Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Alles zum Thema Geheimdienste und Sicherheit in der DDR und in der BRD

Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Interessierter » 16. November 2019, 09:27

Nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“ war Holger Friedrich für die Stasi tätig. Der Verleger der „Berliner Zeitung“ beruft sich auf eine „Notsituation“.

Holger Friedrich, zusammen mit seiner Ehefrau Silke Käufer des Berliner Verlags und Verleger der "Berliner Zeitung", hat als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) für die Stasi gearbeitet. Dies berichtet die "Welt am Sonntag", die sich auf Friedrichs IM-Akte beruft, die der Zeitung in weiten Teilen vorliegt. Danach hat der heute 53-jährige Berliner unter dem Decknamen "Bernstein" während seines dreijährigen Wehrdienstes bei der Nationalen Volksarmee (NVA) als Unteroffizier der Stasi über Kameraden berichtet und diese teilweise schwer belastet. Nach Angaben der "Welt am Sonntag" kam Holger Friedrich von Dezember 1987 bis Februar 1989 mit Stasi-Offizieren zu konspirativen Treffen zusammen.

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 33394.html
Interessierter
 

Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Nostalgiker » 16. November 2019, 11:06

An deiner Stelle würde ich erstmal das komplette Interview lesen .......

Das der "Tagesspiegel" seiner Konkurrenz "Berliner Zeitung" mit diesem tendenziösen Artikel einen reinwürgen will ist aus Sicht der Konkurrenzsituation nachvollziehbar hat aber einen schalen beigeschmack .....

Übrigens ist das Interview bereits in der heutigen Ausgabe der "Berliner Zeitung" komplett abgedruckt und es gibt auch Stellungnahmen des Redaktionskollegiums und des Herausgebers der Zeitung in dieser Ausgabe.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Volker Zottmann » 16. November 2019, 11:17

Ich weiß, dass der Interessierte grundsätzlich erst die kompletten Artikel liest, bevor er sie einstellt.
Verstehen tue ich die obige Aufforderung nicht. Sind hier getrübte hellseherische Fähigkeiten im Spiel?

Gruß Volker
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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon augenzeuge » 16. November 2019, 11:19

Sie waren eben überall, sozusagen flächendeckend vorhanden. Auch wenn es einige weiter abstreiten.

Mal sehen, ob das aus den Akten auch hervorgeht:

Friedrich beschreibt, dass er "unter dem Verdacht der Republikflucht" von der Militärabteilung der Staatssicherheit verhaftet worden sei. "Da ich zu diesem Zeitpunkt Militärangehöriger war, stand zudem der Vorwurf im Raum, Fahnenflucht zu begehen."

In einem Verhör habe ihm die Stasi nur zwei Möglichkeiten gelassen. Dabei beschreibt er die erste wie folgt: "Ich werde dem Militärstaatsanwaltschaft in Neubrandenburg überstellt mit der Aussicht auf eine mehrjährige Haftstrafe im Militärgefängnis Schwedt". Die Alternative sei gewesen: "Ich nehme das Angebot der beiden Vernehmungsoffiziere an und erkläre meine Bereitschaft, eine 'Wiedergutmachung' zu leisten." Friedrich erklärt, er habe die zweite Option gewählt, um sich "der akuten Zwangssituation zu entziehen".

AZ
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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Nostalgiker » 16. November 2019, 11:33

Volker Zottmann hat geschrieben:Ich weiß, dass der Interessierte grundsätzlich erst die kompletten Artikel liest, bevor er sie einstellt.
Verstehen tue ich die obige Aufforderung nicht. Sind hier getrübte hellseherische Fähigkeiten im Spiel?

Gruß Volker


Begriffsstutzig?

Das Interview auf das sich der Tagesspiegel bezieht erscheint Morgen, am Sonntag dem 17. November 2019 in der "Welt am Sonntag".

Der Besitzer der Berliner Zeitung, Holger Friedrich, hat sich allerdings in Abstimmung mit dem Herausgebeber, der Chefredaktion und dem Kollegium entschieden das komplette Interview bereits Heute, am Samstag dem 16. November 2019 komplett in seiner Zeitung zu Veröffentlichen.

