Versandhäuser in der DDR

Versandhäuser in der DDR

Beitragvon Interessierter » 16. September 2016, 08:21

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Gab es in der DDR eigentlich noch andere Versandhäuser als das " Centrum-Versandhaus " ? Wie war das Angebot und wie waren die Preise ? Kann jemand über gemachte Erfahrungen berichten?
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Re: Versandhäuser in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 16. September 2016, 10:39

Oh Wilfried, danke!
genau dieses Tonband zu diesem Preis kaufte ich ohne jede Voranmeldung in Thale. Es war blanker Zufall, dass ich das kurze Angebot mitbekam. Auch die gab es nicht immer. Das war um 1971 das beste Gerät, das ich kannte. Es hat nie versagt.Top Qualität. Es existiert heute noch bei einer meiner Cousinen in Magdeburg.

Das Versandhaus verdiente seinen Namen nicht. Man bekam Kataloge, wo innen schon gestrichene Waren abgebildet waren. Wenn man 5 Artikel bestellte, kamen bei uns 2 an und ein Schreiben mit einer Karte als Ergänzung und tausend Ausreden, warum gerade dieser oder jener Artikel nicht mehr lieferbar ist.
Nicht ohne Grund verschwand das Versandangebot ja auch wieder aus dem DDR-Alltag. Unfähigkeit!

Gruß Volker
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Re: Versandhäuser in der DDR

Beitragvon Dr. 213 » 16. September 2016, 12:32

"ham wir nüsch" gab es bei Genex wohl selten bis nie zu hören oder lesen.
Bei Genex kann man doch auch von einem DDR- Versandhaus sprechen.
Eine aus heutiger Sicht ziemlich ungerechte Veranstaltung für die angeblich so klassenlose DDR- Gesellschaft.
Wer nicht über einen Gönner mit echtem Geld verfügen konnte, war wie im Intershop, nur der doofe staunende Zuschauer.
Und es zeigte doch, wie viel Wert hinter der Mark der DDR jenseits dem so gefeierten billigen Alltag wirklich stand.
Parteifunktionäre hat dieser Widerspruch bestimmt immer in Erklärungsnot gebracht aber zum Glück
haben nie nennenswert viele Leute den Mut gehabt, es laut und deutlich anzuprangern. So meine Erinnerung.

Die paar Druschba- Trassensklaven, die immer als leuchtendes Beispiel auftauchen, werden wohl eher nicht
das Kerngeschäft von Genex gewesen sein und wofür man dieses Unternehmen eröffnet hat.

Gruss
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Re: Versandhäuser in der DDR

Beitragvon Icke46 » 16. September 2016, 21:46

Zu den DDR-Versandhäusern:

http://www.ddrtechnik.de/Versandhaeuser ... blick.html

Gruss

icke
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Re: Versandhäuser in der DDR

Beitragvon Icke46 » 17. August 2025, 20:10

Ich greife hier diesen Thread noch mal auf, statt einen neuen zu eröffnen und dem pentium Anlaß zum meckern zu geben [grins] .

Das Internet ist bekanntlich ein großer Flohmarkt, wo man brauchbares oder auch unbrauchbares findet. Nun bin ich beim stöbern über den Blog von Klaus Taubert gestoßen, seines Zeichens DDR-Journalist für ADN und wohl auch das Neue Deutschland, nach der Wende dann beim Allerneuesten Deutschland, abgekürzt Superillu [flash] .

Aber das eher zur Einführung. Bemerkenswert an dem Blog sind einmal die Artikel, zum Beispiel unter der Überschrift „Das letzte Mahl“ Sein Bericht über das Festbankett im Palast der Republik am 07.10.1989, an dem er als Berichterstatter teilnahm. Viel bemerkenswerter für mich ist aber: Der Mann ist 2017 verstorben, das Blog existiert aber immer noch, und nun habe ich reichlich Lesestoff.

Da gibt es unter anderem einen Artikel über die DDR-Versandhäuser, mit Bildern. Was da dann erstaunt, ist einmal das Angebot, zum anderen die Preise.

IMG_0882.jpeg


IMG_0881.jpeg


Da müsste man glatt mal den Edelknaben als Fachmann fragen, was ein Raschelschlüpfer ist. Wenn es in der Disco raschelt, ist Frischfleisch im Anmarsch [flash] - Fragen über Fragen…..

