Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon Icke46 » 28. Juli 2014, 19:59

Bloss mal eben zu den Preisen im Berliner Fernsehturm zu DDR-Zeiten: Was die Auffahrt gekostet hat, weiss ich nicht mehr, das war sicher ein Spottpreis im Vergleich zu heute (Heute sinds 13 Euro Fahrstuhlgebühr inkl. sozialistischer Wartegemeinschaft [grins] - oder 23 Euro VIP-Ticket ohne Wartegemeinschaft).

Der Kaffee im Telecafe hat allerdings gegen Ende der 70er Jahre schon 4,80 M die Tasse gekostet, so ganz billig wars also nicht [wink] .

Ehrlich gesagt, heute wäre mir das Geld für die Auffahrt zu schade - aber es gibt glücklicherweise genug Leute, die nicht wissen, wohin mit ihrem Geld, wie man um 10 Uhr morgens schon an den Schlangen sehen kann.

Gruss

icke
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon felixbonobo1 » 28. Juli 2014, 22:16

icke46 hat geschrieben:Bloss mal eben zu den Preisen im Berliner Fernsehturm zu DDR-Zeiten: Was die Auffahrt gekostet hat, weiss ich nicht mehr, das war sicher ein Spottpreis im Vergleich zu heute (Heute sinds 13 Euro Fahrstuhlgebühr inkl. sozialistischer Wartegemeinschaft [grins] - oder 23 Euro VIP-Ticket ohne Wartegemeinschaft).

Der Kaffee im Telecafe hat allerdings gegen Ende der 70er Jahre schon 4,80 M die Tasse gekostet, so ganz billig wars also nicht [wink] .

Ehrlich gesagt, heute wäre mir das Geld für die Auffahrt zu schade - aber es gibt glücklicherweise genug Leute, die nicht wissen, wohin mit ihrem Geld, wie man um 10 Uhr morgens schon an den Schlangen sehen kann.

Gruss

icke


Mal eben zu den preisen im OSTEN....die NIEMALS mit etwas VERGLEICHBAR SIND !!
Man hättte in der zone alle waren und miete ect. ebensogut VERSCHENKEN KÖNNEN, denn dieses SPIELGELD gab es gar nicht, war NICHTS WERT !!
Mit den so billigen preisen in der ddr ist eine FARCE ! Es gab nur ein einzigen anlass das diese preise auch mal eine rolle spielten, und das war wenn westler zuvor ECHTES GELD dafür umtauschen mussten.

der alexander
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 28. Juli 2014, 22:23

Der Experte für monetäre Theorie und Preispolitik hat gesprochen ......
Begeisterung auf den billigen Plätzen [freu]
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon felixbonobo1 » 28. Juli 2014, 22:48

siezolertam kromatismuer sterkloganus, persitzie dartem...sorry, nur ein experiment ob es reich hier etwas zu schreiben um einen thoth zu einer reaktion heraus zu locken...haha, scheint er auf meine texte besonders gerne abzulassen, trotz des wissen das die MICH nie erreichen..haha. [laugh]

Also mal abwarten,

gruss

der alexander
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon karnak » 29. Juli 2014, 10:20

Dille hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:... Was hättest Du denn ohne"Zwangsumtausch" für den Liter Benzin bezahlt? Was schätzt Du denn so?

Das ist nicht so einfach zu beantworten, alter Grenzkontrolleur ! Sind wir uns einig, daß ich eigentlich gar kein Geld brauche, wenn ich zu meiner Familie fahre ?? Müßte Dir eigentlich einleuchten, denn die DDR- Rentner habt ihr ja auch so "ausgestattet", daß sie mal gerade bis zu ihrem Ziel kamen -- und alles andere hat dann Familie/ Bekannte übernommen.
Nun zum Benzin : da gibt es zumindest 3 Varianten -- die erste wäre, ich tanke für 1,65 DM. Die zweite wäre, ich tanke in Rudolphstein voll, und komme locker nach Berlin und zurück nach Rudolphstein für 1,20 DM. Die dritte wäre, ich tausche mit Freunden DM gegen DDR- Mark und tanke dann für 1,65 Mark oder 0,40 DM.

Die Freunde hätten mit diesen eingetauschten DM dann im Intershop immer noch billiger z.B. Kaffee kaufen können -- sozusagen eine win-win-Situation für die Beteiligten -- nicht für "die" DDR. Nun hätte ohne Zwangsumtausch ja die DDR von West- Fahrzeugen verlangen können, daß sie immer in DM zahlen müssen -- aber was meinst Du wie oft Freunde für z.B. 100,- DM zur freien Verfügung mit Kanistern gefahren wären, um meinen Tank zu füllen.

Aber ich kann Dich beruhigen -- so materialistisch (wie Du "die" West- Deutschen zu kennen glaubst), ging es bei uns nicht zu, meine Familie hat immer reichlich von mir bekommen (sogar "zertifiziert" vom DDR- Zoll in Hirschberg "..na, ihre Familie lebt ja nicht schlecht..."), meine Schwester auch DM, allerdings mit der Auflage, damit nicht im Intershop einzukaufen, sondern meine Eltern zu bitten bestimmte Sachen aus West- Berlin für sie bzw. meine Neffen mitzubringen. Meine Freundschaften auch immer die beliebten Mitbringsel -- ich mußte jedenfalls vom "Mindestumtausch" weder essen noch trinken.
Man hat mich einfach geliebt, ich hätte heulen können !! Oh, sorry, ich bin ja in einem anderen Thread, also, man hat mir einfach zu essen und zu trinken gegeben !
Ach ja, ich hatte ja mal anderswo geschrieben, daß ich mal als Vertreter meiner Firma (inoffiziell) eine Gruppe Finnen in Ost- Berin auf Tagesbesuch betreut habe -- die hatten nun alle 25,- Ostmark eingetauscht, und wollten die umsetzen. Was machen Finnen damit ?? Richtig, die saufen und saufen. Wir waren im Ratskeller, essen und trinken (Kellner : "..könn'se ihr bißchen Zeugs nich' uff eenmal bestellen, muß ick ja 'n paar Mal loofen..." -- unvergessen), man kann also auch als Finne nicht seinen Zwangsumtausch versaufen !! Ja klar, gegessen ham'se auch was, aber mehr als 6...7 Mark waren das auch nicht, ich weiß ehrlich nicht mehr, was mit dem Restgeld passiert ist (so etwa 12 Personen), ich vermute, das ham'se mir in die Hand gedrückt und ich hab's dann meinen Eltern gegeben (ich war zu Besuch bei meinen Eltern damals). Der Kellner hat jedenfalls kein Trinkgeld gekriegt, denn auch einige der Finnen verstanden gut Deutsch.