Der eingestellte Artikel erweist sich damit als tendenziös, er unterschlägt und/oder verfälscht Aussagen von H. Friedrichs auf eklatante und altbekannte Weise.
Einzig zum Zweck der Diffamierung und Diskreditierung.

PS.: Die behauptung das der Interessierte angeblich die von ihm eingestellten Links komplett durchliest ist doch nur eine Schutzbehautung. Es wurde im bereits mehrfach nachgewiesen das er bestimmte, vor allem längere Artikel, nich komplett gelesen hat und dadurch zu absurden und falschen Schlußfolgerungen kam die er als sein "Resümee" unter den Link stellte.
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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Volker Zottmann » 16. November 2019, 11:38

Das alles hat aber keinerlei Bedeutung, dass Interessierter den unkommentierten Artikel einstellt.
Sein Einstellen zu monieren, hat nur den Sinn der öffentlichen Blosstellung und des Versuchs der Verächtlichmachung.
Ich finde jedenfalls diesbezüglich keine Schlussfolgerung von ihm. Du saugst Dir wiedermal falsche Beschuldigungen aus den Fingern.

Volker
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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Nostalgiker » 16. November 2019, 11:47

Du beherrschst dass was du Anderen sehr gerne vorwirfst selber nicht, nämlich das verstehende lesen.
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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon HPA » 16. November 2019, 12:12

augenzeuge hat geschrieben:Sie waren eben überall, sozusagen flächendeckend vorhanden. Auch wenn es einige weiter abstreiten.

Mal sehen, ob das aus den Akten auch hervorgeht:

Friedrich beschreibt, dass er "unter dem Verdacht der Republikflucht" von der Militärabteilung der Staatssicherheit verhaftet worden sei. "Da ich zu diesem Zeitpunkt Militärangehöriger war, stand zudem der Vorwurf im Raum, Fahnenflucht zu begehen."

In einem Verhör habe ihm die Stasi nur zwei Möglichkeiten gelassen. Dabei beschreibt er die erste wie folgt: "Ich werde dem Militärstaatsanwaltschaft in Neubrandenburg überstellt mit der Aussicht auf eine mehrjährige Haftstrafe im Militärgefängnis Schwedt". Die Alternative sei gewesen: "Ich nehme das Angebot der beiden Vernehmungsoffiziere an und erkläre meine Bereitschaft, eine 'Wiedergutmachung' zu leisten." Friedrich erklärt, er habe die zweite Option gewählt, um sich "der akuten Zwangssituation zu entziehen".

AZ


Interessant sind diese Aussagen allemal. Vor allem auch in einem "verwandten" Zusammenhang.

Möge ein jeder sich seinen Teil denken. [grin]
HPA
 

Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Volker Zottmann » 16. November 2019, 13:10

HPA hat geschrieben:
Interessant sind diese Aussagen allemal. Vor allem auch in einem "verwandten" Zusammenhang.

Möge ein jeder sich seinen Teil denken. [grin]


Die Parallelverläufe sind mir auch sofort aufgefallen. Da wird aber lieber der Interessierte erstmal völlig grundlos angemacht. Was er einstellte, hat aber nur einen etwas ähnelnden Anfangsverlauf. Eigentlich bellen immer nur Getroffene. (Wobei das hier ein anderer Thread ist)

Keine zwei Tage ist die andere nebulöse Einlassung alt. Verhaltenes Schweigen gerade zu dieser Problematik wäre meines Erachtens passender gewesen.
Möge jeder Denkende sich selbst zum Gelesenen der letzten zwei Tage seine Reime machen.... [mundzu]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Nostalgiker » 16. November 2019, 13:21

Ergibst du dich mal wieder in nebulösen Andeutungen Volker Zottmann?

Es ist bekannt das du ein zu großer Feigling bist um konkret Roß und Reiter zu benennen.
das natürlich der kläffende Pinscher HPA, du zitierst ihn, seinen unmaßgeblichen Senf dazugibt, wenn verwundert es bei einem der sich nur mit den Erfolgen von angeblich wichtigen Leuten die er kennt schmückt.

