augenzeuge hat geschrieben:@Alfred
Hast du damals die Grenzöffnung als Niederlage empfunden oder hast du dich auch irgendwie gefreut?
Ein Wunder, wie der kalte Krieg, der noch wenige Monate zuvor heiss war, so schnell verpuffen konnte. Als ob es ihn in den Köpfen der Menschen nie wirklich gegeben hat.
AZ
ABV hat geschrieben:Kurz nach der Grenzöffnung, es muss so um den 13. oder 14.11. 1989 gewesen sein, lief in der Tagesschau ein Interview mit zwei Offizieren der Grenztruppen. Sie waren vom Rang her Major, oder Oberstleutnant. Im Hintergrund war die Staatsgrenze zu sehen. An einem B-Turm wehte die Fahne der DDR. Auf die Frage des Reporters, " warum denn der Wachturm als Fahnenstange herhalten muss", antwortete einer der Offiziere: " Weil wir stolz sind auf unseren Staat." Meiner Meinung nach sollte damals versucht werden, die Öffnung der Grenze unbedingt als souveränen Akt der DDR darzustellen. Gewissermaßen als noble Geste, oder Demonstration der Stärke. Die Offiziere betonten im Interview weiterhin, dass die Staatsgrenze ihren Sinn absolut nicht verloren hat. Die Schutzfunktion nach außen bliebe ja bestehen.
Ich weiß nicht, ob die Offiziere daran glaubten was sie im Fernsehen erzählten. Verstehen kann man ihre Haltung auf jeden Fall. Wer gibt schon gerne zu, dass sein jahrelanges Berufsleben im Endeffekt völlig sinnlos war? Wie sinnlos, zeigen die im Video gezeigten Bilder, als sich die jahrzehntelang getrennten Nachbarn aus "Ost" und " West" weinend in den Armen liegen.
Unversöhnliche Feinde? Von wegen!
Gruß an alle
Uwe
ABV hat geschrieben:Solche Erfahrungen fallen unter die Rubrik" vom wahren Sinn des Soldat seins": Solange es die Herrschenden für notwendig erachten, dürfen Soldaten ihren Buckel hinhalten. Und wenn es sich die Herrschenden anders überlegen, weil der Wind sich dreht, werden die Soldaten einfach fallen gelassen. Wer heute ein gefeierter Held ist, kann Morgen schon mit Spott und Häme übergossen werden.
Gruß an alle
Uwe
Alfred hat geschrieben:...
Es war allen klar, dass neue Reiseregelungen gefunden werden mussten, denn die Wege über die verschiedenen Botschaften waren keine Lösung.
...
Alfred hat geschrieben:Es gab noch den Hinweis, dass das Oberkommando der USA und die frnzösische Mission Einwände gegen Reisen von Angehörigen der NVA nach Westberlin erheben würden.
Alfred hat geschrieben:ABV,
da muss man überhaupt nichts erzählen.
Am 9.11.1989 waren die GÜSt geöffnet und es kamen weitere hinzu.
Es gab noch den Hinweis, dass das Oberkommando der USA und die frnzösische Mission Einwände gegen Reisen von Angehörigen der NVA nach Westberlin erheben würden.
5.3 Grenzöffnung und Wandlungsprozesse in der Hauptabteilung VI bis zur Auflösung
Aufgrund der zentralen Rolle einzelner Akteure der HA VI bei der Grenzöffnung ist eine etwas detailliertere Darlegung der Umstände unumgänglich. Am 9. November legten die mit der Ausarbeitung einer Ausreiseverordnung beauftragten vier Obristen des MfS und des MdI einen Entwurf vor, der gleichzeitig mit der Ausreise auch Pri-vatreisen regelte. Politbüro, Ministerrat und Zentralkomitee stimmten dem Entwurf zu.357 Gerhard Niebling, seit 1983 Leiter der ZKG zur Koordinierung des Umgangs mit Übersiedlungen und Bekämpfung von Republikflucht, setzte sich umgehend mit dem Leiter der HA VI in Verbindung, um eine entsprechende Dienstanweisung in die Wege zu leiten, die jedoch nach dem Auftritt des Politbüromitglieds Günter Scha-bowski auf der abendlichen Pressekonferenz und den anschließenden westlichen Nachrichtensendungen gegenstandslos wurde. Tausende Berliner brachen spontan in Richtung Grenzübergangsstellen auf. Die dramatischen Lagemeldungen der Grenz-kontrolleure blieben bekanntlich ohne Resonanz, da die Spitze der Führungspyramide bis hin zum Ministerium für Nationale Verteidigung nicht erreichbar war bzw. sich als handlungsunfähig erwies.
Interessierter hat geschrieben:Alfred, man muß hier auch nichts erzählen, da hast Du Recht. Aber wenn Du schon meinst feststellen zu müssen, daß ein anderer User nicht weiß was im MfS ablief, dann bist Du allerdings mit einer derartigen Aussage ganz einfach unglaubwürdig und hast wieder mal nichts " in die Suppe zu krümeln " .