Lustig finde ich ja immer, daß selbst die Ostblock- Staaten den DM - Ostmark- Kurs ganz anders sahen, also Bulgarien z.B. 1:2., und 1:1 war es nirgendwo.

Gruß, Dille

Das will ich alles gar nicht bestreiten, alter Republikflüchtling. Ich wollte halt lediglich noch ein paar andere Aspekte beibringen zu diesem Zwangsumtausch. Und nachdem Du mir nun erklärt hast warum die DDR diesen Zwangsumtausch eingeführt hat, erkläre mir doch noch welchen Sinn der Umtausch der DDR -Mark in DM in Westberlin gemacht hat, welchen Nutzen und Gewinn diese Umtauscher daraus gezogen haben, wie sie daran etwas verdient haben und wenn nicht, warum sie es sonst gemacht haben.
Wie war das eigentlich im Rest des Ostblockes, wenn man als Westler dort Urlaub machen wollte, musste man dort eigentlich irgendeinen Betrag umtauschen?
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon pentium » 29. Juli 2014, 10:26

karnak hat geschrieben:
Dille hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:... Was hättest Du denn ohne"Zwangsumtausch" für den Liter Benzin bezahlt? Was schätzt Du denn so?

Das ist nicht so einfach zu beantworten, alter Grenzkontrolleur ! Sind wir uns einig, daß ich eigentlich gar kein Geld brauche, wenn ich zu meiner Familie fahre ?? Müßte Dir eigentlich einleuchten, denn die DDR- Rentner habt ihr ja auch so "ausgestattet", daß sie mal gerade bis zu ihrem Ziel kamen -- und alles andere hat dann Familie/ Bekannte übernommen.
Nun zum Benzin : da gibt es zumindest 3 Varianten -- die erste wäre, ich tanke für 1,65 DM. Die zweite wäre, ich tanke in Rudolphstein voll, und komme locker nach Berlin und zurück nach Rudolphstein für 1,20 DM. Die dritte wäre, ich tausche mit Freunden DM gegen DDR- Mark und tanke dann für 1,65 Mark oder 0,40 DM.

Die Freunde hätten mit diesen eingetauschten DM dann im Intershop immer noch billiger z.B. Kaffee kaufen können -- sozusagen eine win-win-Situation für die Beteiligten -- nicht für "die" DDR. Nun hätte ohne Zwangsumtausch ja die DDR von West- Fahrzeugen verlangen können, daß sie immer in DM zahlen müssen -- aber was meinst Du wie oft Freunde für z.B. 100,- DM zur freien Verfügung mit Kanistern gefahren wären, um meinen Tank zu füllen.

Aber ich kann Dich beruhigen -- so materialistisch (wie Du "die" West- Deutschen zu kennen glaubst), ging es bei uns nicht zu, meine Familie hat immer reichlich von mir bekommen (sogar "zertifiziert" vom DDR- Zoll in Hirschberg "..na, ihre Familie lebt ja nicht schlecht..."), meine Schwester auch DM, allerdings mit der Auflage, damit nicht im Intershop einzukaufen, sondern meine Eltern zu bitten bestimmte Sachen aus West- Berlin für sie bzw. meine Neffen mitzubringen. Meine Freundschaften auch immer die beliebten Mitbringsel -- ich mußte jedenfalls vom "Mindestumtausch" weder essen noch trinken.
Man hat mich einfach geliebt, ich hätte heulen können !! Oh, sorry, ich bin ja in einem anderen Thread, also, man hat mir einfach zu essen und zu trinken gegeben !
Ach ja, ich hatte ja mal anderswo geschrieben, daß ich mal als Vertreter meiner Firma (inoffiziell) eine Gruppe Finnen in Ost- Berin auf Tagesbesuch betreut habe -- die hatten nun alle 25,- Ostmark eingetauscht, und wollten die umsetzen. Was machen Finnen damit ?? Richtig, die saufen und saufen. Wir waren im Ratskeller, essen und trinken (Kellner : "..könn'se ihr bißchen Zeugs nich' uff eenmal bestellen, muß ick ja 'n paar Mal loofen..." -- unvergessen), man kann also auch als Finne nicht seinen Zwangsumtausch versaufen !! Ja klar, gegessen ham'se auch was, aber mehr als 6...7 Mark waren das auch nicht, ich weiß ehrlich nicht mehr, was mit dem Restgeld passiert ist (so etwa 12 Personen), ich vermute, das ham'se mir in die Hand gedrückt und ich hab's dann meinen Eltern gegeben (ich war zu Besuch bei meinen Eltern damals). Der Kellner hat jedenfalls kein Trinkgeld gekriegt, denn auch einige der Finnen verstanden gut Deutsch.

Lustig finde ich ja immer, daß selbst die Ostblock- Staaten den DM - Ostmark- Kurs ganz anders sahen, also Bulgarien z.B. 1:2., und 1:1 war es nirgendwo.

