karl143 » 11. Juli 2011, 17:59

In vier Wochen jährt sich der Tag des Mauerbaus zum 50. mal. Das ist ein rundes Jubiläum, Eheleute feiern dann die Goldene Hochzeit, 50 Jahre, das sind fast 2 Generationen. Ich frage mich, wie wird die Partei "Die Linke" dieses Jubiläum begehen. Denken kann ich mir ihr Verhalten schon, muß aber die provokative Frage einfach mal loswerden. Was werden die alten Genossen an diesem Tag unternehmen. Wie im Winter zum Grab von Rosa Luxemburg marschieren - stattdessen natürlich zum Brandenburger Tor, die Fäuste recken und die Internationale singen? Oder werden wieder Ableger der Partei irgendwelche Zusammentreffen abhalten und mit geistlosen Reden alte Zeiten glorifizieren, so in der Art der SS Traditonsverbände nach dem Kriege. Die Partei, die sich nun nach Jahren vielleicht sogar zu einem Parteiprogramm entschließen kann [flash] , wird sicherlich an ihrem Verhalten zu diesem Tag meßbar sein, und sie kann unter Umständen eingeordnet werden. Als wirklich neue Partei, oder als weiterlebender Arm der SED.
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon Dieter1945 » 15. Juli 2011, 00:15

karl143 hat geschrieben:In vier Wochen jährt sich der Tag des Mauerbaus zum 50. mal. Das ist ein rundes Jubiläum, Eheleute feiern dann die Goldene Hochzeit, 50 Jahre, das sind fast 2 Generationen. Ich frage mich, wie wird die Partei "Die Linke" dieses Jubiläum begehen. Denken kann ich mir ihr Verhalten schon, muß aber die provokative Frage einfach mal loswerden. Was werden die alten Genossen an diesem Tag unternehmen. Wie im Winter zum Grab von Rosa Luxemburg marschieren - stattdessen natürlich zum Brandenburger Tor, die Fäuste recken und die Internationale singen? Oder werden wieder Ableger der Partei irgendwelche Zusammentreffen abhalten und mit geistlosen Reden alte Zeiten glorifizieren, so in der Art der SS Traditonsverbände nach dem Kriege. Die Partei, die sich nun nach Jahren vielleicht sogar zu einem Parteiprogramm entschließen kann [flash] , wird sicherlich an ihrem Verhalten zu diesem Tag meßbar sein, und sie kann unter Umständen eingeordnet werden. Als wirklich neue Partei, oder als weiterlebender Arm der SED.


Bei der Premiere des Dokumentarfilms "Mauerhaft - Der private Blick auf die Mauer" am 11. August 2011 in der Berliner Urania stellt sich u.a. Gregor Gysi den Fragen von Tagesspiegel-Redakteur Gerd Nowakowski. Ich werde die Veranstaltung besuchen und bin gespannt wie sich Gysi zum Mauerbau äußert.
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon augenzeuge » 15. Juli 2011, 07:22

Dieter1945 hat geschrieben: Ich werde die Veranstaltung besuchen und bin gespannt wie sich Gysi zum Mauerbau äußert.


Gysi 2001: Der PDS Bundestagsabgeordnete Gregor Gysi hält eine klare Distanzierung seiner Partei vom Mauerbau vor 40 Jahren für notwendig. Dies geböten die Mauer-Toten..... Entschuldigen könnten sich allerdings nur die dafür individuell Verantwortlichen, sagte Gysi.

Berliner Zeitung 2001:
Die PDS wird nach den Worten ihres früheren Vorsitzenden Gregor Gysi Verantwortung für die Mauer übernehmen und tiefes Bedauern für ihre Opfer äußern. Das Wort Entschuldigung werde hingegen in der vom Parteivorstand zum 40. Jahrestag des Mauerbaus geplanten Erklärung nicht vorkommen. Gysi sagte der "Berliner Zeitung", die Formulierung sei "mehr" als eine Entschuldigung.

Vorwurf an den Westen Gysi wandte sich entschieden gegen die in der PDS weit verbreitete Ansicht, die Mauer habe zur Friedenssicherung in Europa beigetragen und sei nötig gewesen, um die DDR und ihre Bürger vor der Ausplünderung durch den Westen zu schützen. Wer so argumentiere, habe noch immer nicht die Bedeutung individueller Freiheitsrechte verstanden, sagte Gysi.

Immerhin...
AZ [wink]
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Re: Die Mauer und die Linke

Beitragvon augenzeuge » 15. Juli 2011, 22:06

Auch solche Linken gibts: [shocked]

Halina Wawzyniak: "...„die Vereinigung war vermutlich gar nicht anders zu machen.“ ....„Die DDR war kein Rechtsstaat“......