Der ganze Artikel hier: https://klaustaubert.wordpress.com/2013 ... ilderbuch/
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Versandhäuser in der DDR

Beitragvon karnak » 17. August 2025, 20:54

Raschel ist ein spezielles Textilprodukt glaube ich, hat also nichts mit Deinen erotischen Vorstellungen zu tun. [grin]
Und dieser Versandhausvertrieb der DDR hatte einen Nachteil, man bekam über die Zeit immer weniger von dem was man bestellt hat. [flash] Weiß ich von meiner Tante die deswegen immer geschimpft hat. [grin]
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Re: Versandhäuser in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 17. August 2025, 21:02

Ich weiß nicht, wieso die Uhren so billig sind.
Luxusgüter waren immer teuer.

Ein DDR Versandkatalog ist mir unbekannt.

Im Laden habe ich das wie oben zu den Preisen nie gesehen.

Sonst hätte ich mir 20 Stück vor der Ausreise gekauft..... [flash]
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Re: Versandhäuser in der DDR

Beitragvon karnak » 17. August 2025, 21:12

Gab es sogar einen Katalog. Soweit ich mich erinnere wurde der Versandhandel irgendwann eingestellt. Gab ja in vielen Dingen nicht mal genug für die Läden, warum also noch ein Verssndhaus. [flash]
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Re: Versandhäuser in der DDR

Beitragvon Icke46 » 17. August 2025, 21:14

Nun ja, diese Versandhäuser gab es laut Artikel von 1956-1976, dann sind sie an dem von karnak geschilderten Problem gestorben [flash]

Und die Uhrenpreise sind mir auch aufgefallen, die Frage ist da natürlich, in welchem Jahr es dieses Angebot gab, denn eine Taschenuhr für 6 Mark, da würde doch gleich ein Zehnerpack kaufen…
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Re: Versandhäuser in der DDR

Beitragvon karnak » 17. August 2025, 21:19

So eine Ruhla Zwiebel? [flash] Und eine Armbanduhr für 200 Mark, dass war in der DDR der 70 iger schon fett. Wobei Glashütte zu der Zeit auch bei Weiten nicht den Nimbus hatte wie heute, wahrscheinlich auch nicht die Hochwertigkeit.
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Re: Versandhäuser in der DDR

Beitragvon pentium » 18. August 2025, 09:41

Icke46 hat geschrieben:
Da müsste man glatt mal den Edelknaben als Fachmann fragen, was ein Raschelschlüpfer ist. Wenn es in der Disco raschelt, ist Frischfleisch im Anmarsch [flash] - Fragen über Fragen…..



Da braucht man keinen Edelknaben, man muss einfach mal Tante Google fragen....:
Raschelstoff ist ein Textilgewebe, das auf einer Raschelmaschine hergestellt wird. Es wird häufig für verschiedene Anwendungen wie Gardinen, Spitzenstoffe, Fahnentextilien und als Einlage in Kleidungsstücken verwendet. Raschelstoffe können auch mit Beschichtungen versehen sein, wie z.B. eine PU-Beschichtung für Windjacken oder eine Ripstop-Struktur für zusätzliche Verstärkung.
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Re: Versandhäuser in der DDR

Beitragvon pentium » 18. August 2025, 09:45

karnak hat geschrieben:So eine Ruhla Zwiebel? [flash] Und eine Armbanduhr für 200 Mark, dass war in der DDR der 70 iger schon fett. Wobei Glashütte zu der Zeit auch bei Weiten nicht den Nimbus hatte wie heute, wahrscheinlich auch nicht die Hochwertigkeit.


Sowohl die GUB als auch die Uhrenwerke in Ruhla produzierten vornehmlich Uhren für den Export. Aus Glashütte kamen meist hochwertige und höherpreisige Modelle, die Uhren aus Ruhla waren eher für den Massenmarkt konzipiert. Ein Großteil der Ware ging dabei ins nichtsozialistische Ausland, der Rest in die Staaten des RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe). Nur ein Bruchteil der produzierten Uhren kam in heimische Geschäfte. Besonders Uhren aus Glashütte waren in der DDR so gut wie nicht zu bekommen.