Gruß, Dille

Das alles will ich alles gar nicht bestreiten, alter Republikflüchtling. Ich wollte halt lediglich noch ein paar andere Aspekte beibringen zu diesem Zwangsumtausch. Und nachdem Du mir nun erklärt hast warum die DDR diesen Zwangsumtausch eingeführt hat, erkläre mir doch noch welchen Sinn der Umtausch der DDR -Mark in DM in Westberlin gemacht hat, welchen Nutzen und Gewinn diese Umtauscher daraus gezogen haben, wie sie daran etwas verdient haben und wenn nicht, warum sie es sonst gemacht haben.
Wie war das eigentlich im Rest des Ostblockes, wenn man als Westler dort Urlaub machen wollte, musste man dort eigentlich irgendeinen Betrag umtauschen?


Ich möchte mal auf meinen Beitrag von Gestern 20:45 Uhr hinweisen. Wegen des Nutzens und des Gewinns.

mfg
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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon dein1945 » 29. Juli 2014, 10:43

karnak hat geschrieben:Das alles will ich alles gar nicht bestreiten, alter Republikflüchtling. Ich wollte halt lediglich noch ein paar andere Aspekte beibringen zu diesem Zwangsumtausch. Und nachdem Du mir nun erklärt hast warum die DDR diesen Zwangsumtausch eingeführt hat, erkläre mir doch noch welchen Sinn der Umtausch der DDR -Mark in DM in Westberlin gemacht hat, welchen Nutzen und Gewinn diese Umtauscher daraus gezogen haben, wie sie daran etwas verdient haben und wenn nicht, warum sie es sonst gemacht haben.
Wie war das eigentlich im Rest des Ostblockes, wenn man als Westler dort Urlaub machen wollte, musste man dort eigentlich irgendeinen Betrag umtauschen?


Hallo,

Umtausch CSSR mit dem Kauf von Hotelgutscheinen war der Umtausch erledigt, ich erhielt noch Gutscheine für Restaurantbesuche, habe aber an der Grenze noch 100 DM 1:4 getauscht nur um mein Gewissen zu beruhigen, der Rest dann beim Kellner 1:10 [laugh]

Achim
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon karnak » 29. Juli 2014, 10:47

pentium hat geschrieben:
Ich möchte mal auf meinen Beitrag von Gestern 20:45 Uhr hinweisen. Wegen des Nutzens und des Gewinns.

mfg
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Ehe ich nun lange nachforsche, nun sage doch einfach nochmal wo Nutzen und Gewinn lag.
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon dein1945 » 29. Juli 2014, 10:51

So wurde die Ostmark vernichtet !

Geldumtausch 13.10.1957

Am 13.10.1957 gab es einen nicht angekündigten Bargeldumtausch in der DDR. Zu unübersichtlich war der Bestand von Ostmarkbeträgen, die sich außerhalb des Währungsgebietes (DDR) befanden. Das DDR Finanzministerium schätze den in Westdeutschland und Westberlin befindlichen Ostmark-Beständen auf mehrere Milliarden Mark, die gegen einen inflationären Umtauschkurs von bis zu 1:5 gegenüber der Westmark gehandelt wurden.

“Weil die Monopolisten und die Militaristen in Westdeutschland gewisse Mengen von Banknoten in ihren Besitz gebracht haben mit dem Ziel, zu spekulieren, Störungen in unserer Volkswirtschaft zu organisieren und Agenten- und Spionageorganisationen zu finanzieren” erklärte am 13.10.1957 der damalige Ministerpräsident Otto Grotewohl die überraschende Aktion.

Am zweiten Oktober-Sonntag 1957 glich die DDR einem Land im Ausnahmezustand. Die Telefon- und Fernschreibverbindungen nach Westdeutschland waren unterbrochen, und der Interzonenverkehr auf den Autobahnen ruhte von 8:10 Uhr bis 23:35 Uhr. Ab 15.00 Uhr durfte die U-Bahn auf den Linien A (Ruhleben / Krumme Lanke- Pankow) und B (Uhlandstraße - Warschauer Brücke) nicht mehr die Sektorengrenze überqueren, während sie auf den Linien C (Grenzallee - Kurt-Schumacher-Platz) und D (Leinestraße - Gesundbrunnen) die Stationen im Ostsektor ohne Halt passierte. Alle Bewohner der "DDR" sollten ihr gesamtes Bargeld innerhalb von wenigen Stunden gegen neue Noten umtauschen oder, soweit es die Summe von 300 Mark Überschritt, auf ein Konto einzahlen. Damit war das außerhalb der DDR befindliche Ostgeld über Nacht ungültig geworden. Die tatsächlich nur geringen Bestände in der Westzone waren zwar wertlos geworden, die Wechselstuben in den Westsektoren nahmen jedoch schon nach drei Tagen wieder Ostgeld zu den üblichen Wechselkursen an und gaben sie wieder ab.

http://www.berliner-verkehrsseiten.de/u ... 61.html#11

Für den Rest gab es ja die "Papiermühle" Oder als damals Zwölfjähriger konnte man mit dem Fahrad öfter mal hin und her [laugh] Opa hatte dann 10.000 Ostmark, der Kurs am Hermannplatz war 1:20 [laugh]

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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon karnak » 29. Juli 2014, 10:51

dein1945 hat geschrieben:
Umtausch CSSR mit dem Kauf von Hotelgutscheinen war der Umtausch erledigt, ich erhielt noch Gutscheine für Restaurantbesuche, habe aber an der Grenze noch 100 DM 1:4 getauscht nur um mein Gewissen zu beruhigen, der Rest dann beim Kellner 1:10 [laugh]

Achim

Erhielt oder gekauft? Wenn gekauft also Zwangsumtausch durch die kalte Küche. Ohne diese" Gutscheine" hättest Du doch wohl alles beim Kellner 1: 10 getauscht, aus Sicht der CSSR beschissen. Oder denke ich da falsch?
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon dein1945 » 29. Juli 2014, 11:07

karnak hat geschrieben:
dein1945 hat geschrieben:
Umtausch CSSR mit dem Kauf von Hotelgutscheinen war der Umtausch erledigt, ich erhielt noch Gutscheine für Restaurantbesuche, habe aber an der Grenze noch 100 DM 1:4 getauscht nur um mein Gewissen zu beruhigen, der Rest dann beim Kellner 1:10 [laugh]

Achim

Erhielt oder gekauft? Wenn gekauft also Zwangsumtausch durch die kalte Küche. Ohne diese" Gutscheine" hättest Du doch wohl alles beim Kellner 1: 10 getauscht, aus Sicht der CSSR beschissen. Oder denke ich da falsch?


