Wie Gorbatschow Honecker loswerden wollte

Besondere Vorkommnisse in der Zeit des kalten Krieges

Wie Gorbatschow Honecker loswerden wollte

Beitragvon augenzeuge » 19. Mai 2024, 16:09

2 Jahre vor der Wende arbeitete Gorbatschow bereits am Rücktritt Honeckers und der Übernahme durch Modrow

Der einstige Gorbatschow-Berater Valentin Falin erklärte dazu auf Anfrage ebenfalls, dass die sowjetische Führung bereits 1987 Ausschau nach einem Honecker-Nachfolger gehalten habe.

"Bereits im Frühjahr 1987 gab es ein Geheimtreffen in Dresden, an dem Wolf, der stellvertretende KGB-Vorsitzende und Gorbatschow-Vertraute Wladimir Krjutschkow sowie Dresdens SED-Chef Hans Modrow teilnahmen", sagte Schabowski dem in Berlin lebenden Historiker Dmitri Chmelnizki. Bei dem Treffen in Dresden sei es darum gegangen, welche Rolle der Wolf-Freund Modrow bei Reformen spielen könnte. Darüber berichtet Schabowski, der mit seinen Aussagen zu Reiseerleichterungen am 9. November 1989 unfreiwillig den Fall der Mauer eingeleitet hatte, auch in seinem Buch "Wir haben fast alles falsch gemacht".

Die DDR-Regierung sei über den wahren Grund des Aufenthalts von Krjutschkow getäuscht worden. "Gegenüber dem Politbüro hatte er seinen DDR-Besuch als Urlaubsreise getarnt. Honecker teilte uns mit, dass sich Krjutschkow als Begleiter Markus Wolf gewünscht habe.


Dass Modrow von Moskau für die Honecker-Nachfolge vorgesehen war, bestätigte auch Professor Manfred Görtemaker vom Historischen Institut der Universität Potsdam. "Nach meinen Studien sollte Modrow tatsächlich der 'deutsche Gorbatschow' werden. Wolf war eine Rolle als wichtiger Verbindungsmann zwischen den Reformkräften, den bewaffneten Organen in der DDR und der Führung in Moskau vorgesehen."


Bei einem Moskau-Besuch von Honecker im September 1988 platzte Gorbatschow der Kragen:
"Wenn du bei euch Schwierigkeiten mit der Erläuterung unserer Politik hast, dann ruf mich an, ich komme zu euch, wir gehen gemeinsam in die Massen und klären mit ihnen, was bei uns passiert - ob das Sozialismus ist oder nicht."
[flash]

Honecker fühlte sich stark. 2 Monate später erfolgte das Sputnik-Verbot in der DDR.

https://www.welt.de/welt_print/politik/ ... ollte.html

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