Ich möchte nicht wissen wie du mutiger Widerstandskämpfer in der Situation reagiert hättest in die Herr Friedrich geriet.
Ein Gutes hätte die Sache natürlich gehabt, Volker Zottmann könnte Heute mit seiner IM Akte angeben .......
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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon HPA » 16. November 2019, 13:49

Eigentlich bellen immer nur Getroffene.


[grins] eben.

kläffende Pinscher


Das betrachten wir doch einmal mehr als Nostis Selbstreflexion.

[flash]
HPA
 

Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon augenzeuge » 16. November 2019, 14:46

Nostalgiker hat geschrieben:Ich möchte nicht wissen wie du mutiger Widerstandskämpfer in der Situation reagiert hättest in die Herr Friedrich geriet.


Ganz einfach. Entweder man setzt auf den Bluff der Vernehmer, nimmt es nicht ernst, kann seine Infos "rausbringen", oder man sagt erst einmal zu, um rauszukommen.
Ich muss ja dann nicht unbedingt etwas weitergeben, was jemand richtig schaden kann. Außerdem kann man sich umgehend heimlich offenbaren. So etwa hätt ich es getan. [wink]

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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Merkur » 16. November 2019, 14:48

augenzeuge hat geschrieben:So etwa hätt ich es getan.
AZ


Aus der Sicht von heute ohne in der konkreten Situation gewesen zu sein.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Kumpel » 16. November 2019, 14:52

In welcher konkreten Situation denn?
Andere Menschen denunzieren um einen Vorteil zu erreichen.
Ekelhaft!
Aber der Mann wusste schon immer wie es geht.
Kumpel
 

Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon augenzeuge » 16. November 2019, 14:55

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:So etwa hätt ich es getan.
AZ


Aus der Sicht von heute ohne in der konkreten Situation gewesen zu sein.


Merkur, ganz so kannst du das nicht sagen, ich denke, das hätte ich so getan, ich war in anderen prekären Situationen, auch welchen, wo es darum ging, landesverräterische Tätigkeit oder nicht. Das wurde ja unterschiedlich ausgelegt. Du kannst mir glauben, dass ich damals sehr genau nachgedacht habe, nicht unbedingt in den Knast zu kommen. Andere haben fast das Gleiche getan wie ich, aber mit Fehlern. Mir waren diese bekannt, und so verhielt ich mich offensiv anders. Selbst die Stasi bzw. Abg. Inneres bescheinigte mir, dass es knapp war.

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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Kumpel » 16. November 2019, 15:25

Wer andere Leute ans Messer liefert um damit eigene Fehler auszubuegeln ist ein Charakterschwein, das sich die Stasi solcher Zeitgenossen bediente spricht für sich.
Da gibt es nichts rumzueiern hätte , sollte, könnte.
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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Grenzwolf62 » 16. November 2019, 15:56

Mich interessiert ob ein Herr Friedrich mal IM war nicht die Bohne.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Merkur » 16. November 2019, 16:59

Kumpel hat geschrieben:Wer andere Leute ans Messer liefert um damit eigene Fehler auszubuegeln ist ein Charakterschwein


Solche Wertungen stehen nur denen zu, die sich in einer gleichen Situation nachweisbar anders verhalten haben.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Volker Zottmann » 16. November 2019, 17:03

Merkur hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Wer andere Leute ans Messer liefert um damit eigene Fehler auszubuegeln ist ein Charakterschwein


Solche Wertungen stehen nur denen zu, die sich in einer gleichen Situation nachweisbar anders verhalten haben.

Jetzt hast Du aber einen gucken lassen, Merkur!

