Ortsnamen, Herkunft und Bedeutung
Verfasst: 1. April 2014, 20:36
In der Namenkunde wird der Begriff Ortsname (auch "Toponym") zunächst in zweierlei Hinsicht verstanden.
Im engeren Sinne sind Ortsnamen die Namen von Siedlungen (Dörfer, Städte, Stadtteile). Hierfür ist auch der Begriff "Siedlungsnamen" gängig.
In einem weiter gefassten Verständnis umschließen Ortsnamen alle geografischen Namen.
Für diese Betrachtungen soll ein eng gefaßter Begriff gelten, wenn dabei auch anzumerken ist, dass eine Vielzahl von Ortsnamen aus geografischen Namen heraus entstanden.
Das Alter unserer Ortsnamen reicht oft einige Jahrhunderte, manchmal sogar Jahrtausende zurück. Sehr alt z.B. ist der Name Trier, der über 2000 Jahre zurückreicht.
Andererseit gibt es auch sehr junge Ortsnamen. So wurde Fürstenberg/Oder erst am 13. November 1961 mit Stalinstadt zusammengelegt und bekam den neuen Namen Eisenhüttenstadt. Die allerjüngsten Namen (oft Zusammensetzungen) wie z.B. Kirchfeld-Nord sind z.T. erst im 21. Jahrhundert entstanden.
Die Mehrzahl der Ortsnamen in unseren Breiten hat eine "natürlichere" Herkunft. Die Namen wurden nicht spontan gegeben, sondern sie bildeten sich über einen langen Zeitraum hinweg aus alltäglichem Wortmaterial heraus. Diese Ortsnamen erwuchsen aus der gesprochenen Sprache.
Oft wurden Stellenbeschreibungen zum Ortsnamen.
Stellen Sie sich vor, in einer Zeit, als es noch keine Ortsnamen (in unserem heutigen Verständnis) gab, wurden jemand nach seiner Herkunft gefragt. Die beste Ortsangabe war eine Beschreibung des Areals, z.B. "ich komme aus dem neuen Dorf" oder "ich wohne am hohen Ufer". Der Ortsname Hannover (mundartlich) entstand z.B. so.
Ein anderer beschrieb seine Herkunft mit "ich komme aus dem Steintal". So wurde der Ortsname Stendal herausgeformt (aus altsächsisch sten und dal).
Für derartige Ortsangaben wurde oft eine Präpositionalphrase (im, an, bei, auf...) bemüht. Deswegen finden sich in Ortsnamen sehr häufig erstarrte Dative wieder. Orte heißen Bergen und nicht "Berge" (ich wohne in den Bergen); Tiefenbach und nicht "Tiefebach" (vom tiefen Bach); Blankenburg und nicht "Blankeburg" (von der blanken [hellen] Burg).
quelle:
http://www.onomastik.com/on_ortsnamen.php
So jetzt für den Edelknaben. Dresden!
"Dresden ist ein slawischer, genauer gesagt altsorbischer Name, der im Laufe der Zeit eingedeutscht und dabei umgeformt wurde. Dem Namen liegt eine entnasalierte Form des slawischen Worts *drezga, das auf urslawisch *dr¸ezga "Wald, Dickicht" zurückgeht, zugrunde. Dieses Wort wurde mit einem Suffix -jane erweitert, mit dem sog. Bewohnernamen gebildet werden. Wird haben also von einer Grundform altsorbisch *Drežd’ane bzw. *Drežd’ene auszugehen, so dass der Ortsname "(Siedlung der Leute) am/im Wald" bedeutet."
Und Leipzig?
"Da die Siedlung in ehemalig slawischem Siedlungsgebiet liegt und wir in den älteren Sprachstufen des Deutschen keinen Anschluss an ein passendes Wort finden, ist der Name aus dem Slawischen zu erklären.
Doch geht die in der Forschung vertretenen Meinungen weiterhin von einer Deutung aus dem Altsorbischen aus, die auf dem Wort lipa "Linde" beruht und so den "Ort, an dem Linden wachsen; Lindenbestandener Ort" bezeichnen. Diese Deutung ist insofern stimmig, als dass ein Stadtteil Leipzigs Lindenau heißt und somit die deutsche Entsprechung des Wortes lipa widerspiegelt.
Chemnitz
Der Name „Chemnitz“ leitet sich vom Fluss gleichen Namens her, der durch die Stadt fließt. Dessen Name wiederum geht auf die obersorbische Bezeichnung Kamjenica (Steinbach; von kamjeń – der Stein; vgl. Kamenz) zurück.
