Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon augenzeuge » 15. August 2020, 11:18

OaZ hat geschrieben:Warst du an der Grenze? Vermutlich nicht.

Das hat was mit Wachsamkeit zu tun und mit Vorsicht.


Ich habe das nur aus meinem Empfinden geschrieben.
Wenn man nachdenkt, kommt man dahin, dass die ganze Organisation der GT mehr darauf gerichtet war, die eigenen Leute zu überwachen, als die "gefährliche Nahtstelle zwischen den Bündnissystemen. Egal welchen Job ich mache, ich arbeite lieber vertraulich mit jemandem, als ihn permanent zu überwachen. Hier erkennt der Laie eigentlich, dass man genau wusste, dass der Bürger eingesperrt war...

Nein, beim Militär war ich nicht. Zum Glück durfte ich andere Lebenserfahrungen machen.

Dennoch lese ich deine Schilderung gerne.


AZ
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon OaZ » 15. August 2020, 11:22

augenzeuge hat geschrieben: ...
Wenn man nachdenkt, kommt man dahin, dass die ganze Organisation der GT mehr darauf gerichtet war, die eigenen Leute zu überwachen, als die "gefährliche Nahtstelle zwischen den Bündnissystemen. Egal welchen Job ich mache, ich arbeite lieber vertraulich mit jemandem, als ihn permanent zu überwachen. Hier erkennt der Laie eigentlich, dass man genau wusste, dass der Bürger eingesperrt war...

AZ


Prinzipiell ja. Und die Blickrichtung ging vorwiegend ins eigene Hinterland, wenngleich man natürlich auch den Gegner, der als "Klassenfeind" bezeichnet wurde, "aufzuklären" hatte.
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon OaZ » 15. August 2020, 12:10

augenzeuge hat geschrieben: ...

Sorry, aber ich finde, dass er keinen Fehler gemacht hat. Er hat eben erkannt, dass man seinen Posten nicht wie einen Hund behandeln muss, der immer vor einem laufen muss.

AZ


Man behandelt seinen Posten deswegen nicht wie einen Hund, wenn man ihn beobachtet/stets im Blick hat.
Und: ja, Roland hat einen Fehler gemacht.

Nicht falsch verstehen, aber manches kann man als Nichtbeteiligter nicht richtig beurteilen.
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon Bahndamm 68 » 15. August 2020, 13:28

OaZ hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben: ...
Sorry, aber ich finde, dass er keinen Fehler gemacht hat. Er hat eben erkannt, dass man seinen Posten nicht wie einen Hund behandeln muss, der immer vor einem laufen muss.
AZ

Man behandelt seinen Posten deswegen nicht wie einen Hund, wenn man ihn beobachtet/stets im Blick hat.
Und: ja, Roland hat einen Fehler gemacht.
Nicht falsch verstehen, aber manches kann man als Nichtbeteiligter nicht richtig beurteilen.

Ständig bist du täglich mit anderen Soldaten im Dienst gewesen, zwar hauptsächlich aus dem eigenen Zug. Es ist ständig die Kameradschaft, der Zusammenhalt, die Einigkeit gepredigt worden. In Wirklichkeit wollte man die Kameradschaft aber gar nicht haben. In der Sicherung der Grenze schon, aber jegliche Kameradschaft untereinander, ich spekuliere, nicht.
Ich hatte es an anderer Stelle bereits geschrieben. Im Mai hatte mir mein Kamerad mitgeteilt, wenn er die Möglichkeit hat, dann würde er flüchten. Bis 10 Minuten vor dem Fluchtvorgang, es war der 12.Juli hatte er nicht die geringste Vermutung von meinem Vorhaben.
Das war das gewollte Misstrauen an der Grenze, ausgesprochen hat das kein Mensch, kein Offizier. All das geht aus den Stasi-Unterlagen heraus zu lesen. Ich bin bis zu diesem Zeitpunkt mit ihm nicht ein einziges Mal auf Schicht gewesen.

