Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Wie waren die politischen Systeme der beiden deutschen Staaten zur Zeit des Kalten Krieges? Wo waren die Unterschiede? Gab es Gemeinsamkeiten?
Wie wurde die Politik auf beiden Seiten vermittelt?

Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon Volker Zottmann » 19. August 2015, 10:06

So wie Du, Kristian,
es uns darlegst kenne ich es auch, vermittelt noch aus der Lehr- und Armeezeit. Chile war am Modellieren seines eigenen Sozialismusmodells . Ob es funktioniert hätte, können wir alle nicht sagen. Weder ja noch nein. Fakt ist aber, dass Salvador Allende wohl sehr großen Halt in der schaffenden Bevölkerung hatte.

Ebenso enthusiastisch sind auch in der DDR Millionen anfangs (bis 1953) beim Aufbau mitgezogen. Weiter aber, als in diese Phase ist Chile rein zeitlich nie gekommen. Ob es Allende vermocht hätte, all die kleinen Egoisten, die jeder politische Apparat hervorbringt, auch zu unterbinden? Ich glaube es nicht.
Der Mensch bleibt immer ein Raubtier.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 19. August 2015, 10:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon karnak » 19. August 2015, 10:15

Es geht in diesem Fall nicht darum wer da wie mitgezogen hat, in diesem Fall, im Gegensatz zu der DDR wurde diese Regierung demokratisch gewählt und das hat man zu akzeptieren, zumindest wenn man so ein Superdemokrat sein will wie man immer behauptet. Die Wahlentscheidung muss einem ja nicht gefallen, aber man hat gefälligst bis zur nächsten Wahl zu warten, sich nicht in Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen, auch nicht mit hinterhältigen Methoden, in dem man die Dinge so organisiert, dass es Schwierigkeiten gibt, indem man das Volk damit entsprechend"manipuliert" und passende Vasallen sucht und findet und in die Spur schickt. Leider sind die USA nun mal Meister in diesem Fach.
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon karnak » 19. August 2015, 10:27

Volker Zottmann hat geschrieben: Ich glaube es nicht.
Der Mensch bleibt immer ein Raubtier.

Gruß Volker

Was Du glaubst oder nicht glaubst spielte in diesem Fall doch überhaupt keine Rolle, es war nicht das Ding das irgendjemand außerhalb Chiles zu entscheiden und zu beurteilen hatte.
Und diese These mit dem Raubtier ist nur die ewige armselige Begründung derer die nicht wollen, dass sich irgendwas ändert, dass das "Schlechte" so bleiben möge weil es den Interessen derer dient für die es das "Gute" ist. Das es so viele gibt wie Dich, für die es eigentlich gar nicht das "Gute" ist , die diesen Mist verinnerlichen und meinen damit die Wahrheit gefunden zu haben, dass ist allerdings deprimierend. Es besteht allerdings eine gute Chance, dass sich das ändert, auch ohne Dich und es ist zwingend.
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon Olaf Sch. » 19. August 2015, 11:56

nein der Mensch ist kein Raubtier.

80% Schafe
10% Hirten
10% Wölfe

ja und letztere 10% reichen um die Welt zu ruinieren.
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon Interessierter » 19. August 2015, 11:57

Zitat karnak:
Und diese These mit dem Raubtier ist nur die ewige armselige Begründung derer die nicht wollen, dass sich irgendwas ändert, dass das "Schlechte" so bleiben möge weil es den Interessen derer dient für die es das "Gute" ist.


Diese armselige Begründung ( wie Du es nennst ), die ich fett markiert habe und das Verhalten, dass das "Schlechte" so bleiben möge weil es den Interessen derer dient für die es das "Gute" ist; genau das wurde doch in der DDR praktiziert.

Was man damals im eigenen Sozialismus nicht erkennen konnte oder wollte, das kann man heute auf wundersame Weise auf einmal erkennen?

es war nicht das Ding das irgendjemand außerhalb Chiles zu entscheiden und zu beurteilen hatte.


Auch das geschah doch ebenfalls in der DDR, nur nicht durch die USA sondern durch die SU!

