Ein Kreuzberger 1982 in Lichtenberg

Wie waren die politischen Systeme der beiden deutschen Staaten zur Zeit des Kalten Krieges? Wo waren die Unterschiede? Gab es Gemeinsamkeiten?
Wie wurde die Politik auf beiden Seiten vermittelt?

Re: Ein Kreuzberger 1982 in Lichtenberg

Beitragvon augenzeuge » 24. August 2015, 18:38

Wie im Kindergarten...... [flash]

Und doch habe ich etwas gefunden, das die vielen negativen Erfahrungen wieder ausgleicht. Ich habe erfahren, dass mir zugehört wird. Das, was ich sage, wird tatsächlich wahrgenommen, plötzlich muss ich statt dahin geworfener Sprüche eine richtige Aussage treffen. Unter all der Härte des öffentlichen Alltags habe ich eine große Sensibilität erfahren. Viele, wenn nicht die meisten, wollen z.B. gar nicht in den Westen gehen, wovon ich vorher immer überzeugt war. Sie sehen dort eine gesellschaftliche Kälte, und das nicht nur, weil es im Neuen Deutschland steht. Und sie haben recht. Ich habe immer wieder den mitleidsvollen Blick ertragen müssen, wenn ich mich mal wieder zu oberflächlich gegeben habe, wieder mal einen leeren Spruch angebracht habe, nur um irgendwas zu sagen oder um mich selbst interessant zu machen. Dabei wäre das nicht nötig gewesen: Im Privaten ist mir immer wieder wirkliches Interesse an meiner Person, an meinem Leben, meinen Erfahrungen und Gedanken begegnet. Ich konnte die Fragen irgendwann nicht mehr locker abbügeln, musste plötzlich mehr über mich nachdenken.
Im Westen muss man seine Fassade aufrecht erhalten, hier auch. Aber hier im Osten ist es vor allem eine Fassade nach außen, die die Öffentlichkeit bzw. den Staat vom eigenen Kreis der Freunde und Familie abgrenzt. Dagegen laufen in West-Berlin viele mit ihrer Mauer um sich selber rum.


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Re: Ein Kreuzberger 1982 in Lichtenberg

Beitragvon Nostalgiker » 24. August 2015, 18:45

Dottore bevor du mal wieder deiner Aversion gegen mich auslebst solltest du dich schon schlau machen.

Der Autor lebte eine zeitlang in der Hausbesetzer-Szene, das stimmt soweit. Nur ist mir nicht bekannt das Kreuzberg je ein Stadtbezirk von Ost-Berlin gewesen war ......

Menschen ohne Arbeit gab es in der DDR, voher kamen denn sonst all diejenigen welche in den 50ger und 60ger nach diesem sogenannten Assiparagrafen verurteilt wurden?
Auch in den 70gern und 80gern gab es Leute ohne Beschäftigungsverhältnis für mehrere Monate.
Mir sind persönlich welche bekannt aus diesen Jahren.

Der sich für sonstwas interessierende schreibt wie üblich Müll.
Vielleicht läßt sich seine Hohheit demnächst herab und erklärt der geneigten Leserschaft woher er diese umwerfende Erkenntnis; " zu zersetzen, wie sie es früher ja einmal gelernt haben. gewonnen hat.
Auch sollte er endlich mal erläutern was er unter zersetzen versteht, wäre schon interessant was ein Interessierter sich darunter vorstellt.
Persönlich erwarte ich ja etwas auf dem "so stellt sich klein Moritz die Welt vor" Level ..... [flash]


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Re: Ein Kreuzberger 1982 in Lichtenberg

Beitragvon Dr. 213 » 24. August 2015, 18:55

Ja eine Stelle im Hafen wurde mir bei meiner Kündigung angedient.
Das wäre dann Säcke und Kisten schleppen im 3- Schichtsystem.

Job's gab es wohl einige. Ich hatte die Führerscheine C,B,M,T und den Kranfüherschein für fast alle Klassen.
Staplerschein für Elekro- und Dieselstapler. Da hätte sich bestimmt was gefunden.

Bei sonstigen Bewerbungen in verschiedenen Betrieben gab es aber jedesmal wenn es zum Vorstellungsgespräch kam,
plötzlich dann doch keine freie Stelle mehr. In Wirklichkeit war wohl eher das Entsetzen groß als sie von mir hörten,
daß ich selber gekündigt hatte. Und den Wehrdienst hatte ich ja auch noch nicht geleistet.

Zu den entscheidenden Gründen ist den Stasiakten nichts überliefert. Ich glaub die haben geschlafen und waren nicht daran Schuld.
Und dann könnten Sie mich aber auch übersehen haben, denn meine Karteikarte lag wohl schon auf dem Felix- Sonderstapel.

Wie auch immer, im Westen machte ich dann erst einmal meine 3 Jahre Ausbildung zum Elekroniker.
Und so war es ja dann auch noch ein Happy End. Aber wir schweifen etwas vom Thema ab.

