Nichts als die Wahrheit.
Schon länger dünkt es mich: Der Wahnsinn geht um. Oder anders ausgedrückt: Die Meise fliegt um. HALT! STOPP! Tierschützende - früher politisch unkorrekt "Tierschützer" genannt, was dazu führte, dass nur Männer Tierschützende wurden, weil Mädchen wegen der männlichen Endung "er" hinter "Tierschütz" dachten, dass sie keine Tierschützende werden können, weshalb wir Deutschen das Gendern erfanden. Bitte keine Protestschreiben an die Redaktion oder mich. Ich wollte die Meisen nicht beleidigen, sie gehören zu den wertvollsten Geschöpfen des Planeten. Ich meinte es im übertragenen Sinne. Denn früher, als alles besser, aber ebenfalls irre war, dachten Menschen wie Sie und Sie, dass in den Köpfen von Wahnsinnigen Vögel nisten. Erst Sigmund Freud, ein österreichischer Meisenjäger, räumte mit der Vorstellung auf.
Der Wahnsinn hat einen Freund - Achtung, ein "n" mehr, also nicht mit Freud verwechseln - namens Dummheit. Manchmal treten beide zusammen auf als unheilige Allianz. Auch hier bei uns. Obwohl wir Deutschen sehr klug sind, vielleicht sogar das klügste Volk der Welt. 2021 und 2022 gab es so viele Einser-Abiture wie niemals zuvor. Jetzt nicht denken, dass man einfach weniger leisten muss als früher und gerne Top-Noten vergeben werden, damit sich alle wohlfühlen. Nein, wir Deutschen sind extrem schlau, was immer die PISA-Studien sagen.
Waren wir schon immer. Wir sind die Erfindenden - früher politisch unkorrekt "Erfinder" genannt - des Buchdrucks, des Telefons, des Motorrads, des Reinheitsgebots, des Fernsehens, des mRNA-Impfstoffs und des Genderns, lauter Dinge, ohne die die Menschheit ausgestorben wäre, sich langweilen würde und Frauen noch immer dächten, dass sie nicht das Zeug haben, Tierschützende und Erfindende werden zu können, weil sie sonst weiterhin dem Irrglauben anhängen würden, dass Erziehung und Bildung entscheidend für die Berufswahl seien. Nein, es ist die Sprache und der feste Glaube daran, dass Sprache die Welt verändert, zumindest in dem Teil, in dem Deutsch gesprochen wird.
Warum deutsche Frauen früher, als wir noch nicht genderten, in Serie Europa- und zweimal Weltmeisterinnen im Fußball geworden sind, nun aber, wo wir Frauen sprachlich hörbar machen, in der Vorrunde einer WM ausscheiden, kann ich Ihnen nicht erklären. Ist auch egal. Wir lassen uns nicht beirren und unser Land miesmachen, von wegen Zeichen für den Untergang und so. Wir sagen: Jetzt erst recht und sprechen nur noch von SpielerSTERNCHENinnen, damit auch weiblich gelesene Personen inkludiert sind, denen bei der Geburt von der gebärenden Person mittels Vornamen ein Geschlecht zugewiesen wurde, in dem sie (er? es?) sich inzwischen unwohl fühlen. Vornamen sind wie Schall und Rauch.
Jetzt ist mal gut mit dem Gemoser. Deindustrialisierung, teurer Strom, bröckelnde Brücken, marode Schulen, fehlende Lehrkräfte, nicht funktionierender Hochwasseralarm, jahrelange Bauzeiten öffentlicher Gebäude und Flughäfen, schwache Digitalisierung, unterfinanzierte Bundeswehr und all das Geunke nervt doch nur. Wichtig ist, dass Deutschland WeltmeisterSTERNCHENin im Weltverbessern bleibt. Wir kümmern uns um die wichtigen Sachen wie eben politisch korrekte Sprache, Rücksichtnahme auf Indigene in Tausenden Kilometern Entfernung, die Vermeidung von Atommüll, "strukturellen Rassismus" in der Polizei, die richtigen Heizungen in Privathaushalten, feministische Außenpolitik, die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich, den Abriss von Bismarck- und die Schaffung von "Denkmälern für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt".