Karnak,

wenn Du es so sehen willst, 65 DM (für zwei Personen) Doppelzimmer in Prag, darin waren auch die Gutscheine für Restaurant enthalten, Frühstück jedes Teil 1 Krone (Stück Butter, 1 Semmel, eine Scheibe Käse usw) nur für den Sekt zum Frühstück wollte der alte Oberkellner auf einmal Westkohle [mad] Von den Gutscheinen haben wir noch zwei DDR Bürger mit versorgt ! Neben dem Hotel Zille-Stube. Alles über HELIOS-Reisen in der Uhlandstr. 1979 im Herbst !

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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon karnak » 29. Juli 2014, 11:09

Und war es dann im Nachgang betrachtet ein Zwangsumtausch, einfach nur cleverer eingefädelt? Man sollte sich nicht so "vor den Kopf gestoßen" fühlen.
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon felixbonobo1 » 29. Juli 2014, 12:31

In meinem ausreiseantrag 1981 nannte ich diesen zwangsumtausch eintrittsgeld in einen damit völlig überteuerten zoo, was so nicht hinnehmbar wäre. [grins]
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon Hellersdorfer » 29. Juli 2014, 13:39

karnak hat geschrieben:Letztlich wollte ich ja auch nur die verschiedenen Hintergründe für diesen"Zwangsumtausch" beschreiben unter anderem aus Sicht der DDR. Was hättest Du denn ohne"Zwangsumtausch" für den Liter Benzin bezahlt? Was schätzt Du denn so? Aber hättest ja noch ein Kassler essen können, wenn es das dort gab. [flash]
Ja und zum Thema"verlustfrei", hättest die Kohle auch verschenken können, soll Usus gewesen sein. [grin]


Durfte man eigentlich gebratenen Kassler oder ähnliches vom Kiosk mit heim nach Westberlin nehmen, um es abends zu hause zu genießen oder haben sie einen die fettige Packung an der Güst weggenommen??
Nichts ist unendlich, so sieh das doch ein.

.
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon karnak » 29. Juli 2014, 14:28

Hellersdorfer hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Letztlich wollte ich ja auch nur die verschiedenen Hintergründe für diesen"Zwangsumtausch" beschreiben unter anderem aus Sicht der DDR. Was hättest Du denn ohne"Zwangsumtausch" für den Liter Benzin bezahlt? Was schätzt Du denn so? Aber hättest ja noch ein Kassler essen können, wenn es das dort gab. [flash]
Ja und zum Thema"verlustfrei", hättest die Kohle auch verschenken können, soll Usus gewesen sein. [grin]


Durfte man eigentlich gebratenen Kassler oder ähnliches vom Kiosk mit heim nach Westberlin nehmen, um es abends zu hause zu genießen oder haben sie einen die fettige Packung an der Güst weggenommen??

[flash] Gute Frage, keine Ahnung.
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon karnak » 29. Juli 2014, 15:11

dein1945 hat geschrieben:So wurde die Ostmark vernichtet !

Geldumtausch 13.10.1957

Am 13.10.1957 gab es einen nicht angekündigten Bargeldumtausch in der DDR. Zu unübersichtlich war der Bestand von Ostmarkbeträgen, die sich außerhalb des Währungsgebietes (DDR) befanden. Das DDR Finanzministerium schätze den in Westdeutschland und Westberlin befindlichen Ostmark-Beständen auf mehrere Milliarden Mark, die gegen einen inflationären Umtauschkurs von bis zu 1:5 gegenüber der Westmark gehandelt wurden.

“Weil die Monopolisten und die Militaristen in Westdeutschland gewisse Mengen von Banknoten in ihren Besitz gebracht haben mit dem Ziel, zu spekulieren, Störungen in unserer Volkswirtschaft zu organisieren und Agenten- und Spionageorganisationen zu finanzieren” erklärte am 13.10.1957 der damalige Ministerpräsident Otto Grotewohl die überraschende Aktion.

Am zweiten Oktober-Sonntag 1957 glich die DDR einem Land im Ausnahmezustand. Die Telefon- und Fernschreibverbindungen nach Westdeutschland waren unterbrochen, und der Interzonenverkehr auf den Autobahnen ruhte von 8:10 Uhr bis 23:35 Uhr. Ab 15.00 Uhr durfte die U-Bahn auf den Linien A (Ruhleben / Krumme Lanke- Pankow) und B (Uhlandstraße - Warschauer Brücke) nicht mehr die Sektorengrenze überqueren, während sie auf den Linien C (Grenzallee - Kurt-Schumacher-Platz) und D (Leinestraße - Gesundbrunnen) die Stationen im Ostsektor ohne Halt passierte. Alle Bewohner der "DDR" sollten ihr gesamtes Bargeld innerhalb von wenigen Stunden gegen neue Noten umtauschen oder, soweit es die Summe von 300 Mark Überschritt, auf ein Konto einzahlen. Damit war das außerhalb der DDR befindliche Ostgeld über Nacht ungültig geworden. Die tatsächlich nur geringen Bestände in der Westzone waren zwar wertlos geworden, die Wechselstuben in den Westsektoren nahmen jedoch schon nach drei Tagen wieder Ostgeld zu den üblichen Wechselkursen an und gaben sie wieder ab.

http://www.berliner-verkehrsseiten.de/u ... 61.html#11

Für den Rest gab es ja die "Papiermühle" Oder als damals Zwölfjähriger konnte man mit dem Fahrad öfter mal hin und her [laugh] Opa hatte dann 10.000 Ostmark, der Kurs am Hermannplatz war 1:20 [laugh]