Längst weiß sie, die DDR ist an mangelnder Demokratie und Rechtstaatlichkeit zerbrochen. Vor allem der Rechtstaat ist der studierten Juristin, die seit 2010 stellvertretende Vorsitzende des Bundestags-Rechtsausschusses ist, wichtig.
http://www.cicero.de/berliner-republik/ ... 0%9C/42384
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon Historiker84 » 23. Juli 2011, 15:13

http://www.die-linke.de/partei/weiteres ... inermauer/
Hier ist die offizielle Stellungnahme zu finden.
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon karl143 » 23. Juli 2011, 15:41

Wenn ich diese Erklärung lese frage ich mich ernsthaft, ob dies überhaupt eine Partei mit normal denkenden Menschen ist. Allein schon der Versuch, den Bau der Mauer mit dem damals Kalten Krieg zu rechtfertigen, oder den Verweis auf das finanzielle Problem heute bei Arbeitslosen hinzuweisen und diesen in Verbindung zur Reisefreiheit zu bringen ist wirklich das Allerletzte. Diese Partei, übrigens ohne Parteiprogramm, bleibt für mich ein Sammelbecken von Idioten und weltfremden Möchtegernpolitikern. Aus diesem Grunde ist es auch normal, das auf Bundesebene keine der anderen Parteien mit ihnen koalieren will. Mehr fällt mir zu denen wirklich nicht mehr ein. Und es ist meiner Mn auch gut, das sie in vielen Bundesländern, wie hier in Niedersachsen zum Beispiel, vom Verfassungsschutz überwacht wird. Bei der Partei ist das nötig.
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon ex-maja64 » 23. Juli 2011, 15:58

karl143 hat geschrieben:Wenn ich diese Erklärung lese frage ich mich ernsthaft, ob dies überhaupt eine Partei mit normal denkenden Menschen ist. Allein schon der Versuch, den Bau der Mauer mit dem damals Kalten Krieg zu rechtfertigen, oder den Verweis auf das finanzielle Problem heute bei Arbeitslosen hinzuweisen und diesen in Verbindung zur Reisefreiheit zu bringen ist wirklich das Allerletzte. Diese Partei, übrigens ohne Parteiprogramm, bleibt für mich ein Sammelbecken von Idioten und weltfremden Möchtegernpolitikern. Aus diesem Grunde ist es auch normal, das auf Bundesebene keine der anderen Parteien mit ihnen koalieren will. Mehr fällt mir zu denen wirklich nicht mehr ein. Und es ist meiner Mn auch gut, das sie in vielen Bundesländern, wie hier in Niedersachsen zum Beispiel, vom Verfassungsschutz überwacht wird. Bei der Partei ist das nötig.


So mag das aussehen wenn man von weitem mit ideologischer Brille das Thema betrachtet. Auf kommunaler Ebene stellt diese Partei genügend Entscheidungsträger (Landräte, Bürgermeister etc.) die gute Arbeit leisten.


Mario
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon manudave » 23. Juli 2011, 17:54

Maja, in diesen kleinen Ebenen haben die auch nicht allzu viel zu entscheiden - wie alle anderen Parteien auch. Gerade deshalb sehe ich solche Lokalpolitiker gar nicht mal als Linke, Christdemokraten oder SPDisten an, sondern eher als Bürger, die das Beste für Ihren Ort wollen. Nicht umsonst stellt die FDP im Osten mehr Bürgermeister als wer...?
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon Harsberg » 24. Juli 2011, 08:11

karl143 hat geschrieben:Wenn ich diese Erklärung lese frage ich mich ernsthaft, ob dies überhaupt eine Partei mit normal denkenden Menschen ist. Allein schon der Versuch, den Bau der Mauer mit dem damals Kalten Krieg zu rechtfertigen, oder den Verweis auf das finanzielle Problem heute bei Arbeitslosen hinzuweisen und diesen in Verbindung zur Reisefreiheit zu bringen ist wirklich das Allerletzte. Diese Partei, übrigens ohne Parteiprogramm, bleibt für mich ein Sammelbecken von Idioten und weltfremden Möchtegernpolitikern. Aus diesem Grunde ist es auch normal, das auf Bundesebene keine der anderen Parteien mit ihnen koalieren will. Mehr fällt mir zu denen wirklich nicht mehr ein. Und es ist meiner Mn auch gut, das sie in vielen Bundesländern, wie hier in Niedersachsen zum Beispiel, vom Verfassungsschutz überwacht wird. Bei der Partei ist das nötig.


Moin Karl,

absolut recht, mal wieder typisch für die alten DDR-Funktionärs-Aussagen, geschachtelt, damit am Ende keiner versteht was sie eigentlich wollen.
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon augenzeuge » 24. Juli 2011, 10:35

Genau Karl, wenn heute irgendeiner meint, an folgendem Satz wäre ein Stück Wahrheit dabei, dann ist demjenigen die tatsächliche Wahrheit immer noch nicht klar geworden.

