Volker Zottmann hat geschrieben:Eher doch solltest Du begreifen, von den Grenz- und NVA-Truppen außerhalb Deiner Sicht nichts zu wissen.
AkkuGK1 hat geschrieben: Selbst Unterfeldwebel haben bei uns Vergatterungen durchgeführt.
Vergatterung von Soldaten an der innerdeutschen Grenze vor befehlsgemäßem tödlichen Schußwaffengebrauch gegen einen unbewaffneten Flüchtling ist als Beihilfe zum Totschlag strafbar.
BGH, Beschluss vom 7. 8. 2001 – 5 StR 259/01; LG Berlin (lexetius.com/2001,2
Der Beschwerdeführer war für die "Vergatterung" der Soldaten verantwortlich gewesen. Er hatte sie entweder – wie regelmäßig üblich – selbst vorgenommen oder sie – im nicht sicher ausschließbaren Fall, daß er mit vorrangigen Organisationsaufgaben befaßt gewesen war – einem anderen übertragen. Den Soldaten war bei der Vergatterung, wie üblich, vor ihrem Einsatz befohlen worden, in ihrer Schicht "Grenzverletzer" an der Flucht – erforderlichenfalls durch Einsatz der Schußwaffe – zu hindern, sie festzunehmen, äußerstenfalls "zu vernichten", da der Tod eines "Grenzverletzers" eher hingenommen werden sollte als ein gelungener Grenzdurchbruch.
Kumpel hat geschrieben:
Ach Beethoven , dein Verständnis passt so gar nicht zu deinem Nick und zu deiner Signatur.
Dienstvorschriften und Befehle sind eher dein Ding.
Tja, wenn man anhand von Vorschriften beweisen kann, dass der Diskussionskontrahent Unsinn schreibt, sind Vorschriften so schlecht nicht, gelle?.
Beethoven hat geschrieben:Ansonsten finde ich und das ist ja entscheidend, dass meine Signatur sehr wohl zu mir passt. Da kannst Du im Dreieck springen.
Beethoven hat geschrieben:Da könnt Ihr mir erzählen was Ihr wollt.
Freundlichst
1985 wurde dann die Kompaniesicherung eingeführt um durch die kürzeren Anfahrtswege Sprit zu sparen. Dadurch gab es auch keine gemeinsame Vergatterung mehr,
Nur wenn die Grenzsoldaten mit Wasserpistolen ausgerüstet gewesen wären, wäre es nicht zu Tötungen gekommen. Selbstverständlich nimmt jeder, der mit einer MPi auf Flüchtlinge schiesst, deren Tod billigend in Kauf. Dazu braucht es gar nicht das obige Mielke-Zitat.karnak hat geschrieben:Das ist aber ein anderes Thema und hat nichts mit der unterschwelligen Behauptung zu tun über einen wie immer gearteten Befehl war ein prinzipielles Töten anbefohlen.
AkkuGK1 hat geschrieben:Das zielgerichtete Töten des Grenzverletzers wurde nicht befohlen, jedoch billigend in Kauf genommen und durch Propaganda entmenschlicht. Der Schütze wurde belobigt und egal was für Scheisse die gebaut haben, nie bestraft.
NEIN!karnak hat geschrieben: Aber auch das wäre etwas anderes als ein Befehl zum Töten, der Unterschied ist nun mal da.
Im Oktober 1969 erklärte Erich Honecker damals noch Sekretär des Nationalen Verteidigungsrates: "Es muss angestrebt werden, dass Grenzdurchbrüche überhaupt nicht zugelassen werden; (...) überall muss ein einwandfreies Schussfeld gewährleistet werden; (...) nach wie vor muss von der Schusswaffe rücksichtslos Gebrauch gemacht werden, und es sind die Genossen, die die Schusswaffe erfolgreich angewandt haben, zu belobigen." https://www.spiegel.de/panorama/zeitges ... 99523.html
Als „Lizenz zum Töten“ bezeichnete Hubertus Knabe, der Leiter der Gedenkstätte für Stasi-Opfer in Berlin-Hohenschönhausen, das Dokument. „Erschreckend an dem Befehl ist vor allem, dass auch Frauen und Kinder erschossen werden sollten. Erstmals gibt es nun auch einen schriftlichen Beweis für den Schießbefehl, “ sagte er WELT ONLINE.
karnak hat geschrieben:Und irgendwelches Mielke Gelaber im Rahmen was für immer einer Zusammenkunft hat doch nichts mit der tatsächlichen Befehlslage in Gesetzeskraft gegossen zu tun.
Kumpel hat geschrieben:
Na ja , wäre nicht das erste mal gewesen , das sich SED Führer mit Aktenvermerken über Gesetze hinweg setzen und über Leben und Tod entschieden und hättest du
die selbe Meinung vertreten wenn du bei besagter Zusammenkunft anwesend gewesen wärst?
Letzt endlich war es für die DDR von existenzieller Bedeutung das die Grenze absolut dicht war , jede geglückte Flucht produzierte neuen Druck auf die Grenze und die DDR selbst und jeder Tote
war im Prinzip zweitrangig , wichtiger war , dass es nicht öffentlich wurde.
Es waren ohnehin alle Verräter die das Land verlassen wollten.
Zitat karnak:
Ein Erich Mielke war nebenher auch noch Politiker, wenn auch ein Schlechter, und in solchen Funktionen wird nun mal zu entsprechenden Anlässen irgendwelches populistisches Zeugs abgelassen. Und natürlich war diese dichte Grenze eng verbunden mit der Existenz des Staates DDR an sich, dass war mir auch schon klar als ich noch hätte an solchen Zusammenkünften anwesend sein können. Und dieser Umstand hat mir mehr und mehr auf der Seele gelegen, NUR , ich hätte damals keine Idee gehabt wie man dieses Problem lösen könnte und hätte auch heute im Nachhinein keine, außer dass man sich zur Kapitulation und damit Aufgabe der DDR entschlossen hätte.
Kumpel hat geschrieben:Diverse Urteile bestätigen diese systematischen Rechtsbeugungen , aber das weißt du selbst.
Die Hoffnung stirbt zuletzt , gelle Nosti.
karnak hat geschrieben:Das nicht zu verstehen hat etwas damit zu tun, dass man nicht akzeptieren kann, dass es Leute gab die trotz aller " Misslichkeiten" , Verbohrtheiten und Spiesigkeit die dieses Land hervorbrachte es man als Vaterland empfunden hat in dem man geboren wurde, es nicht hasste ,sondern hoffte dass es seinen Weg zum Besseren findet . Ein Land, dass trotz all seiner Mängel auch hat leben lassen und aus dem heraus man nicht ausschließlich nach den viel besser gefüllten Fleischtöpfen der Anderen schielt und sein ganzen Streben und seine ganze Sehnsucht nur danach ausrichtet wie man dorthin und in die Situation gelangen könnte. Für mich eine eher ärmliche Lebenseinstellung die mir vor mir selbst peinlich gewesen wäre. Ich wollte, dass mein Vaterland die Kurve bekommt und nicht das es untergeht und einen Beitrag dazu leisten.
karnak hat geschrieben: Ein Land, dass trotz all seiner Mängel auch hat leben lassen und aus dem heraus man nicht ausschließlich nach den viel besser gefüllten Fleischtöpfen der Anderen schielt und sein ganzen Streben und seine ganze Sehnsucht nur danach ausrichtet wie man dorthin und in die Situation gelangen könnte.
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