72 Jahre

Aufarbeitung und Schlußfolgerungen

Re: 72 Jahre

Beitragvon augenzeuge » 18. Oktober 2021, 18:15

Beethoven hat geschrieben:Was hast Du immer mit Herrn K. Masur? Sicherlich eine Persönlichkeit der Herr Gewandthauskapellmeister. Und seine Rede war aufrüttelnd aber ganz sicher kein Grund für politische Entscheidungen. Ohne Herrn Masur zu nahe zu treten, im politischen Leben der damaligen, doch recht verrückten Zeit - ein Niemand auf der politischen Bühne.
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Re: 72 Jahre

Beitragvon pentium » 18. Oktober 2021, 18:20

augenzeuge hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Was hast Du immer mit Herrn K. Masur? Sicherlich eine Persönlichkeit der Herr Gewandthauskapellmeister. Und seine Rede war aufrüttelnd aber ganz sicher kein Grund für politische Entscheidungen. Ohne Herrn Masur zu nahe zu treten, im politischen Leben der damaligen, doch recht verrückten Zeit - ein Niemand auf der politischen Bühne.
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Und du meinst der @Beethoven schaut sich das Video an...?
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Re: 72 Jahre

Beitragvon augenzeuge » 18. Oktober 2021, 18:29

pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Was hast Du immer mit Herrn K. Masur? Sicherlich eine Persönlichkeit der Herr Gewandthauskapellmeister. Und seine Rede war aufrüttelnd aber ganz sicher kein Grund für politische Entscheidungen. Ohne Herrn Masur zu nahe zu treten, im politischen Leben der damaligen, doch recht verrückten Zeit - ein Niemand auf der politischen Bühne.
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Und du meinst der @Beethoven schaut sich das Video an...?


Ja, ich bin sogar davon überzeugt, dass er das tun wird. Es kommt ja von mir. [wink] 3 min Zeit für die Fakten!

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Re: 72 Jahre

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Oktober 2021, 21:23

augenzeuge hat geschrieben:
Ja, ich bin sogar davon überzeugt, dass er das tun wird. Es kommt ja von mir. [wink] 3 min Zeit für die Fakten!

AZ


Dann treffen wir also morgen einen intelligenteren Beethoven? [denken]

Gruß Volker
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Re: 72 Jahre

Beitragvon augenzeuge » 18. Oktober 2021, 21:28

Ich hoffe doch sehr, dass dieses Forum allgemein dazu beitragen kann.... [wink]

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Re: 72 Jahre

Beitragvon Kumpel » 19. Oktober 2021, 06:58

AkkuGK1 hat geschrieben:und da haben wir eine ähnliche Situation wie beim Schießbefehl. Durch Suggestion und fehlender Richtigstellung wird eine Vermutung induziert, die bei den DDR Bürgern eine bestimmte Verhaltensweise hervorrufen sollte.


Richtig!
Man kann sich bei der Sache an Krenz abarbeiten wie man möchte ,nicht minder ausschlaggebend war die Berichterstattung in der DDR Presse. Dort wurde nichts gedruckt was nicht auf Parteilinie war.
Die Begrifflichkeit konterrevolutionär im Zusammenhang mit den Geschehnissen in Peking war hier eine eindeutige Stellungnahme der SED und die wurde in der Bevölkerung auch als solche verstanden.
China an sich hat in der DDR kaum interessiert, interessant war , wie reagiert die DDR Führung auf die nicht zuletzt durch die Entwicklung in der SU entstandene Situation in China.
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Re: 72 Jahre

Beitragvon Beethoven » 19. Oktober 2021, 14:43

Hm, was soll mir das Video sagen?
Das zu jener Zeit die politische Führung der DDR völlig kopf- und ratlos war, ist nicht neu.

Sicher, es wäre besser gewesen, den Hr. Honecker schon Monate, wenn nicht gar Jahre vorher in die Rente zuschicken.

Das ändert doch aber nichts daran, dass Herr Masur zwar seinen Mund aufmachte aber auch ohne seine Rede wäre es gekommen, wie es kam.