Wo lagen nun die Ursachen dieser oder meiner doppelten Fahnenflucht.

Hauptaugenmerk lag in der Handlungsweise vom Zugführer, einem Oberleutnant. Er hat offenkundig zu wenig zu Papier gebracht, weil er ja viele Dinge selbst im Zug geklärt hat und dies nicht weitergegeben hatte.
In der Fluchtanalyse diese Doppelfahnenflucht gab der Brigadekommandeur, im Rang eines Oberst, später General, den Befehl heraus:

Durch die Kommandeure und Stellvertreter für Politische Arbeit ist energischer an der Erfüllung der gestellten Aufgaben zu arbeiten.

Die Durchsetzung ist straffer zu kontrollieren. Die gesamte Führungstätigkeit ist stärker auf die Verbesserung der Arbeit mit den Menschen, der Herstellung des sozialistischen Verhältnisses auszurichten und eine offensive, wirkungsvolle, politische-ideologische Arbeit zu führen.

Es ist nicht zuzulassen, das Disziplinarverstöße und andere Vorkommnisse bagatellisiert bzw. die Ursachen nicht aufgedeckt werden. Der Wettbewerb ist ehrlich und real zu führen. Handlungen, die die reale Lage verschleiern (besonders das Unterlassen von Meldungen, unreale Bewertung u.a.) sind zu unterlassen und bei Feststellung streng zu ahnen.


Es gibt noch weitere Punkte, die ich jetzt nicht unbedingt aufführen möchte, dennoch ein Auszug: Die Einstufung der einzelnen Armeeangehörigen ist nur der Kp.Chef, Stellvertreter für politische Arbeit, Stellvertreter für Grenzsicherung und den Zugführer für den jeweiligen Zug bekanntzugeben.

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, was dies zu bedeuten hat.

NIX ist mit Vertrauen.

Stellt euch doch die Frage, was es bedeutet: „Der Wettbewerb ist ehrlich und real zu führen“.

Ja, so war der Sozialismus / Kommunismus und auch da, wo es ihm heute noch gibt.

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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon OaZ » 15. August 2020, 13:56

Bahndamm 68 hat geschrieben: ... Im Mai hatte mir mein Kamerad mitgeteilt, wenn er die Möglichkeit hat, dann würde er flüchten. Bis 10 Minuten vor dem Fluchtvorgang, es war der 12.Juli hatte er nicht die geringste Vermutung von meinem Vorhaben.
...
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In einem anderen Forum habe ich gelesen, dass es Spezialkräfte gab, deren Aufgabe darin bestand, solche Situationen zu provozieren, um ggf. auch mit Waffengewalt eine Fahnenflucht zu verhindern. Im Extremfall auch mit Todesfolge.
In Westberlin fand man in unmittelbarer Grenznähe auf Propagandaplakaten nicht selten gut sichtbar den Slogan: "Auf den zweiten Mann kommt es an."
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon OaZ » 15. August 2020, 14:27

Bahndamm 68 hat geschrieben: ...

Es gibt noch weitere Punkte, die ich jetzt nicht unbedingt aufführen möchte, dennoch ein Auszug: Die Einstufung der einzelnen Armeeangehörigen ist nur der Kp.Chef, Stellvertreter für politische Arbeit, Stellvertreter für Grenzsicherung und den Zugführer für den jeweiligen Zug bekanntzugeben.
...

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Offiziell wussten das auch die Zugführer nicht. Warum auch? Die Planung für den Grenzdienst (wer mit wem aufzog) machten der KC oder stein Stv. In Ausnahmefällen der Polit.-Offizier. Allerdings konnte man 1 und 1 zusammenzählen. Wer bspw. nie gemeinsam aufzog, konnte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass er und der andere mit "2" eingestuft war(en). Allerdings juckte das keinen von den Soldaten.

