Sicherlich sehnten sich viele nach Austausch und mehr Freizügigkeit , aber eine Vereinigung beider deutscher Staaten konnte sich doch keiner vorstellen.
Da frage ich doch auch mal, ob das wirklich so war?
In dieser SED - Diktatur gab es vermutlich sehr viel mehr nicht nur ältere, sondern auch jüngere Bürger die sich nach Demokratie und Freiheit sehnten, als sichtbar war.
Das man sich in der damaligen Situation eine Wiedervereinung nicht vorstellen konnte, siehst du völlig richtig. Das heißt aber nicht das viele Menschen und eben auch jüngere Bürger sie nicht wünschten und erhofften. Denn all diese freiheitlichen Dinge plus westlichen Lebensstandard, kannte man überwiegend aus den Medien des " Westdeutschen Klassenfeindes " oder von Erzählungen Geflüchteter. Auf keinen Fall war den jungen Menschen daher die Bundesrepublik fremd. Was lag da - auch für jüngere Menschen - eigentlich näher, als sich vorzustellen es gemeinsam in
einem Deutschland ausleben zu können. Für die älteren DDR - Bürger war diese Vorstellung, wie auch bei den älteren Landsleuten in der Bundesrepublik, in den meisten Köpfen fest verankert.
Und als man dann die Angst vor dieser menschenverachtenden Diktur verlor, den aufrechten Gang wieder lernte zu beherrschen, da erkannte man auch die Chance auf Wiedervereinigung und deren Nutzen. Das hast du völlig richtig geschrieben.