Begonnen hatte dieser Mittwoch wie jeder andere – oder fast. Denn es gab Probleme mit dem großen Allwetterabfangjäger Yak-28P, mit bis zu 19 Tonnen Startgewicht mehr als doppelt so schwer wie die MiG-21, der Standardjäger des Ostblocks.
Kapustin und Janow sollten die Yak-28P vom Flugplatz Finow, rund 40 Kilometer nordöstlich von Berlin, zum größeren Stützpunkt Köthen der sowjetischen Luftwaffe in Sachsen-Anhalt überführen, 150 Kilometer südwestlich der geteilten Stadt. Vor dem Start arbeiteten Mechaniker mehrere Tage lang an dem Jäger, um aufgetretene Probleme zu beheben.
Gegen 15.18 Uhr am 6. April 1966 startete die Yak und steuerte über West-Berlin hinweg nach Südosten. Damals war es üblich, dass sowjetische Düsenjäger die westlichen Sektoren der Stadt überflogen – eine routinemäßige Machtdemonstration, die dem Viermächtestatus entsprach.
Zwölf Minuten nach dem Start fielen gleichzeitig beide Triebwerke des Überschallflugzeugs aus. Bis zum Aufprall verblieben den Besatzungsmitgliedern nicht viel mehr als 30 Sekunden. Sie hatten die Erlaubnis, per Schleudersitz auszusteigen und so ihr Leben zu retten. Kapustin forderte seinen Navigator Janow unmittelbar vor dem Aufprall auf, den Auslöser zu betätigen, was aber nicht geschah. Es gilt als sicher, dass beide alles versuchten, um das Flugzeug auf unbewohntem Gebiet aufschlagen zu lassen.
Im Wrack fanden Geheimdienste Erstaunliches.
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AZ