Dabei hatte die GUB einiges zu bieten. So stellte man 1960 mit dem GUB 67 ein Automatikkaliber vor, das in den Uhren der Reihe Automat seinen Dienst verrichtete. Die GUB produzierte auch eine Reihe von Chronometer-Werken, wie beispielsweise die Kaliber 60.3 oder 70.1. Diese Werke wurden in sogenannten Güteuhren verbaut. Zu erkennen waren diese Uhren an dem Q1-Siegel auf dem Zifferblatt. Auch Chronographen gehörten zum Programm der GUB. Das Flyback-Kaliber 64 beruhte beispielsweise auf dem UROFA-Kaliber 59 und wurde ständig weiterentwickelt.

https://www.chrono24.de/magazine/uhrenm ... r-p_62821/
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Re: Versandhäuser in der DDR

Beitragvon pentium » 18. August 2025, 09:57

Die Zeit des Sozialismus wird eine „immer mächtiger anschwellende Woge von Lebens- und Genussmitteln aus aller Herren Länder“ hervorbringen, „von Kleidern und Schuhen, von wundervollen neuartigen Stoffen und praktischen Geräten aus der zaubermächtigen Retorte, von Küchen- und Waschmaschinen, Fernsehempfängern, großen und kleinen Autos, Büchern und Spielsachen, von Kunstgewerbe und Schmuck, von Fotoapparaten und Sportgeräten.“ Um „diesen ganzen unerschöpflichen und bunten Reichtum“ zu verteilen, muss dafür gesorgt werden, „dass die einzelnen Tropfen dieser Hochflut an Waren aller Art zu jeder Zeit praktisch an jeder beliebigen Stelle zur Verfügung stehen; dass der Käufer ohne große Mühe und langes Warten genau das bekommt, was er wünscht oder benötigt.“ „Neben dem reichhaltigen Angebot der Einkaufszentren in den Städten und den überall vorhandenen Geschäften für den täglichen Bedarf an gewöhnlichen Waren wird es ein Netz von Versandhäusern geben, die eine qualifizierte, schnelle und bequeme Versorgung auch der Bevölkerung auf dem Lande aus dem vollen Sortiment aller Warenhäuser gewährleisten.“.

Derart rosarot sieht zumindest eine in dem 1959 erschienenen DDR-Buch „Die Welt von morgen“ nachzulesende Vision die Zukunft des Arbeiter- und Bauernstaats voraus. Die sozialistische Realität jedoch hinkt zu diesem Zeitpunkt einer solch optimistischen Vorhersage um Lichtjahre hinterher und Versandhäuser sind „im allgemeinen noch sehr wenig bekannt, wenn sie im Ansatz auch bereits vorhanden sind.“ Dabei war bereits drei Jahre zuvor anlässlich des in der DDR als „Internationaler Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus“ begangenen 1.Mai 1956 die republikweite Einführung eines Versandhandelsystems verkündet worden. Gedacht war das Ganze als Übergangslösung, um zeitgleich ein geplantes Netz von so genannten „Großraumlandverkaufsstellen“ zu realisieren, welche die bis dahin ausgesprochen lückenhafte Versorgung der Landbevölkerung entscheidend verbessern sollten. Zudem versprach man sich vom Versandhandel kurzfristig eine übergreifende Koordination der Warenverteilung, um somit vorherrschende regionale Gefälle in den Griff zu bekommen, die in einigen Regionen Warenmangel zur Folge hatten, während gleichzeitig an anderen Orten ein Überangebot zur Verfügung stand

