Maueröffnung vor 30 Jahren
"Als wenn jemand einen Reißverschluss aufzieht"
Am 9. November wurde die Berliner Mauer durchlöchert. Aber was passierte nach dieser Nacht?
Bernd Blumrich, Fotograf aus Kleinmachnow, interessierte sich nicht für Jubelbilder - er blieb nah bei
den Menschen.
Erst mit einigen Stunden Verspätung hörte Manfred Graulich morgens in den Nachrichten, was in der Nacht
geschehen war. Tausende Menschen waren von Ost- nach West-Berlin geströmt, Trabis über den Ku'damm
gefahren. Den Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 hatte der Bürgermeister der Kleinstadt
Teltow bei Berlin nach einem anstrengen Arbeitstag völlig verpasst.
An jenem 10. November kam Graulich nicht mehr zur Ruhe. Nachmittags um 16 Uhr traute er seinen Ohren
kaum, als der Rat des Kreises Potsdam bei ihm anrief. Binnen weniger Tage sollte in Teltow ein neuer
Grenzübergang entstehen.
Bernd Blumrich arbeitete zu der Zeit schon seit Jahren als selbstständiger Fotograf in Kleinmachnow.
Am Morgen nach dem Mauerfall wollte auch er mit seinem Auto nach West-Berlin Fahren. Am
Grenzübergang Drewitz-Dreilinden musste er in einer langen Schlange warten. "Es gab einen
riesigen Stau, die Grenzposten waren völlig überfordert", erinnert er sich. "Man brauchte nur noch
den Personalausweis vorzuzeigen, niemand fragte mehr nach einem Visum. Das erschien mir unglaublich."
...und hier geht es weiter:
https://www.spiegel.de/geschichte/mauer ... 95349.html
W. T.