Sorbisch und slwaische Ursprünge Rainer-Maria!
mfg
pentium
PS. Es kann gerne weiter geführt werden.
Im engeren Sinne sind Ortsnamen die Namen von Siedlungen (Dörfer, Städte, Stadtteile). Hierfür ist auch der Begriff "Siedlungsnamen" gängig.
In einem weiter gefassten Verständnis umschließen Ortsnamen alle geografischen Namen.
Für diese Betrachtungen soll ein eng gefaßter Begriff gelten, wenn dabei auch anzumerken ist, dass eine Vielzahl von Ortsnamen aus geografischen Namen heraus entstanden.
Das Alter unserer Ortsnamen reicht oft einige Jahrhunderte, manchmal sogar Jahrtausende zurück. Sehr alt z.B. ist der Name Trier, der über 2000 Jahre zurückreicht.
Andererseit gibt es auch sehr junge Ortsnamen. So wurde Fürstenberg/Oder erst am 13. November 1961 mit Stalinstadt zusammengelegt und bekam den neuen Namen Eisenhüttenstadt. Die allerjüngsten Namen (oft Zusammensetzungen) wie z.B. Kirchfeld-Nord sind z.T. erst im 21. Jahrhundert entstanden.
Die Mehrzahl der Ortsnamen in unseren Breiten hat eine "natürlichere" Herkunft. Die Namen wurden nicht spontan gegeben, sondern sie bildeten sich über einen langen Zeitraum hinweg aus alltäglichem Wortmaterial heraus. Diese Ortsnamen erwuchsen aus der gesprochenen Sprache.
Oft wurden Stellenbeschreibungen zum Ortsnamen.
Stellen Sie sich vor, in einer Zeit, als es noch keine Ortsnamen (in unserem heutigen Verständnis) gab, wurden jemand nach seiner Herkunft gefragt. Die beste Ortsangabe war eine Beschreibung des Areals, z.B. "ich komme aus dem neuen Dorf" oder "ich wohne am hohen Ufer". Der Ortsname Hannover (mundartlich) entstand z.B. so.
Ein anderer beschrieb seine Herkunft mit "ich komme aus dem Steintal". So wurde der Ortsname Stendal herausgeformt (aus altsächsisch sten und dal).
Für derartige Ortsangaben wurde oft eine Präpositionalphrase (im, an, bei, auf...) bemüht. Deswegen finden sich in Ortsnamen sehr häufig erstarrte Dative wieder. Orte heißen Bergen und nicht "Berge" (ich wohne in den Bergen); Tiefenbach und nicht "Tiefebach" (vom tiefen Bach); Blankenburg und nicht "Blankeburg" (von der blanken [hellen] Burg).
quelle:
http://www.onomastik.com/on_ortsnamen.php
So jetzt für den Edelknaben. Dresden!
"Dresden ist ein slawischer, genauer gesagt altsorbischer Name, der im Laufe der Zeit eingedeutscht und dabei umgeformt wurde. Dem Namen liegt eine entnasalierte Form des slawischen Worts *drezga, das auf urslawisch *dr¸ezga "Wald, Dickicht" zurückgeht, zugrunde. Dieses Wort wurde mit einem Suffix -jane erweitert, mit dem sog. Bewohnernamen gebildet werden. Wird haben also von einer Grundform altsorbisch *Drežd’ane bzw. *Drežd’ene auszugehen, so dass der Ortsname "(Siedlung der Leute) am/im Wald" bedeutet."
Und Leipzig?
"Da die Siedlung in ehemalig slawischem Siedlungsgebiet liegt und wir in den älteren Sprachstufen des Deutschen keinen Anschluss an ein passendes Wort finden, ist der Name aus dem Slawischen zu erklären.
Doch geht die in der Forschung vertretenen Meinungen weiterhin von einer Deutung aus dem Altsorbischen aus, die auf dem Wort lipa "Linde" beruht und so den "Ort, an dem Linden wachsen; Lindenbestandener Ort" bezeichnen. Diese Deutung ist insofern stimmig, als dass ein Stadtteil Leipzigs Lindenau heißt und somit die deutsche Entsprechung des Wortes lipa widerspiegelt.
Chemnitz
Der Name „Chemnitz“ leitet sich vom Fluss gleichen Namens her, der durch die Stadt fließt. Dessen Name wiederum geht auf die obersorbische Bezeichnung Kamjenica (Steinbach; von kamjeń – der Stein; vgl. Kamenz) zurück.
Sorbisch und slwaische Ursprünge Rainer-Maria!
mfg
pentium
PS. Es kann gerne weiter geführt werden.