Quelltext betrachten

[[Datei:BT11-01.jpg|300px|upright|thumb|right|Der BT-11 Turm in Kühlungsborn]]
Die Beobachtungstürme vom Typ '''BT-11''' wurden von 1966 bis 1976 an der [[innerdeutsche Grenze|innerdeutschen Grenze]] als Teil der [[Grenzsperranlagen]] aufgebaut. Die Türme hatten eine charakteristische, achteckige Kanzel. 

== Aufbau ==
=== Die Zugangstür ===
Die Metall-Tür zeigte immer zur grenzabgewandten Seite (DDR), man konnte auf diese Weise im Westen nicht sehen ob jemand ein- oder ausging.
Von innen war die Tür im Turm wie bei jeder Gasse im Grenzsignalzaun mit einem Kontakt gesichert, so dass bei unbefugtem öffnen Alarm ausgelöst wurde. Das heißt, das Öffnen musste vorher durch die FüSt freigegeben werden.

[[Datei:BT-11-Konstruktionszeichnung2.jpg|upright|300px|thumb|right|Konstruktionzeichnung des BT-11]]

=== Die Leiter ===
Die eisernen Leitern waren in zwei oder drei Zwischeneben geteilt. Dort gab es Stahlfußböden (Riffelblech). Die Leiter auf der nächsten Ebene war dann versetzt. Die Podeste mit Riffelblech dienten der Sicherheit bei einem eventuellen Sturz, eines Wachsoldaten von der Leiter.

=== Kanzelloch/Zugangsloch ===
Die Falltür zur Kanzel war immer zu, aber nicht verschlossen. Die Klappe war aus Metall.

=== Kanzel ===
Die Kanzel war 8–eckig mit 8 Fenstern, welche alle nur nach Außen geöffnet werden konnten. Sie schwangen wie Dachfenster nach oben und konnten auf verschiedenen Stufen arretiert werden. Ausserdem gab es acht Schusslöcher aus Metall. In der Kanzel befanden sich zwei Barhocker, das Dienstbuch, topographische Karten des [[Grenzabschnitt]]s, Kennzeichen von [[wikipedia:de:Bundesgrenzschutz|Bundesgrenzschutz]] und U.S. Militär (nur anwesend wenn Gegneraufklärung primär war), ein Anschluss an das [[Grenzmeldenetz]], ein Heizungselement und ein Seil zum abseilen.
Die Kanzel bot Platz für 4 bis 5 Grenzer.

=== Dach ===
Das Dach war begehbar und auf dem Dach war eine Reling montiert. Auf dem Dach war ein Scheinwerfer mit ca. 1m Durchmesser montiert. Dieser wurde von innen über ein Hebelsystem mechanisch bedient. Die Dachluke war immer zu, aber nicht verschlossen.
<br clear=both>

== Beobachtungsturm-Nutzung ==
<gallery widths=300 heights=400 perrrow=3>
Datei:BT-Vorschrift01.jpg|Befehl zur Beobachtungsturm-Nutzung
Datei:BT-Vorschrift02.jpg|Befehl zur Beobachtungsturm-Nutzung
Datei:BT-Vorschrift03.jpg|Befehl zur Beobachtungsturm-Nutzung
</gallery>


== Einblicke in einen BT11 Wachturm ==
Dieses Video zeigt einen kleinen Einblick in einen BT 11 Wachturm der DDR Grenztruppen.Die ehemalige Führungsstelle der Grenzkompanie Günterode in einer Aufnahme von 1991 
<mediaplayer>http://www.youtube.com/watch?v=Uj9__6f8unA</mediaplayer>


{{Zitat|
''Uns (in Döhren) gegenüber lag Mackendorf. Von dort bekamen wir regelmäßig Besuch von einem jüngeren Mann, der, na sagen wir mal leicht geistig verwirrt war. Er kam bis zum BT11 und sang uns Lieder vor, sprang, hopste und tanzte auf unserem Gebiet. Das war ein ganz harmloser Vertreter. Da gab es eine interne Anweisung in keiner Hinsicht zu reagieren. ''
''War eigentlich immer eine ganz nette Abwechslung. Nur ansprechen durfte man ihn nicht. Das haben mal welche von uns gemacht und haben ihn gelobt, weil er so schön singen kann, da sind sie ihn bald die ganze Schicht nicht mehr losgeworden. Da mußte dann erst seine Mutter kommen und ihn von weitem rufen''
|Ernest}}
<br clear=both>
{{Zitat|
''Bei uns standen ein BT9 und noch ein runder BT6. Auch der 9er hat bei starkem Wind angefangen zu schaukeln. Der alte BT6 stand nicht so exponiert, konnte aber schon durch gleichmäßiges Hüpfen in Bewegung versetzt werden. Da waren auch diverse Kontrollbrücken aus Stahl mit kleinen Beobachtungshäuschen dran. Die sind auch schon mal heftig ins Schwingen geraten.''
|NPKCA}}
<br clear=both>
----
[[Datei:Moedlareuth02.jpg|center|893px|thumb|BT 11 in Moedlareuth]]

[[Kategorie:Grenzsperranlagen]]