Zitat: "Die sowjetische Führung und im Gefolge die DDR entschieden sich 1961 auch zum Mauerbau, um einen Krieg zu verhindern. Dieser war angesichts der fortschreitenden Destabilisierung der DDR und unter den Bedingungen der militärischen Konfrontation in Mitteleuropa nicht auszuschließen."

Irrsinn. Denn gerade der Mauerbau brachte das Land in Kriegsgefahr, wie man an den Truppenberwegungen der Alliierten danach und im Oktober 1961 an den Panzern am Checkpoint erkennen konnte. Und ein Stück Stacheldraht verhindert keinen Krieg....

Allerdings finde ich es positiv, dass sich die Linke hierzu durchgerungen hat:
"Den erneuten massenhaften Ausbruch aus dem, was vielen Bürgerinnen und Bürgern, vor allem jüngeren, zum Gefängnis geworden war, konnte sie am Ende nicht mehr verhindern. Im Schatten der Mauer verkümmerte auch die Gesellschaft, die durch sie geschützt werden sollte."
AZ
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon Merkur » 24. Juli 2011, 11:17

augenzeuge hat geschrieben: Irrsinn. Denn gerade der Mauerbau brachte das Land in Kriegsgefahr, wie man an den Truppenberwegungen der Alliierten danach und im Oktober 1961 an den Panzern am Checkpoint erkennen konnte. Und ein Stück Stacheldraht verhindert keinen Krieg....

AZ


Wow hier spricht der große Militärstratege [grins]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon augenzeuge » 24. Juli 2011, 11:36

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben: Irrsinn. Denn gerade der Mauerbau brachte das Land in Kriegsgefahr, wie man an den Truppenberwegungen der Alliierten danach und im Oktober 1961 an den Panzern am Checkpoint erkennen konnte. Und ein Stück Stacheldraht verhindert keinen Krieg....

AZ


Wow hier spricht der große Militärstratege [grins]


[grins] Haha... Aber für diese Freundlichkeit hast du dir nen Drink verdient. [super]
http://pics.ricardostatic.ch/2_63188939 ... -25-dl.jpg

[grins] AZ
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon Merkur » 24. Juli 2011, 12:31

Mir ist nicht klar, warum die Linke nicht offensiv mit dem Thema umgeht.
Die SED war in der Frage des Mauerbaus nicht souverän. Maßgeblich war ganz klar die Strategie der UdSSR, die vorderste Verteidigungslinie von der Oder an die Elbe zu verlegen. Die UdSSR wollte verständlicherweise unter keinen Umständen noch einmal Opfer eines Überraschungsangriffs werden und diesen Konflikt auf ihrem Territorium austragen.
Der Westen trug das Seine dazu bei, gegenüber den Sowjets nicht gerade eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen. Nehmen wir das Beispiel des Generals Adolf Heusinger. Heusinger war als Chef der Operationsabteilung im Generalstab des Oberkommandos des Heeres mit der stategischen und operativen Führung von Heeresverbänden der Wehrmacht befasst. Nach dem Krieg war er Generalinspekteur der Bundeswehr. Nach seiner Funktion als Generalinspekteur der BW wurde er 1961 Vorsitzender des Militärausschusses der NATO in Washington und trat als Mitinitiator der NATO-Nuklearstregie in Erscheinung. Eine wesentliche Personalie, die zum damaligen Zeitpunkt natürlich nicht vertrauensfördernd wirkte. Der Mann, der von Mauerwald aus die Operationen der deutschen Heeresverbände in Richtung Osten plante, war den Sowjets in der Funktion als Vorsitzender des Militärausschusses der NATO natürlich suspekt. Haben sich CDU, SPD & Co mal dazu geäußert, warum ein solcher Mann in solchen Positionen agiert hat ?
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon augenzeuge » 24. Juli 2011, 12:42

Merkur, mit Heusinger stimme ich dir gern zu, ich habe auch einiges über ihn lesen können, es gab auch in der DDR ein Buch: Heusinger und der 20. Juli 1944, du wirst es kennen.
Kann man hier kaufen: http://cgi.ebay.de/20-Juli-1944-Fall-He ... 0375928192

Es ist auch nachvollziehbar, wenn man Angst vor einem Krieg hatte. Aber hier war sicherlich zuviel Psychologie dabei, real kann ich heute aus den Quellen die Gefahr nicht erkennen. Auch die USA, GB und F wollten keinen Krieg in Europa. Und gerade die Möglichkeiten der Allies in Berlin ließen 1961 keine Rückschlüsse auf eine Kriegsgefahr erkennen. Auch diese wussten, wieviele tausend Russen im Ring um Berlin standen.