Interessant aber folgendes: In unregelmäßigen Abständen rückten die Postenführer in Andenhausen gemeinsam in die Turnhalle ein, offiziell, um Sport zu machen. Soldaten des 2. DHJ durften nicht dabei sein. Hier tauschte man sich über die Neuen aus und besprach, was für die Postenführer wichtig war. Oder eben, wer als aufmüpfig galt und mit soldatischen Mitteln zur Räson gebracht werden musste. Auch das hatte letztlich mit Sicherheit/Vertrauen zu tun.
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Re: Grenzertagebuch, Dienstze sie aber bei Fotoarbeitit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon OaZ » 16. August 2020, 10:35

zoll hat geschrieben:Mir ist aus Befragungen geflüchteter GAK bekannt, dass sie auf jeden Fall überprüft wurden. Überprüfung bestand u.a. aus ihrer politischen und gesellschaflichen Zuverlässigkeit gegenüber dem Staat (DDR).



Kannst du das mal näher beschreiben? Was genau wurde wie geprüft?
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Beitragvon zoll » 16. August 2020, 12:31

OaZ hat geschrieben:
zoll hat geschrieben:Mir ist aus Befragungen geflüchteter GAK bekannt, dass sie auf jeden Fall überprüft wurden. Überprüfung bestand u.a. aus ihrer politischen und gesellschaflichen Zuverlässigkeit gegenüber dem Staat (DDR).



Kannst du das mal näher beschreiben? Was genau wurde wie geprüft?

Den Wortlaut einer solchen Überprüfung kann ich dir nicht vorgeben. Wie du sicher aus eigener Erfahrung wissen wirst läuft so eine Prüfung im Hintergrund ab, wird nicht nach außen getragen, ist eben eine Gewissensprüfung einer Person. Darüber spricht man keinesfalls mit der zu prüfenden Person. Auch wissen diese Personen meist nicht davon.
Mit Sicherheit wurde auch mit dem zu prüfenden ein Gespräch geführt, aber nicht so, dass er den Sinn unbedingt erkennen konnte.

Etwas konkretes: Ein ULeu flüchtete im Bereich Hohnsleben allein. Einziges Werkzeug war eine kräftige Kneifzange, um den noch vorhandenen Stacheldraht zu durchschneiden. Wo Minen lagen, wo man möglichst ohne großen Aufwand die Sperranlagen überwinden konnte, war ihm durch seinen Dienst bekannt. Erleichtert wurde seine Flucht, gem. seinen Angaben, durch die Abwesenheit der Führungspersonen (Kp. oder Regiment kann ich nicht beantworten).
Seine Fluchtgründe sollen gewesen sein, Ärger mit Vorgesetzten, verdichteter Dienst, Probleme mit seiner Frau.
Warum diese Gründe dem KC und Polit nicht bekannt waren. Darauf habe ich keine Antwort.
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Beitragvon OaZ » 16. August 2020, 17:14

zoll hat geschrieben:Den Wortlaut einer solchen Überprüfung kann ich dir nicht vorgeben. Wie du sicher aus eigener Erfahrung wissen wirst läuft so eine Prüfung im Hintergrund ab, wird nicht nach außen getragen, ist eben eine Gewissensprüfung einer Person. Darüber spricht man keinesfalls mit der zu prüfenden Person. Auch wissen diese Personen meist nicht davon.
Mit Sicherheit wurde auch mit dem zu prüfenden ein Gespräch geführt, aber nicht so, dass er den Sinn unbedingt erkennen konnte.
...


Darunter kann ich mir absolut nichts vorstellen. Für mich klingt das schwammig und nur wenig hilfreich. Und wenig objektiv dazu.
Allerdings war jedem, der die Seite wechselt, klar, dass er überprüft wird. Mich hätte eben mal interessiert, wer hier was macht. Klar dürfte auch sein, dass die Überprüfung nicht nur von einer Person durchgeführt wird bzw. wurde.