Achim

Und wie erklärst Du mir nun damit den Gewinn und Nutzen für die Umtauscher in den Wechselstuben in WB? Oder waren die alle in Schalcks Diensten?
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon Wosch » 29. Juli 2014, 15:22

karnak hat geschrieben:
Hellersdorfer hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Letztlich wollte ich ja auch nur die verschiedenen Hintergründe für diesen"Zwangsumtausch" beschreiben unter anderem aus Sicht der DDR. Was hättest Du denn ohne"Zwangsumtausch" für den Liter Benzin bezahlt? Was schätzt Du denn so? Aber hättest ja noch ein Kassler essen können, wenn es das dort gab. [flash]
Ja und zum Thema"verlustfrei", hättest die Kohle auch verschenken können, soll Usus gewesen sein. [grin]


Durfte man eigentlich gebratenen Kassler oder ähnliches vom Kiosk mit heim nach Westberlin nehmen, um es abends zu hause zu genießen oder haben sie einen die fettige Packung an der Güst weggenommen??

[flash] Gute Frage, keine Ahnung.




Da gab es meines Wissen doch die "Zählkarten" bzw, "Zollerklärungen" die man gewissenhaft auszufüllen hatte. Glaubt hier Jemand wirklich daß sich der "arrogante" und "großkotzige" Besucher aus dem Westen sich sein hart erarbeites "Image" mit so´n Stückchen Schweinefleisch selber versaut hätte?
Davon abgesehen, in der BRD war "Kasseler" wirklich nichts besonderes und in der Regel zu jeder Zeit verfügbar.
In dem Zusammenhang möchte ich noch anmerken daß die Mär von den angeblich ach so gierigen, arroganten und auf Gewinn fixierten Westbesucher auch nur als "populistischer" Unsinn zu bewerten ist, genauso wie die inflationär verwendeten Beispiele in Bezug auf die "geschmuggelten" Weihnachtsgänse.
Der Geldumtausch im Jahre 1957 hatte übrigens nur den einen Zweck, eine gehörige Menge an Kaufkraft ohne Gegenleistung abzuschöpfen, um der damals eigentlich schon nicht lebensfähigen DDR eine Verschnaufpause zu gönnen. Ich kann mich noch genau an diesen Tag erinnern, man deklarierte ihn als Sieg gegen die westdeutschen und westberliner Schieber und Spekulanten, vergaß dabei nur zu erwähnen daß das Geld von den eigene Bürgern in die Wechselstuben verbracht wurde um sich Wünsche zu erfüllen zu welchen die sozialistische "Planwirtschaft" nicht im entferntesten in der Lage war. Die sogenannten "Schieber" und "Spekulanten" waren somit ein "Eigengewächs" und somit "Zeitzeugen" dafür daß das eigene Geld für sie nur einen geringen Wert besaß.

Aus Kassel, Wosch. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 29. Juli 2014, 15:36

Hellersdorfer hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Letztlich wollte ich ja auch nur die verschiedenen Hintergründe für diesen"Zwangsumtausch" beschreiben unter anderem aus Sicht der DDR. Was hättest Du denn ohne"Zwangsumtausch" für den Liter Benzin bezahlt? Was schätzt Du denn so? Aber hättest ja noch ein Kassler essen können, wenn es das dort gab. [flash]
Ja und zum Thema"verlustfrei", hättest die Kohle auch verschenken können, soll Usus gewesen sein. [grin]


Durfte man eigentlich gebratenen Kassler oder ähnliches vom Kiosk mit heim nach Westberlin nehmen, um es abends zu hause zu genießen oder haben sie einen die fettige Packung an der Güst weggenommen??


Karnak weiß das nicht???? [shocked]

Alle Lebensmittel, die nicht als Reiseproviant dienten, wurden bei der Ausreise aus der DDR/Ostberlin weggenommen. Also ganz sicher auch das Stück Kassler.

Fleisch und Wurst waren in der DDR günstiger als in der BRD. Deshalb durfte auch ein Westbesucher nichts davon mit nach Hause nehmen......nicht mal eine Wurst.
Ich musste die Erfahrung auf der Rückreise aus der DDR machen, die ließen sich auf keine Diskussion ein- wegen einer einzigen Wurst! [peinlich]
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"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
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„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon karnak » 29. Juli 2014, 15:38

Wosch hat geschrieben:


Da gab es meines Wissen doch die "Zählkarten" bzw, "Zollerklärungen" die man gewissenhaft auszufüllen hatte. Glaubt hier Jemand wirklich daß sich der "arrogante" und "großkotzige" Besucher aus dem Westen sich sein hart erarbeites "Image" mit so´n Stückchen Schweinefleisch selber versaut hätte?
Davon abgesehen, in der BRD war "Kasseler" wirklich nichts besonderes und in der Regel zu jeder Zeit verfügbar.
In dem Zusammenhang möchte ich noch anmerken daß die Mär von den angeblich ach so gierigen, arroganten und auf Gewinn fixierten Westbesucher auch nur als "populistischer" Unsinn zu bewerten ist, genauso wie die inflationär verwendeten Beispiele in Bezug auf die "geschmuggelten" Weihnachtsgänse.
Der Geldumtausch im Jahre 1957 hatte übrigens nur den einen Zweck, eine gehörige Menge an Kaufkraft ohne Gegenleistung abzuschöpfen, um der damals eigentlich schon nicht lebensfähigen DDR eine Verschnaufpause zu gönnen. Ich kann mich noch genau an diesen Tag erinnern, man deklarierte ihn als Sieg gegen die westdeutschen und westberliner Schieber und Spekulanten, vergaß dabei nur zu erwähnen daß das Geld von den eigene Bürgern in die Wechselstuben verbracht wurde um sich Wünsche zu erfüllen zu welchen die sozialistische "Planwirtschaft" nicht im entferntesten in der Lage war. Die sogenannten "Schieber" und "Spekulanten" waren somit ein "Eigengewächs" und somit "Zeitzeugen" dafür daß das eigene Geld für sie nur einen geringen Wert besaß.