Ursprünglich zum Aufbau der Logistik auserkoren wurden die durch die Nationalsozialisten verbotenen und in der DDR 1949 reorganisierten Konsum – Genossenschaften, die sich nach einer Weisung des Politbüros der SED aus dem Jahre 1953 ohnehin vorrangig auf die Bedarfsdeckung der ländlichen Bezirke zu konzentrieren hatten. Doch schon wenig später korrigieren die politisch Verantwortlichen aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen diesen Plan, indem sie die Verantwortung für alles weitere der 1948 als Gegenpol zum privaten Einzelhandel ins Leben gerufenen staatlichen Handelsorganisation (HO) übertragen und in der Folge der Versandhandel deren Leipziger CENTRUM - Warenhaus angegliedert wird. Nichtsdestotrotz reichte die kurze Zeit der Genossenschafts-Federführung aus, einen ersten Versandkatalog zu erstellen, der in dieser Form wohl der einzige seiner Art geblieben und daher zu den ausgesprochen raren Zeitzeugnissen zu zählen ist. Unter dem Motto „Der Konsum kommt ins Haus“ offeriert das 32-seitige schwarz-weiße Druckwerk im Din-A5 Format eine erstaunlich breit gefächerte Palette von Gebrauchs-, aber durchaus auch von Luxusgütern. Direkt auf der ersten Seite mit Produktabbildungen beispielsweise findet der interessierte und in diesem Fall notwendigerweise auch zahlungskräftige Kaufwillige als Appetitanreger die Rundfunkgeräte „Traviata“, „Weimar“, „Pillnitz“ und zudem das Spitzenmodell „Undine“ mit 7 Röhren, 4 Wellenbereichen und 4 Lautsprechern für 3 D-Klang im Edelholzgehäuse. Bezahlt werden müssen für letztgenannten Apparat stattliche 670 Deutsche Mark (DM), seinerzeit noch offiziell gültige DDR-Währung. Abgelöst wurde die DM dann am 1.August 1964 von der „Mark der Deutschen Notenbank“ (MDN), die ihrerseits mit Beginn des Jahres 1968 der „Mark“ (M) weichen musste. Im Konsum-Katalog jedenfalls setzt die nächste Seite noch mal eins drauf und präsentiert den Radiobarwagen „Siesta“ mit integriertem „Spitzensuper Olympia“, eingebautem Nähschrank, Hausbar und Büchernische für vergleichsweise moderate 807,50 DM. Musikschrank „Lohengrin“ hingegen kostet inklusive Radio, Tonbandgerät und Plattenspieler astronomische 2120 DM und ist damit zweitteuerster Artikel im gesamten Katalog, übertroffen lediglich noch von einem Klavier (!),“Mahagoni, hochglanzpoliert“ für 2800 DM. Die folgenden Seiten drehen sich dann um Spielwaren wie den Straßenroller „Schulflitzer“ oder das Dreirad „Zwerg-Fix extra“, Kameras, Näh- und Schreibmaschinen (Reiseschreibmaschine „Rheinmetall“), Uhren, Fahrräder und Schallplatten („Kulturpolitische Musik“ 2,60 DM, Tanzmusik 4,10 DM). Unter dem hochtrabenden Oberbegriff „Kulturwaren“ werden sowohl der „Druckkugelschreiber Express“ als auch Skatkarten angeboten und das Angebot „elektrischer Hausgeräte“ reicht vom profanen Tauchsieder über die „Heißluftdusche Komet“ bis hin zum „Schlittenstaubsauger Jette“. Einige Seiten später sticht dann die elektrische Waschmaschine „Combi“ mit ihrem 300 Watt „starken“ Motor ins Auge und abgerundet wird das Angebot schließlich durch Wohnraumtextilien sowie Berufsbekleidung („Dreschanzug für Bäuerinnen“, „Männer-Arbeitskombination, einteilig, für Traktoristen“). Die auf insgesamt drei Katalogseiten abgebildeten Stühle, Tische und Polstermöbel sind allerdings nicht per Versand zu ordern. „Wir zeigen sie Ihnen, um Sie anzuregen, recht bald einmal eine unserer Spezialverkaufsstellen für Möbel zu besuchen.“ Auf der Rückseite ist abschließend noch ein an die Solidarität der Landbevölkerung appellierender Aufruf zu entdecken: „Bauer! Verkaufe die Übersollprodukte Deinem Konsum. Er bietet Dir Qualitätserzeugnisse unserer Industrie.“ Für einen im Geleitwort angekündigten und in Vorbereitung befindlichen „weiteren, ausführlichen Katalog, der ein umfangreiches Angebot in Damen-, Herren- und Kinderkleidung enthält“, zeichnet dann jedoch schon nicht mehr die Konsum-Genossenschaft, sondern bereits das „Versandhaus Leipzig“ verantwortlich.

https://www.wirtschaftswundermuseum.de/ ... oge-2.html
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Re: Versandhäuser in der DDR

Beitragvon karnak » 18. August 2025, 10:00

Ein ausgesprochener Mangel an Armbanduhren ist mir aber nicht in Erinnerung,trotz aller Exporte. Und das Standardmodell war immer von Ruhla. Selbst nach anfänglichem Mangel dieser Uhren mit Digitalanzeige erschienen immer neue Modelle auf dem Markt. Ich wollte in der Startphase unbedingt so ein Ding haben und habe sage und schreibe dafür 500 Mark bezahlt. [flash]
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Re: Versandhäuser in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 18. August 2025, 12:15

Bei deinem Gehalt konnte man das machen.

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