75 Jahre DDR

Aufarbeitung und Schlußfolgerungen

75 Jahre DDR

Beitragvon Gerd Böhmer » 6. Oktober 2024, 15:49

auch wenn es eventuell einige negative Reaktionen auslösen wird, sei es drum - Morgen wäre der 75-te Jahrestag der DDR. Aus diesem Anlass hat sich auch Egon Krenz heute auf einer Veranstaltung wieder einmal zu Wort gemeldet:
+++ 06.10.2024 14:26 Uhr Früherer SED-Generalsekretär Egon Krenz in Ukraine-Frage mit Gerhard Schröder "einer Meinung" +++
Der frühere SED-Generalsekretär und DDR-Staatsratsvorsitzende Egon Krenz sieht in dem guten Abschneiden der AfD und des BSW bei den drei Landtagswahlen im September im Osten einen Aufruf zu Verhandlungen über die Beendigung von Russlands Krieg gegen die Ukraine. "Das Signal, was von diesen Veranstaltungen ausgeht, lautet: Hört uns endlich zu! Wir wollen Friedenspolitik. Wir haben den Wunsch zu leben und nicht zu sterben", sagte Krenz dem "Tagesspiegel" am Rande einer Veranstaltung "75 Jahre DDR" in Berlin, wie die Zeitung in ihrer Online-Ausgabe berichtet. Krenz lobte die Forderung der Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg, Michael Kretschmer von der CDU und Dietmar Woidke von der SPD, sowie des thüringischen CDU-Chefs nach stärkeren Bemühungen um eine diplomatische Lösung im Ukraine-Krieg.
Der heute 87-jährige einstige Stellvertreter, Vertraute und Nachfolger von DDR-Staatschef Erich Honecker lobte außerdem die Haltung von Altbundeskanzler Gerhard Schröder zum Krieg Russlands gegen die Ukraine. "Ich finde, dass er eine gute Position vertritt. Ich bin in dieser Frage mit ihm einer Meinung", sagte Krenz. Krenz und Schröder kennen sich lange. Sie hatten sich unter anderem 1980 in Bonn und 1981 in Ost-Berlin getroffen. Krenz war damals Chef des kommunistischen Jugendverbands Freie Deutsche Jugend (FDJ), Schröder Vorsitzender der Jungsozialisten.

Siehe auch unter https://www.n-tv.de/politik/Egon-Krenz-lobt-Gerhard-Schroeder-article25272834.html,
in der medialen Welt wird aus diesem Anlass eine Diskussion unter dem Motto "75 Jahre DDR - Was bleibt, was ist geblieben" geführt.
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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon pentium » 6. Oktober 2024, 16:37

75 Jahre Gründung der DDR

Beiträge aus der Rosa-Luxemburg-Stiftung zu keinem Staatsakt
Im Zuge der «doppelten deutschen Staatsgründung» vor 75 Jahren entstand am 7. Oktober 1949 die Deutsche Demokratische Republik. Ein Arbeiter- und Bauernstaat, der sie gerne sein wollte, ein sozialistischer Staat, der sie gerne werden wollte, ein Staat, der schließlich fast auf den Tag genau 41 Jahre existierte und der mit Sicherheit keine Fußnote der Geschichte war. Jedenfalls nicht für die Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS); im letzten Jahr der DDR liegen auch Ursprünge für ihre Gründung.
https://www.rosalux.de/75-jahre-gruendung-der-ddr
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon pentium » 6. Oktober 2024, 19:24

Leseempfehlung zum 7. Oktober
Am Vorabend des 75. Geburtstages - der in der Form keinen Tag zu früh untergegangenen - Deutschen Demokratischen Republik habe ich eine wirklich schöne Empfehlung: das Buch „Mein Kinderzimmer in den Wolken“ von Manuela Klitzsch mit Grafiken von Matthias Lehmann. Es beschreibt authentisch und auf kritisch-humorvolle Weise das „typische Leben“ in einem 11-Geschosser im Fritz-Heckert-Gebiet mit allen Widrigkeiten, aber vor allem auch den durchaus reichlichen Freuden. Das Gute ist, dass es nicht bei der Beschreibung des Wohnumfeldes bleibt, sondern dass es uns mit vielen Hintergrundinformationen auf eine Reise durch das Erwachsenwerden in der „größten DDR der Welt“ mitnimmt. Jeder, der in diesem unfreien, manchmal unfreiwillig drolligem Land großgeworden ist, wird sich mehr oder wenig wiederfinden - ob bei Aktionen wie „Timur und sein Trupp“, bei 1. Mai-Aufmärschen oder bei Weihnachtsfesten mit Westpaketen.

