Leere Minen?

Leere Minen?

Beitragvon manudave » 18. März 2012, 10:07

Gestern kam wieder mal etwas aus der Abteilung "Vom-Hören-Sagen":

Einem Besucher sei zu Ohren gekommen, dass bewusst leere Minen - sprich Attrappen - ohne Wissen der verlegenden Soldaten im Grenzgebiet benutzt wurden. Kann das jemand bestätigen?
Bisher war mir nur bekannt, dass Minenwarnschilder auch in minenfreiem Gebiet standen.

Und bitte nur ernsthafte Antworten.
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Re: Leere Minen?

Beitragvon Ari@D187 » 18. März 2012, 10:43

Das bezieht sich wohl hierauf:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9206466.html

Ob das in der Realität jemals (Scheinminen) so umgesetzt wurde, ist mir nicht bekannt. Konkrete Äußerungen dazu liegen kaum vor.

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Re: Leere Minen?

Beitragvon Ganzunten » 18. März 2012, 10:58

Kann ich mir vorstellen. Das erklärt vielleicht warum so viele noch nicht entdeckt bzw. aufgefunden wurden.
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Re: Leere Minen?

Beitragvon ex-maja64 » 18. März 2012, 12:16

Bergmensch hat geschrieben: Das erklärt vielleicht warum so viele noch nicht entdeckt bzw. aufgefunden wurden.



Das denke ich mal weniger.Gerade die bei mir in der Nähe in den letzten Jahren gefunden wurden, haben bei der Sprengung noch ordentlich gerumst.



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Re: Leere Minen?

Beitragvon Edelknabe » 18. März 2012, 12:49

Könnte jetzt Einer auf den Gedanken kommen: "Eine geschlossene Dose sagt noch nichts über ihren Inhalt aus" Waren vielleicht doch Pralinen drin? He David, bei aller Liebe und ich bin ja nicht so erfahren mit den Bodenminen und von der Einsparung an Material in dieser DDR wäre es vielleicht auch noch logisch gewesen aber...ich weiß nicht so Recht?

Auf was der gelangweilte Besucher von Heute alles für Gedanken kommt ist schon belustigend. Hatte schonmal einer gefragt, ob die Grenzer von damals mit Begeisterung da vorne gestanden haben, an dieser Trennlinie vom Krieg und Frieden, so aus lauter Langeweile und weil gerade nichts im TV kam oder die Freundin bzw. die Ehefrau vielleicht unpässlich war wegen ihrer Menstruationsphase?

Rainer-Maria also diesem Frager würde ich sofort eine Zeitmaschine verpassen und ihn in die 70er Jahre schicken...für volle 18 Monate ohne Wenn und Aber....und mit Härtetest über gute 25 Kilometer durch Wald und Flur über Straßen und Acker mit Kaschi und Rucksack nebst Schnuffibeutel und Filtertasche..."das war die Gasmaske liebe Schüler, dadurch atmete es sich so wunderbar leicht als wenn ihr gerade einen Hustenfall, einen Erstickungsanfall hattet vor zuviel Zigarettenkonsum."
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Re: Leere Minen?

Beitragvon Merkur » 18. März 2012, 22:53

Im Schreiben von Marschall Konjew an Armeegeneral Hoffmann vom 14.09.1961 heiß es:
"beim kombinierten Legen von scharfen Minen und Scheinminen sind in wichtigen Richtungen die scharfen Minen in zwei Reihen und die Scheinminen in einer Reihe zu legen. In Nebenrichtungen sind die scharfen Minen in einer Reihe und die Scheinminen in zwei Reihen zu legen."

Sind solche wesentlichen Fakten den Museeumsführern nicht bekannt ?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Leere Minen?

Beitragvon Thunderhorse » 19. März 2012, 00:15

Merkur hat geschrieben:Im Schreiben von Marschall Konjew an Armeegeneral Hoffmann vom 14.09.1961 heiß es:
"beim kombinierten Legen von scharfen Minen und Scheinminen sind in wichtigen Richtungen die scharfen Minen in zwei Reihen und die Scheinminen in einer Reihe zu legen. In Nebenrichtungen sind die scharfen Minen in einer Reihe und die Scheinminen in zwei Reihen zu legen."

