"Wir lebten ja zwei Leben"-Von Ost nach West und umgekehrt
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Es ist der gleiche Samstag im Jahr 1989, an dem wir uns auf die Reise ins jeweils andere Deutschland machen. Alexander in einem D-Zug vom damaligen Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz, nach Westberlin, ich im Toyota von Hannover nach Magdeburg. Alexander kennt die Bundesrepublik aus dem Westfernsehen und vom RIAS. "Wir lebten ja zwei Leben: Am Tag waren wir DDR-Bürger, am Abend liefen ARD, ZDF und Westradio aus München, Berlin und Hamburg." Ich kannte den Osten Deutschlands vor allem durch die Rockmusik und den DDR-Jugendsender DT64, der während der Wende in der DDR ständig bei mir lief.....
Die Angst des DDR Bürgers fährt mit
https://www.n-tv.de/panorama/Von-Ost-na ... 18319.html
AZ
Die Angst des DDR Bürgers fährt mit
Meine Familie und ich starten an diesem Samstag im Auto in die DDR. Es ist eine gemütliche Fahrt durch Niedersachsen. Aber ich habe ein beklommenes Gefühl, je näher wir an die damals noch existierende Grenze kommen. Auf der Westseite ein paar Zöllner, die teilnahmslos hinter uns herschauen. Dann die Grenze und der unwillkürliche Gedanke: Hoffentlich fahren wir nicht auf eine Mine. Es sind wenig Autos unterwegs in unsere Richtung, wir haben freien Blick auf die Wachtürme auf der DDR-Seite. Die sind immer noch von DDR-Grenzern besetzt. Wir dürfen durchfahren. Keiner kommt, der unseren Kofferraum durchsucht. Aber wir haben ohnehin nichts drin. Aus Sicherheitsgründen. Man weiß ja nie.
"Im S-Bahnhof Charlottenburg sind wir an einem türkischen Obststand vorbeigekommen", erzählt er. "Das war das Erste, was ich im Westen bewusst gerochen habe: Die Südfrüchte. Das werde ich nie vergessen." Und dann: Begrüßungsgeld abholen. Das geht schnell und ohne Probleme: Rein in eine Bank, Anstellen an der Schlange, Ausweis zeigen. Der wird gestempelt, dann geht es in die nächste Schlange, und dann gibt es die ersten 100 Westmark.
Mit seinem Begrüßungsgeld strebt Alexander in ein Musikgeschäft, Kassetten kaufen, um den RIAS-Treffpunkt aufzunehmen. "Bei uns gab es auch hin und wieder Kassetten, aber die kosteten 20 DDR-Mark das Stück", erinnert er sich. Aber zuerst ist Mittagessen angesagt: "Mein Vater wollte unbedingt eine Erbsensuppe am Imbiss essen. Mir war das Geld dafür zu schade."
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AZ