SPIEGEL Geschichte -
Fotos von DDR-ReliktenAufgestöbert in RuinenEr zog aus, um die DDR zu dokumentieren - Andreas Metz radelte kreuz und quer durch den Osten und
fotografierte Überbleibsel der Vergangenheit. Sein Appell: Schaut die "Ost Places" an, bevor es zu spät ist.
Am grellsten leuchtet die DDR auf einem öden Feld bei Löbichau, unweit der A 4-Abfahrt Ronneburg in
Ostthüringen.
Dort ragt, mitten auf einer Wiese, ein monumentales Wandbild in den Himmel: heroisch blickende, nackte
Muskelmänner auf einer Art Industrie-Raumschiff. Sie bohren, rufen, winken; eine Frau schwenkt eine
rote Fahne, eine andere säugt ihr Kind. In ihrer Mitte schwebt das Modell eines Atomkerns.
"Friedliche Nutzung der Atomenergie" heißt das 192 Quadratzentimeter große Emaille-Kunstwerk, geschaffen
von Werner Petzold im Jahre 1974. Ursprünglich hing das Bild an einem Gebäudegiebel des "Wismut"-Berg-
baubetriebs in Paitzdorf. Jahrzehntelang wurde hier für den "Großen Bruder" Sowjetunion Uranerz abgebaut,
Tausende Menschen starben qualvoll.
1990 war Schluss mit dem "Wismut"-Bergbau - das riesige Wandbild aber überdauerte die Wende. Es ist eines
von rund 500 DDR-Relikten, die Journalist und Fotograf Andreas Metz im frisch erschienenen Bildband
"Ost Places. Vom Verschwinden und Wiederauffinden der DDR" versammelt hat.
........und hier geht es weiter:
https://www.spiegel.de/geschichte/fotos ... 87016.htmlW. T.