Erich Bartsch
Mit dem Rad fuhr Erich Bartsch von Niedersachsen über die innerdeutsche Grenze. Er wollte zurück in die Altmark. Ein Grenzpolizist entdeckte ihn und schoss nach unbeachteten Haltrufen und Warnschüssen gezielt auf den Radfahrer.
geboren am 25. September 1902 in Rohrberg
erschossen am 6. August 1950
Ort des Zwischenfalls: Seebenau (Sachsen-Anhalt)
Joachim Ernst Erich Bartsch kam als Sohn von Emma Helena Bartsch und dem Zuckermeister August Bartsch in Rohrberg, einer kleinen Gemeinde im Altmarkkreis Salzwedel, in Sachsen-Anhalt, zur Welt. Die Familie gehörte der evangelischen Glaubensgemeinschaft an. Erich Bartsch folgte seinem Vater und erlernte ebenfalls den Beruf des Bäckers.
In den frühen Abendstunden des 6. August 1950 fuhr Erich Bartsch mit dem Fahrrad von West nach Ost über die innerdeutsche Grenze. An diesem Sonntag war es gegen 19 Uhr noch sommerlich warm. Bartsch befand sich auf dem Rückweg aus Niedersachsen und wollte zurück in die Altmark. In der Nähe des Grenzkommandos Seebenau entdeckte ein Grenzpolizist den Radfahrer und gab Warnschüsse ab. Erich Bartsch, für den die Grenzpassage zu dieser Zeit vermutlich nichts Ungewöhnliches war, winkte nur ab und nahm weder die Aufforderung anzuhalten noch die Warnschüsse ernst. Nun zielte der Grenzpolizist direkt auf den Radfahrer. Der Schuss verletzte Erich Bartsch schwer, er verblutete noch am Ort des Geschehens.
https://www.fu-berlin.de/sites/fsed/Das ... index.html
Das muss man sich einmal verinnerlichen. Da radelt jemand von West nach Ost über die Grenze und wird einfach abgeknallt wie ein Hase, obwohl er gar nicht fliehen will. In der damaligen Zeit waren derartige Grenzgängereien wohl nicht ungewöhnlich. Daher auch die Handbewegung des Getöteten. Da das auch dem Grenzpolizisten bekannt gewesen sein dürfte, gab es mMn keinen Grund den Menschen gezielt zu töten.