karnak hat geschrieben:In der NVA gab es Gewalt von Vorgesetzten NICHT steht bei mir. Bei anderen Wehrpflichtigenarmeen des Ostblocks konnte das schon mal anders aussehen.
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Und in der Bundesrepublik Alt gab es nie eine wirkliche Wehrpflicht, die stand immer nur auf den Papier. Wer nicht hinwollte bekam ohne Probleme eine Möglichkeit sich davor zu drücken. Sprich, faktisch war es immer nur eine Freiwilligen Armee. Wie es in anderen Ländern des Westens mit Wehrpflicht, gibt es solche überhaupt, in der Praxis stattfindet weiß ich schon wieder nicht. Ich vermute allerdings ganz schwer dort wird es mit der Wehrpflicht auch nicht groß anders sein.
Was meine militärische Laufbahn angeht, ich war ein halbes Jahr auf der Uffz. Schule in Eilenburg, dort fand engagiertes Bemühungen um militärische Fähigkeiten statt, dass waren aber halt auch alles Freiwillige. Danach den Rest der 3 Jahre in Groß Glienicke, Nähe Potsdam bei der KCHA 26, also chemischer Dienst als Ausbilder bis hin zum Unterfeldwebel und Stell. Zugführer. In der Zeit bin ich mit meiner Truppe viel auf Übungsplätzen und Übungen als" Dienstleister" bei diversen Kriegsspielen rumgekommen. Und ich habe nie und nirgendwo etwas anderes bei Wehrpflichtigen erlebt als die von mir beschriebene Interessenlosigkeit und Ablehnung zum Militärischen bei diesen Zwangsverpflichteten.
![Hallo [hallo]](./images/smilies/hallo.gif)
Die BW in der BRD alt war nie etwas wie eine Freiwilligenarmee.
Von Anfang an stand die BW vor dem Dilemma mit zu vielen Wehrpflichtigen.
Entsprechend konnten sich die Cleveren drücken und die ``Dummen`` wurden gezogen.
Stichwort Wehrgerechtigkeit.
Bis 1965 gab es sogar ein Lotteriesystem für die zu Ziehenden.
Man ist still und leise zu einer Auswahlwehrpflicht übergegangen.
Das war in der DDR völlig anders , da wurde alles gezogen was laufen konnte.
Dein Vergleich passt nicht.
Ein weiteres Kriterium wäre die Akzeptanz zum System und der Akzeptanz der Streitkräfte in der Gesellschaft.
Schweden , Finnland , Polen haben ein anders Verhältnis zu ihren Streitkräften als das vielleicht freundliche Ignorieren in der BRD.
In der NVA hat man seine zivile Identität abgegeben und Verbindungen wurden fast völlig gekappt.
Das war in der BW deutlich anders.
Heimatnahe Verwendung , nach der Grundausbildung großzügige Urlaubs und Ausgangsgewährung , kein oder kaum EK ähnlicher Mist . Der Wehrpflichtige war nach der Grundausbildung nahezu jedes WE zu Hause.
Würde mal sagen , dass diese Kriterien zu einer besseren Akzeptanz in der BW beigetragen haben als die vergleichsweise hardcore Wehrpflicht in der NVA.
Von den Russen müssen wir nicht reden , da gab es eben einfach Kloppe wenn die nicht spurten.
Grundsätzlich zu meinen eine Armee aus Wehrpflichtigen führe zwangsläufig zu demotivierten Soldaten stimmt einfach nicht.