andr.k hat geschrieben:Peinlich ist eigentlich auch, dass entweder absichtlich nicht richtig kopiert, bisschen dazu gedichtet wird und bestimmte Zeilen weggelassen werden. Warum dieses so in dieser Form geschieht, ist mir unverständlich. Sonst wird doch alles Negative über das MfS, SED und anderen "Organen" in absoluter Korrektheit eingestellt.
AK
Edelknabe hat geschrieben:Im Atlas für Motortouristik der DDR, Redaktionsschluss:Januar 1973 ist der Ort Streufdorf noch verzeichnet. Wer sollte gleich nochmal deportiert....weil, der Ort blieb ja bestehen? Denn davon steht nichts davon im Zeitungsartikel?
Rainer-Maria
augenzeuge hat geschrieben:Eine bemerkenswerte Aktion, welche Respekt abverlangt.
Beethoven, stell dir nur mal vor, du hättest das alles so erlebt. Hättest du dann immer noch deinen früheren Weg beschritten?
AZ
Volker Zottmann hat geschrieben:Ich hätte es übersehen.
Danke Werner !
Es war zumindest für mich ein ganz neuer Fernsehbeitrag zu "Ungeziefer".
Der Beitrag hat mich merklich erschüttert aber auch weitergebracht.
Ich schrieb ja, dass ich als knapp 3-Jähriger in Tanne im Harz in den einzigen neu eingerichteten Kindergarten in einem kleinen Wohnhaus ging.
Meine Nachforschungen, was mit den vorherigen Besitzern geschah, wollte oder konnte mir dort niemand unterstützen. Selbst im Gemeindeamt, welches ja mal mein Zuhause bis Spätherbst 1954 war, wusste niemand davon. Man ließ mich dennoch unser bescheidene damalige Wohnung in Augenschein nehmen. Sonst aber, wurde nicht mal bestätigt, dass es die Aktion Ungeziefer auch in Tanne gab.
Im Dokumentarstreifen eben, habe ich aber sofort das Bild angehalten und erstmal mitgeschrieben. Tanne war deutlich zulesen. Ebenso, dass 2 Personen, ein Wilhelm geb. 14.03.1892 und (vermutlich) seine Elli geb.16.04.1895, vertrieben wurden. Den Nachnamen hat man aus vermutlich Datenschutzgründen weggelassen. Es stand aber dahinter, wohin die 2 Personen verschleppt, deportiert wurden: Wöllnau, Winkelmühle. Das liegt zwischen Eilenburg und Dommitzsch im heutigen Sachsen, damals noch Sachsen-Anhalt. Ganz dicht bei meinem NVA-Standort Neiden. So ein Zufall! Etwa 1,5 km außerhalb Wöllnaus wurden die Menschen in der einsam in der flachen Landschaft stehenden Mühle untergebracht.
Ich stelle mir mal vor, wie idyllisch die zuvor in Tanne oberhalb der Kalten Bode linksseits auf einem bewaldeten Hang wohnten und über das sanfte Tal blicken konnten. Nun nur noch beschissener Heidesand, Platt wie eine Flunder. Was mögen die 2 empfunden haben? Er 60 Jahre alt, sie etwas jünger.
Erschreckend, was für humanitäre Verbrechen die Kommunisten veranstalteten.
Schön, dass ich das Dank Werner Thals Hinweis gesehen habe. Meine Mutter, die dort damals in Tanne als blutjunge Bürgermeisterin anfing, mauert heute noch zu solchen Vorgängen. Ich habe sie vor etwa 2 Jahren darauf angesprochen, ob sie wisse, was kurz vor ihrer Amtszeit dort vor sich ging. Sie hat sich taub und dumm gestellt. Politische Themen, egal ob angenehm oder nicht, ließ meine Mutter als studierte Diplom-Gesellschaftswissenschaftlerin nie zu. Schade!
Heute gesellt sich dazu noch eine biser nur leichte, aber vorhandene Demenz.
Ich werde dazu weiter recherchieren!
Gruß Volker
Volker Zottmann hat geschrieben:Steffen, nein in dem Fall.