Herzlichst
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Re: Ein Kreuzberger 1982 in Lichtenberg

Beitragvon karnak » 25. August 2015, 10:50

Interessierter hat geschrieben:Einfach herrlich.... Da schreibt jemand seine ganz persönlichen Eindrücke, Erkenntnisse und Empfindungen nieder und wie jedesmal, fast wie auf Bestellung, tauchen die immer gleichen User auf und versuchen ihn als unglaubwürdig hinzustellen und zu zersetzen, wie sie es früher ja einmal gelernt haben.

Mit Verlaub, für mich ist das einfach armselig und gottseidank klappen solche Versuche in einer Demokratie nicht mehr.

Selbst nach 25 Jahren ist es manchen Menschen anscheinend nicht möglich, Meinungen " Andersdenkender " und in diesem Fall den Beitrag einer einzelnen Person zu ertragen. [flash]

[grin] Also mich als alten Grenzwächter hat nur die Frage beschäftigt wie der gute Mann das denn nun eigentlich angestellt haben will , als Westberliner ein paar Monate in der DDR zu leben. Wo doch die DDR gerade in solchen Dingen ziemlich"eigen" war. Ich weiß nicht so recht ob meine Frage so "ungezogen" ist. Und eine Antwort auf diese Frage schneidet ein grundsätzliches Problem an zu der Vorstellung ein Westberliner lebt mehrere Monate in Ostberlin.Natürlich gab es Leute die bekamen längerfristige oder Dauervisa, aber dazu musste man ein "Wichtiger" oder ein"Nützlicher" sein. Die Vorstellung ein Westberliner darf sich länger in der DDR aufhalten um dort seine Eindrücke im Land für ein Buch festzuhalten ist nur schwer vorstellbar, wo man gerade solche Leute mit besonderen Misstrauen begegnet ist. Also, gibt es irgendwo eine einleuchtende Erklärung wie er das angestellt haben will?
Ansonsten, mein lieber Wilfried, ich habe mir nun extra noch mal den Auszug durchgelesen, die Beschreibung und Eindrücke und Empfindungen in der Zeit in der DDR, dass ist ja nun nicht alles so falsch was da steht. Aber wenn man ehrlich ist, es ist so allgemein und pauschal und bla bla zum Leben in der DDR, tausend mal gesagt und aufgeschrieben, von allen möglichen Leuten in allen möglichen Büchern und Artikeln,ein paar Eckpunke die mir sagen, es stammt aus persönlichen Erleben finde ich da nicht.
Ich finde auch nicht,dass meine sich zwangsläufig ergebene Frage, zumindest wenn man sich mit den Dingen auch nur etwas auskennt, etwas mit "Zersetzung" oder mit der Problematik Demokratie zu tun hat. Die Reaktion in diese Richtung nährt eher den Verdacht man will ausweichen, verwirren und ablenken weil man beim Nachdenken was es denn nun für eine logische Antwort geben könnte selbst in die Bredouille gerät. [wink]
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Re: Ein Kreuzberger 1982 in Lichtenberg

Beitragvon augenzeuge » 25. August 2015, 15:33

karnak hat geschrieben: Also, gibt es irgendwo eine einleuchtende Erklärung wie er das angestellt haben will?


Natürlich gibst die....

Anfang und Mitte der 80er Jahre arbeitete ich in für eine Firma, die auch Künstler aus der DDR betreute. So lernte ich plötzlich die andere Seite kennen. Manchmal hielt ich mich wochenlang dort auf, zwischen Rostock und Zittau lernte ich auch den Lebensalltag kennen.

http://www.berlinstreet.de/1603

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Re: Ein Kreuzberger 1982 in Lichtenberg

Beitragvon karnak » 25. August 2015, 15:47

Ok.,ist zumindest eine Teilerklärung,wenn sich das auch etwas mit dem Wohnen in einem Block in der Leninallee,jetzt Landsberger Allee beißt.Also dem Beschreiben eines Lebens in der DDR und nicht des Aufenthaltes im Rahmen einer Dienstreise. Nehmen wir es einfach mal als künstlerische Freiheit hin.Ich werde mich aber noch ein bisschen für die Geschichte interessieren. [grin]
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Re: Ein Kreuzberger 1982 in Lichtenberg

Beitragvon SkinnyTrucky » 26. August 2015, 18:36

Thoth hat geschrieben:Dummerweise schreibt der Autor dann in seinem nächstfolgenden Satz etwas von "Losung" ....
Natürlich kann ein Interessierter nicht wissen was für die DDR und deren Bürger eine Losung ist im Unterschied zum Zitat . Ich erkläre es ihm nich


Losung.... [denken] ....Meinst du etwa Tierkot Thoth.... [shocked]

Und gerade du hast unter anderen mir schon öfters eine Fäkalsprache attestiert....tse-tse-tse.... [mundzu]


groetjes

Mara
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