Hamburg plant eins. Dabei hielt ich St. Pauli immer für ein lebendig gewordenes Denkmal für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Aber das reicht offenkundig nicht mehr aus in Zeiten des Wahnsinns. Ich vermute, die klugen Hanseaten wollen den Besuch des "Denkmals für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt" zur Pflicht in Integrationskursen für Zu-uns-Gekommene - früher politisch unkorrekt "Flüchtlinge" genannt - machen, damit die wissen, wie man sich in einem Land benimmt, in dem es noch vereinzelt Christen gibt.
In Berlin wäre der Görlitzer Park ein geeigneter Ort für ein solches Denkmal. Denken Sie mal darüber nach, Genosse Wegner. Dazu müssen Sie wissen: Genosse Wegner hat nach der Wahl zum Regierenden Bürgermeister gemerkt, dass sein Herz viel weiter links schlägt, als er ahnte, weshalb er seinen Parteivorsitzenden in die Pfanne haut, wenn der Unsinn redet. Als Franziska Giffey nach Silvester einen "Gewaltgipfel" einberief, sprach Genosse Wegner von "Kuschelpädagogik". "Wir müssen einen starken Staat, der respektiert wird, durchsetzen. Dafür brauchen wir keine neuerlichen Gesprächskreise." Klare Kante, ganz das Ding seiner Partei. Nach der Gruppenvergewaltigung im Görlitzer Park - die Herkunft der Vergewaltiger tut nichts zur Sache, weshalb Herr Wegner nicht die Vornamen wissen möchte - plant er einen: "Sicherheitsgipfel". Supi.
Außerdem soll um den Görlitzer Park ein Zaun gebaut werden, damit dieser nachts geschlossen werden kann. Ein paar wenige Zu-uns-Gekommene, die sich nicht mit Hilfen vom Staat begnügen und stattdessen mit Drogen dealen, sorgen dafür, dass der Rest der Bevölkerung einen Park nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr betreten soll. Auch das ist irre. Und da wundert sich irgendjemand, warum die Alternative für Durchgeknallte, die "Deutschland. Aber normal" anstrebt, selbst jedoch gerne schizophren agiert, mehr und mehr Zuspruch unter den Irren findet.
"HURRAAA!", möchte man da nicht unbedingt schreien. Darf man auch nicht. Denn das wäre eine Kopie der Kampagne des Kultusministeriums von Baden-Württemberg, ein Land, das sich "The Länd" nennt, ebenfalls die Kopfgeburt einer sicher bestens bezahlten Werbeagentur. Das "HURRAAA"-Plakat hängt auf dem Stuttgarter Flughafen und dient dazu, faule Null-Bock-Säcke dazu zu bewegen, Lehrende - früher politisch unkorrekt "Lehrer" genannt - zu werden. "Gerade gelandet und keinen Bock auf Arbeit morgen?", wird darauf gefragt. Die Antwort: "Mach was dir Spaß macht und werde Lehrer*in." Natürlich mit Genderstern, damit sich auch Frauen und Neutrale unter den faulen Null-Bock-Säcken angesprochen fühlen. Da freuen sich alle aktiven Lehrenden, die seit Jahrzehnten gegen das Image ankämpfen, faule Säcke zu sein.
Der Verzicht auf das Komma hinter "Mach" ist natürlich Absicht. Das soll "cool" (oder so) rüberkommen und zeigen, dass auch Leute Lehrende werden können, die selbst Rechtschreibung und Grammatik nicht beherrschen. Der Fremdschäm-Faktor ist nicht unwesentlich, weil hier mit vorgeblicher Jugendsprache eine Generation angesprochen wird, die vor 20 Jahren das Kein-Bock-auf erfand. 250.000 Euro kostet die Kampagne, garantiert entworfen von Leuten, die das Abi mit einer glatten Eins abgeschlossen haben.
Quelle: ntv.de