Erinnerungskultur
Verfasst: 19. Juli 2020, 09:00
Ein Teil der deutschen Geschichte, der sich gut verkaufen lässt
Für jemanden, der in Tschechien aufgewachsen ist, steht die DDR logischerweise für etwas Anderes als für diejenigen, die in Deutschland sozialisiert wurden. Die Frage, was heute von der DDR geblieben ist, kann ich deswegen nur anhand meines bisherigen Aufenthaltes in Berlin beurteilen. Die Art und Weise, in der dieser Teil der deutschen Geschichte im öffentlichen Raum der Hauptstadt präsent ist, führt mich zu dem Gedanken, dass die DDR hauptsächlich als ein attraktiver und gewinnversprechender Verkaufsartikel gilt. Die Besucher der Stadt, die zum Sinnbild der deutschen Teilung wurde, werden beinahe an jeder Ecke dazu aufgefordert, einen Teil des ehemaligen sozialistischen Deutschlands zu kaufen.
Ein paar Schritte vom Überrest der Berliner Mauer entfernt bietet sich die Möglichkeit, mit einem bunt bemalten legendären DDR-Wagen durch die Stadt zu fahren. Beim Stadtbummel geht man an unzähligen Souvenir-Läden vorbei, die außer gewöhnlichen Ansichtskarten auch angebliche Stücke der 28-jährigen physischen Trennung zwischen den Deutschen anbieten. In anderen Geschäften kann man alle denkbaren Gegenstände mit der Figur der ostdeutschen Ampeln kaufen – das Angebot geht von T-Shirts über Thermoskannen bis zum Badeschwamm.
Auf dem Flohmarkt findet man dann Gasmasken, DDR-Flaggen und unterschiedlichste Auszeichnungen, die den „Helden“ der sozialistischen Gesellschaft verliehen wurden. Nach diesem anstrengenden Programm kann man sich im „Ostel“ erholen, einem Hotel, das mit DDR-Möbeln aus den 70er und 80er Jahren eingerichtet ist. Was nach der DDR im heutigen Berlin geblieben ist, sind Gegenstände, die früher zum Alltag der meisten DDR-Bürger gehörten und die 29 Jahre nach dem Ende der DDR als exotische Trophäen dargestellt und vermarktet werden.
Wissen – Unwissen – Teilwissen
Ich erinnere mich, dass vor etwa acht Jahren eine Schlagzeile durch die Berliner Zeitungen ging: „Schüler verklären die DDR!“
In einer Studie, zu der Berliner Schüler*innen befragt wurden, hatte man festgestellt, dass diese so gut wie gar nichts über die DDR wussten. Unter anderem wussten sie nicht – und an diese Aussage erinnere ich mich vor allem –, dass es sich bei der Staatsform der DDR um eine Diktatur gehandelt hatte.
Der interessante Beitrag geht hier weiter:
https://zeitgeschichte-online.de/node/57022
Für jemanden, der in Tschechien aufgewachsen ist, steht die DDR logischerweise für etwas Anderes als für diejenigen, die in Deutschland sozialisiert wurden. Die Frage, was heute von der DDR geblieben ist, kann ich deswegen nur anhand meines bisherigen Aufenthaltes in Berlin beurteilen. Die Art und Weise, in der dieser Teil der deutschen Geschichte im öffentlichen Raum der Hauptstadt präsent ist, führt mich zu dem Gedanken, dass die DDR hauptsächlich als ein attraktiver und gewinnversprechender Verkaufsartikel gilt. Die Besucher der Stadt, die zum Sinnbild der deutschen Teilung wurde, werden beinahe an jeder Ecke dazu aufgefordert, einen Teil des ehemaligen sozialistischen Deutschlands zu kaufen.
Ein paar Schritte vom Überrest der Berliner Mauer entfernt bietet sich die Möglichkeit, mit einem bunt bemalten legendären DDR-Wagen durch die Stadt zu fahren. Beim Stadtbummel geht man an unzähligen Souvenir-Läden vorbei, die außer gewöhnlichen Ansichtskarten auch angebliche Stücke der 28-jährigen physischen Trennung zwischen den Deutschen anbieten. In anderen Geschäften kann man alle denkbaren Gegenstände mit der Figur der ostdeutschen Ampeln kaufen – das Angebot geht von T-Shirts über Thermoskannen bis zum Badeschwamm.
Auf dem Flohmarkt findet man dann Gasmasken, DDR-Flaggen und unterschiedlichste Auszeichnungen, die den „Helden“ der sozialistischen Gesellschaft verliehen wurden. Nach diesem anstrengenden Programm kann man sich im „Ostel“ erholen, einem Hotel, das mit DDR-Möbeln aus den 70er und 80er Jahren eingerichtet ist. Was nach der DDR im heutigen Berlin geblieben ist, sind Gegenstände, die früher zum Alltag der meisten DDR-Bürger gehörten und die 29 Jahre nach dem Ende der DDR als exotische Trophäen dargestellt und vermarktet werden.
Wissen – Unwissen – Teilwissen
Ich erinnere mich, dass vor etwa acht Jahren eine Schlagzeile durch die Berliner Zeitungen ging: „Schüler verklären die DDR!“
In einer Studie, zu der Berliner Schüler*innen befragt wurden, hatte man festgestellt, dass diese so gut wie gar nichts über die DDR wussten. Unter anderem wussten sie nicht – und an diese Aussage erinnere ich mich vor allem –, dass es sich bei der Staatsform der DDR um eine Diktatur gehandelt hatte.
Der interessante Beitrag geht hier weiter:
https://zeitgeschichte-online.de/node/57022