Ich zweifle jedoch nicht an deinen Worten.
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon steffen52 » 16. August 2020, 18:59

Was ist den da plötzlich für eine komische Überschrift???? [denken]
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon pentium » 16. August 2020, 19:25

steffen52 hat geschrieben:Was ist den da plötzlich für eine komische Überschrift???? [denken]
Gruß steffen52


Hab das mal repariert....
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon steffen52 » 16. August 2020, 19:26

pentium hat geschrieben:
steffen52 hat geschrieben:Was ist den da plötzlich für eine komische Überschrift???? [denken]
Gruß steffen52


Hab das mal repariert....

Danke Steffen!! [hallo]
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon augenzeuge » 16. August 2020, 21:31

Erst "komisch", dann danke. [flash]

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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon OaZ » 16. August 2020, 21:49

Grenzertagebuch 17 C

Nachdem ich meine erste Tageseinweisung von meinem ZF-Kollegen Ltn. H. erhalten habe, werde ich in der folgenden Nacht meine erste nächtliche Kontrollstreife erleben.
Ich bin ziemlich aufgeregt, habe allerdings den Vorteil, als Posten einem Ultn. (OaZ, ein Jahr bereits vor Ort) zugeteilt zu werden.
Andreas stammt aus Oybin, ist ein Technikfreak (diesen Ausdruck kenne ich 1982 jedoch noch nicht ), liegt zum Parktag selbst mit unter dem LO (seinen UTP-Unterricht hat er bei ROBUR Zittau erlebt) und die Soldaten schätzen ihn, obwohl er eine unterdurchschnitlich ausgeprägte Stimme hat und in Soldatenkreisen spöttisch "Stimmchen" genannt wird.

Wir fahren nicht mit dem grenzsichernden Zug in den Abschnitt, werden zu Fuß gehen, damit die Posten nicht wissen, wo wir sind und wann sie ggf. kontrolliert werden.
Andreas` Stv. sitzt auf der Führungsstelle, ein zuverlässiger Uffz. aus der Nähe von Riesa, erfahren und ein wirklich guter Mann. Er wird dichthalten, keine Infos über unseren Standort an die Posten weitergeben.

Gegen 21 Uhr verlassen wir die GK zu Fuß und nähern uns dem Tor 39 (befindet sich in relativer Nähe der GK, Nähe Erbhof).
Wir melden uns nach ca. 1,2 km Fußmarsch am Tor an.
Für Nichtgrenzer sei hier die Prozedur erklärt, wenn man in den Abschnitt will: Man erhält zur Befehlsausgabe eine Torzahl im zweistelligen Bereich, z.B. 32. Der K-SiA gibt bspw. die 73 über das Grenzmeldenetz vor und der Passierende muss dann antworten: 41 (weil: 73-32=41). Somit weiß er, dass der sich Meldende befugt ist, in den Abschnitt zu kommen.
Wir passieren das Tor, passen auf, kein Signalgerät auszulösen (das kostet jedes Mal einen Boiler und sorgt für viel Stimmung, vor allem wenn das einem Vorgesetzten passiert), verwischen mit einem Zweig die von uns verursachten Fußspuren und sind nun im Abschnitt.
Unser Befehl lautet, die Posten an der Straßen Andenhausen-Tann, den Sauergehäu-Posten und den an der Trennungslinie zu kontrollieren.
Andreas wird einen vierten kontrollieren: seinen Stellvertreter auf der Füst.

Wir begeben uns nach links in Richtung Füst-Sauergehäu (Horbel)-Trennungslinie. Beim Durchqueren der Teufelsschlucht erklärt mir Andreas, der deutlich korrekter als Roland darauf achtet, dass ich stets vor und nie hinter ihm bin, dass hier früher die Grenze diverser Kleinstaaten verlief.
Bei Helligkeit findet man auf den saftigen Wiesen, zu denen auch das Gelände der Teufelsschlucht gehört, tatsächlich mehrere Grenzsteine, die sich den ehem. Kleinstaaten zuordnen lassen.