https://www.amazon.de/Mein-Kinderzimmer ... 3947291086
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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon Gerd Böhmer » 7. Oktober 2024, 09:39

in der heutigen Ausgabe der Berliner Zeitung ist ein gut gemachter Beitrag zum Thema erschienen. Schon der Betreff "75 Jahre DDR: Ostalgie? Lächerlich! Aber die innere Einheit wurde vergeigt; Verzerrte Darstellungen nach der Wende verhindern bislang die faire Bewertung. Eine Klärung des Verhältnisses zum Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschem Boden." spricht mir aus der Seele.
Weiter unter https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/75-jahre-ddr-es-war-nicht-alles-schlecht-aber-auch-nicht-gut-li.2256603?utm_source=sharing&utm_medium=desktop&utm_campaign=article_default;
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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon pentium » 7. Oktober 2024, 09:49

Heute in der Freien Presse...

Unheimliche Sehnsucht nach der DDR: „Es war doch nicht alles schlecht!“

Die Sehnsucht nach der DDR. Am 7. Oktober 2024 hätte der erste sozialistische Staat auf deutschem Boden, wie er sich gern bezeichnet hat, seinen 75. Jahrestag gefeiert. Und Egon Krenz, einst Nachfolger von Erich Honecker als SED-Generalsekretär und Staatsratsvorsitzender, inzwischen 87 Jahre alt, vermutlich die Ehrenparade der Nationalen Volksarmee abgenommen. Doch für die DDR war entgegen ihrer eigenen Prophezeiungen - man kennt den Spruch: "Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf" - schon kurz nach ihrem 40. Jahrestag Zapfenstreich. Jetzt hat diese Sehnsucht nach ihr auch Menschen ergriffen, die das Land gar nicht aus eigener Erfahrung kennengelernt haben.

Es gibt eine Studie der Universität Leipzig, in deren Mittelpunkt eine repräsentative Umfrage unter 3500 Personen steht. Demnach betrachten sich 6,4 Prozent der heute 16- bis 30-jährigen Ostdeutschen als Verlierer der deutschen Einheit. Weiterhin fühlen sich immerhin zehn Prozent der Befragten dieser Altersgruppe ausschließlich als DDR-Bürger.

Auf den ersten Blick klingt das paradox. Schaut man aber genauer hin, lässt sich das scheinbar Unerklärbare durchaus fassen. "Kinder identifizieren sich häufig mit den Erfahrungen ihrer Eltern, also auch mit deren Enttäuschungen und Rückschlägen", sagt Professor Oliver Decker, federführend an der Studie beteiligt, von der Universität Leipzig. Wenn die Biografien der Eltern entwertet worden seien, zum Beispiel durch Entlassungen und Arbeitslosigkeit nach der Wiedervereinigung 1990, dann könne sich das durchaus auch auf die Einstellung und Meinung ihrer Kinder übertragen, erklärt Decker.

https://x.com/KiwitterErik/status/1843052115188396249
https://www.freiepresse.de/nachrichten/ ... el13551232

Insgesamt - das ergab die Studie der Universität Leipzig weiter - verspüren zwei Drittel der Befragten aller Altersgruppen eine ausgesprochene DDR-Sehnsucht. Zum Vergleich: Laut einer Allensbach-Umfrage hatten 1990 dagegen noch 72 Prozent der Ostdeutschen ihre Lebensumstände in der DDR als unerträglich bezeichnet.

Die aktuelle Entwicklung macht sich derzeit besonders auch in vielen sozialen Netzwerken im Internet bemerkbar. Das Land, in dem es Mauertote gab, in dem gespitzelt wurde, Menschen ins Gefängnis mussten, weil sie eine andere Meinung hatten als die vom Staat vorgegebene, wird dort gefeiert, als gäbe es kein Morgen.