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Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

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Re: 72 Jahre

Beitragvon pentium » 19. Oktober 2021, 15:06

Beethoven hat geschrieben:Hm, was soll mir das Video sagen?
Das zu jener Zeit die politische Führung der DDR völlig kopf- und ratlos war, ist nicht neu.

Sicher, es wäre besser gewesen, den Hr. Honecker schon Monate, wenn nicht gar Jahre vorher in die Rente zuschicken.

Das ändert doch aber nichts daran, dass Herr Masur zwar seinen Mund aufmachte aber auch ohne seine Rede wäre es gekommen, wie es kam.

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Immer noch nicht begriffen. Herr Masur gehörte zu den Sechs von Leipzig.

Kurt Masur, Gewandhauskapellmeister
Peter Zimmermann, Theologiedozent an der Karl-Marx-Universität
Bernd-Lutz Lange, selbständiger Kabarettist
Kurt Meyer, Sekretär für Kultur der SED-Bezirksleitung Leipzig
Jochen Pommert, Sekretär für Agitation und Propaganda der SED-Bezirksleitung Leipzig
Roland Wötzel, Sekretär für Wissenschaft und Erziehung der SED-Bezirksleitung Leipzig

Am 9. Oktober rief Kurt Masur um 13.45 Uhr den SED-Kultursekretär Kurt Meyer an, mit dem er sich bereits drei Tage zuvor voller Sorge über die zunehmend bedrohliche Lage ausgetauscht hatte. Masur regte an, gemeinsam darüber nachzudenken, was man tun könne, um am Abend „das Schlimmste zu verhindern“. Daraufhin beriet sich Meyer mit seinen Sekretärskollegen Jochen Pommert und Roland Wötzel. Sie schlugen Masur vor, bei ihm zu Hause zusammenzukommen. Masur war einverstanden und willigte auch ein, dass der Theologe und CDU-Politiker Peter Zimmermann sowie der Kabarettist Bernd-Lutz Lange an dem Treffen teilnahmen. Dort formulierte die Gruppe gemeinsam ihren – an beide Seiten gerichteten – Aufruf zur „Besonnenheit“ samt dem Versprechen, sich für einen politischen Dialog einzusetzen.

Lange vervielfältigte den Text mit einer Schreibmaschine und Kohlepapier. Zimmermann lief mit den Durchschlägen in die vier Kirchen, in denen gerade die montäglichen Friedensgebete stattfanden, und bat die Pastoren, den Text am Ende des Gottesdienstes „mit allem Nachdruck“ zu verlesen.[3] Der für Agitation und Propaganda verantwortliche Pommert organisierte, dass ein Mitarbeiter des Senders Leipzig vom Rundfunk der DDR den von Masur gesprochenen Text auf Tonband aufnahm, und veranlasste weiter, dass dieser vom Stadtfunk Leipzig verbreitet wurde.

Am 9. Oktober standen 8000 Polizisten, Kampfgruppenmitglieder und NVA-Soldaten bereit. In den Krankenhäusern waren die Blutkonserven aufgestockt worden, medizinisches Personal wurde zu Spät- und Nachtschicht zwangsverpflichtet. Die Nikolaikirche war schon gegen 14 Uhr mit etwa 600 SED-Mitarbeitern besetzt. Zugverbindungen nach Leipzig waren erschwert. Trotz der drohenden Gefahr einer „chinesischen Lösung“ nach Vorbild des „Massakers vom Platz des Himmlischen Friedens“ fanden sich 70.000 Bürger nach den Friedensgebeten zusammen.[6] Kurz vor Schluss des Friedensgebetes wurde in allen Kirchen der „Aufruf der Leipziger Sechs“ verlesen. Ab 18 Uhr wurde der Appell immer wieder über den Stadtfunk ausgestrahlt.[7]

„Die Leipziger Bürger Professor Kurt Masur, Pfarrer Dr. Peter Zimmermann, der Kabarettist Bernd-Lutz Lange und die Sekretäre der SED-Bezirksleitung Dr. Kurt Meyer, Jochen Pommert und Dr. Roland Wötzel wenden sich mit folgendem Aufruf an alle Leipziger:“

– Radiosprecher: Original-Ton Stadtfunk[7]

