In keiner historischen und gegenwärtig bekannten Gesellschaftsordnung wurden - unter dem Postulat der Humanität und der Menschheitsbeglückung - so viele Menschen ermordet und
zu Tode gequält, körperlich und seelisch verkrüppelt, versklavt und um ihr Lebensglück betrogen wie in jenen Staaten, deren Maxime die kommunistische Ideologie war. Nirgendwo
wurden auch Natur und Umwelt so umfassend und rücksichtslos ausgebeutet, vergiftet und zerstört wie in den Ländern des real existierenden Sozialismus.
Die geistige Grundlage für diese Handlungen der Kommunisten - die in Rotchina, Nordkorea und Kuba unvermindert weitergehen - bildet die Ideologie des Marxismus-Leninismus (vgl.
Bukowski 1996, Löw 1996, Rüthers 1995). Die Vertreter dieses menschenfeindlichen Dogmas - im Verständnis der Kommunisten: „die einzig wahre und einzig wissenschaftliche
Weltanschauung“ - sind bewußte und kenntnisreiche Täter, letztendlich verantwortlich für das, was geschah, und das, was immer noch geschieht.
Schließlich gründet die „materielle Gewalt“ (Marx), mittels derer die Kommunisten im Namen des Fortschritts ihre Untaten begingen und unendliches Leid über die Menschen brachten,
auf dieser Irrlehre. Kommunistische Indoktrination, totale Überwachung, brutaler Zwang, Unfreiheit und Erziehung zum Haß auf den Klassenfeind, d.h. auf jeden Menschen, der die ei-
genen Ansichten nicht teilt, sollten Persönlichkeiten mit verinnerlichter kommunistischer Moral entstehen lassen, bedingungslose Befehlsempfänger der Parteiführer - Täter auf Abruf.
Die Erziehung zum Haß (sie schließt eine Erziehung zur strengen Parteilichkeit für die SED-Führer mit ein), die geistige Militarisierung begann in der DDR spätestens im Kindergarten
(vgl. Schirrmeister 1987). Zwar mißlang die von den SED-Führern verlangte „massenhafte Produktion sozialistischer Persönlichkeiten“ - und mehr als drei Millionen Menschen flohen
aus der DDR - indes, der Schaden für die, die blieben, ist unermeßlich.
Die schlimmste Folge aus vielen Jahrzehnten verbrecherischer Diktatur ist, daß sie die Menschen tief zeichnete, ihre Persönlichkeit verbog, verkrüppelte und zerstörte. Ganze Genera-
tionen wurden um Lebensglück und Freiheit betrogen, wurden der Arbeit entfremdet und jeder demokratischen Tradition und Erfahrung beraubt.
Haß auf den imperialistischen Feind ist nichts Häßliches. Er ist aus der Liebe zu unserem sozialistischen Vaterland geboren und gibt uns Kraft, alles für seinen Schutz und seine Ver-
teidigung zu tun“ (Karl Heinz Freitag: ,Ist Haß wirklich etwas Häßliches... ?“, Berlin Ost 1981; zit. bei Schirrmeister 1987, S. 229 f.).
Die Erziehung zum Haß ist notwendig, sie muß Bestandteil unserer Erziehung zu einem kämpferischen Humanismus und zum sozialistischen Patriotismus sein. [...]
Die Herausbildung von Feindbildern, die Erziehung zu strenger Parteilichkeit für die SED-Führer und die Erziehung zum Haß bildeten eine Einheit und waren oberster Parteiauftrag.
Diese fortgesetzte Indoktrination betrieb die SED, skrupellos an die Persönlichkeitsmerkmale der Betroffenen angepaßt, von den Kinderhotels bis zu den Alten- und Behindertenheimen,
von den Schulen bis zu den psychiatrischen Anstalten und den Zuchthäusern. In allen Sozialisationsinstanzen der DDR waren die Vermittlung von Feindbildern und die Erziehung zu
Haß vorrangiges Ziel - beide waren integrierter Bestandteil jeder Ausbildung und jeden Faches.
Mehr gibts im Anhang.
Frage: Worin liegt die Ursache, dass diese Zwänge der Vermittlung bestanden bzw. bestehen?
AZ