Die Facebook-Gruppen, in denen die Republik zelebriert wird, als wäre sie ein Schlaraffenland gewesen, in dem einem die gebratenen Tauben in den Mund fliegen, nennen sich "DDR - ich war dabei!", "DDR - denn es war unsere Zeit" oder "Ich bin stolz ein Ossi zu sein". An den Debatten in diesen Internet-Versammlungen hätte jeder SED-Parteisekretär seine helle Freude gehabt. "Es war nicht alles schlecht" - der Klassiker unter den Parolen der schleichenden Verklärung - klingt da noch ziemlich moderat. Am Ende war in der DDR fast alles besser als heute in der Bundesrepublik, die Mangelwirtschaft von einst wird kaschiert mit zum Teil irrwitzigen Lobeshymnen auf Butter, Wurst und Goldbroiler. Unter einem Foto zum Thema Lebensmittel steht: "DDR-Wurst beim Fleischer und die gute Butter. Jetzt schmeckt vieles nicht mehr." Der Goldbroiler wird mit den Worten beschworen: "Der war wirklich lecker. Und der war sogar größer, saftiger und leckerer als die mickrigen Hähnchen heutzutage am Stand. Das sind ja nur Witzfiguren." Auch der NVA wird gehuldigt. "Ich danke den Soldaten der Nationalen Volksarmee. Ich wünschte, die Deutsche Demokratische Republik gäbe es noch", schreibt ein Facebook-Nutzer.
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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon Gerd Böhmer » 7. Oktober 2024, 09:56

weiterer Beitrag zum Tage unter https://www.n-tv.de/politik/Die-DDR-wirkt-bis-heute-nach-article25263475.html. Den in diesem Beitrag gemachten Ausführungen stimme ich in einigen Punkten nicht zu, aber gut. Viele aktuelle Ergebnisse oder Ereignisse sind dann doch mehr den in den letzten 34 Jahren gemachten eklatanten Fehlern zuzuschreiben ...
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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon Ari@D187 » 7. Oktober 2024, 10:34

Gerd Böhmer hat geschrieben:weiterer Beitrag zum Tage unter https://www.n-tv.de/politik/Die-DDR-wirkt-bis-heute-nach-article25263475.html. Den in diesem Beitrag gemachten Ausführungen stimme ich in einigen Punkten nicht zu, aber gut. Viele aktuelle Ergebnisse oder Ereignisse sind dann doch mehr den in den letzten 34 Jahren gemachten eklatanten Fehlern zuzuschreiben ...

Der erste Fehler der damaligen DDR-Bürger war dann zunächst einmal bei der Wahl 1990 für den Anschluss zu stimmen.
Der zweite Fehler ist dann, sich hinterher über das zu beschweren, was man vorher gewählt und gewollt hat.

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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon pentium » 7. Oktober 2024, 10:46

Ari@D187 hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben:weiterer Beitrag zum Tage unter https://www.n-tv.de/politik/Die-DDR-wirkt-bis-heute-nach-article25263475.html. Den in diesem Beitrag gemachten Ausführungen stimme ich in einigen Punkten nicht zu, aber gut. Viele aktuelle Ergebnisse oder Ereignisse sind dann doch mehr den in den letzten 34 Jahren gemachten eklatanten Fehlern zuzuschreiben ...

Der erste Fehler der damaligen DDR-Bürger war dann zunächst einmal bei der Wahl 1990 für den Anschluss zu stimmen.
Der zweite Fehler ist dann, sich hinterher über das zu beschweren, was man vorher gewählt und gewollt hat.

Ari


Der Schriftsteller Michael Schneider kritisierte die in seinen Augen massive Einmischung der Bundespolitik in den DDR-Wahlkampf unter anderem so:

„Insgesamt wurden rund 40 Millionen DM für den parteipolitischen Werbefeldzug in der DDR verausgabt, davon ein beträchtlicher Teil aus Steuermitteln der Bundesbürger. […] 100.000 Schallplatten und Kassetten mit drei Reden Helmut Kohls […] wurden teils im Einzelversand nach drüben geschickt, teils bei Kohls Wahlkampfauftritten direkt unter seine Leipziger und Erfurter Fans verteilt. […] In Erfurt beispielsweise haben hessische CDUler, die mit acht Omnibussen angekarrt wurden, in einer einzigen Nacht 80.000 Plakate geklebt. […] Die Bundesdeutschen (entdeckten) in der ihnen plötzlich zugänglich gewordenen DDR ein Terrain, auf dem sich ein Stück versäumter Kolonialgeschichte nachholen lässt […].“[9]

Der Bürgerrechtler Jens Reich, einer der Gründer des Neuen Forums, kommentierte 2009 die Frage der Entwicklung der Demokratie in der DDR so:

„Das Bonner Nilpferd ist in einer Massivität gekommen, dass man einfach hilflos war. Im Wahlkampf ist einfach der gesamte Apparatismus des Westens in den Osten gebracht worden. Dem hatten wir nichts entgegenzusetzen. Das waren in die DDR exportierte Westwahlen."
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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon Gerd Böhmer » 7. Oktober 2024, 10:46

Ari@D187 hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben:weiterer Beitrag zum Tage unter https://www.n-tv.de/politik/Die-DDR-wirkt-bis-heute-nach-article25263475.html. Den in diesem Beitrag gemachten Ausführungen stimme ich in einigen Punkten nicht zu, aber gut. Viele aktuelle Ergebnisse oder Ereignisse sind dann doch mehr den in den letzten 34 Jahren gemachten eklatanten Fehlern zuzuschreiben ...

