Nachstehend ein Beitrag des NDR, der die schönrednerischen Versuche des andr.k überdeutlich aufzeigt:Freiwillig in die DDR: "Wir sind einer Lüge aufgesessen"1963 siedelt der Hamburger Peter Drauschke in die DDR über - aus Überzeugung. Nach einigen Jahren ist er vom real existierenden Sozialismus schwer enttäuscht. Ein Fluchtversuch scheitert, er kommt ins Gefängnis.
An dem Tag, an dem Peter Drauschke Hamburg verlässt, um in der DDR ein neues Leben zu beginnen, versucht sein Vater, ihn ein letztes Mal zum Umkehren zu bewegen. "Er hat mir über den Kopf gestreichelt und gesagt: 'Peter, bleib doch hier'". Drauschke geht - voller Idealismus, ein besseres und gerechteres Deutschland mit aufzubauen.
Bruch mit dem DDR-RegimeErwins neue Arbeit auf der Warnowwerft ist hart und lässt den "real existierenden Sozialismus" in einem anderen Licht erscheinen. Täglich erlebt er die Verachtung der Arbeiter für das sogenannte Arbeiter- und Bauernparadies. "Und da hat er mit dem DDR-System gebrochen", so Drauschke. Die beiden Freunde diskutieren viel, und auch Peter beginnt, die DDR kritisch zu sehen. Der tatsächliche Umgang mit Arbeitern, der in Kontrast zur Propaganda des Regimes steht, macht ihm die "Verlogenheit" des Staates klar. Gleichzeitig zu sehen, was die Arbeiterklasse tatsächlich über "ihren" Staat denkt, öffnet ihm ebenfalls die Augen. Beide erwägen eine Rückkehr in die Bundesrepublik.1972: Flucht und Verhaftung in BulgarienDoch der Weg zurück in den Westen ist versperrt - es bleibt nur die Flucht. Gemeinsam mit Peters Verlobter Beate wagen sie es. Peters Schwester Ruth hilft, besorgt gefälschte West-Pässe. 1972 treffen sie sich in Bulgarien am Flughafen, um - getarnt als westdeutsche Touristen - in die Bundesrepublik auszureisen. Doch die Behörden sind informiert, die Flucht endet noch am Flughafen-Gebäude, alle Beteiligten kommen in Haft. Die damals erst 18-Jährige Ruth wird in Bulgarien für mehrere Monate eingesperrt - in einem Land hinter dem "eisernen Vorhang", dessen Sprache und System sie nicht versteht. "Danach war ich mit der Welt fertig. Du hast einfach nur Angst", erinnert sie sich heute.
Verurteilt zu viereinhalb Jahren HaftPeter Drauschke, seine Verlobte Beate und Erwin werden in die DDR überstellt. Dort erfährt Peter Drauschke die Härte des DDR-Regimes. Er kommt zunächst ins Berliner Untersuchungsgefängnis Hohenschönhausen, dann ins Gefängnis der Staatsicherheit in Rostock. Drauschke wird wegen Republikflucht zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Er ist nun einer von den nach heutigen Schätzungen insgesamt 200.000 bis 300.000 politisch Inhaftierten in der DDR.
Psychoterror im Rostocker Stasi-GefängnisEinschüchterung und Demütigung sind in den Gefängnissen an der Tagesordnung. "Zersetzung", wie es im Stasi-Fachjargon heißt, zählt zu den gängigen Methoden der Staatssicherheit gegenüber politisch Abtrünnigen. Dabei werden gezielt das Selbstwertgefühl der Opfer untergraben und Angstzustände erzeugt. Drauschke etwa muss sich in seiner Zelle nackt ausziehen, alle Körperöffnungen werden genauestens inspiziert. Dann muss er auf den Gang treten, den Lauf einer Kalaschnikow im Rücken. Er wird in einen Raum gestoßen, in dem er nichts sehen kann, weil alles voller Dampfschwaden ist. Drauschke verspürt Todesangst. Dass er nicht getötet wird, sondern sich in einem Duschraum befindet, wird ihm erst danach klar.
"Diese Verbrecher haben mich lebensunfähig gemacht"Drauschke in seiner Hamburger Wohnung. Die Erinnerungen an die Stasi-Haft lassen ihn bis heute nicht los.Heute geht Drauschke wieder an Schulen und hält dort Vorträge - wie damals, als er noch ein junger, überzeugter FDJ-Funktionär war. Doch jetzt sind es die Erfahrungen mit dem DDR-Regime, von denen er berichtet. Wie er als Jugendlicher an den Kommunismus glaubte. Wie er erst enttäuscht und dann seelisch gebrochen wurde.
"Wir sind einer Lüge aufgesessen", sagt er heute. Die DDR habe ihn psychisch erkranken lassen. "Diese Verbrecher haben mich lebensunfähig gemacht", sagt er heute.Sein Freund hat sein Leiden unter dem DDR-Regime nicht überwinden können. Er hat sich von seinem Trauma nicht mehr erholt und nahm sich später, nach seiner Rückkehr nach Hamburg, das Leben.https://www.ndr.de/geschichte/koepfe/DD ... ke100.htmlDa stellt sich automatisch die Frage: " Wie konnte man so einer verbrecherischen, menschenverachtenden Diktatur nicht nur dienen - und viel schlimmer - nach Jahrzehnten noch versuchen deren Verbrechen und Verletzungen der Menschenrechte schönzureden?"