81 Verkehrsunfälle hat die Polizei seit 2019 in der als Crash-Meile berühmt gewordenen Einkaufsstraße in Othmarschen erfasst, davon saßen allein in 38 Fällen Senioren hinter dem Steuer.
Eine Reform aus Brüssel könnte von Berg jetzt aber Rückenwind geben: Die EU-Kommission arbeitet derzeit an der Erneuerung der seit 2006 gültigen Führerscheinrichtlinie. Diese soll laut der zuständigen EU-Kommissarin Adina Valean dabei helfen, die Straßen sicherer zu machen.
Neue EU-Führerscheinreform soll Straßen sicherer machen
„Sicheres Fahren ist entscheidend für unsere Bemühungen, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten bis 2030 zu halbieren“, sagte sie. Im vergangenen Jahr kamen in der EU mehr als 20.000 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. In Hamburg waren es im gleichen Zeitraum 24 Tote , darunter zehn Fußgänger, drei Radfahrende, sieben Autofahrer, drei Motorradfahrende und ein Lkw-Fahrer.
Laut dem am 1. März veröffentlichten, 64-seitigen Papier, einsehbar ist, sollen alle Führerscheine nur noch 15 Jahre gültig sein sowie digital werden. In einem kleinen Absatz in der Mitte des Dokuments versteckt sich allerdings ein brisanter Vorstoß: „Die Mitgliedstaaten verkürzen die Gültigkeitsdauer (…) auf fünf Jahre oder weniger für Führerschein-Inhaber, die in ihrem Gebiet wohnen und das 70. Lebensjahr vollendet haben.“ Weiterhin, so steht es dort, sollten die älteren Fahrer nach den fünf Jahren entweder medizinische Check-Ups, Auffrischungskurse oder andere Maßnahmen nachweisen.
AZ