Der erste Fehler der damaligen DDR-Bürger war dann zunächst einmal bei der Wahl 1990 für den Anschluss zu stimmen.
Der zweite Fehler ist dann, sich hinterher über das zu beschweren, was man vorher gewählt und gewollt hat.
Ari

nunja, von einem Anschluss der DDR an die BRD war aber bei der Wahl im März 1990 auch noch nicht die Rede, noch weniger von dem, was sich dann ab Sommer 1990 entwickelt hat. Ich beschwere mich ja auch nicht einmal, nur haben eben viele aktuelle Probleme mit den genannten eklatanten Fehlern, speziell in der Wirtschaft zu tun, die gemacht wurden und immer noch gemacht werden.
@ pentium 7. Oktober 2024, 11:46 Uhr - das Gerede unserer Bundesbirne (dem Nilpferd) von den blühenden Landschaften habe ich sowieso nie für voll genommen ...

ich hatte es ja schon einmal an anderer Stelle geschrieben, aus heutiger Sicht verlief die Entwicklung im Jahr 1990 zu schnell und ist auf Grund der im Beitrag von @ pentium genannten Ausführungen auch etwas aus dem Ruder gelaufen.
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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon Edelknabe » 7. Oktober 2024, 13:53

Das Schöne an dieser damaligen Zeit und ich bewerte das einmal aus der Sicht eines damals Selbstständigen war, man wusste weder was konkret verboten war noch konkret erlaubt? Also machte man sinngemäß ....auf Teufel komm heraus. Und fuhr damit richtig, ungelogen richtig gut. Das Dumme nur, man war irgend wie noch zu jung und wieder sinngemäß dumm für die Marktwirtschaft. Ein Lernprozess halt. Der um die mindestens zehn bis 15 Jahre dauerte was darauf hinausging(davon abhing) , was dem Einzelnen in diesen Jahren wieder fahren ist.

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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon Ari@D187 » 7. Oktober 2024, 14:38

Gerd Böhmer hat geschrieben:nunja, von einem Anschluss der DDR an die BRD war aber bei der Wahl im März 1990 auch noch nicht die Rede, noch weniger von dem, was sich dann ab Sommer 1990 entwickelt hat. [...]

Nun, die "Allianz für Deutschland" war Wahlsieger und hatte sich die Einheit "so schnell als möglich auf Basis Artikel 23 Grundgesetz" auf die Fahnen geschrieben.
-> Link

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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon Bernd » 7. Oktober 2024, 14:41

Edelknabe hat geschrieben:Das Schöne an dieser damaligen Zeit und ich bewerte das einmal aus der Sicht eines damals Selbstständigen war, man wusste weder was konkret verboten war noch konkret erlaubt? Also machte man sinngemäß ....auf Teufel komm heraus. Und fuhr damit richtig, ungelogen richtig gut.

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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon pentium » 7. Oktober 2024, 14:49

Edelknabe hat geschrieben:Das Schöne an dieser damaligen Zeit und ich bewerte das einmal aus der Sicht eines damals Selbstständigen war, man wusste weder was konkret verboten war noch konkret erlaubt? Also machte man sinngemäß ....auf Teufel komm heraus. Und fuhr damit richtig, ungelogen richtig gut. Das Dumme nur, man war irgend wie noch zu jung und wieder sinngemäß dumm für die Marktwirtschaft. Ein Lernprozess halt. Der um die mindestens zehn bis 15 Jahre dauerte was darauf hinausging(davon abhing) , was dem Einzelnen in diesen Jahren wieder fahren ist.

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Lies mal die ersten beiden Postings.....
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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon Gerd Böhmer » 7. Oktober 2024, 14:57

Ari@D187 hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben:nunja, von einem Anschluss der DDR an die BRD war aber bei der Wahl im März 1990 auch noch nicht die Rede, noch weniger von dem, was sich dann ab Sommer 1990 entwickelt hat. [...]