Gruß Volker
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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon steffen52 » 16. November 2019, 17:56

Der Spruch hatte damals in der DDR und leider auch Heute seine Berechtigung:" Der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant"! [denken]
Gruß steffen52
"Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!"
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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon augenzeuge » 16. November 2019, 19:38

Aus einer anderen Welt:

Aber diese Erpressung der Stasi bei der Rekrutierung von IM wurde ja hier immer vehement abgestritten.
Ist aber in totalitären Regimen immer praktiziert worden. Straferlass/Straffreiheit gegen Mitarbeit/Schnüffelei/Denunziation.
Uli


Alfred:
Du schreibst UNFUG.
Das nannte sich "Wiedergutmachung" und war sogar in den entsprechenden Unterlagen zu lesen.
Diese Variante der Werbung was jedoch die Ausnahme. Ich kenne persönlich nicht einen IM ,der auf dieser Grundlage geworben wurde.
Und selbstverständlich gab es dies nur in der DDR, träum weiter.


Lustig. [laugh] Erst kennt er keinen, dann war das überall üblich.


... schäbige Erpressung war es auf beiden Seiten ... aber "Wiedergutmachung" klingt hübsch positiv ..
Da war dann der Werber kein Erpresser mehr, sondern er hat einem Abtrünnigen die Möglichkeit zur Wiedergutmachung gegeben ... edler kann doch ein Mensch kaum handeln .. und ruhiger schlafen kann man auch ... (stand ja außerdem auch alles in den Richtlinien ... was soll also daran falsch gewesen sein ?)

Wie schon oft gesagt, Genossen:
Ein klitzekleines "ja, war Scheiße damals" würde euch viel sympathischer machen ...
Siggi

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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Kumpel » 16. November 2019, 20:49

Merkur hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Wer andere Leute ans Messer liefert um damit eigene Fehler auszubuegeln ist ein Charakterschwein


Solche Wertungen stehen nur denen zu, die sich in einer gleichen Situation nachweisbar anders verhalten haben.


Weiste Merkur, nur um seine eigene Haut zu retten und dafür andere auflaufen zu lassen zeugt nicht gerade von besondererem Charakter.
Dafür muss man nicht unbedingt dieser Situation ausgesetzt sein um das bewerten zu können.
Der Mann hatte die Wahl entweder sauber bleiben oder sich die Hände schmutzig machen.
Er hat Variante zwei gewählt.Manche würden jetzt sagen der Erfolg gab ihm Recht, aber sowas kommt irgendwann zurück.
Kumpel
 

Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Merkur » 17. November 2019, 08:06

Kumpel hat geschrieben:Er hat Variante zwei gewählt.


Richtig. Und ich bin mir sicher, dass Einige, die heute klug daherreden, es ebenso getan hätten.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon augenzeuge » 17. November 2019, 08:40

Merkur hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Er hat Variante zwei gewählt.


Richtig. Und ich bin mir sicher, dass Einige, die heute klug daherreden, es ebenso getan hätten.


Ich bin mir sicher, dass sie aber dann weniger verraten hätten. Man muss doch nicht alles weitergeben. Oder woher nimmst du an, dass sie sich das nicht getraut hätten?

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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Merkur » 17. November 2019, 10:21

augenzeuge hat geschrieben:Ich bin mir sicher, dass sie aber dann weniger verraten hätten. Man muss doch nicht alles weitergeben. Oder woher nimmst du an, dass sie sich das nicht getraut hätten?
AZ


Wir kommen der Sache näher und wer was nach der Anwerbung getan hat/hätte, steht auf einem anderen Blatt. Aber auch hier kommt es auf die konkreten Umstände an. Ich stelle nicht grundsätzlich infrage, dass es Personen gab, die bestimmte Informationen nicht weitergegeben haben. Möglicherweise hat er das auch so getan, ich vermag es aus den bruchstückhaften Informationen zum Fall nicht beurteilen. Unter Umständen hat er bestimmte Informationen auch übermittelt, weil er davon ausgehen musste, dass das MfS aus anderen Quellen sowieso davon erfährt oder es schon wusste und seine Informationen nur zur Überprüfung seiner Ehrlichkeit nutzte.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon zonenhasser » 17. November 2019, 12:33

Die Voraussetzung für meine Zulassung zum Abitur und für die Delegation zum Studium war die Verpflichtung zum dreijährigen Wehrdienst in der NVA und der Eintritt in die SED
https://www.berliner-zeitung.de/kultur- ... he-li.1468
Was hat denn der studiert?
Dieser Friedrich und seine Frau Silke scheinen sehr eigenartige Ansichten zu haben:
Die fünf dämlichsten Sätze aus dem komplett bekloppten Manifest von Holger und Silke Friedrich
https://www.salonkolumnisten.com/daemliches-manifest/
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
Bert Brecht
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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Nostalgiker » 18. November 2019, 10:04

augenzeuge hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Er hat Variante zwei gewählt.