„Unsere gemeinsame Sorge und Verantwortung haben uns heute zusammengeführt. Wir sind von der Entwicklung in unserer Stadt betroffen und suchen nach einer Lösung. Wir alle brauchen freien Meinungsaustausch über die Weiterführung des Sozialismus in unserem Land. Deshalb versprechen die Genannten heute allen Bürgern, ihre ganze Kraft und Autorität dafür einzusetzen, dass dieser Dialog nicht nur im Bezirk Leipzig, sondern auch mit unserer Regierung geführt wird. Wir bitten Sie dringend um Besonnenheit, damit der friedliche Dialog möglich wird. Es sprach Kurt Masur“

– Kurt Masur: Original-Ton Stadtfunk[7]

Tatsächlich verlief die folgende Demonstration mit über 70.000 Teilnehmern (manche Quellen sprechen von bis zu 100.000) erstmals ohne jede Gewaltanwendung.[8] Als die Menschen am Hauptbahnhof vorbeizogen, zogen sich die Sicherheitskräfte zurück. Mit einer solchen Anzahl an Menschen hatte der Staat nicht gerechnet. Nach unbeantworteten Telefonaten nach Berlin entschieden der amtierende 1. Sekretär der Leipziger SED-Bezirksleitung Helmut Hackenberg und Polizeipräsident Generalmajor Gerhard Straßenburg den Rückzug und gaben die Anweisung: „Keine aktiven Handlungen gegen Personen zu unternehmen, wenn keine staatsfeindl. Aktivitäten u. Angriffe auf Sicherheitskräfte, Objekte u. Einrichtungen erfolgen“.[9] Die Gründe und der genaue Hergang sind aber bis heute nicht vollständig geklärt. Auf den Treppenstufen zum Eingang der Bezirksverwaltung der Staatssicherheit („Runde Ecke“) wurden Kerzen aufgestellt.

...
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Re: 72 Jahre

Beitragvon Kumpel » 19. Oktober 2021, 15:14

Hier mal noch ein Zeitzeuge , übrigens damals SED Mitglied.

https://www.youtube.com/watch?v=TakIHHb7Wgo

Beethovens Einlassungen zeigen mir zumindest wie weit weg er von den damaligen Geschehnissen und der Bevölkerung der DDR eigentlich war.
Kumpel
 

Re: 72 Jahre

Beitragvon augenzeuge » 19. Oktober 2021, 15:22

pentium hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Hm, was soll mir das Video sagen?
Das zu jener Zeit die politische Führung der DDR völlig kopf- und ratlos war, ist nicht neu.

Sicher, es wäre besser gewesen, den Hr. Honecker schon Monate, wenn nicht gar Jahre vorher in die Rente zuschicken.

Das ändert doch aber nichts daran, dass Herr Masur zwar seinen Mund aufmachte aber auch ohne seine Rede wäre es gekommen, wie es kam.

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Immer noch nicht begriffen. Herr Masur gehörte zu den Sechs von Leipzig.

...


Jetzt weiß ich auch nicht mehr, wie ich es Beethoven beibringen soll. Das Video war doch eindeutig. [angst]
Die Kardinalfrage: Wer sprach warum wo zusammen?

Beethoven hat geschrieben:Das ändert doch aber nichts daran, dass Herr Masur zwar seinen Mund aufmachte aber auch ohne seine Rede wäre es gekommen, wie es kam.
Freundlichst

Um die Rede geht es vordergründig nicht. Ich sag das dem Goethe..... [grin]

Beethovens Einlassungen zeigen mir zumindest wie weit weg er von den damaligen Geschehnissen und der Bevölkerung der DDR eigentlich war.

War? Immer noch ist! Leider.

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Re: 72 Jahre

Beitragvon Edelknabe » 19. Oktober 2021, 17:28

Kumpel mit dem hier:

"Von der damaligen Gemütslage der Bevölkerung hast du wenig Ahnung Ari.
Man kannte die Vokabeln der Herrscher und wusste was sie zu bedeuten hatten." Textauszug ende

Aber uns Kumpel hatte? Damals schon ausgewandert, somit mental bereits vom Osten getrennt. Wollig etwas im Glanze angekommen, zwar noch kräftig mit der Jolle gerudert aber schon dem Konsumufer etwas näher gekommen.

