Wosch hat geschrieben:
Ich habe mal in Deinem Beitrag ein paar Passagen von Dir "erröten" lassen und die werde ich jetzt mal mit eigenen Gedanken an mir vorüber ziehen lassen. Was Deine "Unlust" für 800,-Mark zu arbeiten betrifft kann ich sehr gut nachvollziehen, sicher meintest Du damit daß Dein handwerklicher Beitrag zum Wohle der Arbeiter-und Bauernbevölkerung höher zu bewerten gewesen sein sollte, wie deren Abplackerei um Dir ein dafür "gerechtes und angemessenes" Einkommen zu sichern, nich?
Wie denn nun die Stasi "dahergekommen" ist, wäre zwar eine "extra" Geschichte", kannste aber wegen mir ruhig für Dich behalten denn wegen mir mußte Dich nicht "nackich" machen. In der Regel wird es bei Dir in etwa genau so abgelaufen sein wie bei den meisten Anderen: "Ehrlichen Herzen´s und nicht wegen der besseren Bezahlung", sondern ein "fotschrittliches" Elternhaus und weil Du für den Frieden, gegen die Nazi´s und wer weiß was sonst noch warst, nich wahr?
Daß man in der DDR "alle" Möglichkeiten hatte um Geld zu verdienen ohne sich verbiegen zu müssen, hört sich erst einmal sehr gut an, daß man Dich aber wegen Deiner mickrigen 2000 Glocken nur ausgelacht hatte, tut mir nachträglich noch leid. Sicher gab es ein paar "Clevere", die auf Grund ihrer gestatteten Selbstständigkeit ein schönes Sümmchen zusammenkratzen konnten, aber die "gemeinen" sozialistischen Werktätigen hatten trotzt billigen Mieten nicht die Kohle um sich im "Delikat" ne Dose Ananas für 11/12 Glocken oder ähnliche Bückware zu leisten.
Welche Möglichkeiten hatte denn der "DDR-Otto-Normalverbraucher" überhaupt um über einen bestimmten und vom Staat vorgeschriebenen "Satz" Geld zu verdienen, wenn man mal vom Schwarzmarkt, Geldwechseln und ähnlichem absehen würde?
Du mit Deinen 2000 Glocken hast für Dich wohl Alles richtig gemacht, für die Allgemeinheit aber warst Du mit sicherheit einer von Denen, die sie weg haben wollten.
Daß Du meinen letzten Satz nicht verstanden haben "willst" wundert mich überhaupt nicht, denn sprechen wir überhaupt noch immer die selbe/gleiche Sprache?
Nun soll´s genug sein, vielleicht verstehst Du ja was ich meine?
Wosch.
Keine Ahnung was Du mit"vom Staat vorgeschriebenen Satz Geld zu verdienen" meinst.
Ich habe mal den ehrbaren Beruf Facharbeiter für Agrochemie erlernt, da konntest Du schon als Lehrling jeder Zeit ein paar extra Stunden ranhängen, man hat dir fast die Füße dafür geküsst wenn Du länger bleibst und Dir es auch vergütet. Hast Du noch ein Wochenende rangehängt, weil Waggons mit Dünger oder Pflanzenschutzmitteln zu entladen waren hat man Dir das noch großzügiger vergütet. Die ich später so in meinem Umfeld kannte haben sich die Mangelwirtschaft durchaus zu nutze gemacht und das war auch vom Staat gerne gesehen um gewisse Manken im Dienstleistungsbereich auszugleichen. Du konntest Wohnungen malern, Schalwerken oder zur Not Kabelgräben schippen, was Du eben so konntest. Sicher nicht so angenehme Tätigkeiten wie Investmentbanker bei der der Schwerpunkt beim Bescheißen liegt, aber für DDR-Verhältnisse wurde das recht großzügig entlohnt, bar auf die Hand und eine Steuerbehörde hatte man nicht im Genick, die Stasi hatte sich um Anderes zu kümmern. Jedenfalls konntest Du in diesem Land gutes Geld verdienen wenn Du das wolltest und an Arbeit ein gewisses Interesse hattest, wenn Du noch ein Widerstandskämpfer warst konntest Du Dich sogar auf Deiner richtigen Arbeit dafür ausruhen.