Aus Kassel, Wosch. [hallo]

Ooch, es gab da schon ein paar die ihr"hart erarbeitetes Image" auf s Spiel setzten um einen guten Schnitt zu machen. Natürlich über die Zeit nicht mehr so mit Würsten und Weihnachtsgänsen, aber es gab da schon noch ein paar andere Dinge. Und Du weist doch wie das mit einmal eingeführten Regeln und Gesetzen in Deutschland ist, ehe die mal abgeschafft werden, dass kann dauern. Wir finanzieren doch wohl heute noch den Aufbau der kaiserlichen Kriegsflotte mit der Sektsteuer. [flash] Ansonsten hast Du natürlich mit Deinen Aussagen im Grundsatz recht, aber vielleicht kannst Du mir ja erklären welchen Sinn die Wechselstuben in WB bis zum Schluss machten, welchen Gewinn und Nutzen die Umtauscher aus ihrem Handel schöpften.
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 29. Juli 2014, 15:43

karnak hat geschrieben:Wie war das eigentlich im Rest des Ostblockes, wenn man als Westler dort Urlaub machen wollte, musste man dort eigentlich irgendeinen Betrag umtauschen?


CSSR wurde teilweise korrekt geschildert, es gab auch einen offiziellen Mindestumtausch in der CSSR, wenn man privat rüber fuhr, Camping machte usw.

In Ungarn und Bulgarien gab es keinen Mindestumtausch....auch nicht in der UdSSR. Mongolei weiß ich nicht.... [flash]
Aber es gab ihn übrigens auch in Algerien und Syrien...

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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon karnak » 29. Juli 2014, 15:44

augenzeuge hat geschrieben:
Fleisch und Wurst waren in der DDR günstiger als in der BRD.
AZ

Obwohl es die ja eigentlich gar nicht gab, oder nur einmal in der Woche.Habt Ihr Euch beim Rias informiert und seit an dem Tag eingefallen um uns unsere Wurst weg zu essen. [flash]
Also wenn ich Wessi gewesen wäre, ich hätte das Stück Kassler als Reiseproviant deklariert. [grin]
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 29. Juli 2014, 15:52

karnak hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Fleisch und Wurst waren in der DDR günstiger als in der BRD.
AZ

Obwohl es die ja eigentlich gar nicht gab, oder nur einmal in der Woche.Habt Ihr Euch beim Rias informiert und seit an dem Tag eingefallen um uns unsere Wurst weg zu essen. [flash]
Also wenn ich Wessi gewesen wäre, ich hätte das Stück Kassler als Reiseproviant deklariert. [grin]


Hatte ich. Die wussten aber, das mein Zuhause nur 2km entfernt war.... [blush]
Aber als ich um Mitternacht im kalten Januar in der Waltersdorfer Ch. stand...war ich zu müde um deshalb zu debattieren.... Hätt ich doch nur gewusst, dass es dich gibt, ich hätt dich anrufen lassen, rufen Sie bitte sofort Genossen W. an.....aber das ging ja nicht. [peinlich]
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon felixbonobo1 » 29. Juli 2014, 15:54

Wosch hat geschrieben:Da gab es meines Wissen doch die "Zählkarten" bzw, "Zollerklärungen" die man gewissenhaft auszufüllen hatte. Glaubt hier Jemand wirklich daß sich der "arrogante" und "großkotzige" Besucher aus dem Westen sich sein hart erarbeites "Image" mit so´n Stückchen Schweinefleisch selber versaut hätte?
Davon abgesehen, in der BRD war "Kasseler" wirklich nichts besonderes und in der Regel zu jeder Zeit verfügbar.
In dem Zusammenhang möchte ich noch anmerken daß die Mär von den angeblich ach so gierigen, arroganten und auf Gewinn fixierten Westbesucher auch nur als "populistischer" Unsinn zu bewerten ist, genauso wie die inflationär verwendeten Beispiele in Bezug auf die "geschmuggelten" Weihnachtsgänse.
Der Geldumtausch im Jahre 1957 hatte übrigens nur den einen Zweck, eine gehörige Menge an Kaufkraft ohne Gegenleistung abzuschöpfen, um der damals eigentlich schon nicht lebensfähigen DDR eine Verschnaufpause zu gönnen. Ich kann mich noch genau an diesen Tag erinnern, man deklarierte ihn als Sieg gegen die westdeutschen und westberliner Schieber und Spekulanten, vergaß dabei nur zu erwähnen daß das Geld von den eigene Bürgern in die Wechselstuben verbracht wurde um sich Wünsche zu erfüllen zu welchen die sozialistische "Planwirtschaft" nicht im entferntesten in der Lage war. Die sogenannten "Schieber" und "Spekulanten" waren somit ein "Eigengewächs" und somit "Zeitzeugen" dafür daß das eigene Geld für sie nur einen geringen Wert besaß.[/color]
Aus Kassel, Wosch. [hallo]


Ja Wosch,

eine zeitzeugenbestätigung wie ich sie in etwa schon kannte.
Einen miesen und auch polemischen backround gab es eher zu den polen, die angeblich alle klauten und man es ihnen verübelte das sie in der ddr massenhaft waren für den polnischen markt kauften. Das nun auch noch gerade von den deutschen, die im osten ebenfalls äusserst dumm und mies auf solidarnosc reagiert haben. Ich fand den vorherrschenden rassismus, die fremdenfeindlichkeit und die ultra-rechten vorurteile des größten teils des zonenvolkes sowieso immer zu kotzen.

