Passfoto Karl von Kraus
Quelle: BStU, MfS, BV Dresden, AIM, Nr. 29/68, Bl. 55 (Ausschnitt)
Am 24. Juli 1962 versetzte eine Meldung des West-Berliner Rundfunksenders RIAS die Stasi in Alarmbereitschaft. Es ging um Karl von Kraus, der sich nach seiner Übersiedlung nach Dresden zum Propagandisten des Gesundheitswesens der DDR aufgeschwungen hatte und den seine NS -Vergangenheit nun einholte. Laut RIAS -Meldung sei von Kraus nicht nur Mitglied in der SA , der SS und dem Lebensbornverein gewesen, sondern habe im Reichssicherheitshauptamt "Tür an Tür" mit dem Organisator des Holocaust, Adolf Eichmann, gearbeitet.
Zwar bestritt von Kraus die erhobenen Vorwürfe vehement, aber allein die Vorstellung, dass irgendetwas aus der RIAS-Meldung der Wahrheit entsprechen könnte, alarmierte die Stasi. Erst einen Monat zuvor war Eichmann in Jerusalem hingerichtet worden. Der Prozess gegen ihn hatte die Weltöffentlichkeit bewegt wie kein anderer seit den Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozessen. Dass ein möglicher Kriegsverbrecher in der DDR Karriere machen konnte, widersprach dem offiziellen antifaschistischen Selbstverständnis der DDR und bot der "Westpresse" Angriffsflächen. Für die Staatssicherheit ergab sich daraus die Notwendigkeit genauer in der braunen Vergangenheit von Kraus' nachzuforschen.
1. NS - Vergangenheit war bekannt
2. Karriere im Dritten Reich
3. Propagandist des DDR - Gesundheitswesens
4. Mehr
NS-Vergangenheit war bekannt
Aktendeckel des Operativen Vorganges "Hippokrates" zu Karl von Kraus.
Quelle: BStU, MfS, BV Dresden, AOP, Nr. 2311/63, Aktendeckel (Ausschnitt)
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