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Re: 72 Jahre

Beitragvon augenzeuge » 19. Oktober 2021, 18:00

Edelknabe hat geschrieben:Aber uns Kumpel hatte? Damals schon ausgewandert, somit mental bereits vom Osten getrennt.
Rainer Maria


Aha, grad umgezogen, und schon nicht mehr in der Lage, die Sprache zu verstehen? [flash]
Edelknabe, geh mal von aus, dass derjenige, der damals ausgereist war, sich vorab zwangsweise so stark mit der Sprache der Herrschenden mental beschäftigen musste, dass er dies sehr gut einschätzen konnte.

Krenz und Co dachten doch selbst nicht ernsthaft daran, dass sie eine Chance für eine DDR 2.0 bekommen würden. Nein, die wussten schon, warum sie dem Volk die Mauer vor die Nase bauen mussten....ihr System mit nicht konvertierbarer Binnenwährung konnte nie eine Alternative für die Freiheitswünsche sein.

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Re: 72 Jahre

Beitragvon Kumpel » 19. Oktober 2021, 18:45

Edelknabe hat geschrieben:Kumpel mit dem hier:

"Von der damaligen Gemütslage der Bevölkerung hast du wenig Ahnung Ari.
Man kannte die Vokabeln der Herrscher und wusste was sie zu bedeuten hatten." Textauszug ende

Aber uns Kumpel hatte? Damals schon ausgewandert, somit mental bereits vom Osten getrennt. Wollig etwas im Glanze angekommen, zwar noch kräftig mit der Jolle gerudert aber schon dem Konsumufer etwas näher gekommen.

Rainer Maria


Wirst es kaum glauben Edelknabe , ich hatte ab etwa Mitte 88 drei Tageszeitungen abonniert. ND ,LVZ und die Neue Zeit um vielleicht mal ein paar unterschiedliche Nuancen lesen zu können ob sich nicht doch irgend etwas bewegt in dieser DDR.
Kumpel
 

Re: 72 Jahre

Beitragvon Edelknabe » 19. Oktober 2021, 18:59

Wirst es kaum glauben Kumpel aber über unsere Privatbude und deren Arbeiten(Aufträgen) in den VEB war der Rainer noch näher dran an des Volkes Befindlichkeiten. Aber gut, ich kam zurecht im Staate DDR habe somit nie ne Demo noch an sonst etwas Oppositionellen dran teilgenommen.

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Re: 72 Jahre

Beitragvon steffen52 » 19. Oktober 2021, 19:09

Edelknabe hat geschrieben:Wirst es kaum glauben Kumpel aber über unsere Privatbude und deren Arbeiten(Aufträgen) in den VEB war der Rainer noch näher dran an des Volkes Befindlichkeiten. Aber gut, ich kam zurecht im Staate DDR habe somit nie ne Demo noch an sonst etwas Oppositionellen dran teilgenommen.

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Das ist doch schön für Dich. Würde sagen das die Genossen Generaldirektoren bestimmt mehr wie Du wussten und einen kannte ich persönlich( leider verstorben), bestimmt war er etwas mehr mit der Materie vertraut wie Du und
nicht umsonst hat er davon gesprochen das diese DDR pleite ist. Aber gut ich möchte Dir Deine DDR-Befindlichkeit nicht nehmen. Könntest doch mal nach Nordkorea reisen und dann Dir ein Bild machen wie
es den kleinen Leuten dort geht, so ähnlich erging es Dir heute gäbe es die DDR noch! Denke mal nach. [hallo]
Gruß steffen52
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Re: 72 Jahre

Beitragvon Kumpel » 19. Oktober 2021, 19:13

Edelknabe hat geschrieben:Aber gut, ich kam zurecht im Staate DDR habe somit nie ne Demo noch an sonst etwas Oppositionellen dran teilgenommen.