Es ist sicher so, dass die Mauer die innere Lage der DDR beruhigt hat. Aber einen Krieg von aussen konnte man damit überhaupt nicht beeinflussen. So sehe ich es. Andere Meinungen sind akzeptiert..... [grins]
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon Historiker84 » 24. Juli 2011, 15:14

karl143 hat geschrieben:Wenn ich diese Erklärung lese frage ich mich ernsthaft, ob dies überhaupt eine Partei mit normal denkenden Menschen ist. Allein schon der Versuch, den Bau der Mauer mit dem damals Kalten Krieg zu rechtfertigen, oder den Verweis auf das finanzielle Problem heute bei Arbeitslosen hinzuweisen und diesen in Verbindung zur Reisefreiheit zu bringen ist wirklich das Allerletzte. Diese Partei, übrigens ohne Parteiprogramm, bleibt für mich ein Sammelbecken von Idioten und weltfremden Möchtegernpolitikern. Aus diesem Grunde ist es auch normal, das auf Bundesebene keine der anderen Parteien mit ihnen koalieren will. Mehr fällt mir zu denen wirklich nicht mehr ein. Und es ist meiner Mn auch gut, das sie in vielen Bundesländern, wie hier in Niedersachsen zum Beispiel, vom Verfassungsschutz überwacht wird. Bei der Partei ist das nötig.


Bin also ein Idiot. Habe es immer schon geahnt. Aber man könnte es auch anders sehen...
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon Merkur » 24. Juli 2011, 15:31

augenzeuge hat geschrieben: Es ist sicher so, dass die Mauer die innere Lage der DDR beruhigt hat. Aber einen Krieg von aussen konnte man damit überhaupt nicht beeinflussen. AZ


Wie sagte J. F. Kennedy zur Mauer:
"Keine sehr schöne Lösung, aber tausendmal besser als Krieg."
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon augenzeuge » 24. Juli 2011, 16:23

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben: Es ist sicher so, dass die Mauer die innere Lage der DDR beruhigt hat. Aber einen Krieg von aussen konnte man damit überhaupt nicht beeinflussen. AZ


Wie sagte J. F. Kennedy zur Mauer:
"Keine sehr schöne Lösung, aber tausendmal besser als Krieg."


So einen Satz mal in den Raum werfen und dann auf das Unverständnis des Sachverhaltes der Leser hoffen? [denken]

Natürlich ist eine Mauer besser als Krieg. Aber die Mauer verhinderte den Krieg nicht, die Argumentation ist einfach falsch. Wenn etwas den Krieg verhinderte, dann waren es die von Kennedy erzwungenen 3 Eingeständnisse Chruschtschows, 1. die unveränderte Einhaltung der Besatzungsrechte der Alliierten in West-Berlin, 2. der freie Zugang nach West-Berlin sowie 3. die Freiheit der West-Berliner. Wenn ein Punkt davon nicht akzeptiert worden wäre, dann hätte auch keine noch so dicke Mauer einen Krieg verhindern können. Das hatte der Russe in Wien begriffen. Und ich hoffe hier begreift man dies auch.
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon manudave » 24. Juli 2011, 17:33

Wenn man sich die dauernden Spannungen vor 61 anschaut, ist die Aussage von Kennedy nicht so abwegig. Schließlich konnten die Russen die Amis immer mit Berlin regelrecht erpressen und zu Zugeständnissen zwingen - wie auch mehrfach geschehen. Klar hat sich vor allem Chruschtschow mit seinen Drohungen mehrfach schwer verspekuliert. Allerdings brachten diese Phasen - wie 1958 - auch die Nato immer schwer unter Zugzwang. Und die war sich damals gar nicht so einig - die Linie der Amerikaner und von Adenauer wurde nicht unbedingt von allen so gesehen. Gerade die kleineren Nato-Partner überlegten durchaus, ob man die Forderung der Russen nicht doch umsetzen sollte.
Insofern war mit dem Bau der Mauer auch innerhalb der Nato Ruhe eingekehrt und man hatte einen Status Quo - auch wenn man nach außen ganz anders argumentierte. Ich denke an das Volk und welche unglaubliche Grausamkeit eine solche Mauer für Deutschland bedeutete, dachte kaum einer der Schlipsträger.
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon Merkur » 24. Juli 2011, 19:13

augenzeuge hat geschrieben:
Es ist auch nachvollziehbar, wenn man Angst vor einem Krieg hatte. Aber hier war sicherlich zuviel Psychologie dabei, real kann ich heute aus den Quellen die Gefahr nicht erkennen. AZ