Es ist inzwischen richtig dunkel und wir sind nur noch wenige Meter von der Füst, die den Spitznamen "Bockwurstbude" trägt, entfernt.
Die Besonderheit dieser Füst besteht darin, dass sie ebenerdig wie eine Rummelbude steht und somit für den in der Füst Sitzenden keine optimalen Bedingungen bietet. In der Füst muss immer Licht sein, somit ist es dem K-SiA nicht möglich, vom Hellen ins Dunkle zu schauen.
Nicht immer angenehm, manchmal etwas gruselig, wie ich selbst noch in Kürze erfahren werde ...

Kurzer Stopp an der Füst. Andreas geht nicht rein, kontrolliert seine Stv., der damit nicht rechnet, von außen und ist mit ihm zufrieden.
Wir beobachten ihn beim Schreiben ins Tätigkeitsbuch des K-SiA und beim Erteilen von Befehlen, die man auch von außen hören kann.

Wieder etwas, was nicht gut ist, aber es sind die realen Gegebenheiten, die noch einige Monate anhalten werden, ehe die neue Füst nur wenige Meter neben der alten eingeweiht werden wird ...
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon Dr. 213 » 16. August 2020, 22:04

Das kosten jedesmal einen Boiler ?
Was ist das, oder meintest Du das überaus leckere KIM- Hähnchen, einen Broiler aus dem rotierenden Westgrill mit der Glasscheibe ?

Ich finde es gut, daß Du für Nichtgrenzer oder sogar für NVA Ungediente einige Sachen extra erklärst.

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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon OaZ » 16. August 2020, 22:28

Dr. 213 hat geschrieben:Das kosten jedesmal einen Boiler ?
Was ist das, ...
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Ein Boiler ist eine riesengroße Kanne Kaffee (ca. 10-12 Tassen). Hatte ich in einem früheren Beitrag erklärt.
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon zoll » 17. August 2020, 12:38

OaZ hat geschrieben:
zoll hat geschrieben:Den Wortlaut einer solchen Überprüfung kann ich dir nicht vorgeben. Wie du sicher aus eigener Erfahrung wissen wirst läuft so eine Prüfung im Hintergrund ab, wird nicht nach außen getragen, ist eben eine Gewissensprüfung einer Person. Darüber spricht man keinesfalls mit der zu prüfenden Person. Auch wissen diese Personen meist nicht davon.
Mit Sicherheit wurde auch mit dem zu prüfenden ein Gespräch geführt, aber nicht so, dass er den Sinn unbedingt erkennen konnte.
...


Darunter kann ich mir absolut nichts vorstellen. Für mich klingt das schwammig und nur wenig hilfreich. Und wenig objektiv dazu.
Allerdings war jedem, der die Seite wechselt, klar, dass er überprüft wird. Mich hätte eben mal interessiert, wer hier was macht. Klar dürfte auch sein, dass die Überprüfung nicht nur von einer Person durchgeführt wird bzw. wurde.

Ich zweifle jedoch nicht an deinen Worten.

Kann dir nur erzählen was ich weiß. Eine Befragung eines geflüchteten AGT wurde von mehreren Stellen vorgenommen. Einmal vom Zollkommissar, von der Polizei (u.a. Kripo), der jeweiligen Besatzungsmacht, also den Engländern/Amerikaner.
Dir müsste aber klar sein, dass solche Soldaten die an der vorderen Linie eingestzt wurden nicht nur politisch zuverlässig waren, aber auch einen einwandfreien Leumund haben mussten.
Für weitere Infos empfehle ich dir u. a. die Seite http://www.grenzstreife.de. Sie wird von einem ehem BGS-Beamten betrieben.

Meine Gespräche mit einem Bewohnern des Ortes Hötensleben war über diese Thema sehr aufschlussreich.
Dazu empfehle ich dir das Buch "Die eisige Naht" von Achim Walther. Er berichtet dort über zahlreiche Begebenheiten rund um diesen Ort. Ein Zeitdokument dass jeder der sich mit dem Thema DDR-Grenze beschäftigt gelesen haben sollte.

