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Und doch habe ich etwas gefunden, das die vielen negativen Erfahrungen wieder ausgleicht. Ich habe erfahren, dass mir zugehört wird. Das, was ich sage, wird tatsächlich wahrgenommen, plötzlich muss ich statt dahin geworfener Sprüche eine richtige Aussage treffen. Unter all der Härte des öffentlichen Alltags habe ich eine große Sensibilität erfahren. Viele, wenn nicht die meisten, wollen z.B. gar nicht in den Westen gehen, wovon ich vorher immer überzeugt war. Sie sehen dort eine gesellschaftliche Kälte, und das nicht nur, weil es im Neuen Deutschland steht. Und sie haben recht. Ich habe immer wieder den mitleidsvollen Blick ertragen müssen, wenn ich mich mal wieder zu oberflächlich gegeben habe, wieder mal einen leeren Spruch angebracht habe, nur um irgendwas zu sagen oder um mich selbst interessant zu machen. Dabei wäre das nicht nötig gewesen: Im Privaten ist mir immer wieder wirkliches Interesse an meiner Person, an meinem Leben, meinen Erfahrungen und Gedanken begegnet. Ich konnte die Fragen irgendwann nicht mehr locker abbügeln, musste plötzlich mehr über mich nachdenken.
Im Westen muss man seine Fassade aufrecht erhalten, hier auch. Aber hier im Osten ist es vor allem eine Fassade nach außen, die die Öffentlichkeit bzw. den Staat vom eigenen Kreis der Freunde und Familie abgrenzt. Dagegen laufen in West-Berlin viele mit ihrer Mauer um sich selber rum.
AZ