Wie ich schon schrieb, werden auch heute weltweit von diversen Staaten versucht, in anderen Ländern ihr Interesse und ihren Einfluss auszubauen. Das mit nicht gerade sauberen, teilweise sogar mit kriegerischen Mitteln und das nicht nur von den USA, wie Du glauben machen willst; sondern beispielsweise auch von China und Russland.

( an Volker gerichtet ) Das es so viele gibt wie Dich, für die es eigentlich gar nicht das "Gute" ist , die diesen Mist verinnerlichen und meinen damit die Wahrheit gefunden zu haben, dass ist allerdings deprimierend. Es besteht allerdings eine gute Chance, dass sich das ändert, auch ohne Dich und es ist zwingend.


Genau so haben damals sicher auch die nach Freiheit suchenden DDR - Bürger gedacht, wenn sie Mitarbeiter des MfS sahen. Auch sie haben sicher gedacht, wie die Befürworter dieses Systems den von der SED produzierten Mist verinnerlichen konnten.

Sie waren nicht deprimiert, sondern haben die zwingend notwendigen Änderungen vorgenommen und reiben sich wahrscheinlich verwundert die Augen, dass Du es heute sogar zwingend erforderlich findest und damals nicht.
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon Volker Zottmann » 19. August 2015, 12:34

Dass der Mensch im übertragenen Sinne das schlimmste Raubtier auf dem Planeten ist, ist wohl nicht bestreitbar.
Ich habe das lediglich festgestellt.
Auch mir würde Dein (karnak`scher) Sozialismus gefallen. Alle die können haben Arbeit, wenig gibts nur noch zu tun, denn es herrsch ewiger Frieden. Nichts wird zerbombt. Alle werden satt, können gut ihre Freizeitbedürfnisse nach eigenem Gusto befriedigen.... Klar wäre das gut. Doch das kann nie geschafft werden.
Es wird immer welche geben, die glauben besser zu sein und Andere beherrschen zu müssen.

In der DDR hätten wir doch Deine Wunschvorstellung schon verwirklichen können.... Ich hätte weiß Gott nichts dagegen gehabt. Doch der Arbeiter konnte doch niemals den, sich über alle setzenden, Parteichef kritisieren. Denn dann kam ein Auto, in QLB hatte das Gardinen drinnen angebracht.(Stasikombi Typ Wartburg)
Wirkliche Mitbestimmung war doch unerwünscht. Es sollte lediglich laut Ulbricht demokratisch aussehen...

Nun will ich gar nicht den alten Mist wieder aufwärmen, doch solche Typen wären sofort wieder zur Stelle. Die sind doch heute auch nicht verschwunden.

Gruß Volker
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon Volker Zottmann » 19. August 2015, 12:37

karnak hat geschrieben:Es geht in diesem Fall nicht darum wer da wie mitgezogen hat, in diesem Fall, im Gegensatz zu der DDR wurde diese Regierung demokratisch gewählt



Natürlich ist das wichtig. Nur wenn ALLE das sozialistische Modell tragen, könnte es funktionieren.
Doch wann und wo auf der Welt gab es mal Einigkeit? [ich auch]

Gruß Volker
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon karnak » 19. August 2015, 14:36

Volker Zottmann hat geschrieben:
Doch wann und wo auf der Welt gab es mal Einigkeit? [ich auch]


Das mag ja richtig sein, aber mit solch einer Diskussion kann ich doch nicht an eine Zukunft ran gehen, das war noch nie so,das haben wir schon immer anders gemacht, lass uns lieber so weiter machen wie bisher, da wissen wir wenigstens was wir haben, Risiko ist unsere Sache nicht, dann schon lieber in den alten Pfaden, das ist doch eine alte Männer Diskussion. Hätte die Menschheit schon immer so getickt, wir säßen mit Sicherheit noch ums Lagerfeuer.So tickt sie aber nicht, dass hat sie noch nie getan. Wäre das so, es gebe sie gar nicht, es wäre gegen die Natur, stände im völligen Widerspruch zur Evolution und die wirst Du auch an der Seite von Wilfried nicht aufhalten. [flash]
Sicher ist die Geschichte der Menschheit der Kampf um Ressourcen, um Macht und Vorherrschaft und das soll der Weisheit letzter Schluss sein? Und das nur weil es schon immer so war? Ich glaube das nicht, es widerspricht einfach der Logik der Evolution. Für mich hat die Zukunft der Menschheit noch nicht begonnen.
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon karnak » 19. August 2015, 14:39

Interessierter hat geschrieben:Zitat karnak:
Und diese These mit dem Raubtier ist nur die ewige armselige Begründung derer die nicht wollen, dass sich irgendwas ändert, dass das "Schlechte" so bleiben möge weil es den Interessen derer dient für die es das "Gute" ist.


Diese armselige Begründung ( wie Du es nennst ), die ich fett markiert habe und das Verhalten, dass das "Schlechte" so bleiben möge weil es den Interessen derer dient für die es das "Gute" ist; genau das wurde doch in der DDR praktiziert.

Was man damals im eigenen Sozialismus nicht erkennen konnte oder wollte, das kann man heute auf wundersame Weise auf einmal erkennen?

es war nicht das Ding das irgendjemand außerhalb Chiles zu entscheiden und zu beurteilen hatte.


Auch das geschah doch ebenfalls in der DDR, nur nicht durch die USA sondern durch die SU!

Wie ich schon schrieb, werden auch heute weltweit von diversen Staaten versucht, in anderen Ländern ihr Interesse und ihren Einfluss auszubauen. Das mit nicht gerade sauberen, teilweise sogar mit kriegerischen Mitteln und das nicht nur von den USA, wie Du glauben machen willst; sondern beispielsweise auch von China und Russland.

( an Volker gerichtet ) Das es so viele gibt wie Dich, für die es eigentlich gar nicht das "Gute" ist , die diesen Mist verinnerlichen und meinen damit die Wahrheit gefunden zu haben, dass ist allerdings deprimierend. Es besteht allerdings eine gute Chance, dass sich das ändert, auch ohne Dich und es ist zwingend.


Genau so haben damals sicher auch die nach Freiheit suchenden DDR - Bürger gedacht, wenn sie Mitarbeiter des MfS sahen. Auch sie haben sicher gedacht, wie die Befürworter dieses Systems den von der SED produzierten Mist verinnerlichen konnten.

Sie waren nicht deprimiert, sondern haben die zwingend notwendigen Änderungen vorgenommen und reiben sich wahrscheinlich verwundert die Augen, dass Du es heute sogar zwingend erforderlich findest und damals nicht.

[flash] Irgendwie fällt mir bei Dir manchmal Heinz Erhard und"Die Gurke" ein, wenn Du das kennst. Was würdest Du bloß machen wenn es die gute alte DDR und ihren Sozialismus nicht gegeben hätte, wärst Du dann glücklich oder eher unglücklich? Bin mir nicht ganz sicher.
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon Interessierter » 19. August 2015, 14:56

Ich bin sogar sehr glücklich. Mit und ohne verblichene DDR.. [super]

Andererseits eigentlich mehr erstaunt oder verwundert, dass es Menschen gibt, die heute das anprangern was in Chile unter kräftiger Mitwirkung der USA geschah, obwohl sie genau das jahrelang unter kräftiger Mitwirkung der SU in der DDR praktizierten.

Mehr möchte ich dazu auch nicht mehr schreiben, sonst kippt mir mein " EARL GREY " noch aus der Tasse.. [grins]
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon karnak » 19. August 2015, 15:24

Interessierter hat geschrieben:Ich bin sogar sehr glücklich. Mit und ohne verblichene DDR.. [super]

Andererseits eigentlich mehr erstaunt oder verwundert, dass es Menschen gibt, die heute das anprangern was in Chile unter kräftiger Mitwirkung der USA geschah, obwohl sie genau das jahrelang unter kräftiger Mitwirkung der SU in der DDR praktizierten.

Mehr möchte ich dazu auch nicht mehr schreiben, sonst kippt mir mein " EARL GREY " noch aus der Tasse.. [grins]

Und was sollen" diese Menschen" dann Deiner Meinung nach sonst machen,für ewig in Lumpen gehen und sich mit Asche bewerfen? Kritik an Fehlern bleibt ihnen für Ewigkeit verwehrt weil sie selbst an Fehlern beteiligt waren?Hast Du eigentlich eine Vorstellung wie viele sich dann in Deiner alten Bundesrepublik voller Scham in die Ecke hätten stellen müssen?
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon Volker Zottmann » 19. August 2015, 15:39

Bei all Deinem Wunschdenken Kristian, mehr ist es doch nicht, glaube ich auf der realistischeren Seite zu stehen.
Wenn Dein gewollter friedlicher Sozialismus machbar wäre, zöge ich durchaus mit!

Doch wie willst Du den beginnen?
Bevor Du loslegen kannst, wärst Du doch gezwungen, alle, die weiter egoistisch, im Großen wie im Kleinen, an ihr Fortkommen denken zu eliminieren. Willst Du dann den "Stalin" machen? Zuvor kurz die Menschheit säubern?
Sicher doch nicht!
Das hat bei dem ja auch nicht geklappt. Alle, welche seiner Meinung im Weg standen, kamen in den Gulag oder unter das Schotterbett der transsibirischen Eisenbahn. (bildlich)
Und einen Sozialismus hat der dennoch nicht hinbekommen, da seine Kaste schnell merkte, wie schön doch eigentlich Machtausübung über Andere ist.
So lief es in der Sowjetunion und in all den "freiwilligen" Volksdemokratien. Nie hat es geklappt und es wird nie klappen!

Böttger wollte einst Gold herstellen, das hat auch nicht geklappt.
Trotzdem wird es immer wieder Karnaks geben, die es aufs Neue versuchen.... [flash]

Gruß Volker
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon karnak » 19. August 2015, 15:46

Volker Zottmann hat geschrieben:Bei all Deinem Wunschdenken Kristian, mehr ist es doch nicht, glaube ich auf der realistischeren Seite zu stehen.
Wenn Dein gewollter friedlicher Sozialismus machbar wäre, zöge ich durchaus mit!



Böttger wollte einst Gold herstellen, das hat auch nicht geklappt.
Trotzdem wird es immer wieder Karnaks geben, die es aufs Neue versuchen.... [flash]

Gruß Volker

1.Wie arm wäre der Mensch ohne Träume dran und wie wenig hätte er erreicht wenn er nicht ohne Unterlass an deren Verwirklichung gearbeitet hätte.
2. Das mit dem Gold ist ihm nicht gelungen, aber er hat das Porzellan gefunden, was hätte er erreicht wenn er den Bettel einfach hingeschmissen hätte, nichts.
3. Den Karnak mal außen vor gelassen [grin] , es ist ein Glück und die große Stärke der Spezies Homo Sapiens, dass es immer wieder solche Typen hervorbringt.
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon Dille » 19. August 2015, 15:53

Solange das Thema "Chile" noch etwas "warm" ist, will ich mich hier auch nochmal kurz einbringen -- mich an der sonstigen Diskussion zu beteiligen, dazu ist mir ja die Lust längst vergangen.

Ich habe nochmal in mein damaliges Tagebuch geschaut, ich war im September 1973 mit Zelt und Fähre ("Appolonia") in Israel (der erste Staat mit sozialistischen Ansätzen, den ich nach meiner Flucht anschauen wollte), und auf dem Rückweg blieb ich eine Woche auf Rhodos. Ich habe fleißig Tagebuch geführt, in Israel noch von dem Putsch in Chile gehört, aber erst auf Rhodos aus der "Süddeutschen" näheres erfahren (mein Englisch war damals nicht so gut, daß ich die "Jerusalem Post" wirklich verstehen konnte).

Diese Gedanken zum Thema "Chile" will ich hier mal einstellen, ich fand's für mich selbst auch interessant, weil ich wohl behaupten kann, ich bin mir ziemlich treu geblieben über die Jahre -- zum Thema "Chile" fängt es unten auf Blatt 1 an, aber auch die Gedanken zur Junta in Griechenland auf dem ersten Teil des Blattes wollte ich nicht löschen.

Mit meiner damaligen Handschrift müßt ihr leben. Der Tagebucheintrag ist vom 19.9.1973.

Gruß, Dille

Tagebuch 01.jpg
Tagebuch 02.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon Volker Zottmann » 19. August 2015, 16:17

Das ist ja interessant Dille, dass Du ausgerechnet dazu persönliche Gedanken nachlesbar geschrieben hast.

Ich lese daraus, dass Du das meinst, was ich gerade sagte. Es wird nie jemand in Ruhe solch Experiment starten können, ob nun von außen gestört, wie in Chile oder der CSSR oder aber "nur" von innen, durch dann Machtbesessene.
Ich kann mir eher eine Art Sozialismus unter einem positiven Zwang eines "Diktators" vorstellen, der seine Stärke zur Abwechslung der Geschichte mal nicht gegen das eigene Volk einsetzt.
Und Kristian, Dir sollen doch Deine Träume bleiben, wer träumt denn nicht. Jeder was anders....

Gruß Volker
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon karnak » 19. August 2015, 16:36

Der"positive Zwang" eines Diktators [flash] ,ist wieder eine ganz neue Variante. Nicht das Du Dich jetzt noch als klammheimlicher Anhänger von Diktatur offenbarst?
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon Volker Zottmann » 19. August 2015, 16:47

karnak hat geschrieben:Der"positive Zwang" eines Diktators [flash] ,ist wieder eine ganz neue Variante. Nicht das Du Dich jetzt noch als klammheimlicher Anhänger von Diktatur offenbarst?


Keinesweg beabsichtige ich dies. Eine funktionierende Monarchie ist ebenso geeignet. Wenns allen gut geht, gehts dem König bestimmt auch nicht schlecht.

Gruß Volker
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon karnak » 19. August 2015, 17:07

Volker Zottmann hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Der"positive Zwang" eines Diktators [flash] ,ist wieder eine ganz neue Variante. Nicht das Du Dich jetzt noch als klammheimlicher Anhänger von Diktatur offenbarst?


Keinesweg beabsichtige ich dies. Eine funktionierende Monarchie ist ebenso geeignet. Wenns allen gut geht, gehts dem König bestimmt auch nicht schlecht.

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Der Haken an der Sache ist eben,Könige werden nicht gewählt,wenn uns dann ein wirklich guter weg stirbt kommt unter Umständen sein dummer Sohn ran und wir sind wieder am Anfang der Misere. Es nützt nichts,dass das Volk über sein Glück entscheiden muss,aus dieser Nummer kommen wir nicht raus,aber eben wirklich das Volk. Und für alle Zweifler,letztlich entscheidet das klug,zumindest stehen die Chancen ganz gut,mit dem"Restrisiko"müssen wir leben,dass tun wir schon seit 100 000 Jahren und haben bis jetzt immer die Kurve bekommen und sind jedesmal ein Stück vorangekommen.
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon pentium » 19. August 2015, 17:20

karnak hat geschrieben:Der Haken an der Sache ist eben,Könige werden nicht gewählt...


Kleiner Widerspruch!

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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon karnak » 19. August 2015, 17:26

Und dann gibt es kein zurück mehr,wie beim Papst?
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon pentium » 19. August 2015, 17:30

karnak hat geschrieben:Und dann gibt es kein zurück mehr,wie beim Papst?


Könnte man so sagen, Karnak.

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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon karnak » 19. August 2015, 17:34

Wäre dann also Diktatur light. Wenn der es dann in der Birne bekommt,kann schwierig werden.
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon Volker Zottmann » 19. August 2015, 21:32

karnak hat geschrieben:Der Haken an der Sache ist eben,Könige werden nicht gewählt,wenn uns dann ein wirklich guter weg stirbt kommt unter Umständen sein dummer Sohn ran und wir sind wieder am Anfang der Misere. Es nützt nichts,dass das Volk über sein Glück entscheiden muss,aus dieser Nummer kommen wir nicht raus,aber eben wirklich das Volk. Und für alle Zweifler,letztlich entscheidet das klug,zumindest stehen die Chancen ganz gut,mit dem"Restrisiko"müssen wir leben,dass tun wir schon seit 100 000 Jahren und haben bis jetzt immer die Kurve bekommen und sind jedesmal ein Stück vorangekommen.