Nun, die "Allianz für Deutschland" war Wahlsieger und hatte sich die Einheit "so schnell als möglich auf Basis Artikel 23 Grundgesetz" auf die Fahnen geschrieben.
-> Link
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Nunja, wie geschrieben, das es dann auch "so schnell als möglich" ablaufen würde war aber nun im März 1990 wie geschrieben nicht absehbar. Zunächst liess es sich doch eher bescheiden an, es ging ja ab Ende März 1990 erst einmal nur um eine Wirtschafts- und Währungsunion", ein Schlagwort war doch im Frühjahr 1990 das "Joint Venture". Mal ganz abgesehen davon, das damals sehr viele Entwicklungen von bundesdeutscher Seite beeinflusst wurden. Das auch nicht unbedingt zum Vorteil des östlichen Länder, wenn ich an die Debatten zum Thema Währungsunion zurückdenke. Da wurde es doch in dem von mir heute schon verlinkten Artikel der Berliner Zeitung vom heutigen Tage sehr richtig dargestellt "... die Einheit wurde vergeigt". Aber schon richtig, es ging dann nach dem März 1990 einigen Kräften in der DDR nicht schnell genug damit sich selbst abzuschaffen. Letztendlich wurden damals noch ganz andere Sprüche abgelassen "es wächst zusammen, was zusammen gehört" etc.
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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon augenzeuge » 7. Oktober 2024, 15:35

Gerd Böhmer hat geschrieben: bei der Wahl im März 1990 auch noch nicht die Rede, noch weniger von dem, was sich dann ab Sommer 1990 entwickelt hat.


Da erinnerst du dich nicht ganz genau.
Die CDU wurde in 3/90 gewählt, weil nur sie u.a. die Einheit versprach. Natürlich wusste keiner, dass dies in 7 Monaten schon soweit war.

Es geht um die soziale Marktwirtschaft und Wohlstand, wie er in der Bundesrepublik herrscht, und um die Einheit Deutschlands in einem freien geeinten Europa.


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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon Gerd Böhmer » 7. Oktober 2024, 15:39

augenzeuge hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben: bei der Wahl im März 1990 auch noch nicht die Rede, noch weniger von dem, was sich dann ab Sommer 1990 entwickelt hat.

Da erinnerst du dich nicht ganz genau.
Die CDU wurde in 3/90 gewählt, weil nur sie u.a. die Einheit versprach. Natürlich wusste keiner, dass dies in 7 Monaten schon soweit war.
Es geht um die soziale Marktwirtschaft und Wohlstand, wie er in der Bundesrepublik herrscht, und um die Einheit Deutschlands in einem freien geeinten Europa.

AZ

im Sinne Deines Beitrages sind wir uns an der Stelle einig, darauf wollte ich von Anfang an hinaus [hallo]
von Deinem Zitat sind wir auch Jahrzehnte entfernt ...
Zuletzt geändert von Gerd Böhmer am 7. Oktober 2024, 15:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon Edelknabe » 7. Oktober 2024, 15:40

Stimmt Pentium, es ging um die Gründung der DDR. Da war ich noch nicht geboren, muss also passen. Danke trotzdem.

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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon pentium » 7. Oktober 2024, 15:44

Edelknabe hat geschrieben:Stimmt Pentium, es ging um die Gründung der DDR. Da war ich noch nicht geboren, muss also passen. Danke trotzdem.

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Stimmt immer noch nicht...steht doch oben 75 Jahre DDR. Oder wie in der Freien Presse stand....
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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon augenzeuge » 7. Oktober 2024, 15:52

Doch, Edelknabe hat recht.

Vor 75 Jahren: Die DDR gründet sich

Und dazu gibts einen super Podcast. [super]
https://www.deutschlandfunk.de/07-10-19 ... f-100.html

AZ
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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon Spartacus » 7. Oktober 2024, 18:05



Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon Gerd Böhmer » 12. Oktober 2024, 15:59

einmal als Nachtrag, eine Kolumne auf n-tv "Aus der Schmoll-Ecke, die DDR, eine ostdeutsche (Neu-)Erfindung"
https://www.n-tv.de/panorama/Die-DDR-eine-ostdeutsche-Neu-Erfindung-article25285482.html
erschienen am heutigen Vormittag.
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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon Nostalgiker » 12. Oktober 2024, 17:10

Ist der Beitrag von n-tv Satire?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: 75 Jahre DDR

Beitragvon Ari@D187 » 12. Oktober 2024, 17:10

Gerd Böhmer hat geschrieben:75 Jahre DDR

DDR1.0 + DDR2.0 = 75 Jahre. Das passt schon.

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