Sind solche wesentlichen Fakten den Museeumsführern nicht bekannt ?



Der Wunsch des Marschall.

Man hat sich mit solchen Kleinigkeiten, Scheinminen, dann doch nicht aufgehalten.
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Re: Leere Minen?

Beitragvon S51 » 19. März 2012, 12:43

Ich hatte am Kanten nicht mit "Scheinminen" zu tun. Allerdings war der Bereich (Harz nördlich von Stapelburg und tlw. südlich von Sorge bis Ellrich), in dem ich gehandelt habe, räumlich relativ kurz und zeitlich bei mir auf 1983 begrenzt.
Thunder hat ja mal andernorts von Attrappen bei den Anlagen 501 (SM-70) geschrieben aber alle Geräte, die ich in dieser Zeit am Zaun sah und ggf. hörte waren auch scharfe Sprengkörper.
Bei Bodenminen machen Scheinminen wenig Sinn da man die Sprengkörper beim passieren der Anlage in der Regel (wenn sie nicht durch Zufall freigespült waren) nicht sah. Eine Scheinmine kann nur dann Wirkung haben, wenn man sie sieht und versucht ihr auszuweichen oder aufgibt. Das war im Wesentlichen auch der Sinn der Minenwarnschilder an Bereichen, wo eigentlich nichts war, was hochgehen konnte.
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Re: Leere Minen?

Beitragvon manudave » 19. März 2012, 18:03

Merkur hat geschrieben:Im Schreiben von Marschall Konjew an Armeegeneral Hoffmann vom 14.09.1961 heiß es:
"beim kombinierten Legen von scharfen Minen und Scheinminen sind in wichtigen Richtungen die scharfen Minen in zwei Reihen und die Scheinminen in einer Reihe zu legen. In Nebenrichtungen sind die scharfen Minen in einer Reihe und die Scheinminen in zwei Reihen zu legen."

Sind solche wesentlichen Fakten den Museeumsführern nicht bekannt ?


Na was ein Glück, dass es manch einer als falschen Stolz ansieht, wenn man Wissenlücken nicht auffüllt. Und die für dich scheinbar wesentlichen "Fakten" scheinen ja nun alles andere als korrekt zu sein.
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Re: Leere Minen?

Beitragvon zweedi04 » 19. März 2012, 19:19

Nun muss ich mich als ehemaliger Grenzpionier auch noch mal zu Wort melden.
Also ich war 1975 Gruppenführer im Minenräumzug und war dabei als die Bodenminen im GR8 beseitigt wurden. Wir hatten für die meisten Bereiche noch die alten Minenlegepläne und konnten uns grob daran orientieren. Viele Minen, (vor allem die alten Holzkastenminen) waren durch Wasser oder Wild schon nicht mehr am alten Ort vorhanden. Dann hieß es suchen, suchen, suchen. Scheinminen hat es in unserem gesamten Gebiet nicht gegeben. Alle haben ordentlich geknallt. Die waren alle scharf und zum größten Teil auch funktionstüchtig.
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Re: Leere Minen?

Beitragvon ex-maja64 » 19. März 2012, 19:49

Nabend zweedi04,

wollte dich erst fragen ob du unter denen bist:

http://www.youtube.com/watch?v=vo2XHLfK ... r_embedded

Aber Dienstzeitmässig haut das nicht hin bei dir.


Mario
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Re: Leere Minen?

Beitragvon manudave » 19. März 2012, 20:01

Könnte man nun sagen, dass es Scheinminen gar nicht gab ?
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Re: Leere Minen?