Wenn die bundis etwas in der ddr zu schätzen wussten und kauften, waren es zb. kinderschuhe, falls vorhanden, oder schreibwaren, die im verhältnis zum westen spott billig waren. Auch fachliteratur, sollte sie denn etwas getaugt haben. Das war`s dann aber auch schon.

lieben gruss

der alexander
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon karnak » 29. Juli 2014, 15:56

augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Fleisch und Wurst waren in der DDR günstiger als in der BRD.
AZ

Obwohl es die ja eigentlich gar nicht gab, oder nur einmal in der Woche.Habt Ihr Euch beim Rias informiert und seit an dem Tag eingefallen um uns unsere Wurst weg zu essen. [flash]
Also wenn ich Wessi gewesen wäre, ich hätte das Stück Kassler als Reiseproviant deklariert. [grin]


Hatte ich. Die wussten aber, das mein Zuhause nur 2km entfernt war.... [blush]
Aber als ich um Mitternacht im kalten Januar in der Waltersdorfer Ch. stand...war ich zu müde um deshalb zu debattieren.... Hätt ich doch nur gewusst, dass es dich gibt, ich hätt dich anrufen lassen, rufen Sie bitte sofort Genossen W. an.....aber das ging ja nicht. [peinlich]
AZ

[flash] Also ich hätte mich für Dich und Dein Stück Kassler stark gemacht.
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon felixbonobo1 » 29. Juli 2014, 16:00

karnak hat geschrieben: [flash] Also ich hätte mich für Dich und Dein Stück Kassler stark gemacht.


Logisch..wenn dafür beim nächsten mal ein paar dosen west-bier aus dem auto fallen würden [laugh]
Von der kurruption, die sicher auch für die grenzer selbst gefährlich war, wussten mir transitreisende sehr viel zu erzählen. [wink]

ps. guckt mal eure alten reisepässe an, man markierte einige mit zeichen hinter den fotos, und evt. kann uns Kristian ja noch aufklären, wofür und was das zu bedeuten hatte.

lg

alexander
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon karnak » 29. Juli 2014, 16:09

felixbonobo1 hat geschrieben:
Ja Wosch,

eine zeitzeugenbestätigung wie ich sie in etwa schon kannte.
Einen miesen und auch polemischen backround gab es eher zu den polen, die angeblich alle klauten und man es ihnen verübelte das sie in der ddr massenhaft waren für den polnischen markt kauften. Das nun auch noch gerade von den deutschen, die im osten ebenfalls äusserst dumm und mies auf solidarnosc reagiert haben. Ich fand den vorherrschenden rassismus, die fremdenfeindlichkeit und die ultra-rechten vorurteile des größten teils des zonenvolkes sowieso immer zu kotzen.

Wenn die bundis etwas in der ddr zu schätzen wussten und kauften, waren es zb. kinderschuhe, falls vorhanden, oder schreibwaren, die im verhältnis zum westen spott billig waren. Auch fachliteratur, sollte sie denn etwas getaugt haben. Das war`s dann aber auch schon.

lieben gruss

der alexander

Und Meissner Porzellan und hochwertiges Kunstgewerbe, alles was nach Antik aussah, um dem gleich vorzubeugen und was der Schalck "übersehen" hatte, und hochwertige Bücher und Kunstdrucke und noch so ein paar Dinge. Und um noch gleich einem vorzubeugen, wenn man 100 DM in 600 DDR-Mark tauschen konnte und oben auf noch 20 DM extra legte, war in der DDR so manches zu bekommen und ein guter Schnitt zu machen. Und die versuchten "Ausfuhren" und auch die Gelungenen, ich konnte ein Lied davon singen. NATÜRLICH nicht nur durch die, die ihr "mühsam aufgebautes Image" nicht verlieren wollten [grin] .
Warum nennst Du die Einen eigentlich immer"Zonenvolk" und die anderen immer so liebevoll"Bundis"? Wo wir doch schon immer ein Volk waren.
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon karnak » 29. Juli 2014, 16:13

felixbonobo1 hat geschrieben:
karnak hat geschrieben: [flash] Also ich hätte mich für Dich und Dein Stück Kassler stark gemacht.


Logisch..wenn dafür beim nächsten mal ein paar dosen west-bier aus dem auto fallen würden [laugh]
Von der kurruption, die sicher auch für die grenzer selbst gefährlich war, wussten mir transitreisende sehr viel zu erzählen. [wink]

ps. guckt mal eure alten reisepässe an, man markierte einige mit zeichen hinter den fotos, und evt. kann uns Kristian ja noch aufklären, wofür und was das zu bedeuten hatte.

lg

alexander

[grin] Alle drei Punkte sind Quatsch. Ihr "Transitreisenden" mögt Euch das erzählt haben, gegenseitig und Euren Verwandten in der DDR um Euren Heldenmut zu untermauern, deswegen muss es noch lange nicht stimmen.
Und über ein paar Informationen hätte ich mich mehr gefreut als über ein paar Büchsen Bier. [grin]
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon felixbonobo1 » 29. Juli 2014, 16:23

karnak hat geschrieben:
felixbonobo1 hat geschrieben:
karnak hat geschrieben: [flash] Also ich hätte mich für Dich und Dein Stück Kassler stark gemacht.


Logisch..wenn dafür beim nächsten mal ein paar dosen west-bier aus dem auto fallen würden [laugh]
Von der kurruption, die sicher auch für die grenzer selbst gefährlich war, wussten mir transitreisende sehr viel zu erzählen. [wink]

ps. guckt mal eure alten reisepässe an, man markierte einige mit zeichen hinter den fotos, und evt. kann uns Kristian ja noch aufklären, wofür und was das zu bedeuten hatte.

lg

alexander

[grin] Alle drei Punkte sind Quatsch. Ihr "Transitreisenden" mögt Euch das erzählt haben, gegenseitig und Euren Verwandten in der DDR um Euren Heldenmut zu untermauern, deswegen muss es noch lange nicht stimmen.
Und über ein paar Informationen hätte ich mich mehr gefreut als über ein paar Büchsen Bier. [grin]


Du bist immer sehr sehr schnell dabei alles als quatsch zu bezeichnen, was du selbst nicht ERFAHREN hast, lieber Kristian ! Ich weiß das von äusserst glaubwürdigen dauer-transitlern, die man an der grenze längst kannte, weil sie zig mal im jahr berlin hamburg -hamburg berlin fuhren. Auch die mit bleistift gemachten striche HINTER den passfotos habe ich GESEHEN, wollte nur noch mal von dir bestätigt bekommen, was dieses zeichen für die grenzer hießen..was du ja anscheinend nicht zu wissen scheinst.