Zuviel Psychologie ? Wer dieses Trauma mit Millionen Toten einmal erlebt hat, der tut sicher alles dafür, dass es sich nicht wiederholt, nicht einmal Ansatzweise. Ein Heusinger in hoher NATO-Position war m. E. eine ganz klare Erklärung.
Aber vielleicht helfen Dir, AZ, folgende Punkte besser, die Gefahr zu verstehen.
Adenauer bemerkte im "Rheinischen Merkur" bereits am 20.07.1952:
"Was östlich von Werra und Elbe liegt sind Deutschlands unerlöste Provinzen. Daher heißt die Aufgabe nicht Wiedervereinigung, sondern Befreiung. Das Wort Wiedervereinigung soll endlich verschwinden. Es hat schon zu viel Unheil gebracht. Befreiung sei die Parole." Das ist nach meiner Auffassung eine eindeutige Aussage, die nicht viele Interpretationsmöglichkeiten zulässt. Eine solche Befreiung wäre nur militärisch zu realisieren gewesen.
Aber nun zum Jahr 1961.
Der Strauß-Intimus und Experte für strategische Fragen, Alfons Dalma, erläuterte in der "Wehrkunde" 8/61:
"Der militärische und politische Hebel sollten aufeinander abgestimmt werden, dass in der entstehenden Zange die DDR sozusagen zerquetscht werden könnte. Die Staaten des Warschauer Paktes sollten abgeschreckt werden durch die NATO und durch ein der Bundeswehr von den Westmächten bereitgestelltes nukleares Vernichtungspotential, so dass die DDR ohne miltärischen Beistand wäre. Die Großmächte seien nicht bereit, das Risiko eines weltweiten Atomkrieges im Interesse der weiteren Existenz der DDR auf sich zu nehmen."
In diesem Zusammenhang erklärte der damalige Verteidigungsminister F. J. Strauß, die BRD sei entschlossen, "....die Krise (um Berlin) bis zur letzten Konsequenz zuzuspitzen." Er spitzte die Situation noch zu indem er sagte:
"Der 2. Weltkrieg ist noch nicht zu Ende und man müsse sich für die Berlin-Krise im kommenden Herbst wappnen, der Westen müsse auf eine Art Bürgerkrieg vorbereitet sein." Und laut Spiegel verkündete Strauß nach seiner Rückkehr aus den USA: "Unsere Planung (in der Berlin Krise): im Anfang diplomatisch-politische Schritte, in der Mitte ökonomisch-technische und am Ende militärische."
Die Bonner Rundschau schrieb am 09.07.1961, dass man imstande sein müsse, "...alle Mittel des Krieges, des Nervenkrieges und des Schießkrieges anzuwenden. Dazu gehören nicht nur herkömmliche Streitkräfte und Rüstungen, sondern auch die Unterwühlung, das Anheizen des inneren Widerstandes, die Arbeit im Untergrund, die Zersetzung der Ordnung, die Sabotage, die Störung von Verkehr und Wirtschaft, der Ungehorsam, der Aufruhr."
Das alles sollten sich der Warschauer Vertrag bzw. die DDR gefallen lassen ?
Werfen wir einen Blick auf die Bundeswehr. Sie hatte eine Stärke von 291.000 Mann erreicht. Heusinger teilte mit, dass sieben deutsche Divisionen bereit seien ..."unverzüglich jede Mission zu erfüllen."
Im "Münchner Merkur" vom 24./25. 06.1961 erklärte ein Sprecher der Bundeswehr, man müsse eine gesellschaftliche Explosion in der DDR herbeiführen, wozu es "...entsprechender politischer, ökonomischer, propagandistischer und nicht zuletzt auch organisatorischer und subversiver Vorbereitungen des Westens bedürfe."
Die Bundeswehr begann im Sommer 1961 mit der Einberufung von Reservisten, ein m. E. sicheres Indiz für die Vorbereitung ernsthafter militärischer Maßnahmen. Auf Befehl des US-Präsidenten Kennedy vom 25.07.1961 wurden 271.000 Reservisten für die Verstärung der US-Streitkräfte einberufen. Für die NATO-Verbände in Europa wurde Alarnbereitschaft befohlen. Es begann beispielsweise das Manöver "Wallenstein IV" vor der Küste der DDR. In Westeuropa begannen große NATO-Manöver unter Einbeziehung des Territoriums der BRD.
Die Aufzählung ließe sich fortsetzen. Aber sonst war alles in Ordnung im Deutschland des Sommers 1961. Die Kriegsgefahr war nur Einbildung des sowjetischen Generalstabs, nicht AZ ?
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon augenzeuge » 24. Juli 2011, 19:47

Merkur, danke für deine Mühe. Natürlich war im kalten Krieg eine Gefahr von militär. Übergriffen immer vorhanden. Inwieweit man damals wirklich einen militär. Angriff gegen die DDR geführt hätte, kann ich natürlich nicht sagen. Aber da man in der DDR Atomwaffen lange vor dem Bau der Mauer entdeckt hatte, relativiere ich die Gefahr. Ich kann mir einen Atomkrieg der Supermächte zur damaligen Zeit wegen des relativ kleinen "DDR-Problems" nicht vorstellen. Aber möglich war er, ohne Frage. Es ist immer schwer zu deuten, welche Aktionen, welche Aussagen, eine reale Gefahr darstellen und welche nicht. Bei jedem Manöver, auch heute, hat die psych. Beeinflussung einen bedeutenden Anteil.