Stehe weiter gerne für Fragen bereit. Werde aber jetzt nicht ein eigenes Kapitel aus der Sicht eines westdeutschen Zollbeamten aufmachen.
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon OaZ » 18. August 2020, 20:09

Grenzertagebuch 18 A


Wir bewegen uns gedeckt entlang des hinteren Signalzaunes zum Tor 41, das nur für Forstarbeiten geöffnet wird und von GT nur im Winter genutzt werden wird, wenn die Teufelsschlucht aufgrund ihrer Steigung für LO nicht mehr passierbar ist.

Wir sind mitten im Wald. Es ist stockdunkel und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, was mich erwarten wird.
Andreas befiehlt, dass wir die nächsten Minuten als Horchposten handeln werden. Er hat eine angenehme Art, etwas zu erklären. Er fordert, ist jedoch nachsichtig, wenn man nicht alles behält. Ständig fragt er nach Dingen, die er mir auf dem Weg erklärt hat, erklärt mir, wie wichtig es ist, schneller als die Soldaten zu lernen.
Er spricht leise, hält die Tarnung ein, achtet auf ständige Rundumbeobachtung. Ich fühle mich sicher, habe ein gutes Gefühl, mit ihm unterwegs zu sein.

Seit einigen Sekunden schweigen wir. Keiner spricht. Es ist eine laue Sommernacht im August ... es ist angenehm draußen.
Plötzlich knackt es im Unterholz. Es knackt erneut und wir vernehmen Schritte. Ich halte meine MPi in der linken Hand, meine rechte fühlt das kühle Metall in Abzugsnähe. Andreas signalisiert mir, absolut still zu sein. Etwas Anderes hätte ich ohnehin nicht gemacht.
Die Schritte nähern sich unserem Standort, meine Kenntnisse reichen noch nicht aus, sie einem Menschen oder einem Tier zuzuordnen. Die Dunkelheit verschafft dem sich Nähernden einen Vorteil, wir sind ausschließlich auf unser Gehör angewiesen, können nichts sehen.
Plötzlich knackt es nur wenige Meter neben uns und die erstgehörten Schritte verstummen plötzlich.

Mein Herz schlägt schneller, mein Puls rast. Ich bin aufgeregt, darf diese Aufregung aber nicht rauslassen.
Die Schritte haben eine andere Richtung eingeschlagen ...
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon Bahndamm 68 » 18. August 2020, 20:43

Beitrag von OaZ » 18. August 2020, 21:09
Grenzertagebuch 18 A

Egal, was noch kommen wird, nochmals meinen Dank für die überaus spannend geschriebenen Zeilen.
Ähnlich habe ich die ersten Stunden auch an der Grenze erlebt.
Alles ist oder war Neuland, nach einer entsprechenden Zeit wird daraus Routine. Die Angst entfällt, die Blicke auf die Uhr häufen sich, um endlich wieder in die Kompanie zurück zu kehren.
Mit deinem letzten Satz werden wohl alle User neugierig gehalten.

Danke

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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon Dr. 213 » 18. August 2020, 21:04

Spannend !
Und Hut ab, der Dienst war ja echt Lebensgefährlich, und wenn man dazu noch bedenkt, wie sinnlos die ganze Veranstaltung war.

Herzlichst
Dr. 213
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon augenzeuge » 19. August 2020, 07:24

Kann es sein, dass der Dienst dort eher für 19jährige Abenteuer als überzeugter und sinnvoller Wachdienst war?

AZ
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon OaZ » 19. August 2020, 09:07

Das eine schließt das andere nicht zwangsläufig aus. Und in einem anderen Beitrag schrieb ich mal etwas von "Grenzerromantik", wobei der Begriff "Romantik" sicher nicht ganz treffend andererseits aber auch nicht unpassend ist.
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon ratata » 19. August 2020, 21:04

OaZ hat geschrieben:An anderer Stelle schrieb ich bereits, dass ich eine Zeit lang im NVA-Forum aktiv war.
Dort hatte ich auch einen Teil meiner Erinnerungen / Tagebuchaufzeichnungen veröffentlicht. Es entwickelte sich damals eine recht rege Diskussion und mehrere persönliche Treffen.
Sollte Interesse hier bestehen, so kann ich gern was darüber schreiben.

