Vor 40 Jahren, am 21. Dezember 1972, wird in Ost-Berlin der "Vertrag über die Grundlagen der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik" unterzeichnet. Der so genannte Grundlagenvertrag, der im Sommer 1973 in Kraft tritt, ist für beide Seiten ein Meilenstein und ein weiterer Schritt der Entspannungspolitik zwischen Ost und West. Nach Kaltem Krieg und Jahrzehnte langen informellen Kontakten zwischen der Bundesrepublik und der DDR soll er dazu dienen, "normale gutnachbarliche Beziehungen" herzustellen, die Beziehung der beiden deutschen Staaten zu "normalisieren".
Die Stasi allerdings wappnet sich gegen Gefahren, die sich aus dem Entspannungsprozess und der deutsch-deutschen Annäherung für die DDR ergeben. Schon bei Abschluss anderer innerdeutscher Abkommen wie dem Transitabkommen, das im Mai des Jahres unterzeichnet wurde hatte sie die Notwendigkeit betont, den Prozess mit erhöhter Aufmerksamkeit und operativen Maßnahmen zu begleiten.
Daher ist die Stasi in die Gespräche der beiden Delegationen involviert. Sie ist genauestens über die Vertragsverhandlungen informiert, durch die schriftlichen Protokolle der Gespräche und auch Berichte Anwesender. In einer Dienstbesprechung im Juli des Jahres betont Stasi-Minister Erich Mielke, dass der Meinungsaustausch "harter Klassenkampf" sei. Es zeige sich "die gesamte imperialistische, antisozialistische, gegen die DDR gerichtete Zielstellung des Imperialismus der BRD und der Brandt/Scheel-Regierung."
http://www.bstu.bund.de/DE/Presse/Theme ... rtrag.html
Ich finde ein sehr interessanter Beitrag mit Unterlagen eines Referates von der Dienstbesprechung zur Auswertung der 6. Tagung des ZK der SED vom 13.7.1972 und weiteren Unterlagen über die Gespräche damals zwischen DDR - Unterhändler Kohl und Egon Bahr.
" Der Interessierte "