Aber, ich geb dir recht, dass man seitens der UdSSR eine besondere Wachsamkeit nach den Erfahrungen des Krieges an den Tag legte. Von daher trifft meine Aussage der Psychologie eventuell nicht den Kern der damaligen Zeit. Allerdings ändert das nichts an meiner Meinung zur kriegsverhindernden Wirkung der Mauer.

Oder kannst du dir vorstellen, dass bei klarer Verletzung des Viermächteabkommens durch die UdSSR die Allies nur wegen der Mauer ruhig geblieben wären?
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon Merkur » 24. Juli 2011, 20:22

augenzeuge hat geschrieben:Merkur, danke für deine Mühe. Natürlich war im kalten Krieg eine Gefahr von militär. Übergriffen immer vorhanden. Inwieweit man damals wirklich einen militär. Angriff gegen die DDR geführt hätte, kann ich natürlich nicht sagen. AZ


Würdest Du die von mir eingestellten Aussagen als leeres Geschwätz bezeichnen oder sie als Gegenseite ernst nehmen ?
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon augenzeuge » 24. Juli 2011, 20:55

Nein, ich nehme sie schon ernst und kann sie auch gut nachvollziehen. Wie kommst du darauf, dass ich sie als Geschwätz bezeichne?
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon Merkur » 24. Juli 2011, 21:17

augenzeuge hat geschrieben: Wie kommst du darauf, dass ich sie als Geschwätz bezeichne?
AZ


Ich habe gefragt, ob Du sie als Geschwätz bezeichnen würdest
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon augenzeuge » 28. Juli 2011, 18:21

Bewertung des Mauerbaus spaltet die Linke im Nordosten

Schwerin/Rostock - Fünf Wochen vor der Landtagswahl streitet die Linke in Mecklenburg-Vorpommern über die Bewertung des Mauerbaus. Vor dem Landesparteitag, der exakt zum 50. Jahrestag am 13. August in Rostock stattfinden soll, stehen zwei Positionspapiere des Landesvorstandes und einer Gruppierung Antikapitalistischer Linker zur Auswahl.

Der Vorstand bewertet die Mauer aus heutiger Sicht als ein "ungeeignetes Mittel, den Exodus qualifizierter Bürger aus der DDR aufzuhalten", sagte der Landesvorsitzende Steffen Bockhahn am Donnerstag der Nachrichtenagentur dapd. Angesichts der wirtschaftlichen Kluft zwischen DDR und Bundesrepublik habe die Mauer jedoch "zur Stabilisierung beigetragen".

Der Mitverfasser des Gegenpapieres, Arnold Schoenenburg, verteidigte den damaligen Mauerbau als "zwingende Notwendigkeit". Zwischen DDR und Bundesrepublik habe es einen ungleichen Wettbewerb gegeben. In den Jahren vor dem Mauerbau 1961 seien deshalb Hunderttausende in den Westen abgewandert. Man habe gesehen, dass der Sozialismus ohne Mauer nicht erfolgreich habe aufgebaut werden können, sagte Schoenenburg. Der 71-Jährige betonte, die Initiative zum Mauerbau sei von der Sowjetunion ausgegangen. Die damalige DDR-Parteiführung sei nicht souverän in ihrer Entscheidung gewesen.(Eig. Anmerkung: Das ist ein klare Lüge. Ulbricht hatte schon zu Zeiten die Grenze dichtmachen wollen, als es die UdSSR noch nicht wollte...)

Uneinig sind sich beide Seiten auch über den Umgang mit Geschichte generell. Während Schoenenburg der Meinung ist, Geschichte sei ein "objektiver Vorgang", sagte Parteichef Bockhahn: "Eine historische Wahrheit kann es nicht geben". Wie jemand den Mauerbau bewerte, hänge immer vom Alter der Person und dessen damaliger persönlicher Situation ab, sagte der 32-Jährige.

Einen Bericht des NDR, wonach eine Abstimmung über die Papiere beim Parteitag wegen des Konflikts vertagt werden müsse, wies Bockhahn zurück. Es sei nie die Absicht gewesen, sich auf dem Parteitag auf eine gemeinsame Position zu einigen. Nach der Landtagswahl am 4. September wolle die Partei eine Konferenz und mehrere Versammlungen zum Thema organisieren.

Die FDP warf der Linken im beginnenden Wahlkampf vor, zu keiner Regierungsbeteiligung fähig zu sein. Manche Linke schwärmten noch immer von der SED-Diktatur und dem damit verbundenen Unrecht, sagte der FDP-Fraktionvorsitzende Michael Roolf. Die Linke will am Freitag (29. Juli) ihre Kampagne zur Landtagswahl offiziell starten.
http://net-tribune.de/nt/node/47543/new ... ten/site/1
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon augenzeuge » 10. August 2011, 18:52

Ein Linker: „Wenn sich die Linke für den Bau der Mauer entschuldigt, muss sich die CDU dann nicht für die Teilung Deutschlands entschuldigen?“ [sick]

Lötzsch wiederum erinnert daran, dass die Mauer von Osten her geöffnet worden sei. [shocked]
Eig. Anmerkung: Ja, das ging auch nicht anders, die Mauer stand ja im Osten.

Ohjee, Frau Lötzsch.... [flash]
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon Dieter1945 » 13. August 2011, 08:39

Dieter1945 hat geschrieben:
karl143 hat geschrieben:In vier Wochen jährt sich der Tag des Mauerbaus zum 50. mal. Das ist ein rundes Jubiläum, Eheleute feiern dann die Goldene Hochzeit, 50 Jahre, das sind fast 2 Generationen. Ich frage mich, wie wird die Partei "Die Linke" dieses Jubiläum begehen. Denken kann ich mir ihr Verhalten schon, muß aber die provokative Frage einfach mal loswerden. Was werden die alten Genossen an diesem Tag unternehmen. Wie im Winter zum Grab von Rosa Luxemburg marschieren - stattdessen natürlich zum Brandenburger Tor, die Fäuste recken und die Internationale singen? Oder werden wieder Ableger der Partei irgendwelche Zusammentreffen abhalten und mit geistlosen Reden alte Zeiten glorifizieren, so in der Art der SS Traditonsverbände nach dem Kriege. Die Partei, die sich nun nach Jahren vielleicht sogar zu einem Parteiprogramm entschließen kann [flash] , wird sicherlich an ihrem Verhalten zu diesem Tag meßbar sein, und sie kann unter Umständen eingeordnet werden. Als wirklich neue Partei, oder als weiterlebender Arm der SED.


Bei der Premiere des Dokumentarfilms "Mauerhaft - Der private Blick auf die Mauer" am 11. August 2011 in der Berliner Urania stellt sich u.a. Gregor Gysi den Fragen von Tagesspiegel-Redakteur Gerd Nowakowski. Ich werde die Veranstaltung besuchen und bin gespannt wie sich Gysi zum Mauerbau äußert.

[freu]
Am Donnerstag war ich zur Filmpremiere in der Urania. Über 850 Zuschauer waren gekommen. Gregor Gysi äußerte sich zum Mauerbau und nannte ihn "zutiefst inhuman".

Der Fraktionsvorsitzende der Linke im Bundestag, Gregor Gysi, hat sich im Streit um die Verantwortung und die Ursachen für den Mauerbau deutlich abgegrenzt von der Parteivorsitzenden Gesine Lötzsch.
"Wenn ich eine gerechtere Gesellschaft aufbaue, kann ich es nie dadurch machen, dass ich die eigenen Leute einsperre und auf sie schieße, wenn sie gehen wollen. Das geht einfach nicht, das ist zutiefst inhuman", sagte Gregor Gysi auf einer Veranstaltung des Berliner "Tagesspiegels" am Donnerstagabend in Berlin. Die Parteivorsitzende Gesine Lötzsch hat den Angriffskrieg Nazideutschlands ursächlich für den Mauerbau verantwortlich gemacht.
Der Fraktionsvorsitzende fügte hinzu: "Ich kann erklären, wie es zur Mauer kam. Ich weiß auch die Gründe, ich weiß, dass der Westen natürlich der DDR schaden wollte und viele Maßnahmen dazu ergriffen hat. Aber das ist doch was ganz anderes, das zu erklären, als es zu bewerten. Und wenn ich ein demokratischer Sozialist bin, kann ich bei der Bewertung nur klipp und klar Nein sagen, auch wenn ich historisch erklären kann, wie es dazu gekommen ist. Für mich gibt es deshalb nur eine Verurteilung einer solchen Maßnahme." (tsp)

http://www.tagesspiegel.de/politik/gysi ... 94930.html
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon Edelknabe » 13. August 2011, 11:25

Ich schrieb das schon öfters: " Und der Westen war so rein, so unschuldig,so friedlich human, so naiv, er hatte doch den Gutmenschenblick eines Kindes damals zu dieser Zeit des Mauerbau, er war sogar so nachlässig...bezeichnen wir es lieber als oberflächig naiv, das er noch gar nicht einmal mitbekam, das da ein Staat DDR die Vorbereitungen schon lange vorher traf."
Ich glaube sogar, diesen Stacheldraht zum Bau der ersten Befestigungsanlagen lieferte doch Thyssen Krupp oder war es ein anderer Konzern...aus dem Westen? Oder wusste er der Staat West gar, schon vorher und stellte sich dann hin und ...bekam das große Zeter und Mordio? Könnte doch so gewesen sein?
Passte vielleicht auch ganz gut in seine damalige Politik? Nein nein, lieber Schüler von heute, der Westen war unschuldig wie ein Baby, es fehlte ihm einfach die Intelligenz mal richtig zusammen zu zählen und darum müsst ihr lernen, ihr müsst lernen auch einmal übers Tellerchen, über den Rand darüber zu schauen, damit, ja damit nicht wieder ein Staat....das könnte sogar der eurige sein euch vor vollendete Tatsachen stellt.
Wieder ein Nein, natürlich nicht mit einem Mauerbau lieber Schüler denn diesmal entsteht die ideologische Mauer in eurem Kopf, sie trennt eure gutmütige Naivität vom System, dem System des Kapital mit seiner Fata Morgana Demokratie , sie lässt euch einfach nicht dahinter schauen und wie die Schafe rennt ihr nach seinen Vorstellungen und auch sehr klug gezielt gesetzten Einflüssen immer schön in die Richtung, in die das System euch haben möchte.
Hörte ich da einen jungen tollen intelligenden Einwand? Ihr wollt es ändern, daran wirklich was ändern mit friedlichen Demos und hoch das Plakat und so mal kurz an der Schiene angekettet, ihr meint doch so was von schlauer zu sein wie das System und das jedes Jahr neu?
Vergebene Liebesmüh, es ist als rennt ihr wie Don Quixote in der schönen Geschichte vom Miguel de Cervantes gegen Windmühlen an und das System lacht, es schlägt sich auf die Schenkel und lacht herzlich über seine dummen Schäfchen.Und natürlich, ihr könnt es versuchen, es steht euch freiheitlich frei, ich halte euch da nicht ab, ich doch nicht.
Aber mal im Ernst und hin zum Thema. Was will man eigentlich? Will man heute einen Kniefall der Linken, einen Bückling sozusagen und alle anderen Parteien stehen da und meinen " Wir doch nicht und damals und wir waren doch und sowas von rein und unschuldig und nein und sowas aber auch...ja Mensch, wir waren doch im Urlaub damals im August 1961 denn das war bei uns damals so und wurden dann überrascht von diesen Spitzbuben aus dem Osten drüben?"

Rainer-Maria und es ist schon paradox, was hier veranstaltet wird, am liebsten holte man die Linken zusammen und führte sie dann gemeinsam in die Kirche, so das sie bekennen ihre Sünden und beten für das Seelenheil der menschlichen Dummheit.Und der auf der Kanzel, der Pfaffe der grinst so in sich hinein und meint so bei sich: "Über tausende Jahre hatten wir das Sagen und dann kamt Ihr und dachtet, über 71 Jahre könntet Ihr daran was ändern, grundlegend etwas ändern."
So kommet denn her und kniet nieder...meine Schäfchen.
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon vs1400 » 13. August 2011, 21:56

was man will heute eigentlich will?

mach es dir doch nicht so schwierig, sowas zb. , möchte man nicht mehr.

gruß vs ... und das zu recht!

ps.. ... in dem link gibt es ein video. [wink]
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon Edelknabe » 14. August 2011, 08:59

"Freie Fahrt für freie Bürger, aber nicht bei mir", das sagte sarkastisch der Volkspolizist, hob die Kelle und der Westwagen stoppte damals in den 80zigern vor der Staatsgewalt. "Ihre Ausweispapiere bitte".
"Freie Fahrt für freie Bürger", das könnte olle Kessler(war das Kessler in dem Link, ich habe mir den zu schnell angeschaut?) auch gemeint haben und dann zu seinem Mitbuchautor gesagt haben:"Siehst du hier irgendwo einen Polizisten,sprich irgendeine Staatsgewalt, also ich nicht?"
Na, dann lesen wir doch weiter vor....und die Jubelrufe der alten Herren im Raum waren wie ein Gesundbrunnen für die beiden Autoren.

Rainer-Maria und immer öfter fällt die Freiheit auf den eigenen Fuß und das schöne daran ist, ihr Mund geht auf...erstmal vor Schmerz(das könnte auch der völlig berechtigte Schmerz der damaligen Opfer sein) und dann nicht wieder zu. Ja Leute, ihr habt sie doch gewollt, die grenzenlose Freiheit, also müsst Ihr auch damit leben und nicht immer meckern.
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Re: Die Mauer und die LInke

Beitragvon Hausfreund » 26. August 2013, 08:06

Die LINKE wird als künftige Regierungspartei (rot rot grün) selbstverständlich wieder eine Mauer errichten, vulgo Reichsfluchtsteuer. Gelernt ist gelernt.
mfG [hallo]
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