Ist DIR tatsächlich noch NIE aufgefallen das DU SELBST von der ddr recht wenig wusstest, weil es ein HAUPTANLIEGEN dieser stasi war, das möglichst sehr sehr wenige überhaupt wissen was da hinter den kulissen passierte? Um diesen drecksstaat als kriminellen schweinestaat zu ERKENNEN, brauche ich mir NICHTS auszudenken oder zu ÜBERTREIBEN, lieber Kristian, nur die RICHTIGEN quellen und BEWEISE kennen ;-)

mfg,

der alexander
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon karnak » 29. Juli 2014, 16:32

felixbonobo1 hat geschrieben:
Du bist immer sehr sehr schnell dabei alles als quatsch zu bezeichnen, was du selbst nicht ERFAHREN hast, lieber Kristian ! Ich weiß das von äusserst glaubwürdigen dauer-transitlern, die man an der grenze längst kannte, weil sie zig mal im jahr berlin hamburg -hamburg berlin fuhren. Auch die mit bleistift gemachten striche HINTER den passfotos habe ich GESEHEN, wollte nur noch mal von dir bestätigt bekommen, was dieses zeichen für die grenzer hießen..was du ja anscheinend nicht zu wissen scheinst.


Nichts haben die Striche und Löcher bedeutet, wenn es die denn gegeben haben soll, reine Phantasie und Verschörungstheorie. Und in diesem Geschäft kannte ich mich sehr wohl und sehr gut aus, kenne jedes kleinste Detail. Natürlich haben wir Pässe markiert, aber nicht mit Strichen und Löchern, sondern mit der Maßnahme"Rakete", wenn ich Lust habe schreibe ich Dir die Zusammenhänge auf, irgendwo habe ich das aber glaube schon. Und wir haben Pässe nicht markiert um zu deklarieren wem die Meisten Büchsen Bier aus dem Kreuz zu leiern sind, für wie primitiv hast Du uns eigentlich gehalten und hälst uns wahrscheinlich noch, es sei Dir gegönnt. [flash]
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Re: Westdeutsche Kinder machen Ferien in der DDR

Beitragvon felixbonobo1 » 29. Juli 2014, 16:38

karnak hat geschrieben:
felixbonobo1 hat geschrieben:
Du bist immer sehr sehr schnell dabei alles als quatsch zu bezeichnen, was du selbst nicht ERFAHREN hast, lieber Kristian ! Ich weiß das von äusserst glaubwürdigen dauer-transitlern, die man an der grenze längst kannte, weil sie zig mal im jahr berlin hamburg -hamburg berlin fuhren. Auch die mit bleistift gemachten striche HINTER den passfotos habe ich GESEHEN, wollte nur noch mal von dir bestätigt bekommen, was dieses zeichen für die grenzer hießen..was du ja anscheinend nicht zu wissen scheinst.


Nichts haben die Striche und Löcher bedeutet, wenn es die denn gegeben haben soll, reine Phantasie und Verschörungstheorie. Und in diesem Geschäft kannte ich mich sehr wohl und sehr gut aus, kenne jedes kleinste Detail. Natürlich haben wir Pässe markiert, aber nicht mit Strichen und Löchern, sondern mit der Maßnahme"Rakete", wenn ich Lust habe schreibe ich Dir die Zusammenhänge auf, irgendwo habe ich das aber glaube schon. Und wir haben Pässe nicht markiert um zu deklarieren wem die Meisten Büchsen Bier aus dem Kreuz zu leiern sind, für wie primitiv hast Du uns eigentlich gehalten und hälst uns wahrscheinlich noch, es sei Dir gegönnt. [flash]


GRRRR..für wie PRIMITIV hälst du MICH, Kristian ??

Natürich hatte der EINZELNE KORUPPTE GRENZER NICHTS MIT DEN AUSWEISMARKIERUNGEN ZU TUN [laugh] ..unterstell MIR doch nicht so einen SCHWACHSINN zu behaupten !! Diese einzelnen korrupten grenzer GAB ES, und gerade IHR KOLLEGEN hättet NIE etwas darüber erfahren DÜRFEN !!! Von löchern in den pässen war auch keine rede, sondern von bleistiftmarkierungen hinter den passbildern, die IHR an eurem übergang wahrscheinlich nicht machtet und andere markierungen verwendetet..aber sicher nicht um zu zeigen von dem bekommt man bier...hahahahaha..Kristian !!

ps. Es ging wohl auch weniger, also nicht gar nicht, um die grenzer, sondern um die ost-bullen auf der transi-strecke, die sich westler gezielt rausfischeten, und ABMOLKTEN. Davon haben mir VIELE zum teil VERÄNGSTIGTE transitreisende erzählt Kristian, keine polemiker !! Man, ich bin ja sicher nicht unfehlbar, aber ich quatsche NIE ETWAS NACH wenn ich es nicht auch bis ins detail erklärbar und begründbar machen kann..wieso hat das hier immer noch keiner verstanden ?!

Diese zone war eine vollständige verschwörung und auf lügen aufgebaut, dazu muss man keinerlei verschwörungstheorie haben !!

ps.2 Ich hatte nie einen führerschein, also auch kein auto, und bin hunderte male mit "fremden" per tramp oder mitfahrzehntrale durch die transitstrecke gefahren Kristian..ich WEISS IMMER wovon ich erzähle !
Zuletzt geändert von felixbonobo1 am 29. Juli 2014, 16:56, insgesamt 2-mal geändert.
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