Am WE haben wir ein nettes Heimkinowochenende gemacht.
Besonders folgender Film hat mich sehr beeindruckt und nachdenklich gemacht:
Der Mauretanier
Der Film basiert auf dem Guantanamo-Tagebuch von Mohamedou Ould Slahi, welcher von Nov. 2001 bis März 2010 ohne Anklage und Verurteilung, nur auf Grund eines Verdachtes in Guantanamo festgehalten wurde.
Dort wurde mittels "erweiterteter Verhöhrtechniken"; sprich Folter [Schlafentzug, Isolationshaft, Waterboarding, Dauerbeschallung, sexuelle Belästigung, Scheinhinrichtung, weitere Körperverletzungen und die Androhung von Gewalt gegen seine Mutter vorsah] versucht ihm Geständnisse abzupressen.
Im März 2010 wurde durch ein US Bundesgericht seine Freilassung angeordnet, welche aber durch einen Einspruch der US Regierung unter Obama nicht rechtskräftig wurde, so dass er weitere 6 Jahre in Guantanamo verbringen mußte. Ständig unter der Androhung lebte das die "erweiterten Verhörtechniken" wieder aufgenommen werden.
Erst im Oktober 2016 wurde er entlassen.
Das Lager welches nach mehreren Bekundungen verschiedener US-Präsidenten geschlossen werden sollte ist immer noch in Betrieb und so nun laut US Präsident Biden zum ende seiner Amtszeit (oder auch nicht) geschlossen werden.
Ich denke mal diesen Film sollten sich besonders diejenigen ansehen die hier ständig über unmenschliche Haftbedingungen und Folter in Stasi-Gefängnissen wehklagen.
Guantánamo ist kein bedauerlicher Einzelfall, sondern der Ausdruck und das Beispiel dafür wie die Nation, welche sich Demokratie, Freiheit und Verwirklichung der Menschenrechte auf ihre Fahne und in ihre Verfassung geschrieben hat, mit dem tagtäglichen, systematischen Brechen ihrer selbst postulierten Ideale unter dem Wissen und der Billigung ihrer politischen Führer, in Wirklichkeit agiert.
PS.: Der Film gewinnt zusätzlich an Glaubwürdigkeit durch eine hochkarätige Besetzung mit bekannten Schauspielern.