Beitragvon S51 » 20. März 2012, 15:46

Jemand von den Oberen abwarten. Thunder hat seinerzeit die 501-Attrappen erwähnt.
Da es bei GT nicht viel gab was man für unmöglich sicher behaupten kann ist die Tatsache, dass in der Praxis so etwas unbekannt war keine Gewähr dafür dass es unmöglich war.
Links und rechts der Bodenminen gab es immer Bereiche wo keine verlegt waren, die aber trotzdem mit Warnschildern versehen waren. Dies jedoch weniger der Show oder Abschreckung wegen sondern um einen gewissen Sicherheitsraum vor weggespülten Minen zu haben. Das waren aber keine kilometerlangen Abschnitte sondern eher so im 250 m- Bereich, oft nur 50 m.
S51
 

Re: Leere Minen?

Beitragvon zweedi04 » 20. März 2012, 19:33

ex-maja64 hat geschrieben:Nabend zweedi04,

wollte dich erst fragen ob du unter denen bist:

http://www.youtube.com/watch?v=vo2XHLfK ... r_embedded

Aber Dienstzeitmässig haut das nicht hin bei dir.


Mario



Nein ich war nicht dabei, aber es ist der richtige Abschnitt. Dass der Film von 1970 stammen soll, macht mich etwas stutzig. Denn wir haben uns erst 1975 von Zweedorf aus nach rechts zum GR6 vorgearbeitet. Warum ein so langer Zeitraum dazwischen lag kann ich auch nicht sagen.

Noch mal zu den Scheinminen:
Es hätte ja überhaupt keinen Sinn gehabt unscharfe Minen in der Erde zu verbuddeln. Sie sieht ja keiner. Dann kann man die ja gleich weglassen. Das mit den Schildern war so. Es gab Warnschilder, ohne dass dort Minen waren. Aber wie hier schon gesagt wurde, nur kurze Bereiche.
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Re: Leere Minen?

Beitragvon augenzeuge » 18. April 2012, 15:38

18.000 Minen unentdeckt - 25 Kilometer DDR-Grenzland mit "Restrisiko"

http://www.osthessen-news.de/A/1212887/ ... siko-.html

Kann man das wirklich glauben? [denken]
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Re: Leere Minen?

Beitragvon Thunderhorse » 18. April 2012, 16:30

augenzeuge hat geschrieben:18.000 Minen unentdeckt - 25 Kilometer DDR-Grenzland mit "Restrisiko"

http://www.osthessen-news.de/A/1212887/ ... siko-.html

Kann man das wirklich glauben? [denken]
AZ


Nicht unbedingt Neu.
Aber sicherlich auch nicht alle relevanten Bereiche.

...waren jene Grenzabschnitte, in denen die Minen einst lagen. Die Experten richteten das Augenmerk auf Bereiche, die für ein Abdriften der Minen infrage kommen. Diese wurden beispielsweise durch Hochwasser aufgeschwemmt oder rutschten an Hängen bei Starkregen ab.

Manche Minen wurden bei den Sprengungen auch aus der MS herausgeschleudert, ohne dann zu expoldieren.

Interessant, dass nach den Zeitungsberichten nunmehr geschätzte 18 000 Bodenminen als verschollen gelten.
http://mobil.mainpost.de/regional/art127465,6731204
http://www.np-coburg.de/regional/franke ... 63,1957644

Von den 33 864 Minen, deren Räumung/Vernichtung
den Minenprotokollen der Grenztruppen der ehemaligen DDR nicht
zu entnehmen war, wurden im Rahmen der Minennachsuche bis zum
Stichtag 28. Februar 1995 943 Minen gefunden. Bei 17 992 als
verlegt registrierten Minen handelt es sich um sogenannte
»Holzkastenminen« (PMD-6), von denen keine Gefährdung mehr
ausgehen kann, weil sie inzwischen weitestgehend verrottet
sind;
nach diesen Minen wird daher nicht mehr gesucht. Bei den
restlichen 14 979 Minen muß davon ausgegangen werden, daß ein
Großteil wegen Auslösung durch Witterungseinflüsse oder
Wildbewegungen oder wegen mangelhafter Dokumentation beim
Verlegen und Räumen durch die Grenztruppen der ehemaligen DDR
tatsächlich nicht mehr vorhanden ist.

