Die Stasi zum SED-SPD-Papier

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Die Stasi zum SED-SPD-Papier

Beitragvon Interessierter » 15. März 2020, 10:24

"Der Streit der Ideologien und die gemeinsame Sicherheit"

Während einer Phase verschärfter Spannungen zwischen Ost und West begannen SPD und SED einen historisch bedeutsamen Dialog. Von 1984 bis 1989 führten beide Parteien intensive Gespräche, die 1987 in eine Gemeinsame Erklärung mündeten.

Während einer Phase verschärfter Spannungen zwischen Ost und West begannen SPD und SED einen historisch bedeutsamen Dialog. Von 1984 bis 1989 führten beide Parteien intensive Gespräche, die 1987 in eine Gemeinsame Erklärung mündeten. Geführt wurden die Gespräche von der Grundwertekommission der SPD (Vorsitzender Erhard Eppler) und seitens der SED von der Akademie für Gesellschaftswissenschaften (Rektor Otto Reinhold). In den Gesprächen wurden gesellschaftstheoretische, weltanschauliche und politische Grundfragen diskutiert. Im Jahr 1986 wurden dazu erstmals auch ausgewählte Journalisten eingeladen. In jenem Jahr fiel die Entscheidung zu einem Gemeinsamen Papier, mit dem der Dialog einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden sollte.

Am 27. August 1987 wurde das SED-SPD-Papier "Der Streit der Ideologien und die gemeinsame Sicherheit" zeitgleich auf Pressekonferenzen in Ostberlin und Bonn vorgestellt.

Darüber hinaus wurde das Papier im zentralen Presseorgan der DDR, "Neues Deutschland" (im folgenden ND), veröffentlicht und am 1. September in einer Live-Sendung des DDR-Fernsehens diskutiert. Diese mediale Präsenz verlieh ihm den Charakter eines offiziellen Dokuments, das in Ost und West sowohl Zustimmung als auch Ablehnung hervorrief.

Davon zeugten beispielsweise die von der Stasi registrierten Meinungsäußerungen westdeutscher SPD- und CDU-Politiker.

Mit dem Beitrag und Kopien der Stasi - Dokumente geht es hier weiter:
https://www.bstu.de/informationen-zur-s ... pd-papier/
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Re: Die Stasi zum SED-SPD-Papier

Beitragvon zonenhasser » 15. März 2020, 11:58

Bei einer Veranstaltung in den 90ern habe ich mich mit dem ehemaligen Kanzleramtsminister Horst Ehmcke (SPD) über die Auswirkungen des SED/SPD-Papiers gestritten. Ich war und bin der Auffassung, dass es zur Aufwertung der SED geführt hat - nicht bei der DDR-Bevölkerung, aber bei westdeutschen Linken.
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Re: Die Stasi zum SED-SPD-Papier

Beitragvon Interessierter » 15. März 2020, 16:02

War es aber nicht einer der vielen kleinen Schritte im " Wandel durch Annäherung ", die schlussendlich dazu beitrugen, dass diese widerwärtige Diktatur auf dem Müllhaufen der Geschichte landete?

Das damals noch nicht erkennend, warst du nicht der Einzige. Heute jedoch hat man wohl überwiegend einen anderen Blick auf die Geschichte.
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Re: Die Stasi zum SED-SPD-Papier

Beitragvon zonenhasser » 15. März 2020, 23:25

Harte DDR-Bürgerrechtler wie Freya Klier bemängeln, dass die bundesdeutschen Politiker (außer den Grünen) nur noch mit den DDR-Offiziellen gesprochen hätten und nicht mehr mit den Widerständigen.
Aber grundsätzlich gebe ich Dir recht, @Interessierter, hat die Bahrsche Annäherungspolitik Gutes bewirkt. Aber auch das süße Gift des Straußchen Milliardenkredits hat die DDR enger an den Westen gebunden. Ich habe nur Kritik an dem SED/SPD-Papier. Das brachte für die DDR-Bürger nichts und wertete die SED auf.
Wie die DDR den CSU-Chef über den Tisch zog
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