Ich hatte meine Aufzeichnungen während der Leipziger Buchmesse verschiedenen Verlagen gezeigt, von denen zwei ernstzunehmendes Interesse bekundeten (u.a. der, wo auch Major a.D. Lehmann aus dem GR-3 aktiv ist bzw. war). Vielleicht habe ich auch noch die Mails des Verlages ... leider waren die Konditionen utopisch und für mich nicht annehmbar.


Über eins habe ich überlegen müssen . Wie kann man so genau 30 Jahre nach dem Ausscheiden aus den Grenztruppen noch genau wissen , was am Tag genau , welches Tor an der Grenze auf geschlossen wurde . Durften Offiziere Tagebuch über ihren Dienst an der Grenze führen ........

Uns Soldaten hat man bei jeder Schrankkontrolle während der Grundausbildung ,alles persönliche weggenommen .
Samstags nach dem großen Revierreinigen , da waren die OFFIZIERE richtig geil darauf, uns Soldaten noch mehr zu schikanieren . In der GK waren es die Uffz. aber die waren ruhig , denn wer weiß , wie sich der Soldat beim nächsten Grenzdienst verhält . Schlimm war es , wenn nach Fahnenflucht die Schrankkontrollen durchgeführt wurden . da ging auch das persönliche in den Heizungsofen . Als ich mein letzten Tag in der Waffenkammer verbrachte , durfte ich auch nach Anweisung des Spieß , alle persönlichen Unterlagen vernichten . ratata
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon Volker Zottmann » 19. August 2020, 21:34

Vor Ort Tagebuch zu führen, denke ich mir, wird auch für einen Offizier verboten gewesen sein.
Was, wenn der V Nuller solche Notitzen ergattert hätte? Schwedt wäre da wol auch drin gewesen. Die DDR hat sowas doch glatt als Spionage ausgelegt.
Auf OaZs Antwort bin ich auch gespannt.

Gruß Volker.
Volker Zottmann
 

Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon Olaf Sch. » 20. August 2020, 09:47

Das war in den 80ern schon viel entspannter. Briefpapier, Bücher, Material zum zeichnen war alles kein Problem, Plattenspieler, Radio. Schrankkontrolle gab es sehr selten, wenn dann auch nur vom Regiment oder Bataillon aus.

Mit den Soldaten war man per Du und es herrschte ein kameradschaftlicher Umgang. Man hatte nur Probleme mit den Juppen, die Vorgesetzte nur als Schleifer kannten.
Olaf Sch.
 

Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon OaZ » 24. August 2020, 10:22

Volker Zottmann hat geschrieben:Vor Ort Tagebuch zu führen, denke ich mir, wird auch für einen Offizier verboten gewesen sein.
Was, wenn der V Nuller solche Notitzen ergattert hätte? Schwedt wäre da wol auch drin gewesen. Die DDR hat sowas doch glatt als Spionage ausgelegt.
Auf OaZs Antwort bin ich auch gespannt.

Gruß Volker.


Ob es VERBOTEN war, kann ich nicht beantworten. Ich habe sehr viele Briefe nach Hause geschrieben, habe allerdings darauf geachtet, nichts militärisch Relevantes zu schreiben. Ich weiß jedoch genau, dass die Briefe geöffnet und kontrolliert wurden. Ob jeder Brief - das kann ich mir nicht vorstellen. Aber vielleicht kann hier jemand vom ehem. MfS was dazu sagen.

