Medientage Mitteldeutschland diskutieren über Ostdeutschland-Bild
Der Ossi als Bevölkerungsgruppe wird vom Rest der Deutschen abgegrenzt. Das sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff auf den Medientagen Mitteldeutschland in Leipzig – und beklagte damit eine unzureichende und klischeebehaftete Darstellung Ostdeutschlands in den Medien. Der Leipziger Literaturwissenschaftler Dirk Oschmann kritisierte, der Osten werde in den Medien teilweise falsch dargestellt. Es gebe auch 35 Jahre nach der deutschen Einheit noch immer Vorstellungen und Schemata wie im Kalten Krieg, sagte Oschmann. Zudem würden Strategien gepflegt, die – Zitat – „den Osten diffamieren und ignorieren“. Ostdeutschland werde auch immer wie ein Block behandelt, in dem alle gleich seien. Themen der Medientage sind auch die Rundfunkreform, journalistische Sorgfalt oder der Einfluss sozialer Medien auf Wahlkämpfe.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/me ... d-100.html
Ost-Klischees: Stasi, Doping, Mauer
Wie also kann ein positiveres Bild des Ostens vermittelt werden, das nicht nur die drei ewig gleichen Klischees "Stasi, Doping, Mauer" bedient – oder irgendwas mit Nazis? Das wichtigste sei der Wille, sagt Literaturprofessor Oschmann: "Das ist wie mit der Verkehrswende. Wenn Sie die Verkehrswende haben wollen, kriegen Sie sie. Wenn Sie sie nicht haben wollen, kriegen Sie sie nicht. Gucken Sie sich an, was die Bürgermeisterin in Paris macht, dass sie einfach mal 500 Straßen für den Autoverkehr sperrt, das finde ich als Fahrradfahrer grandios."
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschl ... e-100.html