Aber nie Sozialismus gehabt! [grins]
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon augenzeuge » 19. August 2015, 21:38

Ich stell mir grad vor wie König Karnak das Zepter schwenkt und dem Volk den Sozialismus beibringt.... [grin]

Bei der ganzen Theorie muss ich schon grinsen. Ist ja fast wie Staatsbürgerkunde. [flash]

Vielleicht kann man ja mal erklären, wie das erträumte System langsam in die Praxis umgestellt werden könnte. Oder direkter gefragt, welche Bedingungen muss Karnak erfüllt sehen, damit er eine Chance sieht?

AZ
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon Huf » 25. August 2015, 20:27

Man kann mit lückenhaften eingepaukten Kenntnissen über politische Ökonomie oder mit seiner nunmehr 25-jährigen Lebenserfahrung in die Diskussion einsteigen, es würde nicht zur "endgültigen Wahrheit" führen.

Einerseits bedeutet nach meiner Erfahrung "Sozialismus" stets, dass sehr viele Menschen hart arbeiten müssen, und andere aus welchen Gründen auch immer, nichtstuend überproportional materielle Mittel erhalten.
Die Begriffe "sozial" , "gerecht", "bedürftig" usw. sind in unserem Land derartig vergewaltigend missbraucht worden, dass uns der Verstand für wahrhaftige Gerechtigkeit abhanden gekommen ist!
Ich weiß, heute ist der Ruf nach dem Sozialstaat so laut, wie nie!

Und in dieser Situation nach einem funktionierenden Sozialismus zu fragen, ist wohl eher grotesk.
Es wäre der Ruf nach Faulheit und Bequemlichkeit, der Ruf nach der Sofaecke von Tante Paula, völlig vergessend, wie alles nach dem 2. WK wieder begann.

Die Wahrheit unserer gottlob funktioniereden Wirtschaft liegt darin begründet, dass irgendwann oft waghalsige Unternehmer ne Firma gründeten, deren Angestellte Produkte schufen, die auf dem Markt Erfolge erzielten.
Firmengründer haben regelhaft ihr gesamtes Vermögen verpfändet!

Sozialismus bedeutet Plünderung der Unternehmer zugunsten staatlich verordneter Bequemlichkeit!
Sozialismus bedeutet ökonomischen Starrsinn, Unflexibilität und Mangel.
Sozialismus bedeutet Mangelwirtschaft.

Und diese Scheiße(eine Rüge nehme ich gern in Kauf) hatten wir von 1945 bis 1990 im Osten unseres Vaterlandes! Das reicht!

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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon steffen52-1 » 25. August 2015, 20:39

Huf hat geschrieben:Man kann mit lückenhaften eingepaukten Kenntnissen über politische Ökonomie oder mit seiner nunmehr 25-jährigen Lebenserfahrung in die Diskussion einsteigen, es würde nicht zur "endgültigen Wahrheit" führen.

Einerseits bedeutet nach meiner Erfahrung "Sozialismus" stets, dass sehr viele Menschen hart arbeiten müssen, und andere aus welchen Gründen auch immer, nichtstuend überproportional materielle Mittel erhalten.
Die Begriffe "sozial" , "gerecht", "bedürftig" usw. sind in unserem Land derartig vergewaltigend missbraucht worden, dass uns der Verstand für wahrhaftige Gerechtigkeit abhanden gekommen ist!
Ich weiß, heute ist der Ruf nach dem Sozialstaat so laut, wie nie!

Und in dieser Situation nach einem funktionierenden Sozialismus zu fragen, ist wohl eher grotesk.
Es wäre der Ruf nach Faulheit und Bequemlichkeit, der Ruf nach der Sofaecke von Tante Paula, völlig vergessend, wie alles nach dem 2. WK wieder begann.

Die Wahrheit unserer gottlob funktioniereden Wirtschaft liegt darin begründet, dass irgendwann oft waghalsige Unternehmer ne Firma gründeten, deren Angestellte Produkte schufen, die auf dem Markt Erfolge erzielten.
Firmengründer haben regelhaft ihr gesamtes Vermögen verpfändet!

Sozialismus bedeutet Plünderung der Unternehmer zugunsten staatlich verordneter Bequemlichkeit!
Sozialismus bedeutet ökonomischen Starrsinn, Unflexibilität und Mangel.
Sozialismus bedeutet Mangelwirtschaft.