Rainer Maria


Ich kam auch zurecht Edelknabe. So war das nicht. Schöne Altbauwohnung komplett saniert , gebrauchte Pappe vor der Tür und schlecht habe ich auch nicht verdient.
Mal davon abgesehen , dass die Stasi mit bestimmt hat wo ich arbeiten darf und wo nicht war das recht erträglich. Das war aber nicht alles......
Kumpel
 

Re: 72 Jahre

Beitragvon augenzeuge » 19. Oktober 2021, 20:58

Wirst es kaum glauben Kumpel aber über unsere Privatbude und deren Arbeiten(Aufträgen) in den VEB war der Rainer noch näher dran an des Volkes Befindlichkeiten. 


Frage dich mal, warum das so war, warum deine Privatbude überhaupt existieren konnte.

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Re: 72 Jahre

Beitragvon Volker Zottmann » 19. Oktober 2021, 21:31

Es wird Zeit, endlich dem Edelknaben und dem Beethoven eine Wohlfühlecke einzurichten.
Etwa so: "Hier wars einfach zu schön, in meinem Friedenstaat, der DDR" [sick] [denken] [zunge]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: 72 Jahre

Beitragvon augenzeuge » 19. Oktober 2021, 21:40

Natürlich nutzte Edelknabe eine Nische. Aber warum diese Nische nur in der DDR existieren konnte, und warum er seinem Staat damit eigentlich großen Schaden zufügte, das hat er leider immer noch nicht begriffen. Gut, er will das auch nicht. Klar war das ne feine Sache, wenn man abends in 4h mehr verdiente (DM eingerechnet) als in 4 Tagen bei VEB's. Noch dazu, wenn man das ein oder andere Teil von der Baustelle dafür verwenden konnte. Für ihn hätte das ewig so weitergehen können.

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Re: 72 Jahre

Beitragvon Olaf Sch. » 19. Oktober 2021, 22:57

Genauso war es wohl, und Genosse Beethoven hat im Stab sicher auch seine Komfortzone gehabt mit n Haufen Kohle. Der brauchte nicht mit nem Hungergehalt von 500 Mark im Monat auskommen, die gab es auch noch in den 80ern. Er hatte sicher das 5 fache.
Olaf Sch.
 

Re: 72 Jahre

Beitragvon Edelknabe » 20. Oktober 2021, 07:43

steffen mit dem hier:

"Könntest doch mal nach Nordkorea reisen und dann Dir ein Bild machen wie
es den kleinen Leuten dort geht, so ähnlich erging es Dir heute gäbe es die DDR noch! Denke mal nach." Textauszug ende

Aber nicht doch steffen, denn unter Garantie so meine Denke wäre eine überarbeitetet DDR heute viel weiter. Schon die Mentalität des Deutschen schaffte es nach allen sonstigen Katastrophen, aus Scheiße (entschuldigt) sinngemäß Gold zu machen, gerade wenn nebenan die "Brüder und Schwestern" so ne Art Vorbild abgegeben hätten. Da wäre vielleicht eher ne Art wirtschaftlicher und noch dazu gesellschaftlicher Wettbewerb geworden. Aber alles Spekulation, genauso wie der Rest der Einwürfe hier wie das vielleicht zu Wendezeiten sonst ausgegangen wäre.

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Re: 72 Jahre

Beitragvon Olaf Sch. » 20. Oktober 2021, 08:07

die DDR hatte 40 Jahre Zeit, hatte die absolute Macht und hat es nicht schaffen können und technologisch wäre die DDR in den 90ern hinterhergehunken und du hättest nicht den Wessis dein tolles tragbares Telefon vorführen können. Im übrigen, hätte, hätte - hats aber nicht und dies aus bekannten - ähh dir unbekannten, unbegreiflichen - Gründen
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Re: 72 Jahre

Beitragvon Beethoven » 20. Oktober 2021, 08:31

Volker Zottmann hat geschrieben:Es wird Zeit, endlich dem Edelknaben und dem Beethoven eine Wohlfühlecke einzurichten.
Etwa so: "Hier wars einfach zu schön, in meinem Friedenstaat, der DDR"

Gruß Volker


Man VZ, Du schreibst einen Blödsinn zusammen.

Natürlich haben meine Freunde und ich, zu jener Zeit nicht die unschönen Erlebnisse gehabt (Du als Mitglied der SED ja wohl auch nicht) wie so manch andere Bürger, der im Auge der Staatsgewalt war.
Und wie oft, werter Herr Zottmann, sollen wir Dir doch unter die Nase reiben, dass wir im Abstand zur Geschichte, die negativen Ereignisse in der DDR erkannten und heute auch verurteilen.
Also hör auf uns ein Kind in den Bauch reden zu wollen. Keiner möchte die DDR zurück. Geht das in Dein Hirn?


AkkuGK1 hat geschrieben:Genauso war es wohl, und Genosse Beethoven hat im Stab sicher auch seine Komfortzone gehabt mit n Haufen Kohle. Der brauchte nicht mit nem Hungergehalt von 500 Mark im Monat auskommen, die gab es auch noch in den 80ern. Er hatte sicher das 5 fache.


Eine Komfortzone gab es nicht, werter Akku. Es gab viel Arbeit und wenig Schlaf.
Ich kann Dich beruhigen. Ich hatte nicht das 5-fache.
Du kannst es aber gerne selber, auf einschlägigen I-Netseiten, nach rechnen. Ich war Major, hatte die Dienststellung eines Oberst und war 16 Jahre dabei. [hallo]

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Re: 72 Jahre

Beitragvon Olaf Sch. » 20. Oktober 2021, 08:37

Wenn Genosse Hauptmann Karnak schon 2000 Mark hatte... sicher hattest du Stress
Olaf Sch.
 

Re: 72 Jahre

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Oktober 2021, 09:19

Beethoven hat geschrieben:Und wie oft, werter Herr Zottmann, sollen wir Dir doch unter die Nase reiben, dass wir im Abstand zur Geschichte, die negativen Ereignisse in der DDR erkannten und heute auch verurteilen.
Also hör auf uns ein Kind in den Bauch reden zu wollen. Keiner möchte die DDR zurück. Geht das in Dein Hirn?

Freundlichst


Wie willst Du denn die Geschichte der DDR betrachten, wenn Du bist heute selbst mit mannigfachen Beweisen die Geschehnisse um Leipzig leugnest. Wenn Du Krenz als Friedensengel präsentierst und Kurt Masur (die Sechs) heute noch als unwichtig abtust.
Entweder bist Du stoisch oder Du begreifst es wirklich nicht.

Volker
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Re: 72 Jahre

Beitragvon Beethoven » 20. Oktober 2021, 09:45

AkkuGK1 hat geschrieben:Wenn Genosse Hauptmann Karnak schon 2000 Mark hatte... sicher hattest du Stress


Die Mitarbeiter des MfS wurden anders entlohnt als die Angehörigen der NVA. Sie bekamen mehr als vergleichbare NVA-Angehörige.

Ein Hauptmann / Kapitänleutnant der NVA mit z.B. 12 Jahren Dienstzeit und einer Majorsplanstelle, wird so um die 1400 bis 1600 Mark gehabt haben
ohne eventuelle Zuschläge, die unterschiedlich hoch sein konnten. Ich schrieb es schon mal. der Fallschirmjägerzuschlag betrug pro Monat 30 Mark. Allerdings nur
für die, die wirklich sprungtauglich waren und unter dem Schirm hingen. So manch Techniker oder anderer Logistiker, bekam diese 30 Mark nicht.

Ich weiß die Höhe der Bezüge im Einzelnen nicht mehr so genau. Kann aber, wie schon geschrieben, ergoogln.


Volker Zottmann hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Und wie oft, werter Herr Zottmann, sollen wir Dir doch unter die Nase reiben, dass wir im Abstand zur Geschichte, die negativen Ereignisse in der DDR erkannten und heute auch verurteilen.
Also hör auf uns ein Kind in den Bauch reden zu wollen. Keiner möchte die DDR zurück. Geht das in Dein Hirn?

Freundlichst


Wie willst Du denn die Geschichte der DDR betrachten, wenn Du bist heute selbst mit mannigfachen Beweisen die Geschehnisse um Leipzig leugnest. Wenn Du Krenz als Friedensengel präsentierst und Kurt Masur (die Sechs) heute noch als unwichtig abtust.
Entweder bist Du stoisch oder Du begreifst es wirklich nicht.

Volker


Ach Herr Zottmann, wer leugnet denn die Geschehnisse in Leipzig?
Herr Krenz als Friedensengel hinstellen, ist nicht meine Absicht und tat ich nicht. Ich verwies lediglich darauf, dass er den Einsatz von Schusswaffen per Befehl untersagt hat.
Was Du mal wieder unterstellst ist somit nicht wahr (oder gar eine Lüge?) .

Ich achte Herrn Masur für seine Tätigkeit als Kapellmeister des Leipziger Gewandhauses und sogar als einen mutigen Mann in dieser Zeit.
Allerdings bin ich nicht geneigt, seinen Auftritt über zu bewerten. Es wäre ohne und mit ihm so gekommen, wie es gekommen ist.
Da könntest Du ja die gleiche Ehre z.B. der Frau Spira, dem Herrn Gysi oder gar dem Herrn Wolf angedeihen lassen.

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Re: 72 Jahre

Beitragvon zoll » 20. Oktober 2021, 11:35

Es ist schon bemerkenswert, dass es Beethoven gelungen ist mit dem Eingangartikel über den Geburtstag der DDR so ein Echo auszulösen.
Wirklich bemerkenswert und ein Lehrstück in Psychologie.
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Re: 72 Jahre

Beitragvon Kumpel » 20. Oktober 2021, 12:00

Beethoven hat geschrieben:Herr Krenz als Friedensengel hinstellen, ist nicht meine Absicht und tat ich nicht. Ich verwies lediglich darauf, dass er den Einsatz von Schusswaffen per Befehl untersagt hat.
Was Du mal wieder unterstellst ist somit nicht wahr (oder gar eine Lüge?) .

Ich achte Herrn Masur für seine Tätigkeit als Kapellmeister des Leipziger Gewandhauses und sogar als einen mutigen Mann in dieser Zeit.
Allerdings bin ich nicht geneigt, seinen Auftritt über zu bewerten. Es wäre ohne und mit ihm so gekommen, wie es gekommen ist.
Da könntest Du ja die gleiche Ehre z.B. der Frau Spira, dem Herrn Gysi oder gar dem Herrn Wolf angedeihen lassen.

Freundlichst


Korrektheit in den zeitlichen Abläufen scheint dir fremd zu sein Beethoven.
An besagtem 9. Oktober 89 gab es keinen Befehl von Krenz , er war nicht erreichbar. Abgeduckt würde man salopp sagen und ein Herr Gysi , Frau Spira oder Herr Wolf traten am 4. November auf die Rampe.
Da war die Luft für die SED bereits ziemlich dünn und ihre Macht schwer am bröckeln. Im Gegensatz zum 9. Oktober wo es auf Spitz und Knopf stand.
Wovon du offenbar nichts mitbekommen hast.
Kumpel
 

Re: 72 Jahre

Beitragvon Olaf Sch. » 20. Oktober 2021, 12:02

ich glaube da interpretierst du zu viel hinein. Das war ja nicht das erste Mal, das Beethoven an gewisse Daten erinnert. Im Endeffekt ein Hurrikan im Wasserglas. Immerhin haben hier gleich 2 Forenmitglieder sich als Wendeunwissend geoutet. Unwissender waren wohl nur die Trassenarbeiter in Sibirien.
Olaf Sch.
 

Re: 72 Jahre

Beitragvon Sperrbrecher » 20. Oktober 2021, 12:04

Beethoven hat geschrieben:Die Mitarbeiter des MfS wurden anders entlohnt als die Angehörigen der NVA.
Sie bekamen mehr als vergleichbare NVA-Angehörige.

Bei der MfS-BV Dresden verdiente eine Raumpflegerin schon
mehr als 10.000 Mark im Jahr. Der Leiter der BV Dresden Horst
Boehm (Generalmajor) erhielt über 50.000 M.

Quelle: "MfS Bezirksverwaltung Dresden - eine erste Analyse"
herausgegeben von dem Bürgerkomitee Bautzner Straße e.V.
Zuletzt geändert von Sperrbrecher am 20. Oktober 2021, 12:12, insgesamt 1-mal geändert.
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
In der Bundesrepublik haben es 90% der Wähler immer noch nicht gemerkt.
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Sperrbrecher
 
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