Zuviel Milde mit den Tätern

Hier bitte ausschließlich Themen die sich mit der Berliner Mauer beschäftigen.

Zuviel Milde mit den Tätern

Beitragvon Dieter1945 » 5. August 2011, 23:02

"10 680 Tage, 28 Jahre von 1961 bis 1989, war Deutschland durch Mauer und Stacheldraht getrennt – eine tödliche Grenze. Hunderte von Flüchtlingen wurden erschossen. Hubertus Knabe, Direktor der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, kritisiert: Die Verantwortlichen wurden nie bestraft.

Sind Grenzverbrechen und der DDR-Umgang mit gefassten Flüchtlingen geahndet worden?

Hubertus Knabe: Nein, nur sehr unzureichend. Beim Versuch zu fliehen wurden Hunderte DDR-Bürger verletzt oder getötet. Über 70 000 Menschen kamen in Haft. Es ist ein Trauerspiel, dass sich für all dies kaum jemand verantworten musste.

Aber Verantwortliche kamen nach der Einheit vor Gericht.

Ja schon, aber fast immer gab es Freisprüche oder Bewährungsstrafen. Viele Anklagen wurden auch gar nicht erst zugelassen. Wer an der Grenze jemanden zum Krüppel schoss, wurde nicht belangt. Auch die, die die Flüchtlinge verhört, angeklagt oder verurteilt haben, blieben in der Regel straffrei. Nur die, die einen Flüchtling getötet haben, wurden verurteilt – fast immer zu Bewährungsstrafen. Das heißt, sie verließen den Gerichtssaal als freier Mann.

Welche Rolle spielte der Schießbefehl? Gab er eine eindeutige Beweislage her?

Die Beweislage war nicht das Problem – auch wenn die Geschichte des Schießbefehls kompliziert ist. Die gesetzlichen Grundlagen wurden mehrfach geändert. Vieles wurde zudem nur mündlich übermittelt. So wurden die Angehörigen der Grenztruppen täglich vergattert nach dem Motto: „Ein toter Flüchtling ist besser als ein erfolgreicher“. So, wie es keinen zentralen Befehl Hitlers zur Vernichtung der Juden gab, gab es auch keinen zentralen Befehl Ulbrichts oder Honeckers, an der Grenze Flüchtlinge abzuschießen. Trotzdem konnte bei den Prozessen zweifelsfrei belegt werden, dass es einen Befehl zum Schießen gab.

Was vor allem behindert die Aufarbeitung des Unrechts?


Viele Täter haben sich, wie nach dem Nationalsozialismus, auf den Befehlsnotstand berufen. „Wir mussten so handeln“, hieß es – obwohl man sehr wohl daneben schießen konnte. Hinzukam, dass nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik das Rückwirkungsverbot auch für ehemalige DDR-Bürger galt. Man hat gesagt, was zu DDR-Zeiten nicht strafbar war, kann heute nicht bestraft werden. Um das zu umschiffen, hätte man das Grundgesetz ändern müssen. Denn es kann nicht sein, dass die Verantwortlichen für schwere Verbrechen dadurch straffrei ausgehen. Doch dafür fehlte der politische Wille. Nur, wenn es Tote an der Grenze gegeben hatte, hat die Rechtsprechung eine Ausnahme gemacht.

Es werden unterschiedliche Opfer-Zahlen genannt. Ist nicht bekannt, wie viele an der Grenze umkamen?

Nein. Diese wichtige Frage ist bisher leider nicht geklärt. Wenigstens 270 Menschen wurden nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft an den Westgrenzen der DDR durch Schüsse oder Minen nachweislich getötet. Viele kamen aber auch in anderen Ostblockstaaten ums Leben, als sie versuchten, von dort in den Westen zu flüchten. Andere wieder sind ertrunken, als sie über die Ostsee fliehen wollten. Man schätzt, dass über 1000 Menschen durch das DDR-Grenzregime ums Leben kamen. Es ist höchste Zeit, dies solide zu recherchieren.

Kennen Sie Fälle, in denen ein Ermittlungsverfahren heute noch lohnend wäre?

Dazu müsste man noch einmal sehr gründlich alle Verdachtsmomente prüfen. Ich selbst hatte im vergangenen Jahr die Staatsanwaltschaft aufgefordert, den Fall des geflüchteten DDR-Fußballers Lutz Eigendorf noch einmal zu untersuchen. Er war ja nach seiner Flucht in den Westen bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Bei einem Prozess in Düsseldorf erklärte 2010 ein ehemaliger Stasi-Informant überraschend, er habe damals den Auftrag erhalten, Eigendorf umzubringen. Auch in den Stasi-Akten finden sich einige Hinweise darauf. Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren jedoch nicht wieder aufgenommen, weil der ehemalige Informant erklärte, er habe den Auftrag nicht ausgeführt".



Quelle: http://www.derwesten.de/nachrichten/pol ... 33707.html
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Re: Zuviel Milde mit den Tätern

Beitragvon Thunderhorse » 6. August 2011, 09:24

Dieter1945 hat geschrieben:"10 680 Tage, 28 Jahre von 1961 bis 1989, war Deutschland durch Mauer und Stacheldraht getrennt – eine tödliche Grenze. Hunderte von Flüchtlingen wurden erschossen. Hubertus Knabe, Direktor der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, kritisiert: Die Verantwortlichen wurden nie bestraft.

Sind Grenzverbrechen und der DDR-Umgang mit gefassten Flüchtlingen geahndet worden?

Hubertus Knabe: Nein, nur sehr unzureichend. Beim Versuch zu fliehen wurden Hunderte DDR-Bürger verletzt oder getötet. Über 70 000 Menschen kamen in Haft. Es ist ein Trauerspiel, dass sich für all dies kaum jemand verantworten musste.

Aber Verantwortliche kamen nach der Einheit vor Gericht.

Ja schon, aber fast immer gab es Freisprüche oder Bewährungsstrafen. Viele Anklagen wurden auch gar nicht erst zugelassen. Wer an der Grenze jemanden zum Krüppel schoss, wurde nicht belangt. Auch die, die die Flüchtlinge verhört, angeklagt oder verurteilt haben, blieben in der Regel straffrei. Nur die, die einen Flüchtling getötet haben, wurden verurteilt – fast immer zu Bewährungsstrafen. Das heißt, sie verließen den Gerichtssaal als freier Mann.

Welche Rolle spielte der Schießbefehl? Gab er eine eindeutige Beweislage her?

Die Beweislage war nicht das Problem – auch wenn die Geschichte des Schießbefehls kompliziert ist. Die gesetzlichen Grundlagen wurden mehrfach geändert. Vieles wurde zudem nur mündlich übermittelt. So wurden die Angehörigen der Grenztruppen täglich vergattert nach dem Motto: „Ein toter Flüchtling ist besser als ein erfolgreicher“. So, wie es keinen zentralen Befehl Hitlers zur Vernichtung der Juden gab, gab es auch keinen zentralen Befehl Ulbrichts oder Honeckers, an der Grenze Flüchtlinge abzuschießen. Trotzdem konnte bei den Prozessen zweifelsfrei belegt werden, dass es einen Befehl zum Schießen gab.

Was vor allem behindert die Aufarbeitung des Unrechts?


Viele Täter haben sich, wie nach dem Nationalsozialismus, auf den Befehlsnotstand berufen. „Wir mussten so handeln“, hieß es – obwohl man sehr wohl daneben schießen konnte. Hinzukam, dass nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik das Rückwirkungsverbot auch für ehemalige DDR-Bürger galt. Man hat gesagt, was zu DDR-Zeiten nicht strafbar war, kann heute nicht bestraft werden. Um das zu umschiffen, hätte man das Grundgesetz ändern müssen. Denn es kann nicht sein, dass die Verantwortlichen für schwere Verbrechen dadurch straffrei ausgehen. Doch dafür fehlte der politische Wille. Nur, wenn es Tote an der Grenze gegeben hatte, hat die Rechtsprechung eine Ausnahme gemacht.

Es werden unterschiedliche Opfer-Zahlen genannt. Ist nicht bekannt, wie viele an der Grenze umkamen?

Nein. Diese wichtige Frage ist bisher leider nicht geklärt. Wenigstens 270 Menschen wurden nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft an den Westgrenzen der DDR durch Schüsse oder Minen nachweislich getötet. Viele kamen aber auch in anderen Ostblockstaaten ums Leben, als sie versuchten, von dort in den Westen zu flüchten. Andere wieder sind ertrunken, als sie über die Ostsee fliehen wollten. Man schätzt, dass über 1000 Menschen durch das DDR-Grenzregime ums Leben kamen. Es ist höchste Zeit, dies solide zu recherchieren.

Kennen Sie Fälle, in denen ein Ermittlungsverfahren heute noch lohnend wäre?

Dazu müsste man noch einmal sehr gründlich alle Verdachtsmomente prüfen. Ich selbst hatte im vergangenen Jahr die Staatsanwaltschaft aufgefordert, den Fall des geflüchteten DDR-Fußballers Lutz Eigendorf noch einmal zu untersuchen. Er war ja nach seiner Flucht in den Westen bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Bei einem Prozess in Düsseldorf erklärte 2010 ein ehemaliger Stasi-Informant überraschend, er habe damals den Auftrag erhalten, Eigendorf umzubringen. Auch in den Stasi-Akten finden sich einige Hinweise darauf. Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren jedoch nicht wieder aufgenommen, weil der ehemalige Informant erklärte, er habe den Auftrag nicht ausgeführt".



Quelle: http://www.derwesten.de/nachrichten/pol ... 33707.html



Tja, zum 50-sten Jahrestag des Mauerbaus möchte eben mancher, ob Ahnung von der Materie oder nicht, sich wieder mal ins Gespräch bringen.
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Re: Zuviel Milde mit den Tätern

Beitragvon augenzeuge » 6. August 2011, 09:30

Knabe:"So wurden die Angehörigen der Grenztruppen täglich vergattert nach dem Motto: „Ein toter Flüchtling ist besser als ein erfolgreicher“."

Diese Aussage übertrifft sogar seinen früheren Nonsens... [muede]
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Re: Zuviel Milde mit den Tätern

Beitragvon Nostalgiker » 6. August 2011, 10:19

Bei aller Liebe zu Herrn Knabe aber dieser Satz im Interview, "So, wie es keinen zentralen Befehl Hitlers zur Vernichtung der Juden gab, gab es auch keinen zentralen Befehl Ulbrichts oder Honeckers, an der Grenze Flüchtlinge abzuschießen." geht mir zu weit.
Das besagter Herr ständig versucht das Dritte Reich und die DDR gleichzusetzen, beziehungsweise die DDR als die schlimmere Diktatur hinzustellen überschreitet er mit seinem sehr "eleganten" Vergleich: 'Tote an der Grenze' = 'Vernichtung der Juden'; mit anderen Worten er setzt die Toten an der Grenze(West) mit den Toten des Holocaust gleich; mehr als eine Grenze des guten Geschmacks. Nicht genug damit, in einem Atemzug stellt er Hitler, Ulbricht und Honecker auf eine geistige Stufe deren Ziel es war ein Volk entweder aus Gründen seiner Religion oder aus Fluchtgründen zu vernichten.

Ich halte solche Aussagen, solche Vergleiche und solche perfide, bewußte Manipulation der öffentlichen Meinung nicht mehr für "harmlosen" Nonsens eines politischen Eiferers, welcher im Feuilleton bürgerlicher Zeitungen unter anderem schon mal als 'Kommunistenfresser' bezeichnet wird.

Gruß
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Re: Zuviel Milde mit den Tätern

Beitragvon nightfire64 » 6. August 2011, 11:56

Ich habe das gestern Abend schon gelesen und mich aufgeregt, da es aber schon so spät war, wurde ich ins Bett vergattert.
Also man vergebe mir, aber soviel Schwachsinn habe ich selten gelesen und da wundert man sich, das wenig Ostdeutsche in die Gedenkstätten gehen. ( Thread von AZ bei Offtopic)
Wenn ich lese, welche Vergleiche da gezogen werden, da verschlägt es mir einfach die Sprache.
Für mich klingt das immer so…, die jungen Grenzsoldaten sind früh aufgestanden, haben gefrühstückt und haben dann zu ihren Eltern oder Frauen gesagt, „Ich gehe jetzt in den Wald und erschieße ein paar Leute, weil ich heute gerade Lust dazu habe!“ Nach den Aussagen gab es keine Armee und alle waren freiwillig dort. Heute sollen sie nun bis ans Ende ihres Lebens mit dem Büßerhemd durch die Straßen kriechen, am besten noch mit einem großen roten G auf der Brust.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles so erträglich ist um die Mauer aus den Köpfen zu bekommen! Ich denke eher, dass mit solchen Aussagen, das Gegenteil erreicht wird.
Oder kann es sein, dass die Leute Angst haben, keine Aufmerksamkeit mehr zu bekommen und ihre Stübchen irgendwann ganz leer bleiben??

Etwas wütende Grüße

Kerstin
nightfire64
 

Re: Zuviel Milde mit den Tätern

Beitragvon vs1400 » 7. August 2011, 21:10

hallo Dieter1945,

was möchtest du denn mit diesem zitat sagen, fragen?

gruß vs
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Re: Zuviel Milde mit den Tätern

Beitragvon manudave » 9. August 2011, 19:01

Knabel will meines Erachtens nur Eines: Geld verdienen und in´s TV
Dafür scheint ihm jedes Mittel recht. Mit seinen Aussagen bombadiert er regelrecht die vielen Menschen, die sich tatsächlich mit Aufarbeitung beschäftigen.
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Zuviel Milde mit den Tätern

Beitragvon SkinnyTrucky » 9. August 2011, 21:19

Mal ein Film zum Thema:

Wenn die Stummen schreien - Schießbefehl bei den DDR-Grenztruppen

....leider find ich nur den zweiten Teil des Films... [blush]



groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Zuviel Milde mit den Tätern

Beitragvon Dieter1945 » 9. August 2011, 22:45

Hier Teil 1:

Oberstleutnant Hartmut Kücken, Pressesprecher der DDR Grenztruppen sagt ab 1990 (ab Minute 12:12) „Geschehendes Leid kann man nicht wieder gut machen. (....) dass zu tiefst zu bedauern ist, dass in Folge der Anwendung von Gewalt Menschen an dieser Grenze ihr Leben lassen mussten: Angesicht der damit verbundenen menschlichen Tragödie stehen Grenzer in einer tiefen moralischen Schuld

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Re: Zuviel Milde mit den Tätern

Beitragvon vs1400 » 9. August 2011, 23:00

vs1400 hat geschrieben:hallo Dieter1945,

was möchtest du denn mit diesem zitat sagen, fragen?

gruß vs


... hat es der Dieter1945 überlesen?

gruß vs
vs1400
 

Re: Zuviel Milde mit den Tätern

Beitragvon Dieter1945 » 10. August 2011, 06:37

vs1400 hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:hallo Dieter1945,

was möchtest du denn mit diesem zitat sagen, fragen?

gruß vs


... hat es der Dieter1945 überlesen?

gruß vs



vs, ich verstehe Deine Frage nicht. Welches Zitat meinst Du?

Gruß Dieter1945 [denken]
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Re: Zuviel Milde mit den Tätern

Beitragvon vs1400 » 10. August 2011, 08:35

Dieter1945 hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:
vs1400 hat geschrieben:hallo Dieter1945,

was möchtest du denn mit diesem zitat sagen, fragen?

gruß vs


... hat es der Dieter1945 überlesen?

gruß vs



vs, ich verstehe Deine Frage nicht. Welches Zitat meinst Du?

Gruß Dieter1945 [denken]


Dieter1945, danke für die aufmerksamkeit. [rose]

du hast doch den knabe zitiert, jedoch ohne persönliche anmerkung. daher meine frage.

gruß vs
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Zuviel Milde mit den Tätern

Beitragvon manudave » 19. November 2011, 13:40

Zu diesem Thema sprach Hubertus Knabe vor zahlreichen Zuhörern in der Point Alpha Stiftung.
Er zog vielfach eine verherrende Bilanz über das Nichtwollen von Aufarbeitung, aber sieht Deutschland auf einem guten Weg. Wenn man das Jahr 1966 vergleicht und die Aufarbeitung in Sachen Nazi-Zeit in der Bundesrepublik anschaut, sind wir wesentlich weiter - so sein Tenor.

Aber ansonsten ist schon ziemlich aktuell, wenn er über die Stasi-Mitarbeiter in der Gauck-Behörde berichtet. Die Sonderermittler in Sachen Gysi, die in geheimsten Akten wühlten, waren ehemalige hohe Offiziere der Staatssicherheit...
Na - guten Morgen...
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Re: Zuviel Milde mit den Tätern

Beitragvon augenzeuge » 23. November 2011, 19:31

Hubertus Knabe über das Schönreden des DDR-Regimes

Er sprach in der Point-Alpha-Akademie im Schloss in Geisa vor hessischen und thüringischen Lehrern sowie einem interessierten Publikum über sein Buch „Die Täter sind unter uns.

„Es ist das süße Gift der Nostalgie, das um sich greift“, beschrieb Knabe die Situation. „Die Probleme sind überall auf der Welt nach dem Zusammenbruch einer Diktatur ähnlich“, erklärte der Historiker: „Verantwortliche werden nicht zur Rechenschaft gezogen, Opfer nicht entschädigt, Apparate kaum verändert und die Funktionäre dienen plötzlich der Demokratie!“

http://www.fuldaerzeitung.de/nachrichte ... t17,480811
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Re: Zuviel Milde mit den Tätern

Beitragvon Nostalgiker » 23. November 2011, 20:05

Dem Herrn fällt aber seit 2007 auch nichts Neues mehr ein.

Ist dieser "Erkenntnis" von ihm: Verantwortliche werden nicht zur Rechenschaft gezogen, Opfer nicht entschädigt, Apparate kaum verändert und die Funktionäre dienen plötzlich der Demokratie! eine kritische Bemerkung über die Zeit nach 1945 in der Bundesrepublik oder bezieht er das selbstverständlich nur auf die DDR.

Gruß
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Re: Zuviel Milde mit den Tätern

Beitragvon augenzeuge » 23. November 2011, 20:09

Nostalgiker hat geschrieben: Ist dieser "Erkenntnis" von ihm: Verantwortliche werden nicht zur Rechenschaft gezogen, Opfer nicht entschädigt, Apparate kaum verändert und die Funktionäre dienen plötzlich der Demokratie! eine kritische Bemerkung über die Zeit nach 1945 in der Bundesrepublik oder bezieht er das selbstverständlich nur auf die DDR.

Gruß
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Sowohl als auch. „Die Probleme sind überall auf der Welt nach dem Zusammenbruch einer Diktatur ähnlich“......
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