Richtig. Und ich bin mir sicher, dass Einige, die heute klug daherreden, es ebenso getan hätten.


Ich bin mir sicher, dass sie aber dann weniger verraten hätten. Man muss doch nicht alles weitergeben. Oder woher nimmst du an, dass sie sich das nicht getraut hätten?

AZ


Wer aus Geldgier und weil ein Posten winkt in die SED eintritt würde sich in der geschilderten Situation auch so verhalten haben.
oder glaubst du allen Ernstes wenn dir mehrere Jahre Schwedt drohen das er den arsch in der Hose gehabt hätte zu sagen; nein mache ich nicht, lieber gehe ich nach Schwedt?
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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Nostalgiker » 18. November 2019, 10:15

Die Redaktion der Berliner Zeitung veröffentlichte folgende Information ihrer Chefredadktion:

In eigener Sache :

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Die Veröffentlichung von Stasi-Kontakten unseres Verlegers Holger Friedrich hat für eine heftige Debatte gesorgt. In einem Brief an die Leserinnen und Leser erklären die Chefredakteure, wie die Berliner Zeitung damit umgehen wird.

Die Redaktion der Berliner Zeitung ist die Redaktion in Deutschland, in der die Vergangenheit manchmal drei Jahrzehnte und manchmal nur ein paar Sekunden entfernt ist. Das ist eine Aufgabe. Und seit dem vergangenen Freitag, seitdem unser Verleger Holger Friedrich erklärt hat, vor dreißig Jahren an die Staatssicherheit der DDR berichtet zu haben, ist diese Aufgabe nicht kleiner geworden.

Die Redaktion debattiert seit diesem Tag intensiv über diesen Fall und die Frage, wie sie damit umgehen soll. Unsere Antwort: Wir werden damit umgehen wie mit anderen Fällen auch, wir werden diesen Fall journalistisch aufbereiten. Wir werden Fakten sammeln, wir wollen die Akten – die Opfer- und die Täterakte – einsehen. Die Redaktion wird sich ein Bild machen und auch Experten bitten, sich ein Bild zu machen. Sie wird auch versuchen, mit Menschen zu reden, die in den Akten auftauchen. Holger Friedrich hat der Redaktion ausdrücklich zugesichert, sie auf diesem Weg zu unterstützen. Die Berliner Zeitung wird über den Fall berichten, wie sie auch sonst berichten würde. Journalistisch klar und unabhängig.

Die Redaktion der Berliner Zeitung hat sich selbstverständlich gefragt, wieso Holger Friedrich sie nicht schon früher, nämlich als er den Verlag gekauft hat, darüber informierte, dass da etwas ist, was sie wissen sollte. Wir werden unseren Verleger dazu befragen. Wir wollen seine Beweggründe kennenlernen, wir wollen verstehen, wie seine Entscheidung zustande kam.

Roland Jahn, der Beauftragte für die Stasi-Unterlagen, hat in einem Interview der Zeit zum Fall Friedrich gesagt: „Persönliche Aufarbeitung, das Bekenntnis zur eigenen Stasi-Tätigkeit muss nicht immer öffentlich geschehen. Es kann auch im Gespräch mit den Bespitzelten geschehen, die letztlich die Opfer waren, auf die das SED-Regime und die Stasi Druck ausgeübt haben.“

Holger Friedrich hatte sich entschieden, über seine Geschichte nicht öffentlich zu reden. Er hat der Redaktion am Freitag zu verstehen gegeben, dass er dieses Thema für sich abgeschlossen hatte. Das ist für viele in der Redaktion und im Land nicht befriedigend. Auch über diese Entscheidung wird zu debattieren sein. Und über die Frage, ob Roland Jahns Satz, dass ein Bekenntnis nicht immer öffentlich sein muss, für einen Verleger richtig sein kann.
DDR-Aufarbeitung gelingt nur mit Transparenz, Wahrhaftigkeit und Mut

Wir sind eine Redaktion mit einer langen und schmerzhaften Geschichte in der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit. Wir haben dabei gelernt, dass diese nur mit Transparenz, Wahrhaftigkeit und Mut gelingen kann. Dies gilt auch für die jetzige Situation.