Quelle Bundesregierung, Stand 1995.
Inzwischen hat sich, einschließlich dem Abschluß der Nachberäumung die Gesamtzahl auf 1004 Minen erhöht.


Zitat; Quelle Main-Post:
http://mobil.mainpost.de/regional/art127465,6731204
Allein auf einem zehn Kilometer langen Streifen bei Trappstadt lagen 60 000 Minen“, sagt der Vorsitzende des Vereins für Heimatgeschichte im Grabfeld, Hanns Friedrich (Bad Königshofen).

Der Minenabschnitt im Raum Trappstadt hatte eine Länge von 9,2 km. In 1983 erfolgte auf ca. 4,2 km eine Beräumung und anschließende Neuverlegung in diesem Bereich in der Minensperre Typ 83.
Bei einer Minendichte 5 lagen dort rund 45 000 Bodenminen Typ PPM-2.

lt. Ost-hessen news:
Wie die nun auf den Raum Zimmerau/Rieth kommen?
Wimre lagen dort PMD-6.


Unabhängig davon wirds auch nach einer erneuten Suchanktion, so diese kommen sollte, keine 100 % Sicherheit geben.
Man kann den Besuchern und Wanderern nur raten, auf den befestigten Wegen zu bleiben und beim Erkennen von kleinen schwarzen oder braunen Dosen ganz vorsichtig zu werden.



Die beiden BT9 im Bereich des Milzgrund bzw. Warthügel stehen, wimre, noch.
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Re: Leere Minen?

Beitragvon Dieter1945 » 22. Juni 2012, 11:47

ex-maja64 hat geschrieben:Nabend zweedi04,

wollte dich erst fragen ob du unter denen bist:

http://www.youtube.com/watch?v=vo2XHLfK ... r_embedded

Aber Dienstzeitmässig haut das nicht hin bei dir.


Mario


Bin mir nicht sicher, wann ich diese Aufnahmen gemacht habe. Bei Youtube habe ich den Zeitraum daher in 70er Jahre geändert.

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Re: Leere Minen?

Beitragvon Dieter1945 » 23. Juni 2012, 09:11

[wink]
zweedi04 hat geschrieben:
ex-maja64 hat geschrieben:Nabend zweedi04,

wollte dich erst fragen ob du unter denen bist:

http://www.youtube.com/watch?v=vo2XHLfK ... r_embedded

Aber Dienstzeitmässig haut das nicht hin bei dir.


Mario



Nein ich war nicht dabei, aber es ist der richtige Abschnitt. Dass der Film von 1970 stammen soll, macht mich etwas stutzig. Denn wir haben uns erst 1975 von Zweedorf aus nach rechts zum GR6 vorgearbeitet. Warum ein so langer Zeitraum dazwischen lag kann ich auch nicht sagen. [wink]

Noch mal zu den Scheinminen:
Es hätte ja überhaupt keinen Sinn gehabt unscharfe Minen in der Erde zu verbuddeln. Sie sieht ja keiner. Dann kann man die ja gleich weglassen. Das mit den Schildern war so. Es gab Warnschilder, ohne dass dort Minen waren. Aber wie hier schon gesagt wurde, nur kurze Bereiche.


Hallo zweedi04,
kannst Du dich erinnern in welchem Jahr der Flächenbrand vor Zweedorf war, der bei Minen-Sprengungen ausgelöst wurde.

Gruß Dieter
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Re: Leere Minen?

Beitragvon Thunderhorse » 23. Juni 2012, 09:18

ex-maja64 hat geschrieben:
Bergmensch hat geschrieben: Das erklärt vielleicht warum so viele noch nicht entdeckt bzw. aufgefunden wurden.



Das denke ich mal weniger.Gerade die bei mir in der Nähe in den letzten Jahren gefunden wurden, haben bei der Sprengung noch ordentlich gerumst.