Und diese Scheiße(eine Rüge nehme ich gern in Kauf) hatten wir von 1945 bis 1990 im Osten unseres Vaterlandes! Das reicht!

VG Huf [hallo]

Das ist wohl richtig, Klaus, was Du schreibst! Aber ob das Einige(User) wahr haben wollen, das bezweifle ich!!! [wink]
Grüsse steffen52-1
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon augenzeuge » 25. August 2015, 21:03

Huf hat geschrieben:Sozialismus bedeutet Plünderung der Unternehmer zugunsten staatlich verordneter Bequemlichkeit!
Sozialismus bedeutet ökonomischen Starrsinn, Unflexibilität und Mangel.
Sozialismus bedeutet Mangelwirtschaft.
VG Huf


Ja, Huf, das ist der Sozialismus wie wir (gut, nicht alle... [flash] ) ihn kannten. Aber es gibt einige Mitstreiter, die meinen trotz fehlender Nachweise, es müsste besser zu machen sein.... [denken] [angst]
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon Volker Zottmann » 25. August 2015, 21:17

@Huf hat den Sozialismus fabelhaft beschrieben.
Ich nehme mir die Freiheit, dazu eine Losung der letzten DDR-Tage zu benutzen:
"Das ist der Sozialismus in den Farben der DDR"

Gruß Volker
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon Rei » 26. August 2015, 20:53

Die Idee war nicht schlecht,aber mit der Umsetzung hat es nicht geklappt.
Man sieht es ,das viele Länder,sich vom Sozialismus abgewandt haben.
Aber es gibt noch viele,die immer noch glauben,das es eine Rückkehr gibt.
Gruß Rei [laugh]
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Re: Funktionierender Sozialismus ist nicht möglich

Beitragvon Interessierter » 4. September 2015, 11:37

Im großen und ganzen haben die Sozialisten sich um die wissenschaftliche Erörterung der Vorzüge und Nachteile der beiden denkbaren Systeme der gesellschaftlichen Produktion kaum gekümmert. Sie haben das sozialistische Programm als Heilslehre verkündet.

Der Ökonom Ludwig von Mises (1881–1973) hat schon 1919, als der Marxismus noch ungeheuer populär war (Anfang des Jahres erschien z.B. in Österreich, Mises Heimat, Otto Bauers Der Weg zum Sozialismus), den Sozialismus als Heilslehre entlarvt, die langfristig nicht funktionieren kann.

Als wirtschaftspolitische Idee hätte er sich mit dem Liberalismus geistig messen müssen, hätte versuchen müssen, die Argumente seiner Gegner logisch zu entkräften und ihre Einwände gegen seine eigenen Lehren abzuwehren. Für alle Mängel der Vergangenheit und Gegenwart machten sie die kapitalistische Wirtschaft verantwortlich. Im Zukunftsstaate wird alles Sehnen und Hoffen erfüllt werden, dort wird der Ruhelose Ruhe finden, der Unglückliche Glück, der Unzulängliche Kraft, der Kranke Genesung, der Arme Reichtum, der Entbehrende Genuß. Im Zukunftsstaate wird die Arbeit Vergnügen und nicht mehr Plage sein.

Die Ausmalung der günstigen Folgewirkungen der Vergesellschaftung des Eigentums hat der Marxismus hingegen keineswegs so verdammt wie die Aufzeigung der Mittel und Wege, auf dem sie erreicht werden könnten. Wenn er immer wieder alle irdischen Übel als notwendige Begleiterscheinungen der kapitalistischen Gesellschaftsordnung hinstellte und damit erklärte, daß sie im Zukunftsstaate fehlen werden, hat er an utopischer Ausmalung des Glückes, das er zu bringen verspricht, die phantasiereichsten Verfasser von Staatsromanen übertroffen.

Wer den Sozialismus vernunftgemäß zu widerlegen sucht, trifft bei der Mehrzahl der Sozialisten nicht, wie er erwartet, auf rationale Erwägungen, sondern auf einen nicht aus der Erfahrung geschöpften Glauben an Erlösung durch den Sozialismus.

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