Als Vorgesetzte waren wir jedoch nicht angehalten, im Spind oder anderswo nach Tagebüchern zu suchen (da ging es eher um Alkohol und EK-Utensilien).
In einem Museum (ich glaube, es ist das ZGF in Leipzig) ist ein originales Grenzertagebuch eines Grundwehrdienstleistenden zu sehen. Der hat tatsächlich den Grenzabschnitt gezeichnet (Türme, Zaun, Kolonnenweg, markante Geländepunkte). Meistens vom B-Turm aus. Ich denke, er ist sich gar nicht bewusst gewesen, dass man ihm das als Spionage auslegen konnte. Er hat es aus Freude am Zeichnen (alles mit Bleistift) und zur Vertreibung der Langeweile getan.
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon OaZ » 24. August 2020, 10:25

ratata hat geschrieben:Wie kann man so genau 30 Jahre nach dem Ausscheiden aus den Grenztruppen noch genau wissen , was am Tag genau , welches Tor an der Grenze auf geschlossen wurde ... ratata


Ich schrieb nicht, an welchen Tagen ich welche Tore passiert habe. Wohl aber weiß ich noch sehr genau, wie meine allerersten Tage an der Grenze abliefen (incl. der Tore, die ich dabei passiert habe). Und beim Lesen der Briefe, kommen natürlich Erinnerungen wieder.
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon Volker Zottmann » 24. August 2020, 12:41

Der Argwohn gegen Soldaten wegen vermeintlicher Spionage war sicher damals ausgeprägt.
Ich schrieb einige Karten in Blindenschrift an eine Nachbarschaftsoma, dann immer schön in einen adressierten unfrankierten Umschlag (Blindenpost ist portofrei). Die waren mal weg, dann lagen sie tagelang im UvD-Schubfach, wohinein unsere Post kam. Vielleicht hat der V-Nuller auch erst die Brailschrift erlernen müssen. [laugh]

Mein Vater hat in französischer Gefangenschaft von allen Kameraden die Heimatadressen notiert. War auch streng verboten. Er zeichnete maßstabgerecht alle möglichen Militärkraftwagen und LKWs generell. Die versah er dann mit Spedition....
So hat er sich alle Namen und Adressen bewahren können. Sämtlich auf losen Zetteln. Teils hat er sie heim geschickt, teils mitgebracht. Diese habe ich aufbewahrt. Heute sind die alle in einem Buch eingeklebt. Allesamt mit Genehmigungsstempel der Franzosen versehen.
Daraufhin hat er nach dem Krieg zu vielen Kameraden Kontakt halten können.

Gruß Volker
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon Ernest » 24. August 2020, 13:26

OaZ hat geschrieben: Der hat tatsächlich den Grenzabschnitt gezeichnet (Türme, Zaun, Kolonnenweg, markante Geländepunkte). Meistens vom B-Turm aus. Ich denke, er ist sich gar nicht bewusst gewesen, dass man ihm das als Spionage auslegen konnte. Er hat es aus Freude am Zeichnen (alles mit Bleistift) und zur Vertreibung der Langeweile getan.


In meinem letzten Halbjahr (1973) hab ich das auch gemacht...... mit allem Markanten, was wichtig ist. Auf der Rückseite sind dann alle Punkte beschriftet.
Ich wollte es als Erinnerung für später.
Zum anderen hatte ich Einen in meiner Gruppe, der hatte damals eine Penti. Wenn wir beide draußen waren, hat er schön alles fotografiert. Die Vereinbarung war , dass ich später auch Fotos bekomme. Na und an Hand meiner Skizze, hätte ich die Fotos dann genau zuordnen können.
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Re: Grenzertagebuch, Dienstzeit OaZ, GR-3 Dermbach, Rhön

Beitragvon OaZ » 24. August 2020, 15:32

@Ernest

Das ist ja schon ne kleine topografische Karte. Wolltest du das wirklich als Erinnerung?
Das, was ich meinte (im ZGF Leipzig), könnte ggf. als Landschaftszeichnung durchgehen. ich fand das auch ganz ansprechend gezeichnet.
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