Als die Aktion lief, war sie noch in einer Verwaltungsschule in Halberstadt und wurde für ihren neuen Posten ab 1953 fit gemacht. Sie hat also definitiv nichts mit der Aktion zu tun. Meine Mutter hat immer verlangt, dass ich, oder eben wir 2 Kinder, funktionieren. Sie war die Partei und die hatte IMMER Recht. (Das ist heute noch so.) Sie war und ist unfähig sachlich zu diskutieren. Sie konnte immer nur anweisen und in Rapportmanie die erwarteten Ergebnisse abverlangen. Und wehe, die waren nicht wunschgemäß erfüllt. Dann wurde gezüchtigt. Sind alle Kommunisten so?
Ist traurig, dass ich ehrlich kein besseres Zeugnis ausstellen kann.
Mein Vater hingegen hatte nicht nur andere Ansichten, der unterrichtete mich auch dazu. Er hat mir Zusammenhänge erklärt, eben auch zu dieser beschissenen Grenze, eben seine friedfertige und humanistische Ansicht dazu. Die habe ich aufgesaugt und kam zwangsläufig immer mehr in seelischen Zwiespalt auch in der Einstellung zu meiner Mutter.
Gruß Volker
Volker Zottmann hat geschrieben:Ich hätte es übersehen.
Danke Werner !
Es war zumindest für mich ein ganz neuer Fernsehbeitrag zu "Ungeziefer".
Der Beitrag hat mich merklich erschüttert aber auch weitergebracht.
Ich schrieb ja, dass ich als knapp 3-Jähriger in Tanne im Harz in den einzigen neu eingerichteten Kindergarten (in einem kleinen Wohnhaus) ging.
Bei meinen Nachforschungen in 2018, was mit den vorherigen Besitzern geschah, wollte oder konnte mir dort niemand unterstützen. Selbst im Gemeindeamt, welches ja mal mein Zuhause bis Spätherbst 1954 war, wusste niemand davon. Man ließ mich dennoch unser bescheidene damalige Wohnung in Augenschein nehmen. Sonst aber, wurde nicht mal bestätigt, dass es die Aktion Ungeziefer auch in Tanne überhaupt gab.
Im Dokumentarstreifen eben, habe ich aber sofort das Bild angehalten und erstmal mitgeschrieben. Tanne war deutlich zu lesen. Ebenso, dass 2 Personen, ein Wilhelm geb. 14.03.1892 und (vermutlich) seine Elli geb.16.04.1895, vertrieben wurden. Den Nachnamen hat man aus vermutlich Datenschutzgründen weggelassen. Es stand aber dahinter, wohin die 2 Personen verschleppt, ja deportiert wurden: Wöllnau, Winkelmühle! (Das liegt zwischen Eilenburg und Dommitzsch im heutigen Sachsen, damals noch Sachsen-Anhalt.) Ganz dicht bei meinem NVA-Standort Neiden von 1970/71. So ein Zufall!
Etwa 1,5 km außerhalb Wöllnaus wurden die Menschen in der einsam in der flachen Landschaft stehenden Mühle untergebracht.
Ich stelle mir mal vor, wie idyllisch die zwei Personen zuvor in Tanne oberhalb der Kalten Bode linksseits auf einem bewaldeten Hang wohnten und über das sanfte Tal blicken konnten. Nun nur noch beschissener Heidesand, Platt wie eine Flunder. Was mögen die 2 empfunden haben? Er damals 60 Jahre alt, sie etwas jünger.
Erschreckend, was für humanitäre Verbrechen die Kommunisten veranstalteten.
Schön, dass ich das Dank Werner Thals Hinweis gesehen habe. Meine Mutter, die dort damals in Tanne als blutjunge SED-Bürgermeisterin anfing, mauert heute noch zu solchen Vorgängen. Ich habe sie vor etwa 2 Jahren darauf angesprochen, ob sie wisse, was kurz vor ihrer Amtszeit dort vor sich ging. Sie hat sich taub und dumm gestellt. Politische Themen, egal ob angenehm oder nicht, ließ meine Mutter als studierte Diplom-Gesellschaftswissenschaftlerin nie zu. Schade!
Heute gesellt sich dazu noch eine biser nur leichte, aber vorhandene Demenz.
Ich werde dazu weiter recherchieren!
Gruß Volker
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