Danny_1000 hat geschrieben:Zunächst mal ist er einer, der sich nicht wie einer seiner Vorgänger vom Konzern mit einem dicken Vorstandsposten hat kaufen lassen.
Och, aber mehr als ein Lokführer bekommt er doch, oder?
Ich helf mal:
Geboren wurde Claus Weselsky am 18. Februar 1959 als drittes Kind einer Dresdner Arbeiterfamilie. Kurz darauf zog die Familie nach Kreischa in der Nähe von Dresden, wo die Eltern als Neubauern einen Bauernhof übernahmen.
Nach der Polytechnischen Oberschule begann Weselsky eine Ausbildung zum Dieselmotorenschlosser. Dort wurde er ausgewählt, Lokomotivführer zu werden, und so machte er von 1975 bis 1977 bei der Deutschen Reichsbahn eine Lehre zum Schienenfahrzeugschlosser und dann zum Lokomotivführer. Anschließend arbeitete er in dem Beruf, zunächst auf Rangierlokomotiven. Da Weselsky weder in der SED war noch irgendeine Funktion beim FDGB innehatte, dauerte es länger als üblich, bis er schließlich auch "richtige" Züge steuern durfte. 1982 begann er mit Güterzügen, später fuhr er auch Personenzüge. Zum letzten Mal stand er 1992 im Führerstand einer Lokomotive. 1992 wurde er Mitglied des GDL-Hauptvorstandes als stellvertretender Vorsitzender des Bezirks Dresden – ein Vollzeitjob, weshalb er seine Zeit als aktiver Lokomotivführer beendete. Die Funktion hatte er bis 1999 inne, dann wurde er stellvertretender Vorsitzender des GDL-Bezirks Berlin-Sachsen-Brandenburg. Seit 2002, Claus Weselsky wurde Tarifreferent des GDL-Bundesvorstandes, ist er für seine gewerkschaftliche Arbeit freigestellt und arbeitet in der Gewerkschaftszentrale in Frankfurt am Main. Im Jahr 2006 wurde er stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft und 2008 als Nachfolger von Manfred Schell ihr Bundesvorsitzender.
Seit seinem Wechsel nach Frankfurt ist Weselsky der Öffentlichkeit bekannt, nicht zuletzt durch die Bahnstreiks von 2007, 2011, 2015 und 2021. Er gilt als "harter Hund", der weiß, was er will, gleichzeitig aber auch als nicht käuflich. So hat ihm die Deutsche Bahn im Streikjahr 2007 den Posten des Personalvorstands angeboten – was Weselsky prompt ablehnte.
Weselskys Einkommen basiert auf dem Tarif A 16 für Beamte im höheren Dienst. Aktuell beläuft sich das Gehalt für Beschäftigte so zwischen 6.900 bis 7.900 Euro - je nach Stufe, laut dieser Liste. Wie viel Weselsky wirklich verdient, hat er selbst nicht bestätigt. Vom Autoverleiher "Sixt", der für seine satirische Werbung bekannt ist, wurde er schon mehrmals zum "Mitarbeiter des Monats" gewählt.
AZ