Mario


Hatte weniger mit der Mine zu tun. Eher mit der Örtlichkeit und der Größe der Sprengladung zur Vernichtung der Mine.
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Re: Leere Minen?

Beitragvon Thunderhorse » 23. Juni 2012, 09:28

manudave hat geschrieben:Könnte man nun sagen, dass es Scheinminen gar nicht gab ?


Der einzige in Frage kommende Minentyp wäre die POMS-2 gewesen.
Metallmantel ohne Füllung und als scharfe Mine nicht erkennbar.
Diese war offen verlegt bzw. an Holzpflöcken gesteckt. Wurde aber nur sehr kurz (1961 - 1962) verwendet.
http://en.wikipedia.org/wiki/File:POMS-2_mine.jpg

http://www.chronik-der-mauer.de/index.p ... 597/page/1
•in Ortschaften und in der Nähe von Ortschaften ist es unzweckmäßig, Minen POMS-2 zu legen. An ihrer Stelle können an solchen Abschnitten Minen PMD-6 zusammen mit Modellen der Minen POMS-2 gelegt werden.
Die Erläuterung zu den Minentypen im o. a. Link ist Falsch.

Anmerkung:
In Ortschaften bzw. im Bereich von unmittelbar an der Grenze gelegenen Ortschaften wurden keine Bodenminen verlegt.
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Re: Leere Minen?

Beitragvon zweedi04 » 1. Juli 2012, 19:06

Dieter hat geschrieben:
"Hallo zweedi04,
kannst Du dich erinnern in welchem Jahr der Flächenbrand vor Zweedorf war, der bei Minen-Sprengungen ausgelöst wurde.

Gruß Dieter"

Hallo Dieter,

ich kann mich nicht mehr an das Jahr erinnern. Es war aber zu meiner Zeit bei den Pionieren, ich war dabei als das geschah.
Im Bereich Zweedorf hat es aber später nochmals einen großen Flächenbrand gegeben. Ausgelöst dorch die Anlage 501. War ein heißer Sommer. Da war ich aber schon Gakl und habe die Löscharbeiten und die Nachkontrollen "gesichert".
War eine komplizierte Angelegenheit damals. Wer soll löschen? Darf die freiwillige Feuerwehr hinter den Zaun? Wenn ja, wer bzw wer nicht? Was ist wenn das Feuer übergreift? Fragen über Fragen, aber irgendwie wurde das Problem gelöst.

Gruß zweedi
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Re: Leere Minen?

Beitragvon Buscho » 1. Juli 2012, 19:36

Wann wurde denn der Zaun im Bereich Zweedorf erneuert ?
Der Brand muss vor diesem Datum liegen .

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Re: Leere Minen?

Beitragvon Edelknabe » 1. Juli 2012, 19:38

Dieter, der zweite Flächenbrand wahrscheinlich ausgelöst durch die 501-Anlage müsste im Sommer 1978 gewesen sein.Ob genau Zweedorf wurde ich aber in Frage stellen, kann auch anderswo im Abschnitt gewesen sein? Das Problem dabei war der tiefgehende Toorfboden der großflächige Glutnester bildete, die erdverlegten Kabel fast alle komplett verschmorte und lange Tage brannte...besser glühte(wohl wie Kohleflötze oder Haufen unterirdisch).

Feuerwehr zweedi...wo war freiwillige Feuerwehr, ich kann mich nur an den Tankwagen hinterm ZT erinnern? Aber ich kann mich auch täuschen...es ist zu lange her. Lass doch mal dein Gakl-Gesicht(damaliges) rüberwachsen, denn dann müssten wir uns ja im Abschnitt über den Kolonnenweg gelaufen sein.

Rainer-Maria einer der damaligen Pioniere
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Re: Leere Minen?

Beitragvon zweedi04 » 2. Juli 2012, 17:59

Ja, 1978 könnte stimmen. Der Brand war nicht direkt Höhe Zweedorf, sondern links von Zweedorf, aber im Abschnitt der 1.GK.

