Die Berliner Zeitung hat ein interessantes Szenario über das Ergebnis des Putin/Trump-Treffens veröffentlicht. Womöglich werden wir morgen früh wach und reiben uns verwundert die Augen über die total verrückte Wrlt
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Hier der Text aus der Berliner Zeitung:
Der Tagungsort Alaska für das Treffen zwischen den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika und Russland ist mit Bedacht gewählt. Es ist nicht nur die kurze Anreise für Wladimir Putin, der mit dem kurzen Flug in das Nachbarland das Risiko ausschließt, unterwegs bei Überfliegen eines Drittlands zum Internationalen Strafgerichtshof umgeleitet zu werden. Bis 1867 war Alaska russisch, noch heute gibt es eine russische Volksgruppe, die der Tradition verbunden ist. Alaska wurde schließlich von Russland für 7,2 Millionen Dollar gekauft, das wäre selbst auf heutige Verhältnisse gerechnet mit 160 Millionen Dollar ein Spottpreis. Der Ort soll jedoch nicht signalisieren, dass Russland neben dem Baltikum, Brandenburg und Berlin auch ein Auge auf sein ehemaliges Hoheitsgebiet geworfen hat – im Gegenteil: Die Botschaft lautet, dass alles auf der Welt käuflich ist. Donald Trump sagte erst vor wenigen Tagen, welche ein wunderbares Stück „real estate“ Russland sei. Während die EU-Anführer und Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj in den vergangenen Tagen vor allem über Territorien sprachen, hatte die Russen ein anderes Thema als Nummer 1 für die Verhandlungen aufgerufen. Seit längerem zeichnet sich ab, dass das Schicksal der 300 Milliarden Dollar an eingefrorenen Reserven der russischen Zentralbank zu einem zentralen Thema in den Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine werden würde. Der Guardian schreibt: „Putin will Trump beim Ukraine-Gipfel finanzielle Anreize bieten“.
Der in Brüssel tätige russische Analyst Gilbert Doctorow wies im Podcast von Andrew Napolitano darauf hin, dass alle Seiten tunlichst bemüht seien, das Thema unter der Decke zu halten. Für Doctorow sind die 300 Milliarden Dollar der Dreh- und Angelpunkt eines möglichen Deals. Das Szenario, das seit den ersten Verhandlungsrunden in Riad diskutiert wird, sieht aus wie ein Immobiliendeal – also jene Art Geschäft, wie Trump es sein Leben lang betreiben hat: Russland bekommt die vier Oblasten, die es militärisch erobert hat. Die 300 Milliarden Dollar hat Russland längst abgeschrieben, wie die Berliner Zeitung aus dem Umfeld der Verhandlungskreise erfuhr. Sie könnten dafür eingesetzt werden, die zerstörte Ukraine wiederaufzubauen – und zwar zu etwa zwei Dritteln für jenen Teil, der dann noch von der Ukraine übrig ist, und zu einem Drittel für den Donbass. Der Deal wäre für alle Seiten vorteilhaft: Selenskyj könnte sich als Wiederaufbau-Held feiern lassen und den Kriegswitwen und Hinterbliebenen der zehntausenden gefallenen ukrainischen Soldaten eine Rente gewähren. Russland wäre zwar nicht der strahlende Sieger, sondern müsste indirekt für seien Aggression einen Pries zahlen. Doch die Territorien könnten sogar unter Mitwirkung der UN offiziell Teil der russischen Föderation werden. Zugleich würden auch russische Unternehmen Aufträge für den Wiederaufbau erhalten. Die EU-Staaten würden ebenfalls massiv vom Wiederaufbau profitieren und müssten sich nicht als blanke Gesetzesbrecher fühlen, die die Russen einfach kalt enteignet hatten. Donald Trump könnte in bilaterale Geschäftsbeziehungen mit Russland eintreten, einen Trump-Tower in Moskau errichten und weitere Punkte auf dem Weg zum Friedensnobelpreis sammeln.