augenzeuge hat geschrieben:Was ist denn blackfacing?
Darsteller mit dicken roten Lippen und angemalten Gesichtern treten auf die Bühne und vermitteln ein vom alten Zuschauer gewolltes Bild des sogenannten Schwarzen, indem man sich besonders auf die Unterschiede zum weißen, besser dem angeblich korrekteren Menschen, bezieht und sich auf diesen Unterschieden, die man, um in deiner Sprache zu bleiben, als defizitär vermittelt, als überlegen emporzuheben. Gewollt und auch ungewollt, das stimmt. Und das ist nichts Neues! Das ist auch nicht erst heute rassistisch- es war es schon immer!
In der Darstellung des blackfacing wurden Stereotype bedient: der immer fröhliche Sklave, der seinen Sklaventreiber liebt; der dümmliche, gutherzige schwarze Freund. In den USA wurden diese Shows schon Anfang des 20. Jahrhunderts als rassistisch erkannt. Was sagte dazu jemand? „Weiße können alles, Schwarze dürfen nicht einmal sich selbst spielen.“
In Großbritannien dauerte das bis in die späten 80er Jahre. Dann hatte man es endlich begriffen.
Und du, Nostalgiker, zweifelst das 30 Jahre später immer noch an?
Ja, da hatte man es im Ostblock immer noch nicht begriffen, woher soll das auch einer wissen, der in dieser Zeit stehen geblieben ist.
„Blackfacing“ ist keine Kunstfreiheit, es ist eine herabwürdigende Bühnenpraxis. Es gehört sich nicht, Leuten auf den Fuß zu treten. Auch dann nicht, wenn der Fußtreter seine Tat angeblich nicht mitkriegt und der Leidtragende ihn erst auf sie aufmerksam machen muss.
Natürlich ist es auch für mich keine Lösung, dass Weiße keine Schwarzen darstellen dürfen, es ist eine Gradwanderung, für die Augenmerk erforderlich ist. Man muss prüfen, ob es überhaupt nötig und möglich ist, eine Herkunft oder Hautfarbe auf der Bühne markieren zu müssen.
AZ
Beethoven hat geschrieben:"Neger" - wo ist denn da eine Diskriminierung? Die Burschen nennen sich doch selber so.
Ich denke der Ton macht die Musik. In welchem Kontext wird z.B. das Wort "Neger" benutzt,
ist für mich ausschlaggebend.
Das ist ja das Hauptproblem des ganzen Social Media Hypes, die Minderheiten bekommen eine viel zu laute Stimme
pentium hat geschrieben:Wir werden Rassismus nicht besiegen, nur weil ihr Begriffe auf den "Index" setzt oder "blackfacing" verbietet.
pentium hat geschrieben:Die ganze Geschichte mit dem eifersüchtigen Mohren ist doch sowieso rassistisch. Der Kaufmann von Venedig ist antisemitisch und war Julia nicht minderjährig?
Auf den Scheiterhaufen mit Shakespeare.
augenzeuge hat geschrieben:pentium hat geschrieben:Wir werden Rassismus nicht besiegen, nur weil ihr Begriffe auf den "Index" setzt oder "blackfacing" verbietet.
Man stelle sich die Frage, wer wozu Blackfacing betreibt, es braucht, wem es dient, wen es beleidigt.
AZ
Ari@D187 hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:pentium hat geschrieben:Wir werden Rassismus nicht besiegen, nur weil ihr Begriffe auf den "Index" setzt oder "blackfacing" verbietet.
Man stelle sich die Frage, wer wozu Blackfacing betreibt, es braucht, wem es dient, wen es beleidigt.
AZ
Richtig. Hier geht es ja um einen speziellen Fall. Siehst Du da entsprechende Hintergründe?
Ari
augenzeuge hat geschrieben:Ari@D187 hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:pentium hat geschrieben:Wir werden Rassismus nicht besiegen, nur weil ihr Begriffe auf den "Index" setzt oder "blackfacing" verbietet.
Man stelle sich die Frage, wer wozu Blackfacing betreibt, es braucht, wem es dient, wen es beleidigt.
AZ
Richtig. Hier geht es ja um einen speziellen Fall. Siehst Du da entsprechende Hintergründe?
Ari
Nein, ich kenne keine dazu.
AZ
augenzeuge hat geschrieben:[...]
Was ist denn blackfacing?
Darsteller mit dicken roten Lippen und angemalten Gesichtern treten auf die Bühne und vermitteln ein vom alten Zuschauer gewolltes Bild des sogenannten Schwarzen, indem man sich besonders auf die Unterschiede zum weißen, besser dem angeblich korrekteren Menschen, bezieht und sich auf diesen Unterschieden, die man, um in deiner Sprache zu bleiben, als defizitär vermittelt, als überlegen emporzuheben. Gewollt und auch ungewollt, das stimmt. Und das ist nichts Neues! Das ist auch nicht erst heute rassistisch- es war es schon immer!
In der Darstellung des blackfacing wurden Stereotype bedient: der immer fröhliche Sklave, der seinen Sklaventreiber liebt; der dümmliche, gutherzige schwarze Freund. In den USA wurden diese Shows schon Anfang des 20. Jahrhunderts als rassistisch erkannt. Was sagte dazu jemand? „Weiße können alles, Schwarze dürfen nicht einmal sich selbst spielen.“[...]
Ari@D187 hat geschrieben:Habe mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte damit, ob Du bei dem hier diskutierten Fall die folgenden Kritikpunkte (oder einen) als erfüllt ansiehst:augenzeuge hat geschrieben:[...]
Was ist denn blackfacing?
Darsteller mit dicken roten Lippen und angemalten Gesichtern treten auf die Bühne und vermitteln ein vom alten Zuschauer gewolltes Bild des sogenannten Schwarzen, indem man sich besonders auf die Unterschiede zum weißen, besser dem angeblich korrekteren Menschen, bezieht und sich auf diesen Unterschieden, die man, um in deiner Sprache zu bleiben, als defizitär vermittelt, als überlegen emporzuheben. Gewollt und auch ungewollt, das stimmt. Und das ist nichts Neues! Das ist auch nicht erst heute rassistisch- es war es schon immer!
In der Darstellung des blackfacing wurden Stereotype bedient: der immer fröhliche Sklave, der seinen Sklaventreiber liebt; der dümmliche, gutherzige schwarze Freund. In den USA wurden diese Shows schon Anfang des 20. Jahrhunderts als rassistisch erkannt. Was sagte dazu jemand? „Weiße können alles, Schwarze dürfen nicht einmal sich selbst spielen.“[...]
Ari
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