Die Redaktion der Berliner Zeitung wird sich auch damit beschäftigen, warum in diesem Land dreißig Jahre nach dem Mauerfall so viele Fragen nicht beantwortet sind und Menschen ihre Geschichte nicht offenlegen. Wir haben in den Sonderausgaben zum Mauerfall-Jubiläum dafür plädiert, aus der Geschichte zu lernen und uns nicht ewig in gegenseitigen Schuldzuweisungen zu verlieren zwischen Ost und West beziehungsweise Systemtreuen und Dissidenten, da wie dort.

Einige Reaktionen auf das Bekanntwerden der Stasi-Vergangenheit von Holger Friedrich zeigen aber auch, dass manchmal die Chance, zu einem angemessenen Urteil zu kommen, noch schneller vergeben wird, als man nach dreißig Jahren Geschichte erwartet hätte. Der Chefredakteur der Bild-Zeitung twitterte: „Dreißig Jahre nach dem Mauerfall ist die @berlinerzeitung wieder in Stasi-Hand“.



Ende Teil Eins
Zuletzt geändert von Nostalgiker am 18. November 2019, 10:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon Nostalgiker » 18. November 2019, 10:16

Teil Zwei:


Nein, das sind wir nicht.

Die Berliner Zeitung hat – gerade weil sie in den letzten 30 Jahren immer besonders in den Kämpfen der Zeit stand – gelernt, die Dinge differenziert zu betrachten. Wenn es um ihre Leserinnen und Leser und deren Lebensgeschichte geht, wenn es um die eigenen Redakteurinnen und Redakteure und auch wenn es um Politikerinnen und Politiker geht. Das ist etwas Besonderes an dieser Zeitung. Das macht sie widerstandsfähig gegen Ideologie und Lagerdenken. Das macht sie manchmal tastender und vorsichtiger, hält sie aber wach.

In Deutschland hat es nach dem Mauerfall keine Wahrheitskommissionen gegeben wie in Südafrika oder ähnliche institutionelle Angebote. Zeitungen haben diese Debatten oft geführt, die Berliner Zeitung ist auch dafür bekannt.
Wir möchten Debatten anstoßen - auch mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser

Wir werden auch jetzt eine Debatte führen, oder besser gesagt zwei. Die eine mit unserem Verleger über seine Verantwortung. Die andere mit uns und diesem Land über die Frage, wieso die Deutschen dreißig Jahre nach dem Mauerfall nicht weiter gekommen sind in der Pflicht, uns unserer Verantwortung zu stellen und unsere besondere Geschichte eines geteilten Landes in all ihrer Härte zu erkennen. Um es mit Roland Jahn zu sagen: „Niemand soll auf ewig verdammt sein. Auch wer sich mit der Stasi eingelassen hatte, soll heute eine Chance bekommen. Aber keiner darf aus der Verantwortung für sein Handeln entlassen werden.“

Darüber möchten wir mit Ihnen, liebe Leserinnen und liebe Leser, debattieren. Sprechen Sie mit uns, schonungslos. Schreiben Sie uns. Denn, wie gesagt, in der Berliner Zeitung sind die vergangenen dreißig Jahre manchmal nur Sekunden entfernt. Diesem Befund müssen und werden wir uns stellen.

Herzlich,

die Chefredakteure Jochen Arntz und Elmar Jehn

veröffentlich in der Onlineausgabe der 'Berliner Zeitung', 17.11.2019 - 18:25, Jochen Arntz, Elmar Jehn
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Re: Holger Friedrich war Spitzel bei der Stasi

Beitragvon augenzeuge » 18. November 2019, 11:24

Na dann schreib ihnen mal. Bin auf deine Zeilen gespannt.

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