Rainer-Maria, ich habe nicht geschrieben dass die Feuerwehr an den Löscharbeiten beteiligt war, ich habe berichtet mit welchen Problemen sich die Verantwortlichen im GB /GR beschäftigen mussten. An den Löscharbeiten beteiligten sich aber „Freiwillige Helfer der GT“ von denen mindestens zwei auch bei der Feuerwehr waren.
Das mit dem Bild geht klar.

Gruß zweedi
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Re: Leere Minen?

Beitragvon Asso » 2. Juli 2012, 22:09

Direkt an der B1 Marinborn wurden die Erdmienen 81-82 geräumnt.
Es war ein längerer Abschnitt dort, wo zwar das Mienenfeld vorhanden war aber keine Mienen drin waren.
Wir haben nicht schlecht gekuckt, als die Pioniere dort mit den Motorsägen rein sind um die Abholzung durch zu führen ohne eine Miene zu räumen.

Gruß Asso !
Asso
 

Re: Leere Minen?

Beitragvon Thunderhorse » 14. Juli 2012, 16:49

Asso hat geschrieben:Direkt an der B1 Marinborn wurden die Erdmienen 81-82 geräumnt.
Es war ein längerer Abschnitt dort, wo zwar das Mienenfeld vorhanden war aber keine Mienen drin waren.
Wir haben nicht schlecht gekuckt, als die Pioniere dort mit den Motorsägen rein sind um die Abholzung durch zu führen ohne eine Miene zu räumen.

Gruß Asso !



In diesem Bereich wurden ab März 1982 Minen gesprengt.
Die Arbeiten dauerten einige Monate an und wrden bis in den Bereich Beendorf durchgeführt.
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Re: Leere Minen?

Beitragvon Edelknabe » 14. Juli 2012, 18:52

War im Urlaub zweedi, hatte deinen Text leider erst jetzt gelesen. Das mit der Feuerwehr war überhaupt kein Vorwurf, zumal die Pioniere ja auch nicht immer dort am Brandherd waren. Ich erinnere mich, das selbst die Stiefel durch die Hitze enorm gelitten haben und ich war so ein "Eitler", der Wert auf gute Stiefel legte,hatte solche schmalen Offizierstiefel. Zumal, ich habe am Anfang meiner Wehrdienstzeit wirklich ungute und sehr schmerzhafte Erfahrungen mit zu großem Schuhwerk gemacht(siehe Gewaltmarsch/Härtetest).

Rainer-Maria ich freu mich auf dein Bild...kannste natürlich auch per PN. Meine von damals findest du in meiner Galerie.
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Re: Leere Minen?

Beitragvon Asso » 15. Juli 2012, 23:28

In diesem Bereich wurden ab März 1982 Minen gesprengt.
Die Arbeiten dauerten einige Monate an und wrden bis in den Bereich Beendorf durchgeführt.


Wie lange die Arbeiten dauerten kann ich nicht sagen. Bin am 29.04.82 nach 1 Jahr Grenze Nachhause.
Asso!
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Re: Leere Minen?

Beitragvon zweedi04 » 19. Juli 2012, 08:05

Hallo Edelknabe,
bei Dir waren es die Stiefel die gelitten hatten, aber als ich Tage später mit einem anderen Gakl. (beide mit Motorrad) hinterm Zaun auf Kontrollfahrt war ist mein Kollege mit dem Vorderrad in so ein Glutnest gefahren. Zum Glück war der Reifen nur angekohlt und nicht geplatzt, aber der Schirrmeister war mächtig sauer, denn der Reifen war fast neu.
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Re: Leere Minen?

Beitragvon augenzeuge » 27. Juli 2012, 20:50

Studie aus Thüringen zeigt: Niedersachsens Grenze zur Ex-DDR ist nicht minenfrei
http://www.noz.de/deutschland-und-welt/ ... -minenfrei
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