Thoth hat geschrieben: AZ wie immer bestichst Du diesmal als intimer Kenner der DDR Baupolitik, Fazit auch hier, Du hast keine Ahnung meinst aber Wertungen und Kritiken anbringen zu können.
Wortgewaltig versuchst du die Fakten anderer über den Haufen zu werfen. In nahezu jedem Beitrag erfährt man von dir, dass der andere keine Ahnung hat, du aber umso mehr. Daran hat man sich hier ja gewöhnt, aber dass du nun selbst nicht mehr weißt, was du anderen ständig vorgeworfen/geschrieben hast, das gibt zu denken.
Deine mühevolle verbale Luftnummer hält der Realität nicht stand, wie du gleich lesen wirst.
Im Gegensatz zu dir, kenne ich Ha-Neu sehr gut. Ich rede nicht wie du über Dinge die ich in Berlin über diese Stadt erfuhr. Ich erlebte es selbst! Nein, ich selbst musste dort zum Glück nie wohnen, aber nahe Angehörige.
Ich habe diese Stadt lange erlebt, weiß was dort ablief und wie unzufrieden man dort war. Diese Stadt war nie eine Freude der Menschen, man zog dahin, weil man etwas anderes nicht bekam. Weil man Wohnungen suchte wie in anderen Ländern Edelmetalle. Und zugegeben, eine Neubauwohnung bei der man auf Wasser und Heizung nicht achten muss, hat auch einigen gefallen.
Ist dir Allwissender denn bekannt, dass man diese Stadt auch Schlafstadt nannte? Ha-Neu wurde für die meisten nie zur Heimat, ein Heimatgefühl konnte sich nie entwickeln, sie war von Anfang an eine Stadt ohne Straßennamen, ohne Lebendigkeit. Die Stadt hatte kein Zentrum, keine kleinen Ladenstraßen, kaum kulturelle Einrichtungen. Diese Stadt dienste lediglich als billiges Schlaflager für die Arbeiter in Buna/Leuna. Das war von der SED gewollt. Bahnlinien nach den Chemiewerken wurden ausgebaut, bis zuletzt verweigerte man den Bau einer Straßenbahn in die Altstadt. Warum? Weil man dort ebenfalls mit Plattenbauten den Abriß fast aller alten Häuser forcierte. Dazu muss man sich heute dort nur umsehen.
Als TV-Reporter 1977 nach Ha-Neu kamen, bescheinigten sie der Stadt absolute Monotonie. Es gab doch nichts, was sie als lebenswert einschätzten. Sicher waren ihre Ansprüche zu hoch.
Jeder der hier wegkonnte, griff nach diesem Strohhalm. Schon immer! Nicht einer den ich kenne, blieb freiwillig nach der Wende dort. Natürlich gibt es schöne Randgebiete, nah am Wald und am See. Ich kenne sie gut. Dort wohnt man auch gern, aber wer das auf Ha-Neu insgesamt überträgt, war noch nicht dort.
Natürlich sank die Einwohnerzahl aufgrund des Wegfalls der Arbeitsplätze. Aber das tat sie überall.
Wer lebt denn heute dort? Ein Großteil der Bewohner sind Rentner. Menschen, die schon lange hier leben. Und wenn die wegsterben kommen ausschließlich Ausländer.
Um einer fortschreitenden Ghettoentwicklung entgegenzuwirken, wird seit 10 Jahren großflächig abgerissen und saniert. Dennoch stehen mehr als dreißig Prozent der Wohnungen leer, auch die modernisierten. Kaum jemand will nach Ha-Neu ziehen. Über deine 10€ pro qm kann ich da nur lachen. Diese Bemerkung ist nicht von dieser Welt, nicht der von Ha-Neu.
"Zahlen Sie für den ersten Monat keine Nettokaltmiete, sondern nur die Nebenkosten" werben die Wohnungsunternehmen. Nicht nur für Ha-Neu. Warum wohl?
Thoth hat geschrieben: Mir sind zwei Kirchensanierungen bzw. der Wiederaufbau zu DDR Zeiten bekannt wo die Kirche als verantwortlicher Bauträger fungierte und die entsprechenden Gewerke als 'Subunternehmen' verpflichtet wurden.
Ja, Zwei!! Und wollen wir mal fragen wer hier das Geld lieferte und warum? Wer entschädigte die Kirche für ideologische Abrisse?
AZ