Zum 30. Jubiläum des Leipziger Kabaretttheaters Pfeffermühle konnten am 10. Januar 1985 erstmalig zwei Größen des Kabaretts (Werner Schneyder und Dieter Hildebrand) aus dem Westen auftreten. Honecker persönlich hatte das genehmigt. Trotz aller Zurückhaltung war der DDR-Führung deren Humor aber dann doch zu scharf.
Auszug:
"Goethe. Wem gehört Goethe? Ja, es gibt den Ost-Goethe, West-Goethe. Aber nun hat er ja in Frankfurt gedichtet und in Leipzig und in Weimar. Jetzt hat er den Faust überall geschrieben. Jetzt gibt's noch - der muss auch geteilt werden - den Faust-Ost, Faust-West. Also es geht dann weiter. Wem gehört Martin Luther? Das ist ganz klar. Der, der die Thesen angenagelt hat, das ist eurer. Der Antisemit gehört uns. Wem gehört Brecht? Auch klar, den Brechtschen Erben. Applaus. Aber: Wem gehört Adolf Hitler? Ja, ist klar, ne. 99 Prozent der Leute, die ihn damals gewählt haben, die wohnen ja jetzt alle bei uns, alle bei uns. Eigentlich gehört er ja dem Schneyder."
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AZ