Gottseidank kann man sich heute auch vieles erlesen und ist nicht auf Aussagen von " ehemaligen " angewiesen. ( Mit Ausnahme von den " ehemaligen " ohne Realitätsverlust )
So findet man bei der bstu zum Beispiel dieses:5.3 Grenzöffnung und Wandlungsprozesse in der Hauptabteilung VI bis zur Auflösung
Aufgrund der zentralen Rolle einzelner Akteure der HA VI bei der Grenzöffnung ist eine etwas detailliertere Darlegung der Umstände unumgänglich. Am 9. November legten die mit der Ausarbeitung einer Ausreiseverordnung beauftragten vier Obristen des MfS und des MdI einen Entwurf vor, der gleichzeitig mit der Ausreise auch Pri-vatreisen regelte. Politbüro, Ministerrat und Zentralkomitee stimmten dem Entwurf zu.357 Gerhard Niebling, seit 1983 Leiter der ZKG zur Koordinierung des Umgangs mit Übersiedlungen und Bekämpfung von Republikflucht, setzte sich umgehend mit dem Leiter der HA VI in Verbindung, um eine entsprechende Dienstanweisung in die Wege zu leiten, die jedoch nach dem Auftritt des Politbüromitglieds Günter Scha-bowski auf der abendlichen Pressekonferenz und den anschließenden westlichen Nachrichtensendungen gegenstandslos wurde. Tausende Berliner brachen spontan in Richtung Grenzübergangsstellen auf. Die dramatischen Lagemeldungen der Grenz-kontrolleure blieben bekanntlich ohne Resonanz, da die Spitze der Führungspyramide bis hin zum Ministerium für Nationale Verteidigung nicht erreichbar war bzw. sich als handlungsunfähig erwies.
Der ganze interessante Beitrag ab Seite 91 hier:
http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Publi ... cationFile
Interessierter hat geschrieben:Alfred, man muß hier auch nichts erzählen, da hast Du Recht. Aber wenn Du schon meinst feststellen zu müssen, daß ein anderer User nicht weiß was im MfS ablief, dann bist Du allerdings mit einer derartigen Aussage ganz einfach unglaubwürdig und hast wieder mal nichts " in die Suppe zu krümeln " .
Gottseidank kann man sich heute auch vieles erlesen und ist nicht auf Aussagen von " ehemaligen " angewiesen. ( Mit Ausnahme von den " ehemaligen " ohne Realitätsverlust )
So findet man bei der bstu zum Beispiel dieses:5.3 Grenzöffnung und Wandlungsprozesse in der Hauptabteilung VI bis zur Auflösung
Aufgrund der zentralen Rolle einzelner Akteure der HA VI bei der Grenzöffnung ist eine etwas detailliertere Darlegung der Umstände unumgänglich. Am 9. November legten die mit der Ausarbeitung einer Ausreiseverordnung beauftragten vier Obristen des MfS und des MdI einen Entwurf vor, der gleichzeitig mit der Ausreise auch Pri-vatreisen regelte. Politbüro, Ministerrat und Zentralkomitee stimmten dem Entwurf zu.357 Gerhard Niebling, seit 1983 Leiter der ZKG zur Koordinierung des Umgangs mit Übersiedlungen und Bekämpfung von Republikflucht, setzte sich umgehend mit dem Leiter der HA VI in Verbindung, um eine entsprechende Dienstanweisung in die Wege zu leiten, die jedoch nach dem Auftritt des Politbüromitglieds Günter Scha-bowski auf der abendlichen Pressekonferenz und den anschließenden westlichen Nachrichtensendungen gegenstandslos wurde. Tausende Berliner brachen spontan in Richtung Grenzübergangsstellen auf. Die dramatischen Lagemeldungen der Grenz-kontrolleure blieben bekanntlich ohne Resonanz, da die Spitze der Führungspyramide bis hin zum Ministerium für Nationale Verteidigung nicht erreichbar war bzw. sich als handlungsunfähig erwies.
Der ganze interessante Beitrag ab Seite 91 hier:
http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Publi ... cationFile
Alfred hat geschrieben:Interessierter hat geschrieben:Alfred, man muß hier auch nichts erzählen, da hast Du Recht. Aber wenn Du schon meinst feststellen zu müssen, daß ein anderer User nicht weiß was im MfS ablief, dann bist Du allerdings mit einer derartigen Aussage ganz einfach unglaubwürdig und hast wieder mal nichts " in die Suppe zu krümeln " .
Gottseidank kann man sich heute auch vieles erlesen und ist nicht auf Aussagen von " ehemaligen " angewiesen. ( Mit Ausnahme von den " ehemaligen " ohne Realitätsverlust )
So findet man bei der bstu zum Beispiel dieses:5.3 Grenzöffnung und Wandlungsprozesse in der Hauptabteilung VI bis zur Auflösung
Aufgrund der zentralen Rolle einzelner Akteure der HA VI bei der Grenzöffnung ist eine etwas detailliertere Darlegung der Umstände unumgänglich. Am 9. November legten die mit der Ausarbeitung einer Ausreiseverordnung beauftragten vier Obristen des MfS und des MdI einen Entwurf vor, der gleichzeitig mit der Ausreise auch Pri-vatreisen regelte. Politbüro, Ministerrat und Zentralkomitee stimmten dem Entwurf zu.357 Gerhard Niebling, seit 1983 Leiter der ZKG zur Koordinierung des Umgangs mit Übersiedlungen und Bekämpfung von Republikflucht, setzte sich umgehend mit dem Leiter der HA VI in Verbindung, um eine entsprechende Dienstanweisung in die Wege zu leiten, die jedoch nach dem Auftritt des Politbüromitglieds Günter Scha-bowski auf der abendlichen Pressekonferenz und den anschließenden westlichen Nachrichtensendungen gegenstandslos wurde. Tausende Berliner brachen spontan in Richtung Grenzübergangsstellen auf. Die dramatischen Lagemeldungen der Grenz-kontrolleure blieben bekanntlich ohne Resonanz, da die Spitze der Führungspyramide bis hin zum Ministerium für Nationale Verteidigung nicht erreichbar war bzw. sich als handlungsunfähig erwies.
Der ganze interessante Beitrag ab Seite 91 hier:
http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Publi ... cationFile
Interessierter hat geschrieben:Alfred, man muß hier auch nichts erzählen, da hast Du Recht. Aber wenn Du schon meinst feststellen zu müssen, daß ein anderer User nicht weiß was im MfS ablief, dann bist Du allerdings mit einer derartigen Aussage ganz einfach unglaubwürdig und hast wieder mal nichts " in die Suppe zu krümeln " .
Gottseidank kann man sich heute auch vieles erlesen und ist nicht auf Aussagen von " ehemaligen " angewiesen. ( Mit Ausnahme von den " ehemaligen " ohne Realitätsverlust )
So findet man bei der bstu zum Beispiel dieses:5.3 Grenzöffnung und Wandlungsprozesse in der Hauptabteilung VI bis zur Auflösung
Aufgrund der zentralen Rolle einzelner Akteure der HA VI bei der Grenzöffnung ist eine etwas detailliertere Darlegung der Umstände unumgänglich. Am 9. November legten die mit der Ausarbeitung einer Ausreiseverordnung beauftragten vier Obristen des MfS und des MdI einen Entwurf vor, der gleichzeitig mit der Ausreise auch Pri-vatreisen regelte. Politbüro, Ministerrat und Zentralkomitee stimmten dem Entwurf zu.357 Gerhard Niebling, seit 1983 Leiter der ZKG zur Koordinierung des Umgangs mit Übersiedlungen und Bekämpfung von Republikflucht, setzte sich umgehend mit dem Leiter der HA VI in Verbindung, um eine entsprechende Dienstanweisung in die Wege zu leiten, die jedoch nach dem Auftritt des Politbüromitglieds Günter Scha-bowski auf der abendlichen Pressekonferenz und den anschließenden westlichen Nachrichtensendungen gegenstandslos wurde. Tausende Berliner brachen spontan in Richtung Grenzübergangsstellen auf. Die dramatischen Lagemeldungen der Grenz-kontrolleure blieben bekanntlich ohne Resonanz, da die Spitze der Führungspyramide bis hin zum Ministerium für Nationale Verteidigung nicht erreichbar war bzw. sich als handlungsunfähig erwies.
Der ganze interessante Beitrag ab Seite 91 hier:
http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Publi ... cationFile
ABV hat geschrieben:...Unversöhnliche Feinde? Von wegen!
Gruß an alle
Uwe
Im Laufe der Wochen wurde unser gegenseitiger Kontakt ausgebaut. Ich brachte mal Kuchen vom Bäcker und die Kollegen von den PKE-Kräften oder des Zolls brachten Hausschlachtewurst mit. So wurde immer mal eine Besprechung hüben wie drüben abgehalten.
Für Rosenmontag, ich hatte Frühdienst, verabredeten wir uns zu einer gemeinsamen Besprechung mit Frühstück. Ich kaufte verschiedene Brötchensorten ein und brachte für jeden ein Weizenbier mit. So kam es, dass der Zoll (West und Ost), die Kräfte der Pass-Kontroll-Einheit (PKE), eine Mot-Streife der DDR-Grenztruppen und ich gemeinsam in der Baracke frühstückten und dazu ein Weizenbier tranken. Weizenbier kannte man in der DDR ja nicht.
Wir waren gerade in Rosenmontagslaune, da ging die Tür auf und es stand der Kompanieführer, Major E. in der Tür. Er fragte, was das denn sei. Keiner sagte etwas. Da ergriff ich das Wort und sagte: „Herr Major, in der Bundesrepublik ist heute Rosenmontag. Und in ganz Deutschland wird traditionell am Rosenmontag um 09:00 Uhr gefrühstückt. Und dazu wird traditionell ein Weizenbier getrunken und das sieht so aus“.
Der Major bekam einen roten Kopf und verschwand wortlos.
Tage späte erfuhren wir, dass noch am selbigen Tag mittags der Befehl in der Abbenröder Kompanie aushing, dass seine Kräfte mit uns aus dem Westen keinen Kontakt mehr aufnehmen bzw. haben dürften!
http://www.wolfgangroehl